Mit knapp 150 Euro hat RHA mit dem MA750 Wireless einen attraktiv klingenden In-Ear-Hörer mit Nacken- und Ohrbügelkonstruktion im Angebot, der sich zwar nicht als betont neutral entpuppt, sich mit seiner druckvollen und ausgewogenen Klangabstimmung aber als verlässlicher täglicher Begleiter mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis empfiehlt.
Das Spitzenmodell der drahtlosen MA-Wireless-Serie von RHA verfügt über präzise geformteTreibergehäuse aus Edelstahl, in denen hauseigene dynamische Treiber (560.1) arbeiten, die durch eine Magnetisierung bei Nichtnutzung aneinanderhaften und damit vor Verlust schützen. Der elastische Nackenbügel aus Gummi beherbergt die Elektronik und sorgt für eine Zugentlastung, während die Hörer zusätzlicher per Ohrbügel in Position gehalten werden. Für den mobilen Einsatz ist der MA750 daher bestens vorbereitet. Der Hersteller wirbt zudem mit Spritzwasser- und Schweißresistenz nach IPX4, womit der in England gefertigte MA750 Wireless auch für den Sportbereich eine Empfehlung darstellt.
Praxis
Die Konstruktion ist generell bequem und dürfte aufgrund der üppigen Auswahl von insgesamt zehn Paar Ohrstücken in verschiedenen Größen und Materialen in den meisten Ohren ein passendes Gegenstück finden. Bei mir saßen die Treiber auch über längere Zeit druckfrei im Hörkanal, mussten aber dort mit etwas mehr Nachdruck als üblich fixiert werden. Als Folge stellte sich eine angenehme mittlere mechanische Isolierung von Außengeräuschen ein.
Für den verbauten Akku gibt RHA eine Laufzeit von 12 Stunden ohne weitere Details an.
Im Nackenbügel integriert ist der Ein- und Ausschalter, der auch das Pairing übernimmt, das nach einmal erstellter Verbindung sein Gegenüber schnell findet und die Verbindung mitsamt Batteriestatus als Sprachansage bestätigt.
Die in das rechte Hörerkabel integrierte 3-Tasten-Fernbedienung mit integriertem Mikrofon bietet für den Musikgenuss die Funktionen Start/Stop, Trackskipping und eine Lautstärkeregelung. Dazu lassen sich Anrufe annehmen und eine Sprachsteuerung im Smartphone aufrufen. Die Sprachqualität des Mikrofons ist klar.
Klang
Die stabil arbeitende Bluetooth-Verbindung unterstützt mit dem aptX-Codec auch eine gehobene Datentransferrate. Sitzen die Stöpsel korrekt, so liefert der pegelstarke MA750 ein sattes und im Bassbereich druckvolles Klangbild. Obgleich der Klangeindruck stimmig ist, haben die tiefen Frequenzen, die konturiert, dynamisch und bis hin zum Tiefbass reproduziert werden, eine gewisse Dominanz, sorgen aber insbesondere im Mobilbetrieb für Hörspaß. Der Mittenbereich ist ausgewogen und bietet Melodieinstrumenten und Stimmen ein warmes Bett, dem es auch an Details nicht mangelt. In den hohen Frequenzen schließlich sorgt der MA750 Wireless für die nötige Offenheit, die zu einer guten Wahrnehmbarkeit von initialen Details wie Anschlagsgeräuschen und Projektion von Stereo- und Rauminformationen führt. Letztlich hätte ich mir jedoch eine etwas luftigere Abstimmung in diesem Bereich gewünscht. Ein Schönmacher ist der tendenziell warm klingende MA750 Wireless jedoch nicht. Vielmehr zeigt er die Grenze zur Schärfe in überreizten Mischungen durchaus auf, ohne diese selbst zu überschreiten.
Die Abstimmung führt zu einer genre-übergreifenden Eignung des Kopfhörers von Klassik über Pop und Dance bis hin zum Rock. Er ist damit ein passender Begleiter für den täglichen Weg zur Arbeit und zum Sport, der übrigens auch bei lauten Pegeln den Sitznachbarn nicht stört.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)16 - 22.000 Hz
- Gewicht mit Kabel41 g
Lieferumfang
- zehn Paar Ohrpassstücke in unterschiedlichen Größen/Formen
- USB-Ladekabel
- Kabel-Clip
- Tragebeutel
Besonderheiten
- Handgefertigter Treiber (Model 560.1)
- BT-Codecs: AAC, aptX, SBC
- Herstellergarantie: 3 Jahre