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Technics EAH-AZ60

True Wireless In-Ears mit hybridem Noise Cancelling, spezieller Sprachtechnik und LDAC-Unterstützung

Kurz & knapp

In unserem ersten Check kann der Technics EAH-AZ60 voll überzeugen. Neben seinen Konfigurationsmöglichkeiten sowie dem sehr guten Noise Cancelling, zeigt die JustMyVoice Technik, wie wichtig gute Sprachverständlichkeit beim Telefonieren oder bei Videokonferenzen ist. Seine acht Millimeter großen Treiber versprechen sehr guten Sound, das erfüllt dieser kabellose Bluetooth In-Ear zu unserer vollsten Zufriedenheit.

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Mit dem Technics EAH-AZ60 zeigt die bekannte Hifi-Marke, was alles zu einem modernen Upper-Class-Kopfhörer gehört: hochauflösender Klang, effizientes Noise Cancelling (ANC) samt dazugehörigen Transparenzmodus und eine spezielle Technik, „JustMyVoice“ genannt. Diese möchte bei Videokonferenzen und auf Reisen selbst in lauten Umgebungen eine hervorragende Sprachqualität liefern. Wir haben den neuen True Wireless In-Ear einen ersten Check unterzogen.

Bauform und Tragekomfort

Die kleinen Ohrhörer wiegen je sieben Gramm. Damit liegen die Technics EAH-AZ60 im Mittelfeld. Die leicht tropfenförmige Form ermöglicht einen sicheren Halt. Zudem ist der äußere Teil der Hörer kompakter als das bisherige Top-Modell EAH-AZ70W (zum Test). Diese neue Bauform verhindert Verrutschen sehr effektiv. Auch wurde die Gewichtsverteilung in Richtung Innenohr verlagert, was sich zugentlastend auf das Trageverhalten auswirkt. Mit sieben Paar Silikon-Ohrpassstücken von XS bis XL deckt der Hersteller ein breites Spektrum ab. Somit sollte für jeden der passende EarTip dabei sein.

Die EAH-AZ60 Ohrhörer sind nach IPX4 spritzwassergeschützt und halten somit auch sportlichen Aktivitäten stand. Das Lade-Case weist diese Zertifizierung dagegen nicht auf.

Bedienung

Die Technics EAH-AZ60 lassen sich über die Touch-Flächen vollumfänglich bedienen. Wiedergabe starten und stoppen, Lautstärke erhöhen oder verringern, Sprachassistenten aktivieren, Anrufverwaltung oder den Transparenzmodus schalten. Mit der App „Technics Audio Connect“ für iOS und Android können die Befehle der Touch-Sensoren zudem individuell angepasst werden. In der App stehen noch Equalizer zur Verfügung, aber auch Noise Cancelling und Transparenzmodus (siehe unten) sind hier einzustellen. Zudem können Updates gefahren, verlegte Ohrhörer per Signalton gefunden oder die Sprache gewechselt werden. Um in den Genuss von hochauflösenden Audio zu kommen, muss hier LDAC explizit aktiviert werden.

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JustMyVoice Technologie

Vor allem das Jahr 2020 hat gezeigt, wie wichtig eine gute Sprachverständlichkeit bei Videokonferenzen und Telefonaten ist. Und das nicht nur im Homeoffice. Damit dies gelingt, setzt Technics auf eine eigens entwickelte Technologie: Bei den Technics EAH-AZ60 kommt erstmalig die sogenannte „JustMyVoice Technologie“ zum Einsatz. Diese sorgt im Zusammenspiel mit je acht Mikrofonen pro Hörerseite für eine gute Sprachverständlichkeit. Zwei verbaute MEMS-Mikrofone (MEMS = Micro Electro Mechanical System) erfassen die eigene Stimme dabei aktiv mit Hilfe der Beamforming-Technologie (Wellenbündelung), die auf den Mund des Trägers gerichtet sind. Hier greift nun die JustMyVoice Technologie, die versucht, Wörter zu isolieren, zu verstärken und Umgebungsgeräusche zu minimieren. In Umgebungen mit lauten Hintergrundgeräuschen treten diese stark in den Hintergrund, so dass der Anrufpartner weitaus weniger Mühe hat, einen selbst zu verstehen.

In der Praxis bedeutet das: Mein Gegenüber hörte meine Stimme mit Verzögerung im Sekundenbereich, da die Algorithmen Zeit benötigen das Nutz- sowie Störsignal zu bearbeiten. Mein Gesprächspartner nahm z.B. eine ca. 20 Meter entfernte Kettensäge nicht als solche wahr. Auch anderer Baustellenlärm wurde sehr gut reduziert und war nicht mehr als solcher zu erkennen. Freilich leistet diese Technik keine Wunder, als dass man behaupten könnte, alle Hintergrundgeräusche werden restlos eliminiert. Dennoch verrichtet JustMyVoice hier einen sehr guten Dienst.

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Damit dies auch bei windigen Verhältnissen klappt, z.B. beim Fahrradfahren, ist der Technics EAH-AZ60 mit einer Technologie zur Reduzierung von Windgeräuschen ausgestattet. Dazu versucht ein Mikrofon im Inneren der beiden In-Ears Vibrationen durch Luftströmungen zu minimieren. Das Ergebnis: ein Gespräch ohne störende Windgeräusche.

Auch dies klappt in unserem Praxistest wirklich sehr gut, was bleibt – je nach Windverhältnissen – ist ein leichtes Säuseln.

Bluetooth und -Codecs des Technics EAH-AZ60

Dank aktueller Bluetooth-Version 5.2 geht ein Koppeln schnell vonstatten. Sobald die beiden Ohrhörer aus dem Lade-Case entnommen werden, blinken sie abwechselnd blau und rot und signalisieren damit das Pairing. Praktisch: Diese True Wireless Earbuds unterstützen auch Mehrpunktverbindungen, sprich sie sind Multipoint-fähig. Das bedeutet, dass die Technics EAH-AZ60 mit bis zu zwei Bluetooth-Zuspielern gleichzeitig verbunden sein können.

Auch lassen sich die Kopfhörer einzeln verwenden. Bleibt der eine Ohrhörer in der Ladeschale, wird dieser aufgeladen, während der andere Musik spielt oder Telefonate wiedergibt. Dies erfolgt natürlich in Mono. Wird der zweite Ohrhörer aus dem Case genommen, verbinden sich beide wieder untereinander und geben Medieninhalte in Stereo aus.

Die Bluetooth-Verbindung war in unseren ersten Tests etwas störanfällig. In geschlossenen Räumen hörten wir nach ca. 10 Metern erste Aussetzer, während im Freifeld nach gut 24 Metern Schluss war. Die Aussetzer blieben uns aber erhalten, selbst als wir das iPhone 8 wieder in der Hand hielten. Ein erneutes Pairing schuf aber Abhilfe. Hier bleibt zu hoffen, dass Technics mit einem Update diese Kinderkrankheit zu heilen vermag.

In Sachen Codecs setzt der Technics EAH-AZ60 auf SBC, AAC und LDAC. Letzter liefert eine theoretische Auflösung von 24 Bit und 96 kHz und setzt entsprechende Zuspieler voraus. Apple-User müssen auf LDAC verzichten, denn Macs, iPads sowie iPhones unterstützen diesen Codec nicht. Hier wird der AAC-Codec genutzt. Wer Android Smartphones und Tablets nutzt, sollte in den Systemeinstellungen überprüfen, ob diese LDAC unterstützen. Unser nicht mehr ganz taufrisches Google Pixel 3a beispielsweise ist LDAC-fähig.

Akkulaufzeit

Je nachdem, welcher Codec aktiv ist, laufen die EAH-AZ60 zwischen 7,5 Stunden (AAC und ANC aus) oder 4,5 Stunden (LDAC und ANC an). Das Lade-Case verlängert die Wiedergabe auf maximal 25 Stunden, wenn AAC genutzt wird und die Geräuschunterdrückung deaktiviert ist. Dank Schnellladeoption reichen 15 Minuten am Netz für bis zu 80 Minuten weitere Spielzeit. Werden die Earbuds und das Lade-Case gleichzeitig geladen, dauert dies ca. 3,5 Stunden.

Noise Cancelling

Die Technics Geräuschunterdrückung konnte uns bereits im Test des Technics EAH-AZ70W (zum Test) überzeugen. Und so soll die bewährte und technologisch ausgereifte Dual Hybrid Noise Cancelling Technologie des EAH-AZ60 laut Studie des Herstellers zu den branchenführenden aktiven Geräuschunterdrückungen am Markt zählen.

Hier kämpft eine Kombination aus Feedforward- und Feedback-Noise Cancelling inklusive digitaler und analoger Signalverarbeitung gegen Umweltgeräusche an. Die Feedforward-Technologie ermittelt dabei durch die verbauten Mikrofone alle Geräusche außerhalb des Kopfhörers. Nach deren Analyse erzeugt es sodann ein gegenphasiges Signal, das die Umgebungsgeräusche ausblendet.

Das Feedback-System arbeitet dagegen innerhalb des Kopfhörers. Es analysiert unerwünschtes Rauschen, das durch die verwendeten Rauschfilter sowie einer analogen Signalverarbeitung entsprechend unterdrückt werden.

Soweit zur Theorie. In der Praxis bedeutet das: Die Geräuschunterdrückung packt ordentlich zu und löscht breitbandig aus. Tiefe Frequenzen werden dabei deutlicher unterdrückt als hohe. Aber hier spielt der Technics EAH-AZ60 in der gleichen Liga wie seine Artverwandten Panasonic RZ-S500W (zum Test) sowie Technics EAH-AZ70W (zum Test). Ob seine Geräuschunterdrückung nun branchenführend ist, wagen wir nicht zu beurteilen, aber sicher ist, dass es mit zu dem Besten zählt, was derzeit in In-Ears und Earbuds verbaut wird.

Transparenzmodus

Wir dürfen wichtige Durchsagen oder andere wichtige Informationen nicht verpassen. Beim Technics EAH-AZ60 stehen daher zwei Interaktionsmodi zur Auswahl. Sie ermöglichen es, neben der Musik auch die Umgebungsgeräusche zu hören.

Der Modus „Transparent“ erfasst alle Umgebungsgeräusche über einen breiten Frequenzgang. Beim Musikhören oder Telefonieren werden so alle Geräusche weiter durchgelassen, was besonders im Straßenverkehr wichtig ist. Der Modus „Aufmerksamkeit“ dagegen ist spezialisiert auf die menschliche Stimme. Das soll sicherstellen, dass Durchsagen am Flughafen oder Gespräche fokussierter wahrgenommen werden. In der Tat hört man Stimmen klarer, sie verlieren dadurch aber etwas an Sonorität.

Wie bei Transparenzmodi üblich, tritt auch hier ein deutlich wahrnehmbares Grundrauschen auf. Während der Wiedergabe von Musik wird dieses überdeckt und nur bei leisen Passagen oder Pausen hörbar.

Klang

Dass Technics guten Klang können, haben sie bereits bewiesen. In den Technics EAH-AZ60 kommen 8-mm-Treiber zum Einsatz (normal sind 5 mm große Treiber), die kraftvollen, raumfüllenden Klang mit detaillierten Höhen versprechen. Damit sich Bässe und Mitten voll entfalten können, wird der Luftstrom in der Akustikkammer exakt kontrolliert, damit störende Strömungsgeräusche den Klang nicht schwammig machen. Zusammen mit einem angepassten Harmonizer und einer laut Hersteller steifen und zugleich resonanzarmen Biozellulose-Membran der Treiber wird so eine natürliche Wiedergabe über den gesamten Frequenzbereich gewährleistet. Welchen Frequenzbereich die Technics EAH-AZ60 besitzen, verrät der Hersteller leider nicht.

In unseren Hörtests befeuern wir die In-Ears mit hochauflösendem Sound, mit Spotify-Tracks und eigenen Produktionen (WAV). Der Bassbereich ist dabei druckvoll, warm und präzise. Tiefbassgewitter à la Cardi B arbeitet der EAH-AZ60 ohne hörbaren Mühen ab und maskiert die darüber liegenden Frequenzbereiche nicht. Bei akustischen Stücken gibt er Bass-Instrumente ebenso präzise wieder, diese sowie Bassdrums lassen sich tonal klar erkennen.

Die Mitten sind nie aufdringlich, Stimmen werden aber schön herausgearbeitet. Fies einschneidende oder fräsende E-Gitarren oder Lead-Synthesizer sucht man hier vergeblich.

Die Höhen wirken ebenfalls etwas gezähmt und kommen ohne Härten aus. Bei hohen Pegeln konnten wir ebenso keine unangenehmen Spitzen wahrnehmen.

Schallereignisse bilden die AZ60 zwischen unseren Ohren sauber ab, auch wenn uns die Bühne nicht ganz so weit und tief vorkommt, wie bei dem mit 10 Millimeter großen Treibern ausgestatteten Technics EAH-AZ70W (zum Test).

Wir hatten während unserer Testsessions auch nie das Gefühl, dass der AZ60 bei bestimmten Musikstücken überfordert gewesen wäre. Von aktueller Chart-Ware bis hin zu Klassik hatten wir nie wirklich etwas zu meckern. Wer mit der ein oder anderen klanglichen Performance nicht zufrieden ist, könnte immerhin noch zum EQ greifen.

Unterschiede zwischen Technics EAH-AZ60 und Technics EAH-AZ40

Während die EAH-AZ60 mit 8-mm-Treibern ausgestattet sind, kommen die kleineren Technics EAH-AZ40 (zur News-Meldung) mit 6 mm großen Treiber. Außerdem fehlt bei den EAH-AZ40 das hybride Noise Cancelling sowie der hochauflösende Bluetooth Codec LDAC. Die günstigeren AZ-40 sind dagegen etwas leichter, bieten eine längere Akkulaufzeit, besitzen aber anstatt 7 Paar nur vier Paar Ohrpassstücke.

vor 3 Jahren von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabelje 7 g, Case: 45 g
  • Kabellänge20 cm

Lieferumfang

  • 7 Paar Ohrpassstücke (XS1, XS2, S1, S2, M, L, XL)
  • USB-C- auf -A-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz und Silber erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC, LDAC
  • BT-Version: 5.2
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HSP, HFP

5 Antworten auf “Technics EAH-AZ60”

  1. André sagt:

    Kein AptX wird nicht erwähnt. Und ein direkter Vergleich mit dem AZ70 wäre sinnvoller zur Kaufberatung gewesen als zum AZ40.

  2. Oliver sagt:

    Eine Rückfrage zur JustMyVoice-Technik: Stört die Verzögerung „im Sekundenbereich“ das Gespräch? Stockt es so sehr, dass einem der Gesprächspartner ins Wort fallen könnte?

    • Redaktion sagt:

      Der Gesprächspartner bekommt ja die eigene Stimme verzögert „durchgestellt“. Dadurch entstehen Gesprächspausen, die etwas länger sind. Vielleicht vergleichbar mit einer Videokonferenz, bei der der Ton hinterherhinkt. Hier muss man einfach etwas umdenken, bzw. dem Gesprächspartner mehr Zeit geben. Die JustMyVoice-Technik ist daher durchaus gewöhnungsbedürftig.

      • Sebastian sagt:

        Danke für den Testbericht! Diese Verzögerung hört sich aber gar nicht gut an! Es gibt doch nichts lästigeres, als wenn man sich deswegen ständig ins Wort fällt. Zumal Bluetooth und die Mobilfunkstrecke ohnehin schon für eine Grundverzögerung sorgen. Gibt es inzwischen mehr Praxiserfahrung damit? Zumal ich sagen muss, dass ich bisher bei anderen Testberichten keinen den Hinweis darauf gefunden habe.

        Gruß, Sebastian

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