Samson CH700

Solide verarbeiteter Zweithörer mit Einschränkung

Kurz & knapp

Von seinem Namenszusatz Studio Reference Headphones darf man sich beim CH700 nicht blenden lassen. Für den Preispunkt ist der Kopfhörer zwar gut verarbeitet und für kurze bis mittellange Hörsessions nicht unbequem. Das Klangbild ist aber unausgewogen und etwas dumpf. Auch wenn der CH700 sehr günstig ist, kann man in der Preisklasse bessere Klangqualität bekommen. In meinen Ohren eignet er sich daher zum Üben und bedingt für Aufnahmen, aber kaum zum genussvollen Musikhören.

Der geschlossene CH700 gehört optisch ins Studio-Genre und bietet für den Kaufpreis eine gute Verarbeitung. Auch das lange Verbindungskabel und eine relativ gute Dämpfung unterstreichen den Platz im Studio. Dagegen spricht allerdings seine Klangabstimmung.

Optisch eher bieder und oldschool wirkt der CH700 wie ein Kopfhörer aus den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Dazu passt irgendwie auch die gute Verarbeitungsqualität für den geringen Kaufpreis. Klanglich ist der CH700 limitiert und bietet sich daher vor allem als Übungskopfhörer oder eingeschränkt für Aufnahmen an. Wer einen Zweit-Kopfhörer sucht, könnte hier ebenfalls fündig werden.

Haptik & Optik

Der anthrazit gefärbte Kunststoffrahmen des CH700 wirkt solide gebaut und entspricht dem allgemeinen Bild eines Kopfhörers für den Studioeinsatz. Der Kopfbügel ist am Scheitel ausreichend gepolstert und lässt sich bequem an geriffelten Griffbereichen über ein beidseitiges Raster einstellen. Die Ohrschalen sind weich gepolstert und mit einer dünnen Membran überzogen. Die Ohrpolster verrutschen leider leicht an den Ohrschalen, weshalb man die Ohrpolsterstellung bei jedem Aufsetzen kurz überprüfen sollte. Ansonsten können die Ohrschalen nur leicht gekippt werden und sind in diesem Punkt wenig flexibel.

Tragekomfort

Der seitliche Anpressdruck der geschlossenen und ohrumschließenden Ohrschalen ist spürbar aber nicht unangenehm. Die Auflagefläche am Scheitel ist bei mir relativ schmal und wirkt für meinen Kopf daher nicht optimal austariert. Trotzdem kann man den CH700 eine gute Weile tragen und damit z.B. problemlos 45 Minuten Gitarre üben. Längere Hörsessions scheiden hingegen besonders aufgrund des folgenden Kriteriums aus.

Klang

Die Treiber des CH700 gefallen mir nicht besonders. Akzentuierte Bässe verschwimmen und der Bassklang wirkt leicht ausgehöhlt. In den Höhen werden Details von Hallräumen oder Schlagzeug-Becken merklich verschluckt. Überhaupt ist die räumliche Abbildung stark eingeschränkt. Bei manchen Referenztiteln hingegen brüllen mir Anteile in den oberen Mitten entgegen, die eigentlich perfekt im Klangbild gemischt sind. Mit dynamischem Klangmaterial kommt der CH700 ebenfalls nicht zurecht. Daher konnte mich der CH700 beim Musikhören leider nicht fesseln.