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SoundPEATS Air4 und Air4 Lite

True Wireless Earbuds mit Multipoint und hochauflösenden Codecs

Kurz & knapp

SoundPEATS spendieren ihren beiden Air-Modellen eine neue Versionsnummer. Damit geht es zwar auch im unterstützten Bluetooth-Standard von Version 5.2 auf 5.3 hoch, in Sachen Sound stellt das aber eher einen Rückschritt dar, denn die Gewichtung des Klangs geht nun mehr in Richtung Mitten und Höhen.

Vorteile:
  • individualisierbares Frequenzprofil
  • 10-Band Equalizer
  • schlankes Design
  • aptX Lossless (Air4) & LDAC (Air4 Lite)
Nachteile:
  • etwas mittenlastiger Klang
  • mittelmäßige Sprachverständlichkeit bei Telefonaten
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Das Tempo, mit dem die Firma SoundPEATS aus dem fernen Shenzhen ständig neue In-Ohr-Beschaller auf den Markt wirft, ist wirklich atemberaubend. Da ist der Akku unserer Air3 fast noch nicht leer, da landet schon die vierte Auflage der kostengünstigen Earbuds in der Redaktion. Und auch im Fall der Air4 gibt es eine reguläre und ein Lite-Version, die sich optisch nur geringfügig unterscheiden und – trotz technischer Unterschiede – in ihrer Konzeption so ähnlich sind, dass wir sie hier zusammen testen.

Die Technik der SoundPEATS Air4 und Air4 Lite

Gemeinsam ist beiden Hörern, dass hier dynamische 13-Millimeter-Treiber zum Einsatz kommen, die den Air4 einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz verleihen und bei den Air4 Lite – laut Datenblatt – sogar bis 40 kHz hinauf krabbeln.

Drei Mikrofone pro Hörer sollen im Fall des Air4 Lite für gute Gesprächsqualität und beim Air4 zudem noch für wirkungsvolles Noise Cancelling sorgen.

Bei den SoundPEATS Air4 kommt die „Prozessor-Intelligenz“ von einem Qualcomm-QCC3071-Chip, der mit dem Zuspielgerät über die Codecs aptX Lossless, AAC und SBC zu kommunizieren vermag. AptX Lossless und damit die verlustfreie Audioübertragung (24 Bit/96 kHz) zwischen Zuspieler und Ohrhörern ist ja ein Teilsegment (neben u.a. 3D-Audio, ultra-niedriger Latenz und stabiler Verbindung) der sogenannten „Snapdragon Sound“-Technologie von Qualcomm, die sich als Android-Alternative zu Apples „Spatial Audio“ versteht und bereits bei neueren Produkten von beispielsweise Samsung, Motorola oder Sony verbaut ist.

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Bei den „kleineren“ SoundPEATS Air4 Lite fehlt dieser Qualcomm-Chipsatz und somit auch aptX, dafür sind sie aber LDAC-fähig (ein hochauflösender Codec von Sony [24 Bit und 96 kHz]).

Einigkeit herrscht dann wieder bei der Zertifizierung der beiden Hörer, denn die reicht bis zu IPX4 (Schutz gegen Spritzwasser).

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Die Optik der SoundPEATS Air4 und Air4 Lite

Im Vergleich zum Vorgängermodell, die (immer noch) wahlweise in Weiß oder Schwarz erhältlich sind, gibt es die Version 4 derzeit nur in Schwarz. Als Schmuckfarbe für die Sensorfläche und das Lautsprechergitter (das ohnehin nicht sichtbar ist, wenn man die Hörer trägt) ist nun der Farbton Rotgold dazu gekommen (beim Air4 in Matt, bei der Lite-Version in Glänzend).

Mir persönlich gefiel die Farbgebung in Uni ein Stück weit besser. Andererseits ist der Farbakzent auch nicht so auffällig, als dass man hiervon seine Kaufentscheidung abhängig machen müsste. Beide Earbud-Modelle teilen sich das gleiche Case-Format und tatsächlich gleiten beide Hörer problemlos in das Case des anderen und werden dort magnetisch festgehalten. Nur die Oberfläche des Lade-Case ist im Fall des Air4 matt und beim Air4 Lite hochglänzend beschichtet.

Strom erhalten die kleinen Schatullen dann über eine USB-C-Buchse an der Unterseite (ein 26 Zentimeter langes USB-A-auf-C-Kabel liegt bei). Der Laufzeit-Mittelwert liegt bei den Air4 bei respektablen 6,5 Stunden (Air4 Lite: 7 Stunden) und das Lade-Case hält genug Stromreserven für rund vier volle Ladungen bereit. Eine LED unterhalb der Klappe des Case gibt dabei Auskunft über den Ladezustand und die verbleibenden Reserven des Akkus.

Das Handling der SoundPEATS Air4 und Air4 Lite

Grundsätzlich handelt es sich hier ja um „Semi-In-Ears“ oder auch „Earbuds“ im Stil der Apple AirPods. Entsprechend kommen die Hörer ohne Ohrpassstücke aus und werden einfach in die Ohrmulde zwischen Tragus und Antitragus gehängt, was in Anbetracht von gerade einmal vier Gramm pro Hörer kaum ins Gewicht fällt. Entsprechend angenehm lassen sich die Air4 tragen. Erst nach längerer Zeit fing das harte Plastik dann doch an, etwas unangenehm gegen den Tragus (der kleine Lappen vor der Gehöröffnung) zu drücken. Die Abwesenheit von Ohrpassstücken erhöht natürlich unweigerlich die Immission – also die Hörbarkeit – von Umgebungsgeräuschen. Dieser Imissionspegel torpediert auch die Active-Noise-Cancelling-Fähigkeiten des Air4 (die Lite-Version kommt ohne ANC aus). Denn obwohl SoundPEATS die Stärke des ANC mit bis 35 Dezibel angeben, liegt die hörbare Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen weit darunter – um genauer zu sein: an der Grenze zur Unhörbarkeit.

Ein Druck auf den integrierten Taster im Case versetzt die Hörer in Bluetooth-Paarungsbereitschaft, woraufhin sie sich artig beim Bluetooth-Zuspieler zu erkennen geben und sofort nach der Bestätigung für Audio- und Telefon-Funktionen (bei Benutzung mit einem Handy) zur Verfügung stehen. Paart man die Hörer im Anschluss einer Verbindungsherstellung mit einem weiteren Bluetooth-Zuspieler bleiben beide Geräte verbunden. Es „gewinnt“ dann immer der Zuspieler die Oberhand, der sich zuletzt bei den SoundPEATS gemeldet hat.

Auch bei den Air4 kommt die, mittlerweile recht stabile, SoundPEATS App zum Einsatz, mit der sich über einen 10-Band-Equalizer individuelle Klanganpassungen vornehmen lassen (+/- 6 dB pro Band). Darüber hinaus steht hier ein Hörtest zur Verfügung, der das persönliche Hörvermögen abklopft und daraus eine optimierte Equalizer-Kurve generiert. Diesen Hörtest sollte man in jedem Fall durchspielen denn die entzerrte Kurve bewirkt – so man denn tatsächlich an einem Hördefizit in einem bestimmten Frequenzbereich leidet – eine wirklich erstaunliche Klangverbesserung.

Die Bedienung der In-Ears über die seitlichen Kontaktflächen funktioniert mit passabler Genauigkeit, sodass Fehlbedienungen nur gelegentlich passieren, nachdem man die nötigen Kommandos aus Tippen und Gedrückthalten auswendig gelernt hat. Wer überhaupt keine lästigen Fehlauslösungen haben möchte, kann die Touch-Funktion über die App praktischerweise deaktivieren.

Telefonate mit den Air4 sind dagegen eher mühsam – besonders auf der Empfängerseite. Denn die Hörer neigen neben einem mumfigen Klang zum „Verschlucken“ von Wortanfängen und Enden, was besonders für Business-Menschen, die mit Millionensummen am Handy hantieren, problematisch sein kann. Aber auch im Privaten kann die Bestellung einer „izza ohn inken“ missverständlich sein, wenn man als Vegetarier den beliebten italienischen Teigfladen ohne Prosciutto haben will.

So klingen die SoundPEATS Air4 und Air4 Lite

Grundsätzlich haben die SoundPEATS Air4 eine vollspektrale Frequenzwiedergabe, die keine größeren Lücken erkennen lässt. Tendenziell scheinen die Air4 den Höhen ein bisschen mehr Beachtung zu schenken als den Bässen – entsprechend der persönlichen Präferenzen kann man hier aber ganz gut mit dem Equalizer gegensteuern. Etwas überpräsent waren für meinen Geschmack die Mitten. Hier musste ich bei 800 Hz um ganze sechs und bei 1 kHz um weitere zwei Dezibel reduzieren, bis sich so etwas wie Linearität einstellte. Jedes aktivierte EQ-Band bedeutet aber auch immer eine Veränderung der Phasenkohärenz. Weshalb es ja das elementare Ziel jedes Kopfhörer-Designs ist, auch ohne Equalisierung ausgewogen zu klingen.

Wo mir die Air4 ebenfalls nicht so recht gefallen wollten, war in Bezug auf die Immersion und die Dynamik. Prinzipiell haben Semi-In-Ears, respektive Earbuds, natürlich nicht die Direktheit und Impulsivität, wie sie vollwertige In-Ears haben. Dennoch gelingt es auch dem Earbud Design eine gewisse Impulsivität in die Ohren zu zaubern, wie sie beispielsweise das Vorgängermodell Air3 schon unter Beweis gestellt hat. Direkt nebeneinandergelegt zeigt sich, dass das Schallrohr des Vorgängers ein bisschen enger zuläuft und einen leicht anderen Winkel zum Ohr hat. Möglicherweise liegt hier die Ursache, dass die Air4 ein bisschen verhaltener klingen.

Im Ergebnis fällt einem also bei den Air4 wesentlich häufiger auf, dass man „da so Dinger in den Ohren hat, die Musik spielen“, als es bei den Air3 der Fall ist. Noch weniger natürlich bei den fabelhaften Capsule3 Pro aus gleichem Haus, bei denen man oft völlig vergisst, In-Ears zu tragen und die einem eine beeindruckende Dynamik um die Ohren hauen. Fairerweise muss man natürlich sagen, dass diese klassische In-Ears sind.

Fazit

Die Frequenz an immer neuen In-Ear-Modellen von SoundPEATS bleibt weiterhin hoch. Die aktuellen Versionen der Air4-Reihe zeigen allerdings auch, dass eine extrem hohe Roll-out-Taktung ohne substanzielle Entwicklungsarbeit nicht immer nach vorne führt. Denn LDAC hin, Snapdragon her – Chips und Features allein machen noch keinen guten Sound, viel wichtiger ist da die Abstimmung von Membran, Schallrohr und Gehäuse.

Was nicht heißt, dass die Air4-Modelle nun schlecht wären, aber im Ergebnis sind sie klanglich doch eher ein Rückschritt im Vergleich zu ihren – immer noch erhältlichen – Vorgängern. Denn bei beiden Air4-Modellen steht der etwas bauchige Mittenbereich klanglich über und im Fall der Air4 leistet das Active Noise Cancelling (ANC) lange nicht so viel wie andere Produkte in diesem hart umkämpften Preissegment.

vor 1 Jahr von Numinos
  • Bewertung: 3.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformEarbuds
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 40.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabelje 4 g
  • Kabellänge26 cm

Lieferumfang

  • Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • BT-Codec: SBC, AAC, LDAC (Air4 Lite), aptX Lossless (Air4)
  • BT-Version: 5.3

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