Der geschlossene Over-Ear-Kopfhörer Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune punktet mit gutem ANC, starker Schallisolation, langer Bluetooth-Laufzeit, edlem Auftritt und Top-Sound.
- Klang
- ANC
- hohe Schallisolation
- lange Akkulaufzeit
- App-Anbindung
- Innenseiten der Hörschalen liegen an Ohrmuscheln an
Mit dem geschlossenen Over-Ear-Kopfhörer Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune erweitert die für ihre Schlagzeugbecken bekannte Firma ihre junge Reihe elektronischer Geräte. Die dynamisch angetriebenen Headphones bieten ANC, Bluetooth-Verbindung über viele Stunden, starke Schallisolation, einen edlen Auftritt und richtig guten Klang.
Zildjian stellt uns mit dem ALCHEM-E Perfect Tune einen geschlossenen Over-Ear-Kopfhörer vor, der vor allem Schlagzeugern ins Auge fallen dürfte. Wir haben für Euch im Praxis-Check geschaut und gehört, was der Kopfhörer außer einem außergewöhnlichen Look zu bieten hat, und sind von Lieferumfang über ANC, Schallisolation und App-Anbindung bis hin zu seinem Sound durchweg positiv überrascht.
Stylischer Lieferumfang
Der in drei Farben erhältliche Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune wird in einem Pappschuber ausgeliefert, in dem ein in Schutzpapier umhülltes flexibles Case aus mattschwarzem Silikon den Kopfhörer beherbergt. Diese flexible Tasche fällt sofort ins Auge, weil sie eine außergewöhnliche Lösung zum Schutz des Kopfhörers ist. Das Soft-Case wird per Reißverschluss verschlossen und ist innen mit Stoff ausgeschlagen. Die Zubehörtasche im Case enthält eine Aufrollhilfe für das 1,75 m lange Miniklinkenkabel des Testkandidaten. In der Aufrollhilfe ist zusätzlich ein Steckadapter auf 6,35-mm-Klinkenstecker eingeclipst. Alle Stecker sind zum Schutz vor Korrosion vergoldet. Im Karton liegt außerdem ein USB-C-Kabel bei, das zum Aufladen des integrierten Akkus dient. Der Lieferumfang des Alchem-E wirkt auf dem Papier zunächst standardmäßig, überzeugt aber beim Auspacken durch seinen Style und seine Wertigkeit.
Aufbau des Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune
Die Formgebung des Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune ist außergewöhnlich. Die Arme seiner Hörschalenhalterungen umgreifen diese mit einem eleganten Schwung. Bei Transport und Lagerung können diese Arme von abnehmbaren Schutzschläuchen aus Silikon geschützt werden. Sie sind im Lieferzustand aufgezogen. Bei der Gestaltung unseres Testmodells kombinieren Zildjian die Firmenfarben Schwarz und Gold. Das sieht elegant aus, ist aber eventuell nicht jedermanns Sache. Wer es farbenfroher mag, erhält das Model auch in Sandsturm-Weiß mit goldenen Applikationen oder vollständig in Mitternachts-Blau.
Zwar bewirbt der Hersteller den Kopfhörer damit, dass er auch für den Einsatz beim Sport geeignet ist. Das sehe ich aufgrund zahlreicher samtig-mattschwarzer Oberflächen allerdings anders. Hier dürften bei häufigem Einsatz doch mit deutlichen Spuren durch Körperschweiß zu rechnen sein. Sollte das der Fall sein, können Kopfbügel- und Ohrpolster des Kopfhörers aber mühelos ausgetauscht werden.
Sämtliche Bedienelemente befinden sich an der rechten Hörschale. Hier ist auch ein Mikrofon verbaut, das sowohl dem ANC-Feature zuarbeitet, als auch für das Führen von Telefongesprächen zum Einsatz kommen kann. Ein Multifunktionsbedienrad mit Endlosregelung dient zum Anpassen der Lautstärke sowie zum Starten und Stoppen von Musik und auch für Anruffunktionen.
Features und technische Werte des Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune
Im Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune arbeiten dynamisch agierende Wandler, die einen großen Audiofrequenzbereich abdecken. Er reicht von sehr tiefen 8 Hz bis zu Höhen von 40 kHz. So kann er von tiefsten Kickdrum-Anteilen bis zu höchsten Cymbal-Obertönen alles wiedergeben, was Schlagzeuger hören wollen. Sein von uns gemessener maximaler Schalldruckpegel beträgt 99,2 dBSPL. Damit ist er gut aufgestellt – vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich um einen geschlossenen Kopfhörer mit hoher passiver Isolationswirkung handelt.
Der Alchem-E bietet eine Funkverbindung auf Basis von Bluetooth 5.3 und ein zweistufiges aktives Noise Cancelling. Die Details der Kopfhörer-Performance lassen sich auf Android- und iOS-Geräten per App an die Hörgewohnheiten des Nutzers anpassen und als Hörprofil speichern. Zildjian nennen diese Anpassungsmöglichkeit „Perfect Tune“. Wie genau diese Einstellungen sind wird klar, wenn man weiß, dass sie für die linke und rechte Hörschale getrennt vorgenommen werden.
Das Handling des Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune
Die Handhabung des Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune ist top. Seine Hörschalen sind kipp- und schwenkbar. Für einen platzsparenden Transport können sie um 90 Grad gedreht werden. Beim Aufsetzen merkt sich seine gerasterte Kopfbügeleinstellung die gewählte Größe. Das Kopfbandpolster und die weichen, mit Memory-Schaumstoff gefüllten Ohrpolster sorgen gerade noch für ausreichend Schutz. Denn der hohe Anpressdruck des Kopfbügels bringt zwar einen sehr sicheren Sitz mit sich. Allerdings führt er dazu, dass die Innenseiten der Hörschalen an den Ohrmuscheln anliegen. Das ist gewöhnungsbedürftig. Hier dürften die Ohrpolster entweder etwas tiefer sein. Das Zusammenspiel aus relativ hohem Anpressdruck und einem Gewicht mit Kabel von weniger als 400 Gramm ermöglicht Schlagzeugern, mit diesem Kopfhörer problemlos intensiv zu performen, bis hin zum leichten Headbangen.
Intuitiver Drahtlos- und Kabelbetrieb
Der Kopfhörer kann wahlweise per Bluetooth oder per Kabel betrieben werden. Es wird einseitig an der linken Hörschale eingesteckt. So erhalten Rechtshänder viel Bewegungsfreiheit. Das Kabel bietet mit 1,75 m einen guten Kompromiss zwischen einer ausreichenden Länge für den Einsatz an einem Bodypack-Receiver oder beispielsweise an einem in Handreichweite stehenden Headphone-Amp. Im Bluetooth-Betrieb überbrückt der Alchem-E Entfernungen von bis zu 15 m und macht mit einer maximalen Akkulaufzeit von über 45 Stunden eine ordentliche Ansage an die Konkurrenz.
Die Taster zum Ein- und Ausschalten und das Pairing sowie für das ANC-Feature finden sich an der rechten Hörschale. Hier sind auch eine Batteriestandanzeige mit vier LEDs und die USB-C-Ladebuchse untergebracht. Das alles ist übersichtlich angeordnet und deshalb intuitiv bedienbar. Ein witziges Detail ist, dass beim Einschalten des Kopfhörers ein Tusch mit einer geöffneten Hi-Hat, beim Pairing ein kleiner Gong und beim Ausschalten eine sich schließende Hi-Hat ertönen.
Das Einrichten des Kopfhörers per App ist hervorragend gelöst und gelingt dank guter Anleitung in wenigen Minuten. Mithilfe eines Hörtests werden für das linke und das rechte Ohr individuelle Einstellungen personalisiert. Zusätzlich können Equalizer-Presets aufgerufen und verändert werden.
Der Klang des Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune
Ohne den Klang individuell einzurichten, ist die Höhenwiedergabe des Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune brillant und doch warm. Mitten werden von ihm kräftig und mit hoher Sprachverständlichkeit wiedergegeben. Sie sind differenziert, ohne schneidend zu sein. Dieser Kopfhörer eignet sich deshalb bestens für das Anhören von Rock- und Metal. Dabei gibt er auch in den Vordergrund gemischte Gitarren ohne jedes „Sägen“ wieder.
Bässe und Tiefbässe sind im Flat-Modus des App-Equalizers laut und verdrängen teilweise andere Frequenzbereiche. Zugutehalten muss man dem Testkandidaten aber dabei, dass er Tiefbässe bis weit, weit hinab laut und ohne Verzerrungen eindrucksvoll wiedergeben kann.
Der gesamte Klang des Alchem-E wirkt plastisch und druckvoll. Wie es sich für einen Kopfhörer, dem viele Schlagzeuger ihre Aufmerksamkeit widmen dürften, gehört, ist die Abbildung von Transienten knackig. Insbesondere im Bassbereich liefert der Alchem-E sehr gut konturierte Impulse.
Die Schallisolation des Kopfhörers nach außen ist fantastisch. Damit eignet er sich ohne Frage auch bei lauter Wiedergabe für Recording-Einsätze mit Mikrofonen. Unter den geschlossenen Hörschalen kommt von außen auftreffender Schall stark gedämpft an, sodass sich Musiker mit ihm voll auf ihre Performance konzentrieren können.
Der Stereoeindruck und die subjektive Signalauflösung sind bei dezent geregelten Bässen top. Auch im Hinblick auf die Tiefenstaffelung ist der Kopfhörer gut aufgestellt. Das ist auch deshalb der Fall, weil sich das Auftreten klanglicher Kompression bei nicht aufgedrehten Bässen in Maßen hält.
Das aktive Noise Cancelling des Kopfhörers ist stark und kann vor allem auf höchster Stufe gleichmäßige Geräusche hervorragend unterdrücken. Gleich auf welcher Stufe, ist beim Aktivieren des ANC-Modus keine Veränderung des Klangprofils wahrnehmbar.
Fazit
Der Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune kann im Test nicht nur mit seinem eleganten Auftritt punkten, sondern auch mit seinem schick dargebotenen, praktischen Lieferumfang. Dazu gesellen sich eine starke zweistufige, aktive Geräuschunterdrückung und eine Top-Schallisolation nach innen wie außen. On top gibt es noch eine App-Steuerung, die die unabhängige Personalisierung der Klangprofile beider Hörschalen erlaubt, eine lange Akkulaufzeit, hohe Lautstärke und einen immensen Audioumfang.
Nicht zuletzt klingt der Kopfhörer richtig gut und liefert insbesondere für Schlagzeuger starke Transienten. Einzig das durch den starken Anpressdruck zustande kommende Anliegen der Innenseiten der Hörschalen am Ohr ist gewöhnungsbedürftig. Der Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune ist sowohl für Live- als auch für Recording-Umgebungen geeignet und verspricht auch für den Alltag individuellen Musikgenuss. Für den aufgerufenen Kaufpreis ist der Zildjian ALCHEM-E Perfect Tune deshalb eine Kaufempfehlung.
- 398,00 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)8 - 40.000 Hz
- Schalldruckpegel (SPL)99,2 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf963 g
- Gewicht mit Kabel393 g
- Gewicht ohne Kabel375 g
- Kabellänge175 cm
Lieferumfang
- 3,5-mm-Klinkenkabel
- Steckadapter mit 6,35-mm-Klinkenstecker
- Aufrollhilfe
- USB-C-Kabel
- Silikon-Case
Besonderheiten
- in Schwarz, Blau und Weiß/Sand erhältlich
- BT-Version: 5.3
- BT-Codecs: SBC, AAC
Ihr bewertet hier einen Kopfhörer der Ende 2024 mit 389€ im Verkauf ist und nur „SBC, AAC“ kann. Mit diesen absolut veralteten Codes aus dem Jahr 2003 kann dieser Kopfhörer keinen „Top Sound“ haben, da muss ich nicht mal probehören. Kein aptx, aptx HD, aptx Adaptive, LDAC…. und unter Nachteile nichts davon erwähnt, wenn der Kopfhörer 50€ kosten würde okay, aber für fast 400€ ist das nicht verständlich.
Du sprichst einen sehr wichtigen Punkt an, der in der Bewertung von Kopfhörern immer wieder für Diskussionen sorgt: die Unterstützung moderner Audio-Codecs. Wir haben in unserem Test den Fokus auf den Klang, die Verarbeitung und die Trageeigenschaften gelegt und die begrenzte Auswahl an Codecs tatsächlich nicht als klaren Nachteil aufgeführt.
Es stimmt, dass Codecs wie aptX HD, aptX Adaptive oder LDAC technisch gesehen eine höhere Übertragungsqualität ermöglichen, vor allem bei hochauflösenden Audiodateien. Allerdings haben unsere Tests gezeigt, dass die Klangqualität nicht ausschließlich vom Codec abhängt. Faktoren wie Treiber, Gehäusekonstruktion und die Abstimmung spielen ebenfalls eine große Rolle. Beim Zildjian Alchem-E Perfect Tune fanden wir die Klangqualität trotz SBC und AAC überraschend überzeugend. Dennoch ist es nachvollziehbar, dass diese Auswahl für einen Preis von knapp 400 € als unzeitgemäß wahrgenommen werden kann.
Wir werden deinen Hinweis in zukünftigen Tests stärker berücksichtigen und in der Kategorie „Nachteile“ explizit auf fehlende Codec-Unterstützung eingehen, wenn sie für das Gesamterlebnis relevant ist. Vielen Dank.