Mit dem ersten Cage hat sich Teufel vor zwei Jahren erfolgreich durch Level 1 gekämpft und dank sinnvoller Waffen-Upgrades schafft er als aktuelle Reinkarnation ebenso problemlos Level 2. Auch wenn bei unserem Testmodell einige Unstimmigkeiten auftraten, seine Overall Performance sowie seine robuste und stabile Bauart machen den Cage zu einem guten bis sehr guten Gaming-Kompagnon, auf den selbst bei schwierigen Endgegnern – aber auch bei bombastischen Filmen sowie bei High Energy Tracks – Verlass ist.
Nachdem wir uns vor rund zwei Jahren mit dem Teufel Cage (zum Test) erfolgreich allerlei Endgegner stellten, war der Berliner Hifi-Hersteller in der Zwischenzeit nicht untätig und hat seinem Gaming Headset im hauseigenen Basis-Camp dank einiger Experience-Punkte ein Update spendiert. Teufel Cage, bereit für Level 2?
Tutorial – was wird geboten?
Wie sein Vorgänger auch, lässt sich der Teufel Cage entweder digital per USB oder analog per Miniklinkenkabel anschließen. Erstere Variante bedeutet, dass der Kopfhörer dann seine integrierte 7.1-Soundkarte nutzt, was ausschließlich PC-Zockern virtuellen Surround-Sound beschert. Per USB leuchten auch die Herstellerlogos an den Muschelseiten in zwei wählbaren Rot-Intensitäten. Davon profitieren zwar auch Playstation-Spieler, dennoch hören sie über USB nur Stereo. Für X-Box-Fans geht sogar nur die rein analoge Variante via Miniklinke und ohne Logoleuchten.
Auch der neue Cage beherrscht den parallelen Anschluss von USB und Analogkabel, um sich beispielsweise während des Spielens am PC (USB) gleichzeitig mit Kumpels via Discord (analog) zu unterhalten – der interne Mixer des Kopfhörers macht’s möglich.
Inventar – der Tragekomfort
Zu den Voraussetzungen für stundenlanges Spielvergnügen zählen auch ein bequemer Sitz und wenig Hitzestau. Beides löst Teufel mit dem Cage sehr gut: Die 340 Gramm schweren Kopfhörer sitzen fest, das mit Kunstleder gepolsterte Kopfband fängt den Druck gut ab und die austauschbaren Ohrpolster sind so weich, dass selbst Brillenträger keine bis wenig Druckbeschwerden bekommen sollten.
Was bei unserem Testmodell auffällt, ist, dass sich die beiden Ohrmuscheln bei kleinster Größe etwas spreizen, so dass am unteren Ende eine kleine Öffnung zwischen Ohrpolster und -läppchen entsteht. Diese Lücke verschwindet, wenn der Kopfbügel ausgezogen wird – in meinem Fall nach drei Rasterpunkten des Federstahlbandes. Ein Test bei meinen beiden Teenager-Zockern zeigte ebenfalls dieses Verhalten. Könnte also gut sein, dass die überarbeitete Kopfbügelform des Cage 2020 nicht bei allen Kopfgrößen den Tragekomfort erhöhen wird – wie der Hersteller es nennt.
Die eingebauten Lüftungsöffnungen sorgen für einen Temperaturausgleich unter den Muscheln, und in der Tat, auch das klappt in der Praxis wie oben erwähnt sehr gut.
Hard Skills – die Hardware
Unser Hauptkritikpunkt beim Teufel Cage der ersten Generation war die ungünstige Positionierung des Mikrofonarms, da sich dieser immer störend im Blickfeld befand. Beim neuen Cage gibt es dies nun nicht mehr: Das Mikro darf jetzt weiter unten eingesteckt werden und gibt den kompletten Blick frei. Zudem hat der Berliner Hersteller laut eigenen Angaben die Mikrofonkapsel getauscht, so dass – auch dank angepasster Richtcharakteristik – eine bessere Sprachverständlichkeit gegeben sein soll. Mangels Vorgänger konnten wir keinen direkten Vergleich der Mikrofonqualität anstellen, unser Rainbow-Six-Siege-Team sowie unsere Messenger-Partner bestätigten uns aber eine gute Sprachverständlichkeit. Zusätzlich sorgt ein zweites, verstecktes Mikrofon für eine effektive Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen.
Beim gleichzeitigen Anstecken der beiden Kabel, egal, ob an einem Mac oder Gaming-PC, fällt uns sofort ein Grundrauschen mit vereinzelten Knackgeräuschen auf, das zwar bei einem kompletten Kabeltausch nicht besser, dafür aber gelindert wird, wenn eine der beiden Kabelverbindungen gekappt oder an ein anderes Device angeschlossen wird. Dieses Grundrauschen geht zudem komplett unter, wenn Signal anliegt – dennoch dringt der Rauschteppich bei leisen gespielten Passagen in Musikstücken durch. Wird das Headset dagegen rein analog über Miniklinke angeschlossen, fällt das Grundrauschen glücklicherweise kaum wahrnehmbar aus.
Auch hat bei unserem Testmodell die Micro-USB-Buchse ein wenig Spiel, so dass es immer wieder passiert, dass ein Griff an die Ohrmuscheln bei gleichzeitiger Berührung der Buchse ein unangenehmes Knacksen und/oder Brummen auslöst.
Soft Skills – die Software
Wer ernsthaft spielen will, braucht auch einen ernsthaften Kopfhörer. Damit das gelingt, stellt Teufel uns Gamern eine Konfigurations-Software zur Verfügung – „Teufel Audio Center“, kurz „TAC“ genannt – mit der wir neben der Lautstärke auch einen Equalizer mit diversen Presets einstellen können. Gefallen euch die von Teufel vorgegeben EQ-Kurven nicht, könnt ihr zusätzlich zwei eigene Profile erstellen.
Im Menü „Surround“ aktiviert ihr den virtuellen 7.1 Surround Sound, der die beiden Modi „Game“ und „Movie“ unterstützt. Hier könnt ihr zwischen drei Raumgrößen wählen, die den Klangeindruck des Surround-Signals dann entsprechend beeinflussen. Mit der Funktion „Xear Surround Max“ können wir unser schnödes Stereosignal so anpassen, dass daraus ein räumlicher Klang entsteht – mit durchwachsenen Ergebnissen, denn dies funktioniert z.B. bei Musikstücken nicht immer. Die Klangverbesserung „Xear Audio Brilliant“ passt die Präzision der Tonwiedergabe an, z.B. bei stark komprimierten Klangquellen, und Bassliebhaber schalten einfach „Xear Dynamic Bass“ hinzu, müssen aber auf die gezielte Frequenzanhebung der Vorgängerversion verzichten. Wer Schwankungen in der Lautstärke vermeiden möchte, findet dazu die Funktion „Xear Smart Volume“.
Wenn es im Teamspeak arg rauscht im Hintergrund, könnt ihr dem mit der Funktion „Xear Enviromental Noise Cancelling“ entgegenwirken, dass die Umgebungsgeräusche des Mikrosignals reduziert. Ebenfalls per TAC konfigurierbar ist die Abtastrate des Kopfhörers, von 44,1 bis 96 kHz und in 16 oder 24 Bit.
Praktisch ist schließlich auch die Möglichkeit, die Funktionalität des Hardware-Tasters an der rechten Muschel zu ändern.
Und was bei Version 1 galt, gilt leider auch hier: Das Teufel Audio Center ist ein wichtiges Software Tool für den PC-Gamer; Profile, die alle angebotenen Klangverbesserungen einbeziehen, lassen sich aber nach wie vor nicht abspeichern.
Checkpoint Sound – so klingt er
Die Klangeigenschaften des Vorgängers haben uns damals schon gefallen und dies ist mit der neuen Version nicht anders: Der Cage 2020 arbeitet mit 40 Millimeter großen Mylar-Treibern, die Frequenzen zwischen 20 Hz und 20 kHz (Herstellerangaben) wiedergeben können. Seine Impedanz von 32 Ohm ist zwar entsprechend niedrig, so dass er auch an mobilen Zuspielern betrieben werden kann, aber hier wäre er dann nicht der lauteste Kandidat.
Klanglich bleibt sich der Cage auch in der Neuauflage treu: aus dem Teufel tönt es recht neutral, ohne dass irgendwelche Frequenzbereiche besonders stark betont würden.
Der Hersteller nennt den Bassbereich des Cage „erdig“. Und ja, im Sinne von „bodenständig“ oder „ungekünstelt“ trifft das zu. Das heißt, Teufel befeuert unser Trommelfell glücklicherweise nicht mit einem überbordenden Bassgewitter, sondern hat dem Cage einen warmen, leicht bassigen Grundcharakter verpasst. Dadurch klingt es „untenrum“ aber durchaus definiert, der Cage schafft es tatsächlich ganz gut, Bassdrums und -lines ohne Zumatschen wiederzugeben. Das macht ihn natürlich universell einsetzbar – egal, ob beim Spielen, Musikhören oder Filmeschauen.
Der Mittenbereich wirkt dagegen etwas präsenter, was seiner Gaming-Natur geschuldet sein dürfte, geht bei uns aber noch als „unauffälliger Kandidat“ durch: Verzerrte E-Gitarren sägen sich nicht unnatürlich in den Gehörgang, Stimmen bleiben stets verständlich ohne sich übertrieben in den Vordergrund zu drängeln.
Im oberen Frequenzband leistet sich der Cage ebenso keine groben Schnitzer, denn er ist präzise, zischelfrei und klingt selbst bei höhenlastigen Material nie überspitzt.
Die Staffelung einzelner Instrumente auf der virtuellen Bühne dürfte für meinen Geschmack aber gerne noch etwas breiter und tiefer ausfallen, denn bei einigen Akustik-Tracks aus unserer kopfhoerer.de Playlist steht die Band so eng wie kompakt und schafft es nicht, sich adäquat öffnen.
Beim Zocken können wir uns nicht beschweren: Schritte von Gegnern lassen sich gut im Raum orten, Sound-Effekte klingen voluminös und können unter die Haut gehen.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz32 Ohm
- Gewicht ohne Kabel340 g
- Kabellänge300 cm
Lieferumfang
- Anschlusskabel Miniklinke 3,5 m
- Kabel Mini-USB auf USB
- Mikrofon