Die sehr angenehm sitzenden und schicken Technics EAH-TZ700 legen die Messlatte mit ihrem überragenden audiophilen Klangbild, das sich mit einem äußerst breitgefächerten Frequenzband, dazu dynamisch, kräftig und sehr homogen präsentiert, echt hoch. Sie profitieren von neu entwickelten rahmenlosen 10-Millimeter-Treibern für eine unverzerrte und vibrationsfreie Wiedergabe im authentisch simulierten Raum. Damit sich die EAH-TZ700 voll entfalten, bedarf es allerdings eines passenden High-Res-Players samt verlustfreien Audio-Format. Das müssen einem die High-End-Hörer einfach wert sein.
Mit den EAH-TZ700 beweist Technics ein audiophiles Ohr für transparenten und ausgewogenen Klang, der einen förmlich von der Umgebung abkapselt.
Technics lässt mit den In-Ear-Kopfhören EAH-TZ700 wahrlich aufhorchen. Schließlich verbaut die japanische Edelschmiede eine völlig neue Technologie: In dem zylindrischen Magnesium-Gehäuse mit Schallaustritt aus Titan versteckt sich ein zehn Millimeter großer rahmenloser Treiber, umgeben von magnetischem Fluid und einer von einer speziellen Aluminiummembran abgeschlossenen Luftregelungskammer, um letztlich Vibrationen und Verzerrungen einen Riegel davorzuschieben. Zudem sorgt es laut dem Hersteller für eine weite Raumabbildung. Obwohl nur ein Treiber in dem Gehäuse verbaut, schafft er im Alleingang einen sagenhaften Frequenzgang von 3 Hz bis 100 kHz. Das Signal nehmen die beiden In-Ears über die zwei mitgelieferten Kabel auf, die über eine MMCX-Steckverbindung zugfest an dem goldenen Sockel angedockt werden. Die Kabel gleichen sich zwar in ihrer Länge, aber eine Version ist unsymmetrisch und mit einem vergoldeten 3,5-Millimeter-Klinkenstecker bestückt, um speziell für Smartphones und gewöhnliche Kopfhörer-Ausgänge kompatibel zu sein, die andere symmetrische Variante mit ihrem vierpoligen Stecker erfordern High-End-Player.
Für den perfekten Sitz der In-Ears – nicht nur als Voraussetzung für angenehmen Tragekomfort, sondern auch für die optimale Klangabbildung – steuert Technics je einen Satz ovale und runde Ohrpassstücke in vier verschiedenen Größen bei. Die Einsätze stülpt man über die obere leicht trapezförmige Verbreiterung des Schallaustritts, was letztlich für sicheren Halt nicht nur auf der Kapsel, sondern auch im Gehörgang sorgt. Die schwarzen Silikon-Aufsätze schließen gekonnt auf gleicher Breite des Gehäuses ab, um die formschöne und ästhetische Designlinie nicht zu unterbrechen. Aber auch mit dem smarten Technics-Brand auf der metallicgrauen Oberfläche beweisen die Japaner sehr viel Geschmack. Damit avancieren sie regelrecht zu kleinen Schmuckstücken, die sich förmlich im Ohr verstecken und durch die goldene Kabelbuchse etwas hervorblitzen.
Der Tragekomfort
Mit nicht mal 3,5 Gramm pro Kapsel, ohne Kabel, vergisst man die ultraleichten EAH-TZ700 beim Tragen. Die sehr weichen, für den jeweiligen Gehörgang passgenauen Einsätze verleihen sehr viel Sicherheit im Ohr, ohne zu drücken. Dazu nehmen sie jede Bewegung mit und beharren stets auf ihrer Position, was sicherlich Sportler erfreuen dürfte. Dank des straffen Sitzes der Aufsätze auf der Treiberfortführung verharren sie auch dort konsequent beim Herausziehen aus dem Ohr. Denn zu locker sitzende Passstücke bleiben schnell im Ohr hängen, woraus mitunter ein spontaner Besuch beim HNO-Arzt folgt, ich spreche aus eigener Erfahrung. Die In-Ears sind sehr handlich und passen selbst in eine kleine Hosentasche, wo man sie aber aus Schutz nur in dem beigelegten, schicken Kunstlederetui verstauen sollte.
Die Specs
Die Katze ließ ich bereits mit dem „Sky is the Limit“-Frequenzgang aus dem Sack. Aber auch seine Impedanz von sehr niedrigen 37 Ohm, dazu eine Leistung von 100 mW und eine Empfindlichkeit von 102 dB/mW versprechen ein kräftiges und dynamisches Hörerlebnis, das er im folgenden Klangtest unter Beweis stellt.
Der Klang
Um den EAH-TZ700 mit Musik nach seinem Qualitätsgeschmack zu füttern, stellte Technics für diesen Test freundlicherweise auch einen mobilen High-Resolution-Player vom Typ FiiO M11 zur Verfügung. Bespickt mit Songs jeglicher musikalischer Couleur, dies natürlich im verlustfreien FLAC-Format. Die winzigen Hörer ins Ohr gesteckt, offenbaren sie bereits mit den ersten Takten ihre Facetten, die sich beim intensiven Klangcheck mehr als nur bestätigen.
Wow! Beim Eintauchen in die von den In-Ears akustisch simulierte Welt, entdecke ich Details, die mir vorher verborgen blieben. Bei „Hotel California“ schaut man förmlich Glenn Frey auf die Gitarre, wie er jede Saite im Intro zupft. Setzen die Drums, der Bass im Zusammenspiel mit Don Henleys Stimme ein, eröffnen die Treiber ihre volle Bandbreite. Die Kick sitzt akkurat platziert, die darüber gelegte Bassline zeichnet sich förmlich mit jeder Note ab. Die Vocals heben sich gekonnt ab, kristallklar, aber nicht überspitzt. Ein weiteres Highlight beim Audio-Test war Elvis Presleys „Fever“, dessen sehr warmer Kontrabass zu Beginn des Songs förmlich für Gänsehaut sorgte. Bei Peter Gabriels „The Boy In The Bubble“ hörte ich gar Nebengeräusche vom Anschlag der Klaviatur. Aber selbst mit Metal à la Judas Priest oder Electro made by Deadmau5 sind die EAH-TZ700 bestens vertraut. Vor allem dieser punchige synthetische Bass bei „Whispers“ drückt einen gefühlt gegen die Wand. Verallgemeinert: Die In-Ears brillieren durch ihre enorme Transparenz, Homogenität und akkurate, dazu unverzerrte Wiedergabe von Transienten, selbst bei einem auf ungesunden Level eingestellten Lautstärkeregler. Sein wohldosierter und für analoge Wohlfühlwärme sorgender Bass legt einen Teppich für alle anderen darüber gestaffelten Frequenzen aus, ohne sie zu maskieren. Genießt man die Musik mit geschlossenen Augen, fühlt man sich im Produktionsstudio eingeschlossen und ortet räumlich die jeweiligen Instrumente, wo deren Spuren vielleicht im Studio eingespielt wurden. Man vergisst das Ringsherum, da die Kapseln durch ihren festen und im Gehörgang abschließenden Sitz andere Geräusche aus dem Umfeld völlig isolieren, dies auch ohne Noise-Cancelling.
Die EAH-TZ700 an mobilen Zuspielern angeschlossen, offenbaren auch gleichzeitig die komprimierte Wahrheit von gestreamten MP3s. Im Vergleich zum verlustfreien Format bleiben Details und die räumliche Tiefe auf der Strecke. Dennoch klingt es fett, sofern es das jeweilige MP3 hergibt. Daher sollte man den EAH-TZ700 einen hochauflösenden Player oder zumindest ein hochauflösendes Audio-Format gönnen, um deren volle Bandbreite auszuschöpfen und die Musik in ihrer reinsten Form genießen zu können.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)3 - 100.000 Hz
- Impedanz37 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)102 dB
- Gewicht mit Kabel22 g
- Gewicht ohne Kabel7 g
- Kabellänge120 cm
Lieferumfang
- 8 Paar Ohrpassstücke (S, M, L, XL)
- unsymmetrisches Kabel: 1,2 Meter mit 3,5 Millimeter Klinkenstecker
- symmetrisches Kabel: 1,2 m
- Transportetui