Keine weiteren Fragen, euer Ehren: Die Mackie MC-450 sind hervorragende Studiokopfhörer, die – wenn man ein höhenreiches und impulsstarkes Klangbild mag – auch bei Hifi-Freunden durchaus nicht fehl am Platz sind. Natürlich entwickeln sie im Bassbereich nicht ganz den Staudruck, wie es beispielsweise das geschlossene Modell MC-350 kann, dafür bekommt man dank der offenen Rückwand aber auch nicht so schnell einen unangenehmen Hitzestau an den Ohren. Das sehr robuste Case und die Flexibilität der drei mitgelieferten Anschlusskabel runden das gute Gesamtbild ab und lassen auch den Preis der MC-450 als angemessen erscheinen. Wer also im Bereich um die dreihundert Euro auf der Suche nach einem robusten, offenen und präzise klingenden Kopfhörer ist, sollte die Mackies auf jeden Fall in Betracht ziehen.
Den Einstand von Mackie in den Kopfhörer-Markt darf man durchaus als gelungen bezeichnen. Besonders der – preislich an zweiter Stelle angesiedelte – MC-250 (zum Test) konnte uns in Bezug auf sein Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Allen drei bisherigen Modellen der Reihe (MC-150, 250 und 350) gemeinsam ist der Umstand, dass es sich bei ihnen um geschlossene Bauformen handelt. Mit dem MC-450 bringen Mackie nun ihren ersten Studio-Kopfhörer mit offener Rückwand und den damit verbundenen Vorteilen wie etwa geringere Stauwärme und dem Gefühl, noch mit der Umgebung in Kontakt zu stehen.
Technisches
Auch in technischer Hinsicht weicht der MC-450 von seinen drei Kollegen ab. Denn während bei den geschlossenen Modellen ein 50-Millimeter-Treiber zum Einsatz kommt, liegt der Querschnitt beim 450er bei 42 Millimetern. Mit 58,2 Ohm (gemittelt) treten sie auch mit dem höchsten Widerstand gegen den Verstärker an und revanchieren sich dafür mit einer Empfindlichkeit von 92,82 dB pro Milliwatt. Der Frequenzgang umfasst die gängigen 20 Hz bis 20 kHz.
Äußerlichkeiten
Die Familienbande zwischen dem geschlossen 350er und dem 450er sind offensichtlich, denn sie teilen sich die gleiche Kopfbügelkonstruktion. Was dem MC-350 Recht ist, kann dem – rund hundert Euro teureren – MC-450 nur billig sein. Und so kommt auch er mit Echtlederüberzügen und sichtbaren Nähten an den Ohrpolstern daher, was ihm optische Wertigkeit verleiht. Nicht ganz so edel finde ich den grünen Ring am rechten Ohrbügel und das, übrigens bei allen Modellen der MC-Serie, prominent auf der Rückseite der Ohrmuschel platzierte Mackie-Männchen – aber das ist letztlich nur eine Geschmacksfrage. Ansonsten ist hier alles solide, was auch am großzügigen Materialeinsatz liegt: „Fimschig“ sind die MC-450 jedenfalls nicht – das merkt man auch an den 350 Gramm Gewicht. Die legen einem die strammen Kopfbügel relativ verbindlich an den Schädel, so dass hier nichts wackelt. Das Anschlusskabel ist austauschbar und über einen Bajonettstecker in der linken Ohrmuschel arretiert. Drei verschiedene Strippen finden sich im Lieferumfang und decken ein weites Einsatzspektrum ab: Denn neben einem stoffummantelten 3-Meter-Kabel findet sich auch ein 1,20 Meter langes Spiralkabel und ein weiteres 1,20er-Kabel mit integrierter Mediensteuerung (Funktionen: Lautstärke +/-, Play/Pause) und Freisprech-Mikrofon in der Verpackung, dazu noch ein Mini-Klinkenadapter. Das alles ist in einem soliden Hartgewebe-Case untergebracht, das die Hörer auch bei rauem Handling ausreichend schützen sollte und einen echten Mehrwert darstellt.
Klang
Klanglich können die MC-450 wirklich gefallen. Auffällig ist hierbei zunächst einmal die durchsetzungsstarke Höhendarstellung: Keine Transiente bleibt hier verborgen, jedes kleine Knuspern oberhalb von 6 kHz bis weit über die Grenzen des Hörspektrums, wird von ihnen kraftvoll nach vorne geholt. Auch in den Mitten ist die akustische Informationsdichte sehr hoch, wobei auch hier die Agilität in der Transientendarstellung positiv auffällt, was zu einem insgesamt sehr „knackigen“ Klangbild führt. Auch im Bassbereich werden alle Frequenzen ordentlich transportiert und gelangen – bei Bedarf – mit viel Pegel ans Ohr. Insgesamt geht die Gewichtung, wie übrigens bei allen Modellen der MC-Serie, aber leicht in Richtung Mitten und Höhen. Im Ergebnis ist das Klangbild also weniger warm und kuschelig, sondern eher brillant und impulsiv. Das ergibt insbesondere für den Einsatz im Studio- und Postproduction-Bereich natürlich extrem viel Sinn, will man hier ein Maximum an Informationsdichte auf den Ohren, um jeden Schritt oder auch Fehler klar zu hören. Nicht ganz so klar und überzeugend ist allerdings die Qualität des integrierten Freisprechmikrofons – zur Not kann man damit mal ein Gespräch führen, für längere Besprechungen klingt es auf der Gegenseite allerdings ein bisschen zu dumpf und schwammig.
- 187,44 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweiseoffen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz58,2 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)92,82 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf711,5 g
- Gewicht mit Kabel374 g
- Gewicht ohne Kabel323 g
- Kabellänge330 cm
Lieferumfang
- 3,30-Meter-Kabel (gerade)
- 1,20-Meter-Kabel (spiral)
- 1,20-Meter-Kabel (inkl. Freisprechfunktion & Remote)
- Adapter auf 6,35 mm
- Transport-Case
42 Millimeter
Das Gewinnspiel ist bereits am 28. Juni 2020 abgelaufen!