Der Sendy Audio Aiva ist ein ohrumschließender, offener Kopfhörer, der mit elegantem Design, edlen Materialien, erstklassiger Verarbeitung und hochwertigem Zubehör auftritt. Der Sitz der Headphones ist ebenso angenehm wie ihr Handling. Der planar-magnetische Kopfhörer liefert ein warmes Sound-Bild. Zwar klingen seine Bässe ein wenig matt, dafür kann er aber mit dichten Mitten und dezent feinzeichnenden Höhen überzeugen. Am oberen Ende des Frequenzspektrums ist sein Sound „auf zurückhaltende Weise“ offen. Entsprechend dazu ist der Detailreichtum der Signalauflösung dezent, aber ansprechend. Der Sendy Audio Aiva ist ein hochwertiger Kopfhörer für HiFi-Freunde, die Audio mit einem warmen und unaufdringlichen Sound genießen möchten. Deshalb kommen vor allem Fans von Jazz und Klassik hier auf ihre Kosten.
Sendy Audio präsentieren mit dem Aiva offene, ohrumschließende Headphones in der gehobenen Preisklasse. Der Hersteller hat über einen Zeitraum von drei Jahren am Fein-Tuning des Kopfhörers gearbeitet und dabei jedes noch so kleine Teil ins Visier genommen und optimiert. Wir dürfen deshalb gespannt sein, wie sich der planar-magnetische Hörer im Test schlägt.
Beeindruckender Auftritt
Der Kopfhörer wird in einem naturbelassenen stabilen Pappkarton ausgeliefert, in dem sich ein stabiles und solides Echtleder-Case befindet. Dieses bietet vier Füßchen zum Hinstellen und wird mit einem grobzackigen Reißverschluss verschlossen, an dessen Schlitten eine vernietete Lederschlaufe befestigt ist. Eine ebenfalls aus Echtleder hergestellte Trageschlaufe ist mit einem Karabinerhaken am Case befestigt. Alle Metallteile haben ein schickes eloxiertes Finish.
Im Transport-Case findet sich dann neben dem Aiva noch ein Stoffbeutelchen mit Kordelzug. Darin versteckt sich ein hochwertiges Wechselkabel, das aus geflochtenen Strängen aus hochreinem und oxidfreiem 6N-Kupfer mit transparenter Ummantelung besteht. Die Stecker des Kabels treten in schwerer Metallausführung auf, der Spleißschutz und ein verschiebbarer Kabelreiter sind aus Holz gefertigt und mit dem Hersteller-Logo beziehungsweise Namen graviert worden. Alle Kontaktstellen sind zum Korrosionsschutz vergoldet. Am unteren Ende des Kabels befindet sich ein Kabeladapterstück, das vom symmetrischen 4,4-mm-Pentaconn-Stecker des Kabels auf einen unsymmetrischen kleinen Klinkenstecker überbrückt. Damit kann der Aiva sowohl an ausgewiesenen Kopfhörerverstärkern wie dem Sennheiser HDV 820 (zum Test) als auch in herkömmlichen Consumer-Umgebungen eingesetzt werden. Der erste Auftritt ist damit schon mal eindrucksvoll.
Optische Highlights
Auch am Kopfhörer selbst fallen auf Anhieb gleich mehrere optische Highlights ins Auge. Das Design des Aiva ist eine Mixtur aus klassischen und zugleich edlen Materialien und einer eleganten Formensprache, die ihre technischen Finessen nicht auf den ersten Blick preisgibt. Zunächst einmal fallen die Hörschalen aus Zebraholz auf. Sie werden handgefertigt und machen mit ihrer leicht verschiedenen Maserung jeden Kopfhörer zu einem Unikat. Ihre Rückseiten sind dank Aluminium-Lochplatte und großzügigem Plastikgitter mit Fischschuppenmuster schalldurchlässig. Alle Metallteile des Aiva sind aus hochwertigem Luftfahrt-Aluminium, dessen Eloxierung kratzfest ist.
Das einteilige Kopfband des Aiva ist an der Unterseite seines schwarzen Aluminiums mit einem dünnen Wildlederstreifen unterlegt. Der an den Kanten vernähte Lederstreifen wird von einer Inbusschraube an den Plastikreitern der Größenverstellung gehalten. Die Ohrpolster haben eine ergonomische Form, die oben schmalere Seitenwände aufweist als unten. Für das Design haben Sendy Audio Big-Data-Analysen verschiedener Kopfformen herangezogen. Das Ergebnis sollen Ohrpolster sein, die sich besonders gut und eng anschmiegen. Sie sind aus Proteinleder gefertigt und mit Memory-Schaumstoff gefüllt. Die am Kopf anliegenden Innenseiten sind mit Samtstoff ausgestattet. Das weiche Material ist nicht nur angenehm auf der Haut, sondern verhindert auch, dass das längere Tragen des Kopfhörers zum Schwitzen am Kopf führt. Hier wurde wirklich an alles gedacht.
Hochwertige Technik
Auch die Technik des Aiva ist vom Feinsten. Die ovalen Treiber des Kopfhörers sind 97 mal 76 mm groß und mit einer ultradünnen Membran bestückt. Sie soll dafür sorgen, dass der Kopfhörer einen besonders klaren Sound und lebhafte Dynamik liefert. Technisch gesehen haben wir es hier mit einem planar-magnetischen Kopfhörer zu tun, bei dem die Membrane zwischen hochpräzisen Magneten bewegt werden. Diese Technik führt in der Regel zu einer besonders detailreichen klanglichen Abbildung.
Der von 20 bis 40.000 Hz reichende Übertragungsbereich reicht in den Bässen bis ans untere Ende des menschlichen Hörbereichs. In den Höhen hält der Aiva dagegen enorme Reserven bereit, die das menschliche Gehör deutlich übersteigen. Mit seiner Impedanz von weniger als 36 Ohm (gemittelt) eignet sich der Kopfhörer – ganz zeitgemäß – auch für Kopfhörerverstärker, die nur eine relativ geringe Ausgangsspannung liefern. Deshalb sollte er auch an Smartphone, Tablet, Notebook & Co. eine gute Figur machen. Seine Lautstärke ist mit einem von uns gemessenen maximalen Schalldruckpegel von weniger als 93 dBSPL jedoch nicht sonderlich hoch.
Modernes Handling
Der Sitz des Kopfhörers ist auf Anhieb angenehm. Mit 425 g Gewicht ohne Kabel wirkt der Kopfhörer trotz seines imposanten Auftritts vergleichsweise leicht. Die Ohrpolster liegen gut an und der Anpressdruck ist gemessen an der Größe des Kopfhörers nicht zu stark. Dennoch sitzt er auch bei schnelleren Kopfbewegungen sicher. Die Größenverstellung ist jedoch gewöhnungsbedürftig. Die beste Passung erziele ich nur dann, wenn ich das Kopfband mittels seiner beiden verstellbaren Reiter manuell auf die kleinste Größe einstelle, damit es sich dann beim Aufsetzen an die Kopfform anpassen kann. Durch ihren speziellen Drehmechanismus sind die Hörschalen sowohl horizontal als auch vertikal schwenkbar. Die Anpassung an die Kopfform ist deshalb top. Der Tragekomfort ist hoch, auch bei längeren Sessions fühlen sich die Ohrpolster am Kopf angenehm an. Das 160 Zentimeter lange Kabel ist zwar gut geeignet, um den Kopfhörer an Mobilgeräten einzusetzen, Audiophile werden mit diesem kurzen Kabel aber wohl nicht unbedingt glücklich werden.
Warmer Sound
Das von mir wahrgenommene Klangbild besteht aus dichten Mitten und feinzeichnenden Höhen. Zwar sind tiefe Töne bis in den Tiefbassbereich hinein gut wahrnehmbar. Im Zusammenspiel mit den wirklich sehr warmen Mitten des Aiva erscheint der Bassbereich aber matt. Dass der Klang dieses Kopfhörers eher als „warm“ bezeichnet werden kann, wird vor allem im Präsenzbereich von Stimmen deutlich. Zischlaute stellen hier zu keiner Zeit ein Problem bei der Wiedergabe dar. Dennoch sind die Mitten gut und fein aufgelöst, was sich vor allem beim Anhören von Gitarrenmusik deutlich wird. Im Superhochtonbereich zeigt der Kopfhörer nach oben hin keine Beschränkungen. Wenngleich dem Klang hier die letzte Brillanz fehlt. Auch die darunter liegenden Höhen sind detailreich, wenngleich im Gesamtklangbild leicht unterrepräsentiert.
Der Stereoeindruck, den der Aiva auf mich macht, ist angenehm und nicht zu breit aufgestellt. Da die Höhen im Gesamtklang etwas „eingefangen“ wirken, macht auch die Signalauflösung auf mich einen dezenten Eindruck. Nichtsdestotrotz ist das Jammern auf hohem Niveau, da der Kopfhörer klanglich in einer wirklich hohen Liga spielt. Wie aufgrund der von uns gemessene Werte zu erwarten war, ist die maximale Lautstärke, mit der der Kopfhörer unverzerrten Sound abstrahlen kann, nicht sonderlich hoch. Die akustische Isolation des Kopfhörers ist gering, wie es für ein offenes Modell üblich ist. Entsprechend dringt aus dem Inneren der Hörschalen auch ordentlich Sound nach außen.
- 649,00 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweiseoffen
- Wandlerprinzipplanar-magnetisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 40.000 Hz
- Impedanz35,8 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)92,43 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf670 g
- Gewicht mit Kabel478 g
- Gewicht ohne Kabel425 g
- Kabellänge160 cm
Lieferumfang
- Wechselkabel
- Steckadapter Pentaconn auf Miniklinke
- Transport-Case
Kann man echt so unterschreiben.Nach einem Test der Bowers & Wilkins PX7 dachte ich mir, die haben doch was an den Löffeln.Der Test zum Sendy da passt es eigentlich wieder.
Klingt leicht anstrengend das Schmuckstück.Zur Zeit für 571€ aber ein unschlagbares Schnäppchen Es gibt immer irgend etwas zu bemängeln.Tragekomfort ist auch leicht gewöhnungsbedürftig..Kopfband ist an meinen nicht geraden kleinen Kopf komplett unten.Kann nix mehr verstellen.Weiß nicht was die Chinesen sich da gedacht haben