Wer häufig seine Stimme für eigene Tutorials aufnimmt, als YouTuber-Kommentare bespricht oder im Broadcast-Bereich zu Hause ist, hat mit dem Superlux HMC660 eine Komplettlösung aus Kopfhörer und professionellem Mikrofon zu einem günstigen Preis gefunden.
Der HMC660 ist ein professioneller Broadcast-Kopfhörer mit eingebautem Kondensatormikrofon, für TV Produktionen, Podcasting und Gaming.
Mit dem HMC660 steht mir ein für das Broadcasting hergestellter Spezialist von Superlux ins Haus. Dem Aussehen nach fühle ich mich zunächst an einen bekannten deutschen Hersteller erinnert, dessen Pro-Modelle offenbar in der Formgebung Pate standen.
Äußerlichkeiten
Der Kopfhörer hat Gewicht und macht aufgrund seines Metallrahmens und den dicken Polstern an Ohrmuscheln und Kopfband einen stabilen, strammen und guten ersten Eindruck. Der Anpressdruck fällt relativ moderat aus, da die zum Preis relativ gesehenen, sehr guten Polster einiges an Druck nehmen und ein stundenlanges Tragen des HMC660 ermöglichen.
Das Kopfhörerspiralkabel ist fest mit der linken Ohrmuschel verbunden und ist ungefähr 1,15 Meter lang. Das Spiralkabel in der Aufteilung zum Mikrofon via XLR und Miniklinke, bzw. mittels mitgeliefertem Adapter auch grosse Klinke, zur Musikquelle an.
Das Kondensatormikrofon, welches zum Betrieb einen 48V Vorverstärker benötigt, ist sauber an der linken Ohrmuschel angebracht, ein kleiner Metallarm dient zum Verstellen der Position des Mikrofons. Dies funktioniert alles ziemlich gut und dem HMC660 kann nur eine absolut gute Verarbeitung zugesprochen werden, welche ich bei diesem Preis so nicht erwartet hätte.
Zudem wird der HMC660 noch in einer unverwüstlichen Hartplastikschale geliefert, womit dem sicheren Transport zum nächsten Dreh nichts im Wege steht.
Klang
Der HMC660 wurde vor allem für Broadcasting-Zwecke optimiert. Die Dämpfung der Umgebungsgeräusche in einer Live-Situation gelingt dem HMC660 sehr gut. Man fühlt sich ein bisschen wie im eigenen Studio, was die Sache doch sehr erleichtert.
Der Klang des HMC660 ist nicht besonders bassstark, so dass Dance-Nummern sicher nicht ihr volles Potenzial im Tieftonbereich ausspielen können.
Die Frequenzbereiche, die die Stimme darstellen, also hohe Mitten, vermag der HMC660 sehr gut und präsent wiederzugeben. In den Höhen gibt es eine leichte Überzeichnung bei 10 kHz, diese ist aber je nach Mix und Lautstärke – der Effekt verstärkt sich bei zunehmender Lautstärke – angesichts des Preises zu verschmerzen.
Das Mikrofon kommt nicht ohne eine Phantomspeisung von 48 V aus und stellt dafür vielleicht für den einen oder anderen eine technische Hürde dar. Mit einem Vorverstärker oder einer Soundkarte ist dem aber schnell Abhilfe getan. Im Profibereich spielt das selbstverständlich keine Rolle und das Mikrofon bietet einen ordentlichen Grundsound, die Stimme ist gut verständlich und die Richtcharakteristik ausreichend gut, so dass Geräusche hinter dem Mikrofon fast vollkommen verschwinden und nur die Sprechstimme aufgezeichnet wird.
- 45,00 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 30.000 Hz
- Impedanz138,3 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)94,73 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf809 g
- Gewicht mit Kabel305 g
- Gewicht ohne Kabel233 g
- Kabellänge115 cm
Lieferumfang
- Adapter auf 6,35 mm
Besonderheiten
- Mikrofon fest verbunden, XLR Out
Hallo Herr Meyer,
wir beschäftigen und in der deutschen Podcastszene seit längerem intensiv mit diesem Headset. Generell komme ich zur selben Einschätzung wie Sie: erstaunlich viel Klang fürs Geld. Was mich jedoch stutzig macht: Sie schreiben, es würde eine Phantomspeisung von 48V benötigt, was der XLR-Anschluss ja auch nahe legt.
Nach unsern Messungen, und auch den Angaben des Herstellers, ist dies nicht der Fall. Die Kondensator-Mikrophonkapsel des HMC660X ist ohne weitere Elektronik mit dem XLR-Stecker verbaut, und kann so „nackt“ mit 48V wenig anfangen. Vielmehr ist sie für „Plugin-Power“ ausgelegt, also um die 1,5 V, wie es die meisten Mikro-Anschlüsse von Notebooks, Smartphones etc. liefern. Mit der Spannung klingt das Headset auch hervorragend, mit 48V betrieben fehlen jeglicher Bass und man hat ein extremes Rauschen im Klang.
Nimmt man weniger, etwa über den Zoom H6 Rekorder 24V oder 12V, erhält man wieder einen Top-Klang.
Wir haben hier verschiedene Möglichkeiten analysiert, wie man das HMC660X gut einsetzen kann:
https://sendegate.de/t/profi-klang-fuer-alle-das-hmc660-headset-richtig-einsetzen-fuer-unter-100/3076
https://sendegate.de/t/weihnachts-special-das-hmc660x-direkt-an-iphone-smartphone-rechner-anschliessen/4565
Konkrete Frage: lief Ihr Headset WIRKLICH mit 48V? Dann hätte der Hersteller seinen Aufbau geändert, das wäre dann eine Sensation. Falls nicht, und Ihre Phantomspeisung schlicht niedriger war, sollte dies im Artikel korriegiert werden da ansonsten viel Käufer enttäuscht werden könnten?