Neben dem guten, druckvollen Sound zeichnen sich die Skullcandy Sesh ANC dank des stattlichen Updates durch eine hohe Funktionalität aus. Bemerkenswert sind die Akkulaufzeit der kabellosen In-Ears und die effektive Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen beim Telefonieren. Auch der ANC-Modus vermag zumindest tieffrequente Geräuschanteile wirkungsvoll und breitbandig zu filtern, während sich der Transparenzmodus stufenlos an die Umgebung anpassen lässt. Verbesserungswürdig ist hingegen die Stabilität der Bluetooth-Verbindung, was den Hörspaß trüben kann und die Reichweite im Gaming-Modus begrenzt. Ansonsten würden die wetterfesten Hörer eine uneingeschränkte Empfehlung erhalten.
- gemäß IP55 schweiß-, wasser- und staubbeständig
- hohe Akkulaufzeit
- Schnellladefunktion
- Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
- latenzreduzierter Gaming-Modus
- regelbarer Transparenzmodus
- App-Anbindung mit Klanganpassung
- Bluetooth-Aussetzer
- unterstützen keine hochwertigen Audiocodecs
Die US-Company hat das Vorgängermodell, die Skullcandy Sesh Evo (zum Test), gehörig aufgewertet und die neuen Skullcandy Sesh ANC sowohl mit einer Geräuschunterdrückung (Noise Cancelling) und einem regelbaren Transparenzmodus als auch mit einem Gaming-Modus sowie einer Klanganpassung per App ausgestattet. Durch das umfangreiche Update wurden zudem die Akkulaufzeit der kabellosen In-Ears und die Sprachverständlichkeit beim Telefonieren verbessert.
Geblieben ist die schweiß-, wasser-, und staubbeständige Verarbeitung der Hörer gemäß IP55, wodurch die Skullcandy Sesh ANC wetterfest und für den Sport gerüstet sind. Der Sitz ist konstruktionsbedingt zwar nicht so stabil wie bei Modellen mit Bügelsystem (siehe Skullcandy Push Active) oder sogenannten EarWings (siehe Skullcandy Indy ANC oder Skullcandy Indy Fuel) bietet aber ausreichend Halt, wenn keine stärkeren Erschütterungen erfolgen. Dabei sitzen die In-Ears stramm im Ohr, ohne zu drücken, und schirmen deutlich von der Außenwelt ab. Auch das Tragen einer Mütze ist möglich, wenn diese nicht zu eng anliegt, da die Gehäuse etwas hervorstehen.
Akkulaufzeit
Energieseitig bieten die Skullcandy Sesh ANC bei gehobenerem Lautstärkepegel im Grundmodus eine Laufzeit von guten zehn Stunden. Ist die Geräuschunterdrückung aktiv, lassen sich pro Ladung ungefähr sieben Stunden erreichen. Darüber hinaus können die Hörer im Lade-Case vier Mal vollständig und ein weiteres Mal mit einer Restkapazität von fast zwei Stunden aufgeladen werden bis die Akkureserve ausgeschöpft ist. Hierdurch ergibt sich eine beträchtliche Gesamtlaufzeit von über 36 Stunden im ANC-Modus und mehr als 52 Stunden im Standardbetrieb. Dabei sind die In-Ears recht flott nach 50 Minuten wieder vollständig aufgeladen. Eine zehnminütige Schnellladung stellt zudem Kapazität für eine Hördauer von zweieinhalb Stunden ohne oder guten zwei Stunden mit Geräuschunterdrückung bereit. Die Akkureserve des Cases lässt sich hingegen in 85 Minuten wieder herstellen. Hierzu wird ein kurzes USB-C auf USB-A-Ladekabel mitgeliefert.
Bedienung
Ein Koppeln der Skullcandy Sesh ANC, die den Bluetooth-Standard 5.2 und eine einseitige Nutzung im Single-Betrieb unterstützen, kann mit der Entnahme aus dem Case erfolgen. Hierdurch wird das System eingeschaltet und automatisch in den Pairing-Modus versetzt, während das Zurücklegen in die Ladevorrichtung die Hörer ausschaltet. Zudem können die In-Ears manuell über die in die Oberflächen integrierten Taster ein- und ausgeschaltet werden, wodurch das Lade-Case nicht ständig mitgeführt werden muss. Zumal es die Akkus der Hörer schont, wenn diese nicht nach jeder Nutzung geladen werden.
Ist eine Funkverbindung hergestellt, steuert einfaches Drücken die Wiedergabe und dient zum Annehmen sowie Beenden von Telefonaten. Doppeltes Drücken regelt hingegen die Lautstärke, welche links leiser und recht lauter eingestellt wird, während dreimaliges Drücken den Sprachassistenten aktiviert. Darüber hinaus ist eine Titelauswahl möglich, indem durch ein kurzes Gedrückthalten des linken Tasters zurück- und rechtsseitig vorgesprungen werden kann. Ein längeres Gedrückthalten schaltet zwischen ANC-, Umgebungs- und Grundmodus um.
Skullcandy App
Über die App-Anbindung (Android und iOS) der Skullcandy Sesh ANC stehen mit „Musik“, „Podcast“ und „Film“ drei vorkonfigurierte EQ-Modi zur Auswahl. Ergänzend bietet das Custom-Setting die Möglichkeit, eigene Einstellungen vorzunehmen, wozu die EQ-Sektion fünf Bänder zur Verfügung stellt. Diese werden auch gespeichert, allerdings können nicht mehrere, unterschiedliche Presets erstellt werden. Zudem lässt sich per App zwischen der Geräuschunterdrückung, die beim Einschalten automatisch aktiv ist, sowie dem Transparenz- und Grundmodus umschalten. Dabei ist die Intensität der Verstärkung von Außengeräuschen stufenlos regelbar und kann an die Umgebung angepasst werden. Des Weiteren lässt sich der Gaming-Modus (de-)aktivieren und eine Tracking-Funktion über die Tile App einrichten, die beim Auffinden der Hörer behilflich sein kann. Auch Firmware-Updates sind über die App möglich. Hörereinstellungen wie eine individuelle Konfiguration der Remote-Taster sind hingegen nicht vorgesehen und stellen eine wünschenswerte Erweiterung dar.
Gaming-Modus
Da die Skullcandy Sesh ANC keine hochwertigeren Audiocodecs unterstützen und mit dem Bluetooth-Standard SBC vorliebgenommen werden muss, kann im Standardbetrieb bei Filmen und Videospielen ein Versatz zwischen Bild und Ton wahrgenommen werden. Abhilfe schafft jedoch der Gaming-Modus, der die vorhandene Latenz reduziert und die Synchronität deutlich verbessert. An sich eine gelungene Lösung für mobile Geräte. Am Rechner oder Laptop ist die Handhabung jedoch etwas umständlich, da sich die Latenz-Optimierung ausschließlich per App und nicht über die Remote-Taster ein- und ausschalten lässt. Wer eine Serie am Laptop ansehen möchte, muss die Hörer insofern zuerst mit dem Smartphone oder Tablet koppeln, um über die App den Gaming-Modus einzuschalten. Anschließend kann eine Funkverbindung mit verbesserter Latenz zum Laptop hergestellt werden.
Aufgefallen ist darüber hinaus, dass sich die Stabilität und Reichweite der Bluetooth-Verbindung im Gaming-Modus verschlechtern. Die Empfehlung des Herstellers, diesen nicht im Alltag zu nutzen, ist daher sehr sinnvoll. Während sich im Grundmodus Distanzen von bis zu neun Metern überbrücken lassen, reduziert sich die Reichweite mit der Latenz-Reduzierung auf vier bis fünf Meter. Auch die Häufigkeit von Bluetooth-Aussetzern kann sich erhöhen, die selbst im Standardbetrieb auftreten und eine Schwachstelle darstellen, die verbesserungswürdig erscheint.
Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
Insgesamt vier Mikrofone und die eingesetzte Smart Mic-Technologie sorgen für eine ausgesprochen gute Verständlichkeit beim Telefonieren. Und zwar nicht nur in einer ruhigen Umgebung, sondern auch bei einer belebteren Kulisse, da Hintergrundgeräusche bei der Übertragung der eigenen Stimme erstaunlich effektiv unterdrückt werden.
ANC- und Umgebungsmodus
Auch die hybride Geräuschunterdrückung der Skullcandy Sesh ANC ist im tieffrequenten Bereich sehr wirkungsvoll, wohingegen hochfrequente Geräuschanteile nur leicht abgeschwächt werden und größtenteils durchdringen. Stimmen bleiben ebenfalls wahrnehmbar, klingen aufgrund der breitbandigen Filterung in den unteren Lagen aber merklich dünner, was ihnen die Vordergründigkeit nimmt. Dabei ist im ANC-Modus ein leichtes Grundrauschen vorhanden, das die Wiedergabe jedoch nicht beeinträchtigt. Der Transparenzmodus arbeitet hingegen zunächst rauscharm, so dass erst ab mittlerer Intensität ein Grundrauschen einsetzt, was sich dann jedoch bis zur Maximaleinstellung verstärkt. Ansonsten erfolgt eine saubere Verstärkung an Umgebungsgeräuschen, die den hohen Isolationseigenschaften der In-Ears entgegenwirkt und die eigene Sicherheit bei Outdoor-Aktivitäten erhöht. Auch Stimmen und Durchsagen sind problemlos zu verstehen, ohne dass die Hörer herausgenommen werden müssen.
Sound
Im Musikmodus, der als Standardeinstellung dient, klingen die Skullcandy Sesh ANC ansprechend druckvoll und verfügen über eine kraftvolle Basswiedergabe, die weit hinabreicht. Trotz der vorhandenen Fülle gerät der Tiefbass nicht ins Schwimmen, wenn er gefordert wird, was bei modernen Musikstilen einen hohen Spaßfaktor bietet. Auch der Mittenbereich wirkt energiereich, warm und voll, klingt dabei aber nicht zu dicht oder mulmig, sondern klar, so dass Stimmen gut zu verstehen sind und Details zum Vorschein treten. Gleichzeitig ist Durchsetzungsfähigkeit für den mobilen Einsatz vorhanden, was insgesamt stimmig erscheint und genreübergreifend funktioniert. Frei von Schwächen ist auch die Höhenwiedergabe, welche weder zaghaft noch anstrengend wirkt, nicht abfällt und ebenfalls ausgewogen klingt.
Darüber hinaus bietet der Podcast-Modus eine Optimierungsmöglichkeit für gesprochene Inhalte, die Stimmen gezielt in den Vordergrund stellt und den unteren Frequenzbereich absenkt. Die Klangeinstellung für Filme verfügt hingegen wie der Musikmodus über ein sattes, definiertes Bassfundament, erhöht aber die Präsenz der Mittendarstellung, um die Verständlichkeit von Dialogen zu steigern.
- 59,99 € *Zum Angebot
- 62,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabelje 6 g, Case 54 g
Lieferumfang
- Eartips in 3 Größen (S/M/L)
- USB-C auf USB-A-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- BT-Codecs: SBC
- BT-Version: 5.2
Danke für den ausführlichen Bericht. welche App wurde denn bei den Sesh verwendet, um ein Update durchzuführen? ich habe die Indy ANC und die Scullcandy App Version 3.5.5 und finde hier kein Feld um die Earbuds zu updaten.