Das haptische Feedback des Razer Kraken V3 HyperSense macht Spielen zum reinen Vergnügen. Dazu kommt, dass Razer bei diesem Kopfhörer die essenziellen Merkmale eines Gaming Headsets nicht aus dem Blick verloren hat. So trumpft der Kopfhörer nicht nur mit sehr gutem Sound auf, auch das Mikrofon lässt kaum Wünsche offen.
Mit einer UVP von 139,99 Euro liegt das Kraken V3 HyperSense preislich allerdings nicht so weit unter dem Nari Ultimate. Wer daher ein paar Euro mehr drauflegt, bekommt ein kabelloses Headset, welches ebenfalls per 3,5-mm-Kabel nutzbar ist und sich noch etwas wertiger anfühlt. Wen das Kabel nicht stört, wird mit dem V3 HyperSense aber definitiv glücklich.
Mit dem Razer Kraken V3 HyperSense baut der bekannte Hersteller endlich sein Portfolio an Headsets mit haptischem Feedback aus. Neben diesem Feature glänzt das Kraken V3 aber auch in Sachen Sound, Mikrofon und Tragekomfort. Insgesamt schnürt Razer mit den V3-Modellen ein Paket, welches sich groß „Qualität“ auf die Fahne geschrieben hat, unterstützt durch sinnvolle und einzigartige Merkmale, für immersives Gaming.
Razer (zur Testübersicht) hat mit den Kraken wohl eine der bekanntesten Headset-Reihen auf dem Markt, die in der aktuellen Version in die nächste Runde gehen. Vier neue Modelle gibt es bereits, wovon das V3 HyperSense und das V3 Pro mit der HyperSense-Technologie ausgestattet sind, welche bisher dem Nari Ultimate (zum Test) vorbehalten war.
Tragekomfort
Das Kraken V3 HyperSense sieht nicht nur hochwertig aus, es fühlt sich auch so an. Die mit Kunstleder überzogenen Ohrpolster mit Memory-Schaumstoff sowie das gepolsterte Kopfband sorgen für einen angenehmen Halt. Außerdem umschließen sie die Ohren so gut, dass störende Geräusche von außen kaum wahrnehmbar sind. Atmungsaktiv sind sie obendrein, womit ein längeres Tragen auch problemlos möglich ist. Auf ein selbstjustierendes System à la Nari wird hier allerdings verzichtet.
Am Kopfhörer selbst kann die Lautstärke eingestellt werden, ein Mute-Knopf für das Mikrofon ist ebenfalls vorhanden und HyperSense lässt sich hier nicht nur aktivieren bzw. deaktivieren, sondern auch der Wechsel zwischen den drei Presets ist möglich. Verbunden wird alles über ein zwei Meter langes USB-A-Kabel. Eine Verbindung zu Playstation und Switch ist daher auch möglich, volles Potenzial gibt es dank Synapse aber nur am PC.
Beleuchtung
„Razer Chroma RGB“ lässt die Hersteller-Logos auch beim Razer Kraken V3 HyperSense an den Ohrmuscheln erstrahlen. In der Razer Synapse Software kann dies schnell konfiguriert werden, indem man eine bestimmte Farbe zuweist oder eines der Farbwechsel-Profile auswählt. Wer tiefer in die Materie eintauchen möchte, wechselt ins „Chroma Studio“, wo einem in Sachen „individuelle Anpassung“ kaum Grenzen gesetzt werden.
HyperSense – haptisches Feedback
Um den Eindruck des „Mittendrinseins“ noch zu verstärken, spendiert Razer dem Kraken V3 HyperSense (und dem Pro) ein sensorisches Feedback. Bisher war das dem Nari Ultimate vorenthalten und so schafft es die Technologie gleich in zwei neue Kraken-Modelle.
„HyperSense“ bedeutet, dass Töne anhand ihrer Frequenzen in Vibrationen umgewandelt werden. Üblicherweise sind zum Beispiel die Vibrationen eines Gaming Controllers programmiert und starten an voreingestellten Punkten oder bei Tastendruck. Bei HyperSense ist das anders, denn es reagiert in Echtzeit auf den Sound. So führen Explosionen oder wummernde Bässe zum Vibrieren des Kopfhörers, mit korrekter Position des Ereignisses aber mit Unterschieden in ihrer Intensität. „Totale Immersion“, wie es Razer auf der Homepage beschreibt, ist hier nicht untertrieben.
Per Synapse lässt sich die Intensität in drei Stufen einstellen. Wobei das Headset bei höchster Stufe auch gerne mal bei Dialogen mit tiefen Stimmen anfängt zu vibrieren. Wer ganz darauf verzichten möchte, kann HyperSense natürlich auch deaktivieren.
In der Praxis funktioniert das Ganze dann so: Mit der Synapse Software im Hintergrund starten wir das neue „Forza Horizon 5“. Die Intensität von HyperSense steht auf „Mittel“ und das EQ-Preset „Spiel“ ist ausgewählt. Daraus resultiert ein Boost von 31 Hz bis 250 Hz sowie zwischen 2 kHz und 16 kHz. Jetzt werden nicht nur die Motoren-Sounds betont, sondern auch deren Aufheulen. Aber auch Sprache sowie Musik profitieren von diesem Preset. Während das Pad je nach Untergrund und Beschleunigung vibriert, hält sich das haptische Feedback des Headsets etwas zurück, greift aber dann ein, wenn es laute, tiefe Sound-Effekte gibt, wie Bodenwellen oder heftigere Rempler. Aber auch wenn man sich zum Beispiel dem Festivalgelände im Spiel nähert, wo treibende Musik läuft, überträgt der Kopfhörer den näher kommenden, dumpfen Bass schon aus der Ferne.
Das Ganze ist hier eher subtil, macht aber eine Menge Spaß und unterstützt die Vorstellung, tatsächlich hinter dem Lenkrad zu sitzen.
Etwas weniger subtil geht es zu, wenn man in die Kategorie „Shooter“ wechselt. Schon beim Nari durfte hier der Prolog von „Battlefield V“ herhalten. In der Einführung wird man in verschiedene Situationen des Spiels versetzt, ob zu Fuß auf dem Schlachtfeld, im Panzer oder im Flugzeug.
Hier dreht die neue HyperSense-Technik richtig auf. Einschläge in der Ferne werden durch dezente Vibrationen umgesetzt, Detonationen in der unmittelbaren Nähe quittiert das Razer Kraken V3 HyperSense mit heftigem Feedback. Das ist die Immersion, die HyperSense bringen soll und hier auch vollends abliefert. Wer sich nun im Getümmel noch besser orientieren möchte, schaltet zusätzlich THX Spatial Audio ein und bekommt so neben den Vibrationen zudem räumliche Informationen über die gegnerischen Positionen auf die Ohren gespielt.
In beiden oben genannten Spielen taucht man aber dank V3 HyperSense ganz klar tiefer ins Geschehen ein und erhält einen Effekt, den man danach irgendwie auch nicht mehr missen möchte.
Fetter Sound dank TriForce Titanium 50-mm-Treiber
Im Razer BlackShark (zum Test) verbaute Razer erstmals seine TriForce Titanium 50-mm-Treiber, die mittlerweile aber auch in anderen Reihen, wie Kaira (zum Test) und nun eben auch im Kraken verbaut sind. Die machen grundsätzlich einen guten Job, selbst bei recht lauter Klangquelle verzerrt hier nichts. Ohne Anpassung klingt es aber doch etwas matschig bzw. undefiniert. Damit das nicht so bleibt, sollte man unbedingt die Synapse Software nutzen. Schon der 10-Band-Equalizer wertet den Sound noch einmal richtig auf, ob mit einem Preset für die entsprechende Verwendung oder per benutzerdefinierter Einstellung. Selbst zum Musikhören eignet sich das Headset dann, fühlen sich die meisten Gaming-Headsets doch eher im wuchtigen Kino-Sound zu Hause.
Beim Gaming kommt man mit dem Razer Kraken V3 HyperSense schließlich voll auf seine Kosten: Kräftiger Bass, klare Höhen und laut ist das Teil … aber da geht noch mehr!
THX Spatial Audio – der Raumklang
Neben dem Equalizer gibt es natürlich noch weitere Funktionen in Synapse. Unter den Verbesserungen finden sich ein Bass-Boost, eine Audionormalisierung und eine einstellbare Sprachqualität. Für Gaming und Filme deutlich interessanter ist das unter „Mixer“ platzierte „THX Spatial Audio“. Dadurch wird der Sound im Spiel nicht nur realistischer, der 7.1 Surround Sound hilft auch beim Erkennen von Positionen und verschafft somit einen Vorteil im Multiplayer Game. Im Vergleich zum Stereo-Modus fühlt man sich hier mitten im Geschehen – was auch bei Filmen gut funktioniert. Presets für verschiedene Einsatzbereiche (Game, Film, Musik) sind natürlich vorhanden sowie die Möglichkeit, wann THX Spatial Audio (automatisch, manuell oder durch bestimmte Anwendungen in einem festlegbaren Klang-Modus) aktiviert wird.
Die Mikrofonqualität des Razer Kraken V3 HyperSense
In der Arbeitswelt neuerdings wichtig, für Gamer aber immer schon essenziell: das Mikrofon. Im Gegensatz zu den älteren Kraken-Modellen oder auch dem Nari, hat das Kraken V3 HyperSense nun nicht mehr ein herausziehbares Mikrofon, sondern ein abnehmbares HyperClear-Kardioiden-Mikrofon mit Popschutz.
Dieses hinterlässt in der Praxis einen sehr guten Eindruck. Hintergrundgeräusche sind kaum wahrnehmbar und zur Not schaltet man einen Filter hinzu. Die Sprache selbst kommt rauschfrei und voll herüber. Zudem lassen sich einige Funktionen in der Software zuschalten, bis hin zu einem eigenen 10-Band-EQ. Ganz im Sinne der aktuellen Lage findet sich hier auch ein Preset für Konferenzen. Da kann man wirklich nicht meckern – ob man abnehmbare Mikros nun mag oder lieber die alte Variante bevorzugt.
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Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz32 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)96 dB
- Gewicht mit Kabel344 g
- Kabellänge200 cm
Lieferumfang
- Mikrofon
Besonderheiten
- Kompatibilität: PC, PlayStation, Nintendo Switch (Dock-Modus)
Ich habe die Kopfhörer auch gekauft und musste sie 3 mal zum austausch senden da der Support sehr kreativ war. Ich hatte ein kleines kratzen nach zeit immer und ein kleines summen oder wie ein fax gerät das mit morse code mit mir redet ganz leise im Hintergrund. Das Headset war richtig gut also kann ich die Bewertung auch nicht verübeln. Nur diese Fehler waren inakzeptabel für 130€ und deswegen lege ich mir jetzt die nari ultimate zu. Ich würde gerne Fragen ob bei ihnen das selbe Problem aufgetaucht ist?
Vielen Dank für das Feedback! Das klingt ganz nach irgendwelchen Einstreuungen. Wir haben dies bei unserem Testexemplar aber nicht wahrgenommen. Das hätten wir sonst kritisiert.
Mir ist aufgefallen das vielleicht ICUE dran schuld haben könnte. Immerhin wurden Ram nicht richtig erkannt, AIO war verstreut(hatte nicht so funktioniert wie sie sollte) usw.. Seitdem ich sie ab gestöpselt habe war wieder alles normal. Da ich sie schon zurück geschickt habe wollte ich fragen ob sie vielleicht mal die Kopfhörer mit ICUE testen könnten?
Dank Eurem Test (und ein paar weiteren) habe ich mich auch für diesen Kopfhörer entschieden, nachdem ich mit dem Logitech Pro X gar nicht zufrieden war (nicht zuletzt wegen Software Bugs, aber vor allem fehlenden Qualitäten bei Musik). Nun experimentiere ich noch an den Einstellungen herum, und ja man kann damit auch echt gut Musik hören – aber definitiv nicht ohne Nutzen des EQ! Und wenn man damit mal Halo Infinite gespielt hat, weiß man auch Hypersense sehr zu schätzen. Erinnert ein wenig an die guten Kino Tage. Mich würde aber interessieren, welche Einstellungen Ihr beim Test letztlich gefunden habt. Sprich, BassBoost ja/nein/wieviel, Normalisierung, Sprachqualität (habe ich aktuell alles deaktiviert) EQ Setting usw. Wäre sehr hilfreich. Euch und Euren Leserinnen und Lesern schöne Feiertage!
Vielen Dank für den Kommentar! Unser Autor sagt dazu folgendes:
„Bei diesem Testmodell habe ich tatsächlich die entsprechenden Presets genutzt, weil diese meiner Meinung nach schon sehr gut eingestellt sind oder zumindest einen guten Startpunkt darstellen. Ist das nicht der Fall (kann ja je nach Musikgeschmack auch beim Kraken so empfunden werden), nehme ich den langen Weg und geh jede vom EQ abgebildete Frequenz durch, bis es mir gefällt. In den meisten Fällen gebe ich etwas Bass hinzu (beim Kraken 31Hz und 63Hz) und Höhen (1 bis 4 KHz). Aber genau das macht das Preset „Musik“ auch. Bass Boost lasse ich bei Musik immer deaktiviert, das macht meiner Meinung nach bei Genres wie Metal nur das Schlagzeug undefinierbar. Die Normalisierungsfunktion braucht man auch nicht unbedingt, zumindest nicht bei modernen (vernünftig abgemischten) Aufnahmen. Ausnahmen wären, wenn die einzelnen Songs deutliche Lautstärkeunterschiede haben oder man die Dynamik nicht mag. Dieses Feature ist aber sicherlich interessanter bei Filmen, wo Sprache oft um einiges leiser ist, als die Soundeffekte oder eben auch bei Spielen. Die Sprachqualität ist nur für „Kommunikationsapplikationen“, wie es Synapse nett nennt.
Kurze Version: Die EQ Presets beim Kraken sind schon sehr gut. Sonst immer etwas Bass und Höhen anheben (alternativ Mitten absenken). Einfach ein Benutzer-Preset erstellen und alle Frequenzen durchgehen und gelegentlich mit dem Standard-Preset vergleichen. Bass Boost nur nutzen, wenn der EQ nicht zum gewünschten Sound verhilft.
Gilt übrigens auch alles für das Mikro. Hier würde ich auch höchstens im EQ Einstellungen machen (kann man sich ja anhören) und die Verbesserungen eher als zusätzliche Möglichkeit sehen, falls es die Situation erfordert. Hat man z.B eine laute Umgebung oder das Gegenüber einen schlechten Kopfhörer, lässt sich noch einiges anpassen.“