Die Soundcore Liberty 4 beeindrucken mit einem umfangreichen Ausstattungspaket: angefangen bei der dualen Treibertechnik, einem individuellen Hörprofil, dem hochauflösenden LDAC-Codec und Spatial Audio über eine Umgebungsgeräuschkontrolle bis hin zur Erfassung von Herzfrequenz, Aktivität und Nackenhaltung. Alles vereint in kompakten, kabellosen In-Ears.
- Klang
- bequemer Sitz
- Schnellladefunktion
- personalisierbare Geräuschunterdrückung
- Case unterstützt kabelloses Laden per Qi
- Multipoint-Verbindungen
- App mit umfangreichen (Klang-)Anpassungsmöglichkeiten
- Spatial Audio und Surround-Sound im Filmmodus
- unterstützen AAC und LDAC
- können die Herzfrequenz, Aktivität und Nackenhaltung erfassen
- Hörer ohne Ladestandsanzeige
- Grundrauschen im Transparenzmodus
Ausgeliefert werden die in Nachtschwarz und Wolkengrau erhältlichen Soundcore Liberty 4 mit transparenten „CloudComfort“-Ohraufsätzen, die einerseits einen komfortablen Sitz begünstigen sollen und darüber hinaus das Messen der Herzfrequenz ermöglichen.
Der im rechten Gehäuse platzierte Sensor ist den Herstellerangaben zufolge nicht mit anderweitigen Eartips kompatibel. Jedoch soll bei Soundcore Ersatz zu beziehen sein und den Hörern liegt eine Auswahl an vier Varianten bei. Dabei ist der Sitz in der Tat bequem und bietet bei sportlichen Aktivitäten ausreichend Stabilität, solange die In-Ears keinen stärkeren Erschütterungen ausgesetzt werden. Auch das Tragen unter einer Mütze ist möglich, wenn diese nicht zu eng anliegt, da die Gehäuse geringfügig hervorstehen. Durch die wasserbeständige Verarbeitung gemäß IPX4 ist das System im Freien zudem vor witterungsbedingter Nässe geschützt.
Akkulaufzeit
Bei gehobener Lautstärke erreichen die Soundcore Liberty 4 im Grundmodus eine Hördauer von acht Stunden, die sich auf gute sechs Stunden verringert, wenn die personalisierte Geräuschunterdrückung in der Maximaleinstellung genutzt wird. Darüber hinaus können die Hörer im Case, das sich per Schiebemechanismus öffnen lässt, zwei Mal vollständig aufgeladen werden und ein weiteres Mal mit einer Restkapazität für etwa drei Stunden. Hierdurch besteht im Standardbetrieb eine Gesamtlaufzeit von 27 Stunden und im maximalen ANC-Modus von nicht ganz 21 Stunden. Während die In-Ears nach 90 Minuten wieder komplett geladen sind, bietet eine fünfzehnminütige Schnellladung Kapazität für bis zu vier Stunden. Auf eine Ladestandsanzeige wurde bei den Hörern jedoch verzichtet. Die Akkureserve des Cases ist hingegen nach knapp zwei Stunden wieder hergestellt, wenn das mitgelieferte USB-C auf USB-A-Ladekabel genutzt wird. Optional kann das Laden zudem drahtlos via Qi erfolgen.
Bedienung
Das Koppeln der Hörer kann direkt mit dem Öffnen des Cases erfolgen, wodurch das System eingeschaltet und automatisch in den Pairing-Modus versetzt wird, während ein Zurücklegen in die Ladevorrichtung zum Abschalten dient. Ein manuelles Ein- und Ausschalten der Soundcore Liberty 4 über die drucksensitiven Stieltaster ist hingegen nicht vorgesehen. Stattdessen ist per App ein Timer konfigurierbar, der aktuell aber noch nicht funktioniert, was sich durch ein Update jedoch beheben ließe. Ist eine Funkverbindung hergestellt, besteht auf freier Strecke eine Reichweite von bis zu 25 Metern, während sich innerhalb von Gebäuden mehrere Räume überbrücken lassen. Dabei werden Multipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig sowie eine einseitige Nutzung im Single-Betrieb unterstützt.
Ab Werk ist die Wiedergabe steuerbar, kann vor- sowie zurückgesprungen werden und es lassen sich Telefonate über die Hörer abwickeln. Zudem ist ein Umschalten zwischen ANC- und Umgebungsmodus möglich, was über die App um den Standardbetrieb ergänzt werden kann. Darüber hinaus lassen sich bei Bedarf eine Lautstärkeregelung und der Sprachassistent nachrüsten. Ergänzend zur Drucksteuerung sind die In-Ears noch mit einer Trageerkennung ausgestattet, die deaktivierbar ist und deren Zuverlässigkeit durch eine Kalibrierung erhöht werden kann.
App-Anbindung
Ein zentrales Element der Soundcore App (Android und iOS) stellt die Umgebungsgeräuschkontrolle dar, welche sich standardmäßig in eine allgemeine Geräuschunterdrückung, einen Transparenzmodus und eine Betriebsart zur Verstärkung von Stimmen unterteilt. Durch ein Scannen des Gehörgangs (Hear ID ANC-Test) lässt sich das Noise Cancelling zudem spezifisch optimieren, wobei mit „Schwach“, „Mäßig“ und „Stark“ im Anschluss drei statische und ein adaptiver Modus zur Auswahl stehen. Auch der Klang lässt sich über die App personalisieren, indem eine Hear ID erstellt wird. Diese basiert auf einem zweistufigen Test, der das Hörvermögen ermittelt und die Klangpräferenzen anhand eines A/B-Vergleichs abfragt. Disbalancen zwischen den Ohren wie bei den Soundcore Liberty Air 2 Pro oder Liberty 3 Pro werden hingegen nicht analysiert. Zudem steht ein EQ mit acht Bändern für eigene Einstellungen bereit, die sich als Presets speichern lassen. Auf 21 vorkonfigurierten EQ-Settings kann dabei ebenfalls zurückgegriffen werden, wodurch ein breites Spektrum abgedeckt wird. Von großem Vorteil ist, dass sich das Hörprofil und der EQ einzeln nutzen, aber auch kombinieren lassen, was eine umfassende Klanganpassung der Soundcore Liberty 4 ermöglicht.
Neben der Option die Steuerung zu konfigurieren zählen noch ein Passform-Test und das (De-)Aktivieren von Multipoint-Verbindungen zu den Hörereinstellungen. Zudem lassen sich Firmware-Updates vornehmen.
Herzfrequenzmessung
Ein weiteres Segment der Soundcore App kann gesundheitsspezifische Daten erfassen, was jedoch eine Registrierung voraussetzt. Ist dies gewünscht, wird die Herzfrequenz erfasst und in einer Tages-, Wochen- und Monatsstatistik protokolliert. Darüber hinaus wird die persönliche Belastung ermittelt und es kann ein Stresstest absolviert werden. Auch wenn die Ergebnisse recht realistisch erscheinen, kann und soll ein Kopfhörer selbstverständlich keine medizinischen Geräte ersetzen, worauf der Hersteller auch hinweist. Des Weiteren können Trainingseinheiten aufgezeichnet werden, wobei sich Wochenziele definieren lassen und diverse Statistiken bereitgestellt werden. Eine weitere Funktion ermittelt die Nackenhaltung, welche kalibriert werden kann. Dabei wird die Belastung des Nackens erfasst und grafisch dargestellt. Wer möchte, kann zudem eine Erinnerung aktivieren, die einen Warnton wiedergibt, wenn sich der Kopf länger als fünf Minuten in einer gesenkten Haltung befindet.
Spatial Audio
Für ein räumliches Hörerlebnis stehen über die Klangeinstellungen der App mit Surround-Sound und Spatial Audio sowie den Klangmodi für „Musik“ und „Film“ mehrere Optionen zur Auswahl. Dabei werden für die Nachverfolgung der Kopfbewegungen ein integriertes Gyroskop und spezielle Algorithmen genutzt. Im Musikmodus führen beide Einstellungen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Während moderne Musikstile ziemlich blechern klingen und der Bassbereich verzerren kann, gelingt die räumlichere Wiedergabe von Live-Aufnahmen, sphärischen Klanglandschaften oder Rockballaden erheblich besser. Überraschend gut schneidet zudem der Filmmodus ab, der den größeren Hörraum nutzt und von actionreicher Kost bis hin zu Sportübertragungen einen hohen Spaßfaktor bietet. Bei packenden Fußballspielen kommt tatsächlich recht schnell ein „Mittendrin“-Gefühl durch die Stadionatmosphäre auf.
Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
In einer ruhigen Umgebung lässt sich mit den Soundcore Liberty 4, die über drei Mikrofone pro Seite verfügen, einwandfrei telefonieren. Was zudem gut funktioniert, ist die Filterung von Windgeräuschen, da selbst stärkere Böen keine Beeinträchtigung darstellen. Hintergrundgeräusche werden vom Gegenüber hingegen wahrgenommen, wobei die eigene Stimme vordergründig übertragen wird, wodurch eine Verständigung möglich bleibt.
So gut ist das ANC und der Transparenzmodus der Soundcore Liberty 4
Im Stimmenmodus besteht ein Grundrauschen, das sich im Umgebungsmodus verstärkt. Davon abgesehen erfolgt jedoch bei beiden Varianten eine saubere Verstärkung an Außengeräuschen, die im Transparenzmodus intensiver ausfällt, um während der Wiedergabe eine Wahrnehmung des Umfelds zu ermöglichen. Im Stimmenmodus lässt sich zudem problemlos kommunizieren, wenn die Wiedergabe pausiert.
Bereits die allgemeine Geräuschunterdrückung der Soundcore Liberty 4 schwächt tief- sowie hochfrequente Lärmquellen deutlich ab und reduziert Hintergrundstimmen erkennbar. Durch das Hear ID-ANC lässt sich das Ergebnis jedoch in allen Bereichen verbessern. Vor allem der manuelle ANC-Modus in der Maximaleinstellung vermindert Stimmen wirkungsvoll und ist gegenüber dem adaptiven Noise Cancelling überlegen. Allerdings wirkt sich die Geräuschunterdrückung auch auf den Klang aus, da der Bassbereich verstärkt wird, was eine sattere, vollere Wiedergabe zur Folge hat.
Der Sound der Soundcore Liberty 4
Die Soundcore Liberty 4 verfügen über zwei dynamische Treiber pro Seite und bieten einen direkten, kraftvollen Grundklang mit Zug, der mit seiner leichten Bassbetonung genreübergreifend viel Freude bereitet. Obwohl die Tieftondarstellung weit hinabreicht und auch in den unteren Gefilden gehaltvoll wirkt, klingt die Basswiedergabe stets definiert, wirkt nicht überladen und schiebt druckvoll an. Auch der warme Mittenbereich erscheint präsent, wirkt im mobilen Einsatz durchsetzungsfähig und bildet ansprechend klar ab. Dabei werden Stimmen zentral positioniert und gut verständlich wiedergegeben. Harmonisch und stimmig fügen sich zudem die oberen Lagen ein, die durchaus Elan besitzen und nicht abfallen, aber keineswegs vorlaut wirken. Insgesamt eine sehr gelungene Abstimmung, die sowohl beim Sport als auch auf dem Sofa zu gefallen weiß.
Ein individuelles Hörprofil kann die Klangwiedergabe zudem noch um weitere Details bereichern, da beispielsweise der altersbedingten Abnahme des Hörvermögens im Hochtonbereich entgegengewirkt wird. Hierdurch weitet sich die Darstellung, so dass mehr Raum zwischen den einzelnen Instrumenten besteht, die griffiger klingen und eine höhere Konturenschärfe besitzen. Vor allem komplexe Produktionen erscheinen differenzierter und farbenfroher, was das Hörvergnügen steigert.
Fazit
Den Soundcore Liberty 4 gelingt es, zu einem sehr attraktiven Preis ein Großaufgebot an Funktionen zu vereinen. Stärken stellen die Personalisierungsmöglichkeiten von Klang und Geräuschunterdrückung dar, wobei bereits die kraftvolle Grundabstimmung der Hörer überzeugen kann. Hörspaß bieten auch der Surround-Sound und Spatial Audio im Filmmodus. Die Erfassung von gesundheitsspezifischen Daten wie der Nackenhaltung, Aktivität und Herzfrequenz erweitern zudem den Einsatzbereich. Und bis auf das Grundrauschen im Transparenzmodus gibt es an den True Wireless In-Ears nichts zu beanstanden.
- 149,99 € *Zum Angebot
- 90,20 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabelje 6g, Case 43 g
Lieferumfang
- Eartips in 4 Größen (S, M, M lang, L)
- USB-C auf USB-A-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- in Schwarz und Grau erhältlich
- BT-Codecs: SBC, AAC, LDAC
- BT-Version: 5.3
@Christoph:
Also ich konnte das in meinem Test nicht feststellen. Das klingt für mich so, als ob dein Modell einen fehlerhaften Bluetooth Chip haben. Würde ich bei Soundcore reklamieren.
Hallo,
ich bin seit längerem sehr zufriedener Soundcore-Kunde und habe mir nach dem Ableben meiner vielgenutzten Liberty 3 Pro vor ein paar Tagen dieses Modell zugelegt. Ich lese überall hervorragende Kritiken, habe aber, wenn ich mein Handy in meiner Hosentasche trage (egal welche Seite, egal, was noch in der Hosentasche ist (oder nicht)), wie ich finde erstaunlich viele (i.e. bestimmt ein mal pro Minute) Verbindungsschwankungen, d.h. kein komplettes Kappen der Verbindung, sondern z.B. eine Verzerrung der Stimmen, abgehackter Ton etc. In der Wohnung tritt dies seltener auf, draußen jedoch insbesondere in Menschenmengen (z.B. am Bahnhof). Das tritt unabhängig von Tonqualitätseinstellung auf.
Ist das bei eurem Test auch so gewesen oder habe ich vielleicht ein fehlerhaftes Modell erhalten, oder übersehe ich irgendeine Einstellung, die das beheben könnte?
Hi,
sind die Liberty eine ernst zu nehmende Konkurrenz zu den Platzhirschen von Sennheiser (MTW3), Sony (XM4) oder Apple (Pro 2)? Bevorzugter Einsatz: Homeoffice (Teams, Telefonate…) + Musik „unterwegs“
Ich bevorzuge eher das „Steg“-Design, brauche vernünftiges Multipoint und bin daher auf die Ankers gestoßen.
Absolut: ja! Nachdem ich mich jahrelang im Hochpreissegment getummelt und mit den „Imageinhabern“ im Kopfhöreranbieterfeld beschäftigt habe, war ich irgendwann an dem Punkt, dies infrage zu stellen. Ich bin damals auf die Anker Soundcore Inears gestoßen. Mittlerweile habe ich das vierte Paar (unterachiedliche Modelle und alle funktionieren nach wie vor) und bin vom Sound, Handling, den durchdachten Funktionen als auch vom Kundenservice begeistert. Beide Daumen hoch.