Der TT-BH22 von TaoTronics ist ein grundsolider Over-Ear-Kopfhörer mit mächtigen Funktionen. Trotzdem gefällt er mir klanglich ohne all diese Funktionen deutlich besser. Wer also auf die Bluetooth- und ANC-Funktion verzichten kann, der wird mit sehr ausgewogenem Sound belohnt. Das beiliegende Hardcase und seine Faltfunktionen machen ihn zu einem perfekten Begleiter mit vernünftigem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der TT-BH22 vereint all diese Funktionen und das zu einem unschlagbaren Preis. Ob er richtig überzeugen kann?
Der Over-Ear-Kopfhörer von TaoTronics wird mit einem Hartschalen-Case, einem USB-Ladekabel und einem Klinkenkabel ausgeliefert. Letzteres ist zum Betrieb des Kopfhörers gedacht, wenn mangelnde Akku-Power kein Bluetooth mehr ermöglicht. Außerdem im Lieferumfang enthalten ist eine mehrsprachige Bedienungsanleitung. Und die war auch dringend nötig, da der Kopfhörer sich nicht auf allen meinen Apple-Geräten zeigen mochte. Dazu aber gleich mehr.
Ausgepackt und aufgeladen
Der Kopfhörer macht einen soliden Eindruck, die Ohrpolster sind mit weichem Kunstleder überzogen und sitzen auch über einen längeren Zeitraum sehr angenehm auf dem Kopf. Insgesamt ist der TT-BH22 aber eher für größere Köpfe gemacht – bei etwas schmaleren Köpfen ist er schon in der kleinsten Einstellung etwas zu groß, Brillenträger werden ihn dagegen vielleicht sogar als ein wenig enganliegend empfinden.
Das erste Koppeln mit meinem iPhone 6 verläuft einwandfrei. Eine Verbindung mit meinem iPad Air allerdings schlägt zunächst fehl – und genau da macht sich die Bedienungsanleitung bezahlt: Bevor nämlich ein weiteres Gerät mit dem Kopfhörer verbunden werden kann, muss das erste Gerät im Kopfhörer entkoppelt werden. Dieser wird ansonsten weder als Bluetooth-Gerät angezeigt, noch kann eine weitere Verbindung aufgebaut werden.
Die Bedienung über die Funktionstasten ist intuitiv und funktional. Die Freisprecheinrichtung ist zufriedenstellend, allerdings nichts für lange Gespräche. Im Kopfhörer selber kommt das Gespräch sehr verständlich und ohne Nebengeräusche an, bei meinem Gesprächspartner allerdings ertönt während des gesamten Gesprächs neben meiner Stimme ein dezenter, hochfrequenter Piepton.
Das aktive Noise-Cancelling funktioniert. Im Test hatte ich eine Dunstabzugshaube auf voller Leistung in Betrieb und dieses Geräusch wurde tatsächlich komplett gefiltert. Dabei werden die tiefen Frequenzen einfach angehoben, was sich leider auch bei der gleichzeitig abgespielten Musik bemerkbar macht, dazu gleich mehr.
Wenn gerade sehr leise oder keine Musik läuft, nimmt man ein leichtes Rauschen wahr. Auch ohne Noise-Cancelling schirmt der Kopfhörer recht ganz vernünftig ab, allerdings nur nach innen. Mein Sitznachbar bekommt leider sehr wohl mit, was ich mir gerade auf die Ohren gebe und das sogar ein wenig zu deutlich.
Der Ton macht die Musik
Oder besser, die Wahl der Technik entscheidet, ob meine Musik gut und ausgewogen klingt. „Sleeper In Metropolis“ von Anne Clark zum Beispiel ist über Bluetooth abgespielt für meinen Geschmack zu basslastig und dumpf, die Höhen sind dafür etwas zu spitz. Schalte ich dagegen das ANC (Active Noise-Cancelling) ein, wird der Bass komplett reduziert und ich habe nur noch die Höhenanteile dieses eigentlich so ausgewogenen Titels auf den Ohren – was wirklich fürchterlich klingt! Letzte Chance: Bluetooth und ANC ausschalten und den Kopfhörer mit dem mitgelieferten Kabel verbinden. Und ich muss sagen, das lohnt sich dann wirklich. Der Klang ist direkt ausgewogener. Der Bass nicht überbetont und die Höhen nicht so schrill – so gefällt er mir!
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
Lieferumfang
- USB-Ladekabel
- Miniklinkenkabel