Teufel schickt mit den Airy Sports einen Trainingspartner ins Rennen, der klanglich durchaus zu begeistern weiß und dank seiner Abstimmung genau der richtige ist, um sich beim Sport antreiben zu lassen. Dank IPX7-Zertifizierung zählen ab sofort keine Ausreden bei Schmuddelwetter mehr, und sogar beim Schwimmen spielt die Lieblings-Playlist kraftvoll und dynamisch auf. Dagegen wirken die Airy Sports von Design her fast schon ein wenig altbacken, und für eine unverbindliche Preisempfehlung von knapp 120 Euro hätten wir gerne noch austauschbare sowie verstellbare Ohrhaken gesehen. Wer diese Features benötigt, muss sich daher bei der zum Teil günstigeren Konkurrenz umsehen.
Teufels neue In-Ears Airy Sports sitzen dank Ohrbügel sicher und stabil in den Ohren – selbst bei Sportarten härterer Gangarten. Mit ihrer IPX7-Zertifizierung sowie einer Akkulaufzeit von bis zu 25 Stunden steht selbst einem Marathon im Monsunregen nichts mehr im Wege.
In der Umkleide
Ein bisschen fühle ich mich an Matrjoschka-Puppen erinnert: Öffnet man den kleinen Teufelkarton, findet man zunächst eine (in meinen Augen unnötige) Plastiktüte, in der eine weitere Pappschachtel steckt. Wenn das so weiterginge, könnte ich mich schon auf die kleinsten Ohrbügel-In-Ears der Welt freuen, aber: in der zweiten Schachtel schlummern sie bereits: Die Airy Sports Kopfhörer und zusätzlich ein kleines, Stoff-bespanntes Transportetui, ein USB-A auf -Micro-Ladekabel, drei Ohrpassstücke in S, M und L sowie die üblichen Schriftstücke.
Dank Ohrbügel sitzen die Airy Sports sicher und bequem, ihre Außengeräuschdämpfung geht bei meinen Ohren gerade noch so als gut durch, und als Brillenträger drücken die Kopfhörer spürbar aber nicht unangenehm. Aufgrund der hervorstehenden Bauweise drücken die Airy Sports bei enganliegenden Mützen allerdings arg auf die Ohren, Fahrradhelme kommen ihnen dafür nicht ins Gehege.
Warm-up
Die in Schwarz, Weiß, Korallenrosa, Mint und Blau erhältlichen Airy Sports sind per ca. 60 Zentimeter langem Kabel miteinander verbunden. An dessen rechten Seite im Abstand von acht Zentimetern zum Ohrhörer baumelt eine Remote, die mit lediglich drei Buttons auskommt: Lautstärke hoch sowie runter und in der Mitte der Multifunktionsknopf. Seitlich versteckt unter einem Gummideckelchen wäre noch die Micro-USB-Buchse zu finden. Einige wichtige Details zum Schluss: Das Nackenband kann enger gezogen werden, und die beiden Ohrbügel sind zwar weich und flexibel, lassen sich aber nicht dauerhaft verbiegen oder austauschen, wie man es von anderen Kopfhörern mit Ohrbügeln kennt.
Generell gibt es an der Verarbeitungsqualität nichts auszusetzen, ob das dünne Kabel den rauen Sportalltag auch nach Jahren ohne irreparablen Verschleiß durchstehen wird, können wir an dieser Stelle noch nicht sagen, dennoch überstand es fiese Knickübungen ohne Probleme. Beim Anblick des kleinen Transportetuis, das innen ein Netzfach besitzt und mit dem USB-Ladekabel bestückt ist, frage ich mich zudem, wie denn die Kopfhörer da auch noch reinpassen sollen. Mit viel Drücken und Quetschen gelingt das zwar, aber eine sonderlich elegante Lösung ist’s nicht.
Auf dem Startblock
Via Bluetooth 5.0 und den Codecs SBC, AAC sowie aptX baut der Airy Sports seine Funkstrecke zu seinen Zuspielern auf. Dazu muss man den Multifunktionsknopf einige Sekunden gedrückt halten, der Kopfhörer schaltet sich dann ein und die Kopplung startet automatisch.
Aber die Multifunktionstaste hieße ja nicht so, wenn sie nicht multifunktional wäre: Ein Druck pausiert oder setzt die Wiedergabe fort. Ein zweimaliges Drücken lässt euch zum nächsten Track springen, drei Mal bedeutet hingegen die Wiedergabe des vorherigen Songs. Betätigt ihr den Knopf zwei Sekunden, startet der Sprachassistent, ein Druck beendet ihn wieder. Anrufe annehmen oder beenden funktioniert ebenfalls per einmaligen Druck, das Ablehnen eines Anrufs geschieht per zweisekündigem Druck.
Zudem besitzt die Remote noch einige Special Skills: So lassen sich mit bestimmten Tasten-Combos ein weiterer Teufel-Kopfhörer via ShareMe-Funktion in den Audiostream mit einklinken, die automatische Wiedergabefunktion de-, bzw. aktivieren oder aber auch die Bluetooth-Geräteliste löschen.
App Doping
Mit der Teufel Headphones App für iOS sowie Android gibt es seit kurzem auch eine visuelle Möglichkeit, die Airy Sports für den Wettkampf zu dopen. Hier gibt es unter anderem einen Equalizer, der mit Presets von „Neutral“ über „Klassik“ bis hin zu „Techno“ und „Rock“ aufwarten kann, zudem erlaubt er auch ein benutzerdefiniertes Preset, das auf den Kopfhörer übertragen wird und auch ohne App nutzbar bleibt. Des Weiteren aktiviert man hier auch die automatische Wiedergabe bei Verbindung, setzt den Timer für ein automatisches Abschalten der In-Ears und aktiviert den Sprachassistenten, damit dieser direkt über die Kopfhörer aufrufbar ist.
Ready – Set – Go
Das Warm-up ist beendet und wir starten mit den Airy Sports in den Klang-Wettkampf: Mit der EQ-Einstellung auf „Neutral“ schicken wir zudem unsere Kopfhörer-Test-Playlist als Sparrings-Partner in den Ring. Hier zeigt sich: Die Airy Sports sind top in Form mit einem warmen Fundament, auf dem sich die Mitten und Höhen harmonisch einreihen.
Die verbauten 12-Millimeter-Linear-HD-Treiber lösen zwischen 10 Hz und 20 kHz auf, und der Bassbereich besitzt ein fülliges Fundament, sprich, hier tragen die Airys etwas dicker auf. Bis in den Tiefbass reicht die Wiedergabe, die zum Glück in den tiefen Registern nie schwammig wirkt. Der Mittenbereich löst ebenfalls gut auf, und so setzt er Vocals, aber auch akustische Instrumente so in Szene, dass diese gut erhörbar sind. Schließlich zeigt auch der Höhenbereich, dass Teufel die Abstimmung gelungen ist. Hier zischelt nichts, der Sound öffnet sich adäquat und gibt zusammen mit dem Mittenbereich auch feinere Details einer Mischung preis. Aber wie beim neuen Teufel Airy True Wireless (zum Test) hat man den Eindruck, dass Mitten und Höhen bei wuchtigen Tracks an Durchsetzungskraft einbüßen. Aber von Klassik bis hin zu fetten Metal- oder deepen Techno-Tracks schaffen die Teufel Airy Sports diesen genre-übergreifenden Spagat sehr gut.
Auch lässt sich über die Sprachqualität nichts Negatives berichten. Die Sprachverständlichkeit ist selbst auf windigem Terrain dank cVc-Technik von Qualcomm stets gegeben.
Auf der Zielgeraden
In Sachen Klang hat der Airy Sports schon mal die Nase vorne, jetzt muss er beim Akku-Marathon seine Ausdauer unter Beweis stellen. Mit bis zu 25 Stunden bei mittlerer Lautstärke (Herstellerangaben) sollten diese Sportys nicht so schnell schlapp machen. In unserem Praxistest schafften sie diesen Wert nicht, was aber eben auch der gehobeneren Lautstärke geschuldet war. Zudem steht allen Kurzstreckensprintern eine Schnellladefunktion zur Verfügung, die nach zehn Minuten rund 90 Minuten frische Energie liefert.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 20.000 Hz
- Impedanz32 Ohm
- Gewicht mit Kabel20 g
- Kabellänge30 cm
Lieferumfang
- 3 Paar Ohrpassstücke in S, M, L
- USB-Ladekabel
- Transporttasche
Besonderheiten
- in Schwarz, Weiß, Korallenrosa, Mint und Blau
- BT-Codecs: SBC, AAC, aptX
- BT-Version: 5.0