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SoundPEATS Opera03 & Opera05

Günstige Bluetooth True Wireless In-Ears mit ANC und Hi-Res Audio

Kurz & knapp

Mit den Opera03 und Opera05 setzt SoundPEATS seinen endlos scheinenden Output an immer neuen In-Ears würdig fort. Die beiden True Wireless In-Ears klingen in Anbetracht des Preises gut und das Handling ist – trotz des wuchtigen Sitzes im Ohr – angenehm. Die zugehörige App samt personalisierten Hörprofilen wertet die klanglichen Fähigkeiten der In-Ears deutlich auf.

Vorteile:
  • günstiger Preis
  • viele Features
  • guter Klang
  • App mit individueller Equalizer-Steuerung
Nachteile:
  • USB-Kabel sehr kurz
  • Equalizer-Algorithmus nicht ganz phasenstabil
  • etwas wuchtiger Sitz im Ohr
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Die noch recht junge Kopfhörer-Firma SoundPEATS zeigt wirklich einen erstaunlichen Ehrgeiz, wenn es darum geht, an unser Geld und damit schlussendlich in unsere Ohren zu kommen. Denn wir zählen zwischenzeitlich nicht weniger als dreißig Modelle, die in den letzten drei Jahren auf den Markt gekommen sind.

Dabei bespielen SoundPEATS so ziemlich alle erdenklichen Vertriebswege: vom Direktvertrieb über die eigene Website, einer ziemlich umfangreichen Amazon-Präsenz bis hin zur Vermarktung über (wie im vorliegenden Fall) Kickstarter-Kampagnen. Dort finden sich die Opera03 für rund 53 Euro (UVP: ca. 70 Euro) sowie die Opera05 für ca. 62 Euro (UVP: 88 Euro) und versprechen unter anderem LDAC Hi-Res Audio, Touch-Steuerung und ein sehr wirkungsvolles ANC (Active Noise Cancelling) in unsere Ohren zu zaubern.

Unterschiede zwischen den SoundPEATS Opera03 und Opera05

Dass wir die beiden Modelle hier gemeinsam testen, bietet sich an, denn grundsätzlich gleichen sich die beiden In-Ears zumindest optisch wie ein Ei dem anderen. Allein eine winzige Nuance im Farbton der Chrom-Schmuck-Lackierung verrät äußerlich, mit welchem der Hörer man es zu tun hat. Denn während die Rückseite und die Zierränder beim Opera03 eher rot-golden schimmern, ist der Farbton bei den Opera05 mehr dem Gelbgold zuzuordnen.

Gemeinsam haben sie dann den via LDAC Hi-Res-fähigen Frequenzbereich von 20 Hz bis 40 kHz, den Bluetooth-Funkstandard in Version 5.3, die sehr respektable Spieldauer von neun Stunden (mit aktiviertem ANC, beziehungsweise Transparenzmodus kürzer, da hier drei Mikrofone aktiviert werden, die am Batteriestrom knabbern, um den Umgebungsschall zu registrieren) und die maximale Reichweite von zehn Metern bis zum Zuspieler.

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Ebenfalls identisch konzipiert ist bei beiden Hörern der dynamische 12-Millimeter-Treiber, der sich um den Bass- und Mitten-Bereich kümmert. Den Unterschied macht dann die Anzahl der Balanced-Armature-Treiber (siehe auch „Welche Arten von Schallwandlern gibt es?“). Beim Opera03 ist es eine, beim Opera05 sind es zwei dieser winzigen Bauteile, die sich um die Bespielung des Hochtonbereichs kümmern. Zu den klanglichen Auswirkungen kommen wir später.

Tragekomfort der SoundPEATS Opera03 und Opera05

Der handlichen Verpackung entnehme ich ein oval geformtes Lade-Case, in das die In-Ears nach der Benutzung magnetisch angezogen, elegant zurückrutschen. Zudem eine mehrsprachige Kurzanleitung, sowie ein – mit gerade einmal 20 Zentimetern – recht kurzes USB-A/C-Ladekabel.

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Mit dabei sind auch drei Paar Ohrstöpsel in den Größen S, M und L. Hat man das passende Ohrpassstück ausgewählt, finden die In-Ears nach ein bisschen Rumdrehen ihren Platz im Ohr. Dabei ist das Gehäuse der Operas gewissermaßen dreigeteilt: Es besteht nämlich aus einem kleinen Schallrohr, das zusammen mit dem Ohrpassstück weitgehend im Gehörgang verschwindet, einem kleinen linsenförmigen Kunststoffteil, das im Innenohr zu liegen kommt und einem etwas größeren Gehäusekörper, der etwa 1,5 Zentimeter aus dem Ohr heraus ragt und die gesamte Elektronik sowie die Touch-Oberflächen beherbergt.

Dass der In-Ear ein gutes Stück weit aus dem Ohr steht, sieht und fühlt man – unauffällig ist er jedenfalls nicht und auch bei längerem Tragen „vergisst“ man nicht, dass da was im Ohr steckt. Ich jedenfalls habe in meinem Depot andere Hörer ähnlicher Bauform, die sich bei mir persönlich (jedes Ohr ist ja anders) ein bisschen anschmiegsamer in den Gehörgang kuscheln. Zugegeben: Bezieht man die Optik ins persönliche Styling mit ein, kann es durchaus schick aussehen, mit der golden schimmernden Ohr-Dekoration gesehen zu werden. Und falls man dabei von einem erfrischenden Regenschauer überrascht wird: kein Problem, denn die Opera03/05 sind mit IPX4 deklariert und somit gegen Spritzwasser und Schweiß geschützt.

Bedienung der SoundPEATS Opera03 und Opera05

Durch verschiedene Combos aus Gedrückthalten und ein bis mehrmaligem Tippen auf die goldenen Kontaktflächen, ist eine Vielzahl von Funktionen am In-Ear abrufbar: vom Umschalten des Noise Cancellings (On/Off/Transparenzmodus), über die Medien- und Telefonatsteuerung bis hin zum Aufrufen des Spachassistenten (Siri/Google).
Die Touch-Bedienung über die Sensorflächen auf der Rückseite der beiden In-Ears geht relativ sicher von der Hand. Ist man davon genervt, dass manche Funktionen manchmal schon durch simples Antippen beispielsweise beim Ein- und Absetzen der In-Ears ausgelöst werden, lassen sich die „One-Touch“-Funktionen in der SoundPEATS App deaktivieren.

Fluch und Segen zugleich ist die Auto-Off-Funktion, die bewirkt, dass sich die In-Ears nach einiger Zeit ohne aktive Bluetooth-Verbindung selber abschalten. Grundsätzlich ist das natürlich eine praktische Sache. Ich persönlich benutze aber das ANC recht häufig einfach nur wegen der Lärmunterdrückung (am Arbeitsplatz, beim Reisen etc.), ohne dafür jedes Mal das Handy bemühen zu müssen. Und in der jetzigen Konfiguration gehen sie dann eben einfach aus. Vielleicht liefern SoundPEATS hier ja noch eine entsprechende Umschaltmöglichkeit in der App nach.

Die SoundPEATS App

Überhaupt empfiehlt es sich in jedem Fall, die SoundPEATS App auf dem mobilen Zuspielgerät (Android, iOS) zu installieren, denn sie bietet einen deutlichen Mehrwert: Hier lässt sich nämlich nicht nur der „One-Touch“-Modus deaktivieren, sondern auch eines der neun Equalizer-Profile auswählen (u.a.: Bassverstärkung/Reduzierung, Höhenverbesserung, klassische Musik). Ob sich allerdings besonders viele Freunde für das Preset „Volkslied“ finden werden, wage ich an dieser Stelle mal zu bezweifeln. Wer hier nicht fündig wird, kann über einen Equalizer mit neun Frequenzbändern seine eigene Equalizer-Kurve erstellen.

Ein besonderes Highlight der (neuen) App-Version 1.2.8 ist die personalisierte Klanganpassung. Hier absolviert man einen kleinen Hörtest in dessen Verlauf man Sinustönen in acht Frequenzbändern und drei Lautstärken vorgespielt bekommt, woraus dann automatisch eine entsprechende Equalizer-Kurve erstellt wird. Durchläuft man diesen (jederzeit wiederholbaren) Test sorgfältig, bekommt man im Ergebnis eine wirklich deutliche Klangverbesserung. Allerdings scheint der Algorithmus des Software-Equalizers ein nicht besonders phasenlinearer Vertreter seiner Klasse zu sein, den sobald man ihn aktiviert, kommt es zu leichten Verschiebungen im Stereo-Spektrum.

So klingen die SoundPEATS Opera03 und Opera05

Bei so viel Einstell- und Personalisierungsmöglichkeiten wie den oben genannten, stellt sich natürlich die Frage nach dem Grundklang der beiden Hörer. Der rangiert grundsätzlich in einem klanglich sehr ausgewogenen Bereich: Der Bass ist da, der Punch in den Mitten macht Spaß und besonders in den Höhen zeigt sich fast schon ein edles Glitzern.

Genau dieses Höhenglitzern ist beim SoundPEATS Opera05 ein Stück weit lebendiger als beim Opera03 – hier macht sich hörbar der zweite Balanced-Armature-Treiber bemerkbar. Erstaunlicherweise fand ich das beim Musikhören – je nach Stilistik – nicht zwingend besser. Durch die zusätzlichen Höheninformationen wird es obenrum eben auch ein Stück weit zappeliger und unruhiger. Beim neuen Album „Cronos“ von Amon Tobin (aka Two Fingers) und Muadeep, das über sämtliche Frequenzen eine maximale Informationsdichte ausbreitet, mochte ich beispielsweise die Opera03 ein Stück weit lieber hören als die Opera05. Bei exquisitem Meta-Pop, der klanglich eher linear produziert ist, wie etwa beim neuen Album „Light Places“ von „LP Giobbi“, bringt das Treiber-Doppelpack der Opera05 dagegen noch ein bisschen mehr Agilität ins Klangbild.

Ohne Equalizer-Anpassung empfand ich den Bassbereich in der Summe für meinen Geschmack allerdings als etwas zu dezent. Erst nach der klanglichen Anpassung mittels des Adaptiven Equalizers landete ich bei einem Plus von drei Dezibel im untersten Frequenzband, woraufhin dann auch der nötige Hörspaß einsetzte.

So gut ist das Noise Cancelling der SoundPEATS Opera03 und Opera05

Völlig zufriedenstellend arbeitet das Active Noise Cancelling (ANC). Umgebungsgeräusche von Straßenlärm, über Stimmgewirr bis hin zur Indoor-Beschallung (beispielsweise der nervige Motivations-House im Gym) werden hier wirkungsvoll abgesenkt – nicht bis zur Unhörbarkeit, aber im Einzelfall deutlich unter die „Nerv-Schwelle“.

Ebenfalls recht brauchbar ist die Sprachqualität der integrierten Mikrofone. Hier kommt dann auch der Transparenzmodus besonders gut zur Geltung, weil es ausgesprochen angenehm ist, wenn man sich bei Telefonaten selber im Raum hören kann.

Fazit

Ich bin an einigen Stellen ja durchaus kritisch mit den SoundPEATS Opera03 und Opera05 ins Gericht gegangen – das aber vor allen Dingen deshalb, weil SoundPEATS mit ihren Capsule3 Pro (Test) meine Erwartungen an neue Produkte ziemlich hochgeschraubt haben. Die SoundPEATS Opera03 und Opera05 können daran grundsätzlich problemlos anknüpfen, denn der Klang ist für die Preisklasse absolut überzeugend, auch wenn er in der Grundeinstellung die Capsule3Pro nicht toppen kann. Das ANC leistet sehr gute Dienste und das Handling und die Funktionalität gehen sehr in Ordnung. Vor die direkte Wahl gestellt, würde ich mich persönlich eher für die Bauform der Capsule3Pro entscheiden, denn deren schlanker Sitz im Ohr ist – bei ebenbürtigem Klang und Funktionen – ein Stück weit angenehmer als bei den doch recht wuchtigen Opera-Hörern.

vor 1 Jahr von Numinos
  • Bewertung: 4
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch + Balanced Armature
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 40.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabelje 7,3 g, Case 44 g
  • Kabellänge20 cm

Lieferumfang

  • 3 Paar Ohrpassstücke (S, M, L)
  • USB-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in zwei Versionen erhältlich (Opera03: 1x Balanced Armature; Opera05: 2x Balanced Armature)
  • BT-Codecs: SBC, LDAC
  • BT-Version: 5.3

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