Die Samsung Galaxy Buds2 sind gute True Wireless In-Ears, die vor allem durch ihr geringes Gewicht und durch das große Feature-Set überzeugen wollen. Allerdings profitieren ausschließlich diejenigen vom vollen Funktionsumfang (Multipoint, 360 Grad Audio, Head Tracking, Gaming Mode), die mit Samsung Devices unterwegs sind, die Android One UI Version 3.1 oder höher unterstützen. Alle anderen müssen mit Einschränkungen leben – vor allem Apple-Nutzer.
Zusätzlich hapert es (noch) an einigen Stellen. So wird die Wiedergabe beim Einsetzen der Samsung Galaxy Buds2 nicht fortgesetzt, wenn das Auto Pause Feature genutzt wird. Aber auch die Touch-Befehle könnten gerne schneller ausgeführt werden.
Untern Strich erhält man aber einen guten Allrounder, der sich in vielen Musikgenres wohlfühlt.
- Guter Klang
- Viele Funktionen
- Geringes Gewicht und geringer Formfaktor
- Fehlende hochauflösende Bluetooth Codecs
- Touch-Bedienung nicht immer zuverlässig
- Reduzierter Funktionsumfang, wenn keine Samsung-Endgeräte genutzt werden
Zwei Wege Lautsprecher, geringes Gewicht, aktive Geräuschgeräuschunterdrückung und Transparenzmodus – wer die Feature-Liste der Samsung Galaxy Buds2 liest, könnte meinen, dass man es hier mit waschechten Upper Class True Wireless In-Ears zu tun hat. Dabei markieren die Samsung Galaxy Buds2 lediglich das Mittelklassemodell des Tech-Riesen und kosten keine 100 Euro.
Die in fünf Farben erhältlichen Samsung Galaxy Buds2 wiegen pro Ohrstöpsel gerade mal fünf Gramm und sitzen dank Kleinstbauweise fast unmerklich und plan in den Ohren. Die Plastikoberfläche ist uns allerdings etwas zu glatt und so passierte es einige Male, dass sie uns aus den Fingern rutschten. Aber: Wer wirklich kleine und unauffällige In-Ears sucht, der ist hier genau richtig. Egal, für welche Farbe man sich entscheidet – das Case gibt’s immer nur in Weiß. Dieses wiederum hinterlässt einen wertigen sowie stabilen Eindruck und verschwindet aufgrund seiner kleinen Maße und des Gewichts (ca. 42 Gramm) in der Hosentasche ohne dabei allzu dick aufzutragen.
Im Lieferumfang finden wir drei Paar Ohrpassstücke in unterschiedlichen Größen aus Silikon sowie ein USB-C auf -A-Ladekabel.
Leider besitzen die In-Ears lediglich eine IPX2-Zertifizierung, sodass die Samsung Galaxy Buds2 nicht allzu lange Regen ausgesetzt sein sollten. Einen kurzen Schauer während des Laufens sollten sie aber dennoch problemlos wegstecken können.
Bedienung
Die Samsung Galaxy Buds2 lassen sich leider nicht immer zuverlässig, zudem mit merklicher Verzögerung über Touch-Gesten steuern: Wiedergabe, Pause, Track Skipping – es lässt sich sogar die Lautstärke ändern. Wer das seinen eigenen Vorlieben anpassen möchte, kann dies natürlich auch tun. Über eine entsprechende App (s.u.) belegt man eine oder beide Seiten einfach um und kann so das Noise Cancelling schalten, den Sprachassistenten einbinden oder Spotify per Tap starten.
Auto-Pause unterstützen die Samsung Galaxy Buds2 auch, wobei hier die Besonderheit besteht, dass Medieninhalte nur unterbrochen werden, wenn beide Ohrstöpsel entfernt werden. Wird nur ein In-Ear „gezogen“, läuft die Musik munter weiter und deaktiviert – falls gewünscht – das ANC. Das werten wir als nicht ideal, da Bahndurchsagen oder Unterhaltungen nicht sofort gehört werden können, indem einfach ein Ohrstöpsel entfernt wird. Aber hier kann dann ggf. der Transparenzmodus weiterhelfen. Was hier seitens des Herstellers vermasselt wurde, ist die Tatsache, dass die Kopfhörer nach dem Einsetzen in die eigenen Ohren die Wiedergabe nicht automatisch fortsetzen. Die Galaxy Buds2 bleiben so lange stumm, bis man selbst auf Play drückt. Das muss man nicht verstehen…
Bluetooth und Co
In Sachen Bluetooth setzt der Hersteller bei den Galaxy Buds2 auf Version 5.2 und auf die Codecs SBC, AAC sowie dem hauseigenen SSC. Letzterer – auch „Samsung Scalable Codec“ genannt – wird allerdings nur von Samsung Devices unterstützt. Der soll dafür sorgen, dass das Audiosignal nicht mehr abgehackt, da die Bitrate entsprechend der Stärke der Bluetooth-Verbindung angepasst wird.
Echtes Multipoint, also die gleichzeitige Verbindung mit mehreren Endgeräten, unterstützen die Samsung Galaxy Buds2 nicht, auch Google Fast Pair sucht man hier vergeblich. Wer aber mehrere Galaxy Devices sein eigen nennt, freut sich über das automatische Wechseln; je nachdem welches Gerät gerade aktiv ist. Voraussetzung hierfür: Der gesamte Galaxy-Fuhrpark muss mit der gleichen Samsung-ID verknüpft sein. Besitzer einer Galaxy Watch4 können zudem den Status der Ohrhörer checken, ANC schalten, Einstellungen für die Berührungssteuerung ändern oder den Akkustand ablesen.
Galaxy Wearable App
Wer seine Samsung Galaxy Buds2 konfigurieren möchte, kann dies über die übersichtlich gestaltete App für Android Devices erledigen. Besitzer eines halbwegs aktuellen Samsung Smartphones brauchen diese App nicht, da, wie bei Google und seinen Pixel Buds Pro (zum Test) auch, sämtliche Einstellungsmöglichkeiten quasi schon integriert sind und über das Bluetooth-Menü erreicht werden können.
Aber allzu viel lässt Samsung hier nicht zu. Freie Gestenzuweisungen lassen sich nicht realisieren, sodass sich die Steuerung lediglich komplett oder aber Berührungsfunktionen einzeln de-/aktivieren lassen.
Die App zeigt zudem die verbleibende Akkulaufzeit der In-Ears sowie des Cases an und der Transparenzmodus kann hier in drei Stufen getunt werden, während das Noise Cancelling lediglich einstufig arbeitet. Schade ist, dass per Tap-Geste nicht zwischen Noise Cancelling, Transparenzmodus und keins von beiden geschaltet werden kann. Hier stellt Samsung nur die Varianten „ANC – Transparenzmodus“, „ANC – Aus“ sowie „Transparenzmodus – Aus“ zur Verfügung.
Per Equalizer verändert ihr den Sound der Galaxy Buds2, allerdings stehen euch hierfür nur fünf Presets („Bass Boost“, „Weich“, „Dynamisch“, „Klar“ und „Treble Boost“) zur Verfügung. Eine eigene Klangkurve erstellen, ist nicht möglich.
Über den Reiter „Labs“ stellt Samsung einen latenzreduzierten Gaming-Modus bereit. Der Spielemodus ist aber nur verfügbar, wenn die Galaxy Buds2 über die Galaxy Wearable App mit einem Galaxy Smartphone oder Tablet verbunden sind. Wer ein Android Handy eines anderen Herstellers besitzt, hat hier wiederum die Möglichkeit, durch zweimaliges Tippen auf den Ohrhörerrand die Lautstärke zu ändern.
Weitere Komfortfunktionen sind: ein Passtest für die Ohrstöpsel, Vorlesen von Benachrichtigungen, De-/Aktivierung des schnellen Wechsels zwischen Endgeräten sowie das Auffinden verlegter In-Ears über einen Signalton.
Apple-User schauen hier in die Röhre, denn eine App für iOS gibt es nicht. So fristen dann die Samsung Galaxy Buds2 im Apple-Kosmos ein stark eingeschränktes Leben, da hier schlicht nichts angepasst werden kann. Wer dies möchte, muss ein Android-Gerät dazwischenschalten.
Akkulaufzeit
Wahre Dauerläufer sind die Samsung Galaxy Buds2 nicht. Der Hersteller selbst gibt 5 Stunden mit und 7,5 Stunden ohne ANC an. In der Praxis erreichten wir diese Werte nicht und lagen bei gehobener Lautstärke (ca. 70 %) rund 30 Minuten darunter. Das Case selbst braucht ca. eine Stunde, um die kleinen Knopfkopfhörer vollständig zu laden und stellt Kapazitäten von rund 28 Stunden zur Verfügung.
Das mitgelieferte USB-Kabel lädt natürlich das Case auf, das aber auch kabellos per Qi-Ladematte oder mit Wireless PowerShare kompatiblen Smartphones befüllt werden kann.
Noise Cancelling und Transparenzmodus
Die aktive Geräuschunterdrückung (ANC, Noise Cancelling) macht ihre Sache gut, löschen aber nicht so breitbandig und effektiv aus wie die deutlich teureren Modelle Apple AirPods Pro 2 (zum Test) oder gar die Bose QuietComfort Earbuds II (zum Test). Die Samsung Galaxy Buds2 unterdrücken vor allem tiefe Frequenzen gut, während mittlere und hohe Frequenzanteile leicht abgemildert unsere Ohren erreichen.
Auch Samsungs Transparenzmodus kann sich hören lassen. Die drei verschiedenen Intensitätsstärken arbeiten dabei von kaum merklich bis hin zu einer starken Anhebung der Außengeräusche. Gerade letztere Stufe zieht das Grundrauschen dabei merklich nach oben, dafür wird man aber mit recht natürlich klingenden Umgebungsgeräuschen belohnt. Allerdings hört man auf der höchsten Stufe, wie die Algorithmen der Galaxy Buds2 arbeiten: Ein ständiger Wechsel zwischen absoluter Stille und beispielsweise Tastaturgeklapper lässt das Grundrauschen mit einer Verzögerung von einigen Sekunden an- und wieder absteigen. In belebteren Umgebungen fällt das nicht weiter auf, sehr wohl aber im Homeoffice oder im Büro.
Klang
Wir hören uns querbeet durch unsere Test-Playlist und die Samsung Galaxy Buds2 leisten sich mit ihren Dual-Treiber-System bei all den unterschiedlichen Genres keine groben Schnitzer. Freilich, Feingeister sind diese In-Ears nicht, gerne verschlucken sie Details einer Mischung und bei überladenen Tracks hat der geneigte Hörer Mühe die einzelnen Instrumente sauber zu lokalisieren.
Aber fangen wir von unten an: Der Bassbereich ist angehoben, sodass Subbässe verstärkt, aber leicht schwammig wiedergeben werden. Der Mittenbereich grenzt sich sauber ab, wenn sich nicht zu viele Instrumente im Bassbereich tummeln. Stimmen werden präsent wiedergeben, neigen aber zusammen mit dem Hochtonbereich bei allzu spitzen Sprachlauten oder Instrumenten zur Schärfe.
Bleibt festzuhalten: Schwächen in der Wiedergabe sind durchaus vorhanden, aber im Alltag zwischen Bushaltestelle, Flugzeug oder in der City fallen diese nicht merklich ins Gewicht.
Telefonieren mit den Samsung Galaxy Buds2
Das Telefonieren mit den Samsung Galaxy Buds2 ist noch zufriedenstellend. Störende Hintergrundgeräusche wie beispielsweise Tastaturgeklapper werden in unserem Praxis-Check nicht sonderlich stark unterdrückt, sodass unsere Gesprächspartner uns und leider auch unsere Computertastatur hörten.
- 140,00 € *Zum Angebot
- 79,80 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabelje 5 g, Case: 42 g
Lieferumfang
- 3 Paar Ohrpassstücke (S, M, L)
- USB-Ladekabel
Besonderheiten
- in Schwarz, Grau, Olive, Lavendel und Weiß erhältlich
- BT-Version: 5.2
- BT-Codecs: ABC, AAC, SSC
- BT-Profile: A2DP,AVRCP,HFP
Ich habe jetzt seit Erscheinen die Buds 2.
Mittlerweile in Verbindung mit Azla Eartips.
Das Samsung auch den gleichen Weg beschreitet, dass die Wearables nur oder den besten Funktionsumfang mit den Hauseigenen Devices bietet und mit Apple gar nicht, wird oft beschrien.
Apple macht es nicht anders.
Apple first und alle anderen sind außen vor.
Da kräht kein Hand nach, weil Apple die heilige Kuh ist.
Was ich, nebenbei gesagt, nicht verstehe.
Dienstlich nutze ich Apple jetzt seit über 9 Jahren und die Innovationen in diesen Jahren hielten sich in Grenzen…
Noch zu erwähnen bleibt die vorbildliche Modellpflege bei Samsung.
Hier wird ständig per Update optimiert und verbessert.