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Sonos Era 100

Flexibel einsetzbarer Bluetooth/WLAN-Lautsprecher

Kurz & knapp

Die Sonos Era 100 sind sehr gut klingende Boxen, die vor allem als Stereopärchen Spaß machen. Als Klangbaustein in Sonos-Home-Audio-Systemen empfehlen sich die Era 100 aber auch für Mehrkanal-Anwendungen.

Vorteile:
  • Überzeugender Klang
  • Einfache Einrichtung
  • Bluetooth- und WLAN-Multiroom-Fähigkeit
Nachteile:
  • Kein Spatial-Sound (geringe Stereowirkung)
  • Sonos Voice Control nicht auf Deutsch
  • USB-Port nur für Sonos-eigene Produkte
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Sonos liefert ihre Produkte nach hohen Nachhaltigkeitsanforderungen an den Kunden. Das Verpackungsmaterial ist recycelbar, und auch die Produkte selbst bestehen laut Herstellerangaben zum Großteil aus recyceltem Plastik. Bei der Era 100 sind es 48 Prozent, was wir gerne glauben wollen.

Aus dem Karton präsentiert sich die Era 100 als propere gut zwei Kilo wiegende, 18,2 cm hohe Säule. Sie ist somit etwas größer als meine Play:1. Mit 12 cm Breite und 13 cm Tiefe sind Vorder- und Rückseite leicht erhaben, was sie schlanker aussehen lässt, als sie eigentlich ist.

Das zwei Meter lange Netzkabel ist dezent über eine Ausbuchtung im Boden verborgen, und da nicht fest verkabelt, ist der Anschluss an schwierigen Orten wie im Bücherregal auch ohne Verrenkungen möglich.

Wandhalterung und Standfuß optional

Sonos bietet auch eine Wandhalterung an. Die Neigung der Box kann via Kugelgelenk um 15 Grad in alle Richtungen positioniert werden. Alternativ gibt es auch einen Standfuß, falls man die Box freistehend in den Raum stellen will. Mit 159 Euro kein Schnäppchen, bietet der 91 cm hohe und 4,55 Kilo schwere Ständer jedoch eine innenliegende Kabelführung. Da Sonos-Systeme zum Leistungskatalog von Innenarchitekten gehört, sei der kleine Ausflug in die Gebäudetechnik gestattet.

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Era 100 Anschlüsse

Außer einem Stromanschluss brauchen die Era 100 nichts aus ummanteltem Kupferdraht, denn die Kommunikation geschieht drahtlos via WiFi 6 kompatiblen WLAN oder Bluetooth 5.0. In der Regel wird man mit den Era 100 ein Netzwerk-Audio-System einrichten. Die Bluetooth-Connection ist eine zusätzliche wichtige Alternative, wenn von nicht im Heimnetz befindlichen Zuspielern Medien gespielt werden sollen.

Eine dritte Möglichkeit wird über einen Sonos Kombinationsadapter geboten. Die mit 45 Euro zu Buche schlagende Strippe wird über den USB-C-Anschluss an der Rückseite angeschlossen und stellt einen Ethernet-Anschluss plus einen Aux-Eingang für analoge Signale zur Verfügung. Wer z. B. ein bestehendes, Ethernet-basiertes System ergänzen oder austauschen will, wird beim Upgrade auf Era 100 Lautsprecher kein Problem haben. Für 29 Euro bietet Sonos auch einen reinen Audioadapter ohne Ethernet-Anschluss an.

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Wie funktioniert das Einrichten der Era 100?

Sonos‘ Audio-Systeme werden über die personalisierte S2 App (iOS/Android) eingerichtet und administriert. Man muss also zwingend zumindest eine E-Mail-Adresse hinterlassen. Sobald die Era 100 am Strom hängt und die Sonos-App aktiv ist, wird die Box identifiziert und nach Bestätigung eingerichtet. Eventuell fragt die Era 100 nach einem Software-Update, welches auch über die Sonos-App gehandelt wird. Alles easy also bisher.

Trueplay – Einmessung und erweitertes Tuning

Sonos war im Home-Audio-Bereich einer der ersten, der einen Lautsprecher individuell an die akustischen Bedingungen eines Raumes anpassen konnte. Mit der neusten Generation wird das Tuning über eingebaute Mikrofone realisiert, welche Reflexionen des Raumes verschiedener Testtöne aus der Era 100 analysieren und die Box somit bestmöglich eingemessen wird.

Über „Erweitertes Tuning“ kann dies aber auch wie gehabt mittels Sonos App über das Mikrofon eines iPhones passieren. Hierzu wird in einer fünfminütigen Session vom Nutzer einiges abverlangt: Man muss mit kreisenden Bewegungen durch den Raum turnen und erhält so eine feinere akustische Analyse des Raumes. Vor allem größere Setups wie Stereo- oder Mehrkanal-Einrichtungen sollten über das erweiterte Tuning passieren, gerade dann, wenn unterschiedliche Wandbeschaffenheiten die Raumakustik beeinflussen.

Während das erweiterte Tuning nur über iPhones funktioniert, kann das Standard-Tuning nun auch ohne Apple-Hardware vonstatten gehen. In nicht zu großen Räumen mit klar strukturierter Oberflächenbeschaffenheit ist das Standard-Tuning meiner Einschätzung nach ausreichend. Größere oder verwinkelte Räume werden durch das erweiterte Tuning feiner gescannt und das System kann somit besser auf die Raumbedingungen eingemessen werden.

Sonos Voice Control weiterhin nicht auf Deutsch

Die Mikrofone der ERA 100 werden auch für die Sprachsteuerung verwendet. Sonos bietet hier verschiedene Möglichkeiten:

  • Google Assistant: Wer in der Google-Welt zu Hause ist, kann die Era 100 in die Home-App integrieren und als Sprachbefehlsempfänger nutzen.
  • Amazon Alexa: Sonos-Systeme sind auf Wunsch für Alexa Sprachprompts empfänglich.
  • Apple Siri: Dies geht nicht über die Sonos App, sondern nur über das AirPlay-2-Protokoll. Ihr könnt per Siri-Befehl zurzeit auch nur Apple Music steuern, wobei dieser Dienst auch in der S2-App angemeldet sein muss.

All diese Dienste sind serverbasiert, das heißt: Die Welt hört, wenn sie will, mit.

Sonos bietet mit Voice Control ein eigenes System an, das nicht über eine Cloud arbeitet, sondern Gesagtes quasi in den eigenen Wänden bleibt. Das finden wir gut, nur kann Sonos bisher nur Englisch und Französisch als Sprachdienst anbieten. Das geht mit ein bisschen Vokabellernen, es bleibt allerdings für den deutschen Markt ein Ärgernis.

Tests über Google Assistant und Sonos Voices Control in Englisch funktionierten gut. Ich konnte beliebige Tracks aus meiner Spotify-Playlist aufrufen, Räume wechseln oder leiser und lauter befehlen. Selbst bei lauteren Darbietungen konnte die Era 100 meine Befehle sauber abarbeiten.

Sonos kann Apple AirPlay 2, dafür kein Chromecast

Über die Sonos-App werden diverse Radio-Dienste, aber auch Spotify oder SoundCloud angeboten. Sind diese in der Sonos-App verknüpft, kann das häusliche Medienspektakel grundsätzlich über die Sonos-App gesteuert werden. Wer Apple-Geräte zur Mediennutzung einsetzt, wird froh sein, dass via AirPlay 2 das Sonos-System direkt angesprochen werden kann. Wenn man sein mit Boxen bestücktes Heim fein säuberlich in „Räume“ definiert hat, kann man so via AirPlay gezielt Zonen seines Habitats beschallen oder auf Wunsch auch das ganze Haus. In der Sonos App lassen sich wiederum Gruppen bilden, in denen Räume zusammengefasst werden. Betreiber größerer Sonos-Systeme im gewerblichen Bereich können somit dezidiert das Audio-Setup steuern. Angenehmer Nebeneffekt hier: meine betagten Play:1 kannten noch kein AirPlay 2, können aber über die Gruppierung mit z.B. einer Era 100 oder anderen Sonos-Boxen von deren AirPlay-Kompatibilität profizieren.

Sehr gut gelöst ist auch die Möglichkeit, die Era 100 via Bluetooth anzusteuern, was im Test auf Anhieb funktionierte. Somit steht auch komplexen Multiroom-Systemen ein weiterer Audio-Eingang zur Verfügung. Stereopaare werden bei der Bluetooth-Verbindung mit einer Box automatisch als L/R-Stereo-Paar erkannt. Die Bluetooth-Verbindung merkt sich das System im Übrigen. Sobald ein der Era 100 bekannter Zuspieler „auftaucht“, wird der Audiokanal geöffnet.

Steuerung an der Era 100

Auf der Gehäuseoberseite kann Musik über die Play/Pause-Taste auch ohne die App zu bemühen gestartet werden. Die Era 100 spielt dann immer das Medium ab, welches zuletzt angewählt war. So lässt sich sein Lieblings-Radio-Sender auf Knopfdruck jederzeit einschalten. Gestreamte Inhalte wie Podcasts oder Musik spielen an der Stelle weiter, wo das letzte Mal gestoppt wurde. Über „Vor“ und „Zurück“ können Titel angesprungen werden. Die Lautstärke wird über eine Wischgeste verändert, es lassen sich also auch schnelle Bewegungen realisieren, und es muss nicht mehr wie bei den Vorgängerprodukten eine Taste länger gedrückt gehalten werden. Ebenfalls auf der Oberseite lässt sich die Sprachsteuerung aktivieren oder deaktivieren. Zusätzlich lässt sich über einen Schalter auf der Rückseite das Mikrofon auch komplett ausschalten.

Wie klingen die Era 100?

Die Era 100 verfügen über zwei abgewinkelte Hochtöner, um die hohen Frequenzen als Stereo-Signal auszugeben, was beim Betrieb als Einzelbox auch durchaus wahrzunehmen ist. Von Stereo-Genuss will ich dann aber noch nicht sprechen, zumal Sonos den Era 100 keine Spatial-Funktion spendiert hat. Die ist der größeren Era 300 vorenthalten, aber auch der jüngst von mir getestete Apple HomePod 2 (Test) zeigte allein eine erstaunliche Raumwirkung.

Gegenüber meinen Play:1 zeigt sich, dass der Tieftöner einiges an Kraft dazugewonnen hat. Zudem bietent die Era 100 eine sehr gute Sprachverständlichkeit. Der in der App standardmäßige vorhandene EQ kann noch Höhen und Tiefen auf Wunsch regeln, was bei meinen Tests jedoch nicht nötig war. Für die eigentlichen Klangtests habe ich eine zweite Era 100 hinzugezogen und diese als Stereopaar zusammengeführt – und hier fängt der Klangspaß dann auch richtig an. Zuvor habe ich die Boxen über das erweiterte Tuning auf den Raum eingemessen.

Bei „Mr. Chicken“ aus unserer Spotify Playlist zeigte sich der Zugewinn an Bass gegenüber meinem Play:1. Sie fabrizierten einen deutlichen Wumms und erregten dabei das Mobiliar auch nicht über Gebühr, sodass auch bei höherer Lautstärke ein freudig erfrischendes Klangbild und Partygefühl aufkam. „Do It Again“ spielten die Era 100 routiniert ab, wobei das fein ausproduzierte Popstück mit Bass, Keys, Gitarre, Drums und Gesang über das Era-100-Pärchen sowohl bei 20% als auch maximaler Leistung Spaß machte.

Das Trilok-Gurtu-Stück mit seinen akustischen Instrumenten machte über die Era 100 ebenfalls Freude. Klare Höhen und präsente Mitten erzeugten ein freundliches Klangbild, wozu auch deutlich wahrnehmbar Bässe beitrugen. Über eine Sonos Beam der ersten Generation habe ich die Era 100 auch zu einem kleinen Mehrkanalsystem konfiguriert, indem die beiden Eras die beiden seitlichen Rücklautsprecher bildeten. Ein nettes Ensemble, wobei sie da fast ein wenig unterfordert waren. Aber die rauschfreien und jederzeit klangbereiten rückwärtigen Seitenlautsprecher, die über drahtlose Netzwerktechnik sehr einfach konfiguriert werden können, haben mich auch da beeindruckt.

Schließlich habe ich die Era 100 als Stereo-Lautsprecher mit der Beam zu einer Gruppe „Fernseher“ zusammengeführt. Auch dies ist ein denkbar gewinnbringendes Setup. Den Tiefbass eines Apple HomePod 2 vermögen auch zwei Sonos Era 100 nicht produzieren, aber als Stereo-Paar machen die Era 100 auch beim Filme gucken Spaß.

Fazit

Die Sonos Era 100 sind sehr gut klingende Lautsprecher, die drahtlos über WLAN, Bluetooth 5 oder mittels USB-C via zahlungspflichtigen Adapter auch analoge Signale sowie eine Ethernet-Schnittstelle bereitstellen. Als Einzellautsprecher machen sie dann Sinn, wenn ihr nicht den vollen Stereogenuss benötigt. Mein Favorit ist eindeutig ein Stereo-Paar der Era 10, was zum unverbindlichen Verkaufspreis aber kein Schnäppchen ist. Sonos bietet aber immer wieder Upgrade- oder Sonderaktionen an, und auch der Handel liefert immer wieder spannende Angebote.

vor 8 Monaten von Ralf Willke
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformLautsprecher
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabel2.020 g
  • Kabellänge200 cm

Lieferumfang

  • Stromkabel

Besonderheiten

  • in Schwarz und Weiß erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC
  • BT-Version: 5.0
  • CPU: Quad Core 1,4 GHz
  • Speicher: 1 GB SDRAM; 8 GB NV

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