Hifiman Arya Stealth

Beim HiFi-Kopfhörer Hifiman Arya Stealth haben wir es mit einem ohrumschließenden Magnetostaten zu tun, dessen Bauweise in mehrerlei Hinsicht „ganz besonders“ offen ist.

Geringer Lieferumfang

Das einzige Zubehör, das dem Hifiman Arya Stealth beiliegt, ist sein Wechselkabel. Dabei handelt es sich um ein 1,50 Meter langes unsymmetrisches Kabel, das auf einen großen Stereoklinkenstecker und zwei Miniklinkenstecker endet. Ein großzügiger Knickschutz verhindert eingangsseitigen Kabelbruch. Das Kabel besteht im Kern aus vier hochreinen Litzen aus kristallinem Kupfer, die von einem schwarzen Stoffgeflecht umgeben werden. Alle Kontaktflächen sind zum Korrosionsschutz vergoldet.

Anders als manche Konkurrenzmodelle in dieser Preisklasse liegt dem Kopfhörer weder ein Case noch ein Transportbeutel bei. Auch ein Steckadapter fehlt dem Lieferumfang. Und das, obwohl die Impedanz des Kopfhörers durchaus auch seinen Einsatz an spannungsärmeren Kopfhörerverstärkern ermöglicht, die ausgangsseitig nicht selten über eine Miniklinkenbuchse verfügen.

Material und Aufbau des Hifiman Arya Stealth

Der Hifiman Arya Stealth tritt mit einem für Hifiman-Kopfhörer typischen Design an, das zugleich ergonomisch, unaufgeregt und zeitlos ist. Seine Kopfbügelkonstruktion ist ganz robust aus Metall gefertigt, seine Hörschalen sind dagegen aus leichtem Kunststoff.

In den Treibern des Kopfhörers arbeiten ultradünne Membranen. Aufgrund ihrer geringen Masse können sie Transienten besonders schnell und präzise abbilden und sollen zu weniger Verzerrungen führen. Sie werden von Magneten bewegt, die durch ihre abgerundeten Ecken und asymmetrische und akustisch durchlässige Anordnung einen besonders reinen Klang bewirken sollen. Aufgrund dieser Transparenz sprechen Hifiman von „Stealth“-Magneten. Dazu gesellen sich sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite der Hörschalen Gitter, die für eine besonders offene Bauweise sorgen. Die gesamte Bauweise ist derart offen, dass die Membranen des Kopfhörers sichtbar sind, hält man seine Hörschalen gegen eine Lichtquelle.

Technische Werte des Hifiman Arya Stealth

Der Frequenzumfang des Hifiman Arya Stealth ist mit einem Übertragungsbereich von 8 Hz bis 65 kHz unfassbar groß aufgestellt. In den Bässen reicht er damit deutlich über das typische menschliche Gehör hinaus. Und während es mir bei manch anderem Kopfhörermodell schwerfällt, für die Beschreibung der Höhen den Begriff „Superhochtonbereich“ zu verwenden, trifft dieser beim Arya Stealth definitiv zu. Die bereits angesprochene Impedanz macht ihn zu einem flexibel einsetzbaren Audiotool. Mit seiner Empfindlichkeit von 94 dB SPL bewegt er sich in einem für seine Preisklasse typischen Rahmen.

Das Handling des Hifiman Arya Stealth

Die Kopfbandverstellung des Kopfhörers ist gerastert und passt sich der Kopfgröße an. Das aber nur dann, wenn das Kopfband zuvor beidseitig auf eine kleinere Größe eingestellt wurde. Um das Kopfband an kleinere Kopfgrößen anzupassen, ist dagegen ein beidhändiger Eingriff erforderlich. Die Form der Hörschalen des Hifiman Arya Stealth ist an menschlichen Ohrmuscheln ausgerichtet. Deshalb sind sie asymmetrisch geformt.

Der Sitz des Kopfhörers ist durch die Kombination von leichten Materialien, weicher Innenseite seiner Ohrpolster und eher geringem Anpressdruck auch über Stunden komfortabel. Gerade der geringe Anpressdruck ist allerdings auch dafür verantwortlich, dass sein Sitz sehr locker ist und der Arya Stealth schon bei geringen Kopfbewegungen verrutschen kann. Deshalb ist er ein passender Kandidat für sehr entspannten HiFi-Genuss. Das beiliegende Kabel ist mit nur 1,49 m Länge für den HiFi-Einsatz allerdings vergleichsweise kurz.

Der Klang des Hifiman Arya Stealth

Der Hifiman Arya Stealth überzeugt mit ultratiefen Bässen, die den Gesamtklang zu keiner Zeit überlagern. Darüber liegt eine differenzierte Basswiedergabe. In den Mitten gibt der Arya Stealth sein Wiedergabesignal differenziert und durchaus prägnant aus. Die Verständlichkeit von Stimmen, sei es als Sprache oder als Gesang, profitiert davon und ist sehr hoch. Bei gitarrenorientierter Musik wie Alternative Rock oder Metal kann das aber klanglich anstrengend sein.

Ein Highlight ist fraglos sein Höhenbereich. Klangliche Details gibt er hier sehr detailliert und sauber aus. Darüber hinaus wirkt die Wiedergabe des Kopfhörers im Superhochtonbereich weit und unbegrenzt. Seine offene Bauweise und sein extrem breiter Frequenzgang sorgen in Kombination dafür, dass der Klang des Arya Stealth unkomprimiert und nahezu grenzenlos wirkt. Das kommt auch seiner Dynamik zugute. Nicht nur, dass Transienten von diesem Kopfhörer punktgenau und blitzschnell umgesetzt werden. Auch seine Tiefenstaffelung ist beeindruckend.

Und nicht zuletzt ist die von ihm gelieferte Klangbühne extrem breit und ermöglicht eine sehr differenzierte Lokalisation. Freunde klassischer Musik werden deshalb begeistert sein, was der Arya Stealth aus Orchesterstücken herausholt.

Fazit

Der Hifiman Arya Stealth verbindet einen hochwertigen magnetostatischen Antrieb mit einer extrem offenen Bauweise und kann so neben hohem Tragekomfort auch eine besonders unkomprimierte und breite Wiedergabe bieten. Über sein immenses Frequenzspektrum hinweg überzeugt der Kopfhörer mit seinem detaillierten Klang sowie einer beeindruckenden Tiefenstaffelung und differenzierten Klangbühne. Je nach Genre können aber die oberen Mitten bei der Wiedergabe recht stark ausgeprägt sein.

Einzig sein relativ kurzes Kabel, fehlendes Zubehör und die Notwendigkeit, bei der Größenverstellung ab und an mit beiden Händen eingreifen zu müssen, geben im Hinblick auf seinen Lieferumfang und sein Handling kleine Minuspunkte. Wen das nicht stört, kann als HiFi-Fan getrost zum Hifiman Arya Stealth greifen, wenn er einen Kopfhörer für den heimischen Klanggenuss sucht und bereit ist, das nötige Kleingeld auszugeben.