Der Rock Jaw Audio Resonate ist ein sehr flexibel an die persönlichen Vorlieben anpassbarer In-Ear mit überzeugendem Klang. Vielseitig ist er sowohl in Bezug auf die vielen mitgelieferten Ohrpassstücke, wie auch die Frequenzgewichtung. Die lässt sich nämlich mit den insgesamt drei Filtern (neutral, weniger Bass, weniger Höhen) wunderbar an die persönliche Hörpräferenz anpassen, ohne dabei den guten Grundklang zu beeinträchtigen.
Tuning-Filter sind ja gerade groß in Mode. Das hat gute Gründe: Die Filter kosten den Hersteller in der Produktion wenig. Ein Modell mit wechselbarer Klangcharakteristik findet beim Kunden aber viel Anklang, da er das Gefühl bekommt, keinen In-Ear „von der Stange“ zu haben, sondern den Hörer für sich persönlich optimieren zu können. Die junge, englische In-Ear-Firma Rock Jaw Audio packen ihrem Resonate direkt drei Filter bei. Was die klanglich bringen, haben wir uns angehört.
Überhaupt ist der Resonate ein ziemlich anpassungsfähiger In-Ear, denn in der Verpackung finden sich nicht weniger als sieben Paar Ohrpasstücke in unterschiedlichen Größen und Materialbeschaffenheiten: von Silikon über Memory-Foam bis zum doppelt gefalteten Pfropfen. Auch das stoffummantelte Anschlusskabel mit 1,25 Metern Länge und integrierter Mediensteuerung/Freisprecheinrichtung (iOS/Android) ist austauschbar – sehr gut.
Schon optisch kann der junge Brite gefallen: Denn das Gehäuse mit seiner kompakten Bolzenform aus schwarz lackiertem Aluminium, mit dezentem Rock-Jaw-Logo auf der Außenseite, sieht ziemlich schick aus. Der Hersteller erlaubt beide Arten der Kabelzuführung: Entweder über das Ohr gelegt oder – klassisch – nach unten weggehend.
Technisches
Den Frequenzgang gibt der Hersteller mit 20 Hz bis 20 kHz an. Das hybride System mit jeweils einem Balanced-Armature- sowie einem dynamischen 8-Millimeter-Treiber pro Hörer tritt gegen den Verstärker mit einem Widerstand von 16,8 Ohm entgegen und revanchiert sich mit einer Eingangsempfindlichkeit von 105 Dezibel.
Handling
Als Erstes gilt es natürlich, sich für den passenden Ohrstöpsel zu entscheiden. Mein Favorit war bei längerem Tragen – auch wenn sich anfänglich die Memory-Foam-Variante geschmeidiger ins Ohr kuschelt – der klassische Silikon-Stopfen. Wobei mir hier die optische Unterscheidung zwischen „L“ und „M“ sehr schwer viel, zumal beide Größen exakt gleich aussehen (grau mit pinkem Kern).
Ein leichtes Fehlerpotenzial sehe ich beim Einsetzen des Hörers: In meinem Fall war der optimale Klang dann gegeben, wenn er komplett im Ohr war und die Rückseite gewissermaßen von der Innenseite des Ohrläppchens gehalten wurde. Ob das bei jeder Ohrform so funktioniert, weiß ich allerdings nicht. Eine weitere Problemquelle: Als ich bei meinem Testmodell die Filter aus der Verpackung genommen habe, blieben die winzigen Gummiringe, die beim Filter für den Abstand zwischen Ohrpassstück und Gehäuse sorgen, in der Verpackung hängen. Ich musste sie dann mit einer Elektronik-Pinzette und viel Fingerspitzengefühl wieder auf die Filter aufziehen. Eine feinmotorische Arbeit, die einiges an Geduld und Geschick erfordert. Einen Einfluss auf den Klang haben die Ringe allerdings nicht, so dass man sie auch weglassen kann.
Klang
Der erste Testlauf erfolgt mit dem neutralen Filter, der sich bei Rock Jaw Audio „Fusion“ nennt und durch eine gelbe Farbgebung kenntlich gemacht ist. Damit legt der Resonate einen überzeugenden Einstand hin: Der Frequenzgang wirkt ausgewogen, der Klangraum erstaunlich plastisch und die Dynamik sehr agil. So spritzig und motiviert, dass ich noch mal einen Blick auf den Preis werfen muss und zu dem Schluss komme, dass ich dem In-Ear ein tadelloses Preis-Leistungsverhältnis bescheinigen kann.
Der zweite Filter im Reigen nennt sich „Emotion“, ist blau und verspricht, die Klangbalance weg vom Bass, hin zu den Höhen zu tarieren. Und tatsächlich: Wie mit einem Equalizer eingestellt, wird der Bass einen Tick leiser und die Höhen treten etwas mehr in den Vordergrund. Zu guter Letzt schraube ich den grünen „Energy“-Filter ins Gehäuse der In-Ears. Dessen Aufgabe besteht in einer leichten Bassanhebung. Und auch er leistet genau das, was er soll. Allerdings ist bei ihm deutlich hörbar, dass er den Bass nicht „anhebt“, sondern stattdessen die Höhen ein bisschen absenkt. Ein akustischer Kniff, der absolut legitim ist, denn das Ergebnis bleibt dasselbe. Überhaupt haben mir beide Filter sehr gut gefallen, denn ihre Wirkung ist lediglich eine dezente Färbung, wie mit einem milden Equalizer. Der wirklich hochwertige Grundklang des In-Ears bleibt bei beiden Filtern intakt.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzip2-Wege-Hybrid: Balanced Armature + dynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 Hz - 20.000 Hz
- Impedanz16,8 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)114,2 dB
- Kabellänge125 cm
Lieferumfang
- Transporttasche
- 7 Paar Ohrpassstücke in unterschiedlichen Größen und Formen
- 3 Klangfilter (Fusion/Emotion/Energy)
- Kabel-Clip
Ist das nicht ein Hybrid IEM? Sie schreiben „dynamisch“. Es sind doch ein dynamischer UND ein BA Treiber verbaut wenn ich das im Netz richtig las?!
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