Sony WF-C510

Design und Tragekomfort

Der Sony WF-C510 ist in den Farben Schwarz, Weiß, Pastellblau oder Pastellgelb zu haben. Zunächst wäre da einmal das geringe Gewicht von nicht einmal 5 Gramm pro Seite. Die Konstruktion besteht aus recyceltem Kunststoff und wird zudem vorbildlich ohne Kunststoffe verpackt. Sie passt dank einer ergonomischen Formgebung, die laut Hersteller auf einer umfassenden Auswertung unterschiedlicher Ohrformen basiert, und dreier Ohrstöpselgrößen druckfrei und sicher in den Gehörgang. Die Verarbeitung ist objektiv in dieser Preisklasse gut, wirkt auf mich allerdings weder robust noch edel. Vielmehr vermittelt mir der Lifestyle-Appeal des WF-C510 subjektiv eine jugendliche, nahezu spielzeughafte Note.

Technische Details

Für guten Sound sollen dynamische 6-mm-Treiber und die Klangaufwertung DSEE (Digital Sound Engine Enhancement) sorgen. An Audio-Codecs werden SBC und AAC unterstützt, nicht jedoch das hauseigene LDAC-Format. Bei Bluetooth setzt der japanische Branchenriese auf den aktuellen Standard 5.3 einschließlich Multipairing für zwei Sender. Weiterhin will Sony mit einer Laufzeit von elf Stunden (bei ausgeschaltetem Transparenzmodus) und der gleichen Kapazität über das Lade-Case punkten. Letzteres verfügt über eine USB-C-Schnittstelle und unterstützt eine Schnellladung.

Schließlich ist der Kopfhörer nach IPX4 zertifiziert und somit auch eine gute Wahl für sportliche Aktivitäten.

Praxis

Tatsächlich gibt es am Tragekomfort kaum etwas zu kritisieren. Die abgerundeten Kapseln sitzen dauerhaft bequem und sicher im Ohr. Zwar bieten die Sony WF-C510 kein Noise Cancelling, jedoch eine wirklich gute passive Außenisolation. Gleichwohl gibt es eine Ambient-Sound-Funktion (ASM), mit der auf Tastendruck eine verbesserte Wahrnehmung der Umgebung und Kommunikation gelingt. Bei Bedarf lässt sich der auf den Treiber eingespeiste und im Pegel steuerbare Außenklang sogar im Frequenzband auf Stimmen begrenzen.

Die Bluetooth-Funkstrecke erwies sich im Test als stabil und bot eine Reichweite über mehrere Räume. Das Koppeln erfolgt schnell und unterstützt die sogenannte Swift-Pair-Funktion zur Kopplung mit Windows-Geräten. Auch an der Laufzeit gibt es nichts zu kritisieren. Die Angaben scheinen realistisch und zudem praxistauglich.

Links und rechts bieten die Außenseiten der Kopfhörer leichtgängige mechanische Tasten, die wählbare Funktionssteuerungen ermöglichen: Musikwiedergabe, Titelsprünge, das Abwickeln von Telefonaten und der Aufruf eines Sprachassistenten sind so umsetzbar ebenso wie der Aufruf der Transparenz-Betriebsart. Für den linken und rechten Hörer sind Einfach-, Doppel-, Dreifach- und wiederholte Klicks vorgesehen. Hinzu kommt eine Pegelsteuerung durch längeres Halten. Auch Spotify lässt sich dediziert über die sogenannte Quick-Access-Funktion fernbedienen.

Sound Connect App

Die Konfiguration dieser Funktionen erfolgt über eine bewährte iOS- und Android-kompatible App, die inzwischen auf den Namen „Sound Connect“ hört. Neben Firmware-Updates (Stand: 1.0.4) findet man hier einen konfigurier- und speicherbaren Equalizer mit fünf Bändern und regelbarer Clean-Bass-Steuerung. So lässt sich der Klang geschmacklich anpassen. Und es ist sogar möglich, sich bei der Equalizereinstellung durch eine Bedienhilfe unter die Arme greifen zu lassen.

Für weiteren Komfort sorgen einfache Automatikfunktionen. So braucht man den WF-C510 sinnvollerweise beim Einlegen und Herausnehmen aus dem Case nicht aus- oder einzuschalten. Die Musikwiedergabe wechselt sich nahtlos mit Telefonaten ab, auch wenn diese per Multipoint-Verbindung über ein zweites Bluetooth-Geräten abgewickelt werden.

Sinnvollerweise ist auch ein Betrieb mit nur einem Ohrhörer möglich.

Schließlich findet sich in der App noch eine Sektion zu 360 Reality Audio – ein eigenes Format eine dreidimensionale Klangwiedergabe über Kopfhörer (Link mit weiteren Infos), das Sony seit einigen Jahren voranzutreiben versucht. Die Testgeräte lassen sich auf Knopfdruck ohne weitere Erläuterung für dieses Format optimieren. Die zugehörigen Plattformen sind allerdings abseits von Amazon Music Unlimited nicht besonders verbreitet, sodass ich nicht weiter auf diese Funktion eingehen werde.

Klang

Stimmig und mit Hörspaß: Der Sony WF-C510 punktet im mobilen Alltag mit einer ansprechenden Leistung. Klar einerseits: In dieser Preisklasse darf und sollte man keinen audiophilen Gourmethappen erwarten. Andererseits handelt es sich um Lifestyle-Zubehör eines Herstellers, der genau diesen Markt seit Jahrzehnten kompetent und erfolgreich bedient. Der Kopfhörer klingt in Neutraleinstellung ausgewogen und druckvoll.

Aufgrund seiner Konzeption würde ich den Sony WF-C510 insbesondere für die Genres Pop, Rock, Urban und EDM empfehlen. Er bedient diese Musikstile mit einer passenden, Klangsignatur ohne störende Überhöhungen und kräftigem Pegel (in Kombination mit einem iPhone 15 Pro). Während er auch das Stereopanorama breit ausleuchtet, gehören Raumtiefe, explizit feinfühlige Dynamik oder silbriger Höhenglanz weniger zu den Paradedisziplinen des Testgeräts, was angesichts des günstigen Preises auch nicht zu erwarten war. Wer mag, nutzt den Equalizer für eine geschmackliche Anpassung, etwa um für etwas mehr Schub im Bassbereich zu sorgen, was durchaus gut gelingt.

Die Klangverbesserung durch DSEE fällt bei hochwertigem Quellmaterial, etwa aus Tidal, meist subtil aus, ist aber mitunter in Form einer wärmeren und delikateren Wiedergabe wahrnehmbar. So manche alte Produktion klingt da ohne DSEE etwas blecherner und blutleerer. Ich habe die Option somit im Automatikbetrieb eingeschaltet belassen. Schließlich ermöglichen die integrierten Mikrofone die obligatorische Freisprechfunktion. Die Sprachqualität ist durchaus in Ordnung und für Telefonate unterwegs gut geeignet.

Fazit

Erlaubt ist, was gefällt. Den Sony WF-C510 wird man kaum mit höchstem Klanganspruch zu Hause im Designer-Sessel nutzen. Vielmehr zieht man diesen Kopfhörer unterwegs, auf Reisen und beim Sport für den Musikgenuss aus der Tasche und nutzt ihn unterstützend für Telefonate. Auf Noise Cancelling legt nicht jeder Anwender wert, aber die stimmige Klangqualität geht für den Freizeiteinsatz absolut in Ordnung und lässt sich per Equalizer weiter geschmacklich abstimmen.