Die SoundPEAT Air3 sind gut verarbeitet, liefern einen soliden Klang im leisen bis mittleren Lautstärkebereich und lassen sich auch in der Videokonferenz gut nutzen. Immer vorausgesetzt, man hat die passenden Ohren für diese Art von Kopfhörern, die ohne Passstücke auskommen. So richtig trumpfen die Air3 in keiner Kategorie auf, dennoch bieten sie für den überschaubaren Kaufpreis von 50 Euro ein gelungenes Paket aus Laufzeit und Sound für den preisbewussten Alltagsnutzer, dem große Marken nicht so wichtig sind.
Die SoundPEATS Air3 kommen im typischen AirPods-Design, bieten zeitgemäße Technik wie Bluetooth 5.2 und aptX Adaptive Codec mit einer dynamischen Bitrate und einem Gaming-Modus mit verringerter Latenz. Das zu einem günstigen Preis mit einem ordentlichen Klang sowie guter Remote-Funktionalität, die allerdings viel zu empfindlich reagiert.
Im Karton
Geliefert werden die SoundPEATS Air3 im kleinen Karton, in dem die Kopfhörer in einem sehr kompakten Lade-Case und ein USB-A auf USB-C-Kabel sowie eine Anleitung bereitliegen. Das Pairing wird schon beim Öffnen der Ladebox vollzogen und die Reichweite der Bluetooth 5.2 Verbindung im Büro beträgt gut und gerne acht Meter durch Wände hindurch, auf dem freien Feld mit freier Sicht sind 20 Meter möglich. Ein Einzelbetrieb ist zudem ebenso möglich, Multipoint wird dagegen nicht unterstützt.
Kleine aptX-Kunde
Dieser Teil kann von iOS-Usern übersprungen werden, da dieses Betriebssystem Codecs von Qualcomm nicht unterstützt.
Gegenüber dem üblichen aptX Codec, der eine Bandbreite von 384 kBit/s unterstützt, liefert aptX Adaptive je nach Bedarf zwischen 284 kBit/s und 420 kBit/s aus, was ein stabileres und störungsresistenteres Signal und – wenn es gut läuft – auch eine geringere Kompression bedeutet. Eine noch bessere Bandbreite liefert dann aptX HD mit 576 kBit/s.
Außerdem verspricht aptX-Adaptive eine verringerte Latenz von bis zu 80 Millisekunden gegenüber 160-250 Millisekunden im normalen Betrieb. Der aptX Low Latency Codec schafft hierbei 40 Millisekunden und damit noch mal eine Halbierung der Laufzeit. Fazit: aptX Adaptive bietet einen guten Kompromiss aus allen anderen Codec-Variationen von Qualcomm.
Tragekomfort
Genau wie ihr bauliches Vorbild werden die SoundPEATS Air3 ohne Silikontipps ins Ohr gehängt, wo sie dann angenehm locker und luftig sitzen. Dadurch können sie aber auch die Umgebungsgeräusche nicht davon abhalten, sich unter das Programm zu mischen. Bei mir sitzen die Air3 etwas zu locker, was beständiges Nachdrücken erfordert und in unschöner Regelmäßigkeit eine Remote-Aktion auslöst, womit die eine oder andere Ohranatomie gewarnt sei. Ansonsten bieten die Air3 ein unauffälliges, druckfreies Tragegefühl für den ganzen Tag und auch im Regen, da sie wasserdicht nach IPX5 sind.
Laufzeit und Lade-Case
Fünf Stunden Laufzeit werden versprochen, die bei in unserem Test zu 4,5 Stunden wurden. Durch das schön kompakte und abgerundete Lade-Case lässt sich die Nutzungsdauer auf netto über 17 Stunden ausdehnen. Dann muss die Box ans 22 Zentimeter lange Kabel. Eine kabellose Option via Ladematte gibt es nicht.
Klang der SoundPEATS Air3
Klanglich können die SoundPEATS Air3 in der Preisklasse durchaus liefern. Ein fülliger Bass macht Druck von unten, worüber sich Mitten und Höhen gut aufsatteln können, wenn auch den Höhen an Klarheit fehlt, die Mitten unscharf bleiben und der gesamte Klang umso mehr vernebelt, je lauter die Air3 aufgedreht werden. Am wohlsten fühlen sich die 14,2 mm großen Treiber in den unteren bis mittleren Lautstärken, wo sie dann gut zeichnen und recht ausgewogen mit merklichen Bassfundament wirken können. Die Bühne wirkt dabei genügend breit aber tiefere Soundschichten lassen sich schwer erforschen. Zum schönen oder genauen Hören eignen sich die Air3 daher kaum. Für den Alltagspodcast und etwas Hintergrundmusik aus der Chartplaylist reichen sie allemal.
Remote-Kontrolle
Die sensiblen Touch-Flächen auf den Rückseiten der Kopfhörer bieten vollumfängliche Kontrolle über den Zuspieler, der somit in der Tasche verbleiben kann. Lautstärke, Play/Stop, Skip vor und zurück, digitaler Assistent und Game-Modus sind auf einmal, zweimal, dreimal und langem Tippen verteilt. Gut funktioniert auch die automatische Unterbrechung und Fortsetzung des Programms sobald ein In-Ear aus dem Ohr genommen bzw. zurückgesetzt wird. Leider besitzen die Eingabeflächen eine viel zu große Empfindlichkeit, die bei fast jedem Griff an die In-Ears irgendeine Aktion auslösen. Gerade beim Nachdrücken – was bei mir nun mal öfter vonnöten ist – bleibt die Musik entweder stehen, wird lauter oder immer leiser. Hin und wieder meldet sogar der Game-Modus seine Aktivierung.
Game-Modus
Wie oben schon beschrieben, ermöglicht der zuschaltbare Game-Modus eine deutliche Verkürzung der Latenz, was neben genauerem Gaming natürlich auch für eine bessere Lippensynchronität bei Bewegtbildern sorgt und auch tatsächlich stattfindet. Allerdings erhöht sich in diesem Modus die Zahl der Aussetzer im Tonkanal, die im Standardmodus in der Häufung nicht auftreten.
Telefonieren mit den Air3
Vier Mikrofone sind in den Air3 verbaut, wovon zwei am Ende der Stege in Richtung Mund ausgerichtet sind. Insgesamt ist die Stimme in ruhiger Umgebung gut verständlich, wenn sie auch etwas arm an Höhen wirkt, was auf Kosten der Natürlichkeit geht. Eine laute Umgebung wird durch die Elektronik recht effektiv ausgeblendet, wobei dieser Eingriff sich auch in einer sehr verschwommenen Stimme bemerkbar macht und hin und wieder ein paar Knackser einschleichen.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabelje 4 g, inkl. Case 33 g
- Kabellänge22 cm
Lieferumfang
- USB-C-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- in Schwarz und Weiß erhältlich
- BT-Codecs: SBC, aptX, aptX Adaptive
- BT-Version: 5.2
- BT-Profile: HSP, HFP, A2DP, AVRCP
Wenn die Air3 mit den Ohren harmonieren – was ja bei allen InEars sehr individuell ist , dann laufen sie allein aufgrund des Tragekomforts sogar besseren InEars im täglichen Gebrauch den Rang ab. Mit zunehmender Einsatzzeit bin ich immer mehr begeistert. Wenn man Preis-Leistung einkalkuliert, dann haben es selbst superteure Top-InEars schwer, gegen die Air3 anzukommen…bsiensijd meine Top-EDC geworden…
Alles richtig was hier steht – meiner Meinung nach.
Leider wird nicht darauf eingegangen wie schlecht sich die In-Ears „handeln“ lassen: Also konkret bekomme ich die Teile sehr schlecht aus dem Case. Ständig klappt die Klappe dabei zu und ich kann die In-Ears nicht richtig greifen. Das ist echt nervig im Alltag. Hätte ich das früher gewußt hätte ich m ir ein 2. Paar echte AirPods gekauft. Die Apple AirPods sitzen super im Ohr und genau so sitzen diese Soundpeats Air 3 im Ohr – top, das war für mich der Kaufgrund (mit anderen In-Ear Konzepten kann ich nichts anfangen) …aber diese schlechte Handling nervt.