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Marshall Minor II Bluetooth

Kraftvoller Sound und schwacher Sitz

Kurz & knapp

Die Marshall Minor II Bluetooth können mich im Test nicht überzeugen. Zwar verbuchen diese In-Ears auf der Pro-Seite ein schickes Design und kommen mit interessanten Features, wie Größenverstellung des Nackenkabels, automatischer Pause-Funktion in der magnetischen „Park-Position“ und einer Multifunktions-Remote. Doch meine persönliche Liste von Contra-Punkten ist einfach zu lang, als dass ich den In-Ears eine wirklich gute Bewertung geben könnte.

Angefangen beim geringen Lieferumfang und dem kompliziert zu bedienenden Multifunktionsknopf, reicht meine Kritik weiter über ihre winzige Info-LED und eine Akku-Ladezeit, die länger ist als angegeben, bis hin zum schlechten Sitz der Knopfkopfhörer. Gerade der letzte Punkt sorgt dann auch für eine geringe Isolation von Außengeräuschen und viel Schallabstrahlung nach außen. Dazu ist die Bluetooth-Verbindung nicht stabil genug und liefert etliche Aussetzer. Ist der Sound zwischenzeitlich zu hören, weiß der Klang der In-Ears dann aber mit ordentlich Wumms und Schub zu überzeugen.

Theoretisch ist es Marshall gelungen, das Minor-Modell auf den aktuellen Stand der Technik zu hieven. Aus meiner Sicht werden Marshall aber insbesondere bei der Praktikabilität dieser Bluetooth-Kopfhörer ordentlich nachbessern müssen, sofern in Zukunft irgendwann ein Modell Minor III den Markt erobern soll.

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Marshall spendieren dem Minor II eine Drahtlos-Verbindung mit aptX-Codec und Bluetooth-5.0-Standard. Außerdem wurde das Design der beliebten Marshall Minor In-Ears deutlich überholt. Dazu bieten die Kopfhörer einige spezielle Features, die ihren Einsatz verbessern sollen.

Lieferumfang und Technik

Der Lieferumfang der Marshall Minor II ist überschaubar: Denn neben den In-Ears beschränken sich Marshall auf die Dreingabe eines USB-Ladekabels. In technischer Hinsicht setzen Marshall bei der Bluetooth-Verbindung des Minor II auf Bluetooth 5. Damit sind die In-Ears in Verbindung mit einer entsprechenden Bluetooth-Source ready für eine doppelt so schnelle Datenübertragung und eine vierfach größere Reichweite als Geräte, die vorherige Bluetooth-Versionen nutzen. Außerdem können bei Bluetooth 5 mehrere Geräte mit größeren Datenmengen als zuvor zugleich auf eine Quelle zugreifen. Da die Minor II auf den Übertragungs-Codec aptX setzen, ist in Sachen Drahtlosübertragung beste Klangqualität garantiert.

Die dynamisch arbeitenden, speziell auf das Minor II-Modell abgestimmten 14,2-mm-Treiber übertragen Audio in einem Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz. Damit decken sie den üblichen menschlichen Hörbereich ab. Ihr laut Herstellerangaben 117 dB SPL starker Schalldruckpegel stellt denjenigen des Vorgängermodells um mehr als 15 dB SPL in den Schatten. Das Gewicht von knapp 23 g inklusive Nackenkabel geht ebenso in Ordnung, wie auch die Kabellänge von etwa 53,5 cm. Angaben zur Impedanz lagen zur Zeit des Tests leider noch nicht vor. Die Performance der Marshall Minor II zeigt jedoch, dass sie auch an leistungsschwächeren Kopfhörerverstärkern in der Lage sind, für ordentlich Lautstärke zu sorgen.

Design & Verarbeitung

Das Design der Kopfhörer ist Marshall-typisch. Neben einer weißen und einer braunen Variante steht die hier getestete Ausführung in mattem Schwarz zum Verkauf. Die konzentrisch geriffelten goldenen Zierblenden der In-Ear-Gehäuse sind mit einem Marshall-„M“ versehen. An den Seiten der Remote sollen rautenförmige Vertiefungen zusätzlichen Grip bieten. Auf der Oberseite der kabelgebundenen Fernbedienung prangt der klassische weiße Marshall-Schriftzug. Ein goldener Multifunktionsknopf ermöglicht die Bedienung. Die Hörerseiten sind sehr deutlich von innen gekennzeichnet und weiche Gummilippen formen die Hörfortsätze der In-Ears.

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Funktionen & Handling

Ein nettes Feature versteckt sich in den Rückseiten der In-Ears. Sie sind magnetisch, so dass die Hörer beim Herausnehmen aus den Ohren beim weiteren Transport eng beieinanderbleiben. Das eigentliche Gimmick aber ist, dass beim magnetischen Zusammentreffen der In-Ear-Hörer automatisch die Pause-Funktion aktiviert wird. Selbstverständlich lässt sich das aber auch über den Multifunktionsknopf per Remote regeln. Er bietet alle zu erwartenden Funktionen, wie Ein/Aus-Schalten, Play/Pause, Vor-/Zurück-Skippen, Vor-/Zurück-Spulen, Lautstärke verändern, Rufannahme und –abweisen und sogar eine Mute-Funktion für das integrierte Mikrofon. Per winziger LED zeigt die Remote außerdem an, ob die Batterie der Minor II geladen wird oder voll ist, Pause gewählt wurde oder sich das Gerät im Pairing-Modus befindet. Der Einsatz des Multifunktionsknopfes erfordert allerdings eine gewisse Einarbeitung. Ist er doch in alle Richtungen beweglich und kann zusätzlich auch noch gedrückt werden. In Verbindung mit iTunes auf einem MacBook Pro funktionierte der Knopf ebenso reibungslos wie mit einer Standard-Wiedergabe-App an einem Android Smartphone.

Wem das über einen halben Meter lange Nackenkabel zu lang ist, kann die Länge mithilfe eines Schlaufensystems nicht nur nachjustieren. Vielmehr kann die überschüssige Kabellänge so gewählt werden, dass die Kabelschlaufe am inneren Rand der Ohrmuscheln entlang verlegt werden kann und so für Halt sorgt. So stellt es sich jedenfalls der Hersteller in der Theorie vor. Im Praxistest empfinde ich dagegen den Sitz der In-Ears als am sichersten, wenn ich die Funktion nicht nutze und das Entstehen der Kabelschlaufen vermeide. Selbst dann aber liegen die Knopfkopfhörer mehr oder weniger nur auf, statt fest zu sitzen. Schon kleinere Kopfbewegungen führen dazu, dass die In-Ears einfach aus dem Ohr herausfallen. Wird dagegen eine mittlere Schlaufenlänge gewählt, verhindert die Schlaufe, dass die kleinen Knöpfe auch nur ansatzweise sicher im Ohr sitzen beziehungsweise liegen. Das liegt auch an den sehr kurzen, ja eigentlich kaum vorhandenen Hörfortsätzen der Hörer. Auf die gegebene Weise kann jedenfalls weder eine ordentliche Dämpfung von Außengeräuschen noch eine gute Schalldämpfung nach außen entstehen. Die Passung der Minor II ist deshalb für mich eine schwer nachzuvollziehende Konstruktion.

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Klangcharakter & Einsatzgebiete

Marshall bewerben die Minor II-In-Ears mit dem Hinweis auf ihre satte Höhenwiedergabe, knackige Mitten und klare, gut austarierte Bässe. Drücke ich die In-Ears an beiden Ohren fester in den Gehörgang, bieten sie tatsächlich ein vollmundig-bassiges Klangerlebnis mit insgesamt tollem, rundem Sound. Und zum Glück behalten die Minor II auch trotz ihres lockeren Sitzes dieses fette Klangerlebnis bei, das sich durch immens druckvolle Bässe, charaktervolle Mitten und ausreichend Offenheit in den Höhen auszeichnet. Der lockere Sitz sorgt aber dafür, dass die In-Ears letztlich nicht wirklich laut sein können.

Die Laufzeit der Kopfhörer geben Marshall mit 12 Stunden an. Eine Schnellladefunktion kann die In-Ears bei leerem Akku in nur 20 Minuten für weitere zwei Stunden einsatzbereit machen. Das vollständige Laden des Akkus soll laut Hersteller ebenfalls nur zwei Stunden dauern. Im Test erweist sich die Ladezeit (zumindest mittels PC statt Netzteil) mit drei Stunden immer noch als kurz, aber doch deutlich länger als angegeben. Das Pairing der Bluetooth-Einheit gelingt problemlos, beim aptX-Betrieb an einem MacBook Pro stören mich aber etliche kurze Aussetzer des Drahtlosbetriebs. Besser sieht es bei der Verbindung mit einem Android-Smartphone mit SBC-Codec aus. Hier stelle ich keinerlei Unterbrechungen fest.

vor 5 Jahren von Carsten Kaiser
  • Bewertung: 3.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Schalldruckpegel (SPL)117 dB
  • Gewicht mit Kabel22,5 g
  • Kabellänge53,5 cm

Lieferumfang

  • USB-Ladekabel

Besonderheiten

  • in Schwarz, Weiß und Braun erhältlich
  • BT-Version: 5.0
  • BT-Codec: SBC, aptX

2 Antworten auf “Marshall Minor II Bluetooth”

  1. Henry Willecke sagt:

    Absoluter Schrott. Habe zwar nur 69€ bezahlt, aber das Marshall so ein Produkt anbietet, ist schon unterste Schublade.
    Die Plugs halten überhaupt nicht im Ohr und die Rechte Schlauer ist so klein, dass man sie nicht über das Ohr bekommt.
    Finger weg von diesem Schrott.

    • Hugo sagt:

      Bin durch Zufall auf diesen Beitrag gestoßen, ist ja jetzt auch schon etwas älter. Aber lustig zu lesen, dass es tatsächlich Leute gibt die meinen die Schlaufen gehören um die Ohren !!! ?
      Bei mir saßen die Dinger immer sehr bequem, leider sind sie mittlerweile kaputt.

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