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Soundcore C30i by Anker

Günstige Open-Ear-Hörer im Clip-Design

Kurz & knapp

Kein anderer Open-Ear-Kopfhörer bietet so viel für unter 70 Euro. Damit beweist Ankers Audiomarke Soundcore einmal mehr, dass man gute Kopfhörer auch in günstig bauen kann. Dennoch besitzen die Soundcore C30i by Anker einige Eigenheiten, die die (teurere) Konkurrenz besser lösen. Vor allem beim Tragekomfort der starren Open-Ears scheiden sich die Geister.

Vorteile:
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Lange Akkulaufzeit
  • Gelungene App-Anbindung
  • Spritzwasserschutz (IPX4-Zertifizierung)
Nachteile:
  • Schwacher Bass – fehlende Tiefe und Druck
  • Unzuverlässige Touch-Bedienung
  • Tragekomfort stark von der eigenen Ohranatomie abhängig
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Die C30i sind die neuesten Open-Ear-Kopfhörer von Soundcore by Anker. Wie die Bose Open Earbuds (Test) und die Huawei FreeClip (Test) werden die C30i einfach wie ein Ohrclip getragen. Durch dieses Manschetten-Design bleibt der Gehörgang offen. Diese ungefilterte Außenwahrnehmung prädestiniert diesen Kopfhörertyp besonders für Aktivitäten im Freien wie Laufen oder Radfahren.

Welche Vor- und Nachteile Open-Ear-Kopfhörer besitzen könnt ihr detailliert in unserem Ratgeber nachlesen, eine Kurzfassung zeigt euch unser Youtube-Video:

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Lieferumfang der Soundcore C30i

Die Soundcore C30i gibts in Weiß und in einer transparenten Rauchglasoptik und kommen in einer vollständig recycelbaren Verpackung – der Hersteller verzichtet hier komplett auf Kunststoff. Im Lieferumfang enthalten sind neben den Kopfhörern ein Lade-Case, zwei Paar sogenannte „Ear Grips“ in verschiedenen Größen, ein kurzes USB-A-auf-USB-C Ladekabel und der obligatorische Quick Start Guide.

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Schwieriger Tragekomfort

Die Soundcore C30i sind oval geformt, wobei die „Bohnen“ hinter den Ohren durch ihre verbauten Akkus sowie der integrierten Touch-Steuerung bauartbedingt ein wenig dicker gestaltet sind. Mit nur ca. 5,7 Gramm pro Hörer wiegen sie etwa so viel wie typische In-Ears, und sie sind nach IPX4 gegen Spritzwasser geschützt. Wie die Bose Open Earbuds und die Huawei FreeClip werden die C30i an der sogenannten Helix des Ohrs befestigt. Das unterscheidet sie signifikant von den Open-Ears AeroFit (Test) sowie AeroFit Pro (Test) aus gleichem Hause. Letztere werden per Bügel um das Ohr gelegt, was bei Brillenträgern für Einschränkungen beim Tragekomfort sorgen kann. Das ist bei den C30i nicht der Fall, es sei denn eure Bügelrundung ist besonders lang.

Generell sorgt das Clip-Design der C30i für einen sicheren Halt. Für kleinere Ohren legt Soundcore zusätzlich zwei Aufsätze (Ear Grips) aus einem recht starren, milchig-transparenten Kunststoff bei, die auf die hintere „Bohne“ geclippt werden und so den Halt verbessern sollen.

Leider gestaltet sich das Anlegen der Soundcore C30i als arg fummelig. Ohne einen Blick in die Schnellstartanleitung zu werfen, habe ich das nämlich nicht geschafft. Das liegt vor allem daran, dass der Verbindungssteg, also die Brücke zwischen Treiber und Akku, extrem starr ist. Die Bose Open Earbuds sowie Huawei FreeClip sind hier weitaus flexibler gestaltet, was das Anlegen im Vergleich zu den C30i zum Kinderspiel macht.

Hier muss man die Hörer recht weit oben über den Ohrmuschelrand drücken und sie dann nach unten schieben, damit sie optimal sitzen. Dies ist bei mir nur mit einem ungewöhnlich hohen Kraftaufwand möglich, was teilweise leichte Schmerzen verursacht.

Wenn sie denn sitzen, tun sie das sehr fest, dabei stauchen sie sogar meine Ohrmuschel leicht – einen angenehmen Tragekomfort erreiche ich somit nicht. Nach ca. 80 Minuten musste ich die C30i wieder absetzen, da das Druckgefühl unangenehm wurde.

Da unsere Ohren natürlich individuell sind, muss das nicht heißen, dass sie bei euch ähnliche Beschwerden hervorrufen. Ihr solltet die Soundcore C30i daher in Ruhe probetragen. Ich kann ihnen daher leider keinen guten Tragekomfort attestieren.

Bedienung

Dank Touch-Oberflächen auf der Rückseite reagieren die Soundcore C30i auf doppeltes und dreifaches Drücken sowie auf ein Gedrückthalten. Damit werden während der Medienwiedergabe sowie bei Anrufen alle relevanten Befehle unterstützt (inklusive Lautstärkeänderung). Um Fehleinangaben zu vermeiden, werden Einfach-Taps nicht erkannt.

Leider klappt das in der Praxis nicht sonderlich elegant. Interessant ist, dass die C30i beim Geraderücken dennoch auf eine einmalige Berührung reagieren und die Wiedergabe starten, bzw. pausieren. Hier scheinen die Sensoren zu empfindlich zu reagieren. Auch brachten zwei Firmware Updates keine Besserung. Zudem wurde die Steuerung oft zum Geduldsspiel, denn häufig reagierten sie schlicht nicht. Da war der Griff zum Smartphone schneller und bequemer.

Stabile App-Anbindung

Soundcore liefert in Sachen App-Anbindung immer ordentlich ab – so auch hier. Verfügbar für Android und iOS, bietet die hauseigene App eine Vielzahl an Anpassungsmöglichkeiten. Ihr könnt den Klang über einen 8-Band-Equalizer anpassen, diese verschiedenen Klangprofile dann abspeichern und sogar mit anderen teilen. Neben „Signature“, welcher mir am besten gefällt, über „Bass“ bis hin zu „3D-Surround-Sound“ sind ungewöhnlich wenig EQ-Presets am Start. Diese lassen sich wiederum nicht weiter nach eigenem Gusto verfeinern.

Zusätzlich zeigt die App den Akkustand der Hörer und des Lade-Cases an. Eine weitere Funktion ist die Möglichkeit zur Verwaltung von Multipoint-Verbindungen. Die App ermöglicht auch die Anpassung der Touch-Bedienung sowie das Sperren dieser. Firmware Updates werden hier angezeigt, aber leider kann die App dann nicht benutzt werden, da das entsprechende Pop-up nicht weggedrückt werden kann. Wenn die Hinweistöne während der Verwendung der Touch-Bedienung nerven, lassen sich diese genauso deaktivieren, wie die des schwindenden Akkus (unter 20 % und 10%).

Bluetooth-Spezifikationen & Akkulaufzeit

Die Soundcore C30i arbeiten mit der aktuellen Bluetooth-Version 5.3 und unterstützen die Codecs AAC sowie SBC. Hochauflösende Codecs wie LDAC oder aptX fehlen hier, aufgrund der Bauform ist dies aber verschmerzbar.

Dank Multipoint arbeiten die C30i mit zwei Geräten gleichzeitig und bieten eine stabile Reichweite von etwa 15 Metern. Im Freifeld erreichten wir gute Werte um die 30 Meter.

Die Akkulaufzeit beträgt je nach Lautstärke um die zehn Stunden, und mit der Ladebox können die Hörer dreimal vollständig aufgeladen werden. Eine Schnellladefunktion ermöglicht es, nach nur zehn Minuten Ladezeit die Hörer für drei Stunden zu nutzen. Kabellos kann das Case dagegen nicht betankt werden.

Durchwachsener Klang

Die Soundcore C30i verfügen über 12 x 17 mm große Treiber mit Titanbeschichtung, die bei moderaten Lautstärken einen insgesamt befriedigenden Klang liefern, im Bassbereich aber arg schwächeln – typisch für Open-Ears.

Dennoch schaffen es die Bose Open Earbuds, einen homogeneren Klang zu liefern, auch bei höheren Lautstärken. Fährt man die C30i hoch, klingt es schnell unnatürlich und spitze Hi-Hats und Sibilanten klingen scharf, teilweise schneidend. Hier fallen Verzerrungen schnell unangenehm auf. Der Griff zum Custom-EQ hilft dann wohltuend weiter.

So performen die Soundcore C30i je nach Genre anders. Deepe Bässe moderner Hip-Hop Tracks werden nicht adäquat wiedergeben, auch Dance Tracks laden nicht wirklich zum Tanzen ein. Dagegen setzen die Open-Ears ruhigere Singer-Songwriter- bzw. Akustikstücke durchaus luftig um.

Spaß machen mir diese Hörer bei gesprochenen Inhalten. Vor allem Podcasts erzeugen hier viel eher das Gefühl, als säße man mit am Gesprächstisch.

Bei Filmen und Spielen soll das 3D-Surround-Preset für Räumlichkeit sorgen. Insgesamt wird das Klangbild ein Stück weit breiter, und Dialoge erhalten einen leichten räumlichen Effekt, wobei dieser bei intimen Szenen nicht immer passt. Durch die fehlende Wiedergabemöglichkeit der tiefen Frequenzen klingen z.B. Pistolenschüsse oder Explosionen zudem nicht sonderlich mitreißend. Vergleichen kann man das daher mit der 3D-Audio-Funktion der Apple AirPods Pro (Test) nicht. Auch fehlt hier ein Headtracking sowie eine offizielle Unterstützung von Dolby Atmos, was in dieser Preisklasse verschmerzbar ist.

Telefonieren mit den Soundcore C30i

Umgebungsgeräusche unterdrücken die Soundcore C30i recht gut, was sich jedoch negativ auf die Stimmqualität auswirken kann. Hinzukommt, dass die Mikrofone recht weit vom eignen Mund entfernt sind, das kann die Sprachqualität ebenfalls beeinträchtigen. Dennoch blieben wir stets verständlich.

Fazit

Wieder einmal beweist Soundcore by Anker, dass sie Spezialisten in Sachen Preis-Leistung sind. Für keine 70 Euro bieten die C30i eine preiswerte Alternative zu den teureren Modellen von Huawei und Bose. Dafür erhaltet ihr einen akzeptablen Klang, der gerade bei höherer Lautstärke einen manuellen Eingriff per Equalizer erfordert.

Gelungen sind vor allem die hohe Akkulaufzeit sowie die reibungslose Verknüpfung mit der hauseigenen App, inklusive Komfortfunktionen. Die Touch-Bedienung ist dagegen noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Besondere Betrachtung bedarf hier aber der Tragekomfort: An meinen Ohren sitzen sie zu straff, sodass ich sie leider nicht über einen längeren Zeitraum beschwerdefrei tragen kann. Das solltet ihr unbedingt austesten!

Wer günstig in die Welt der Open-Ear-Kopfhörer einsteigen will oder gar einen Zweit-Kopfhörer sucht, findet in den Soundcore C30i by Anker dennoch eine recht ansprechende Lösung.

vor 5 Monaten von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 3.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOpen-Ear
  • Bauweiseoffen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabelje 5,7g, Case 40 g
  • Kabellänge30 cm

Lieferumfang

  • 2 Paar Ear Grips (M, L)
  • USB-A-auf-C-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Weiß und Transparent erhältlich
  • BT-Version: 5.3
  • BT-Codecs: SBC, AAC

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