Zwar mag der etwas dezentere Klang des größeren Mackie-Modells MC-250 bei längeren Hörsessions weniger ermüdend sein, aber die größere Lebendigkeit und Agilität des 150er ist am Ende einfach mitreißender. Noch schöner ist, dass man den ganzen Hörspaß für einen sehr günstigen Preis bekommt, der einem die Kaufentscheidung wirklich leicht macht. Im Preisbereich unter Hundert Euro bekommt der neue Mackie von mir also eine Empfehlung erster Klasse mit Schleife.
Genauso wie bei ihrer neuen In-Ear-Serie, die aus einem Standard- (CR-Buds – zum Test) und einem höherpreisigen Modell besteht, geht auch die Over-Ear-Serie mit zwei Modellen an den Start: MC-150 und MC-250. Diesmal beschäftigen wir uns mit dem „kleineren“ Modell, das – so viel sei schon verraten – seinem großen Bruder in nichts nachsteht … ganz im Gegenteil.
Technisches
Ausgangspunkt der Klangdarbietung des MC-150 sind 50-Millimeter-Treiber, die mit 32 Ohm gegen den Verstärker antreten. Dafür revanchieren sie sich mit einer Eingangsempfindlichkeit von 86dB pro Milliwatt und einem Frequenzgang, der von 8 Hz bis 20 kHz reicht.
Äußerlichkeiten
Mit im Lieferumfang befindet sich ein gerades, 3 Meter langes Anschlusskabel, das in die Buchse der linken Ohrmuschel gesteckt und mit einer 90-Grad-Drehung arretiert wird. Das Anschlusskabel endet in einer Stereo-Miniklinke und kann bei Bedarf mit dem mitgelieferten Adapter auf Standardklinke adaptiert werden. Der Kopfhörer selbst ist vollständig aus Kunststoff gefertigt, was ursächlich für das mit 300 Gramm recht moderate Gewicht ist. Beide Ohrmuscheln lassen sich für den Transport nach innen klappen. Abgesehen von dem silbernen Mackie-Logo, finden sich an dem durchgängig in schwarz gehaltenen Kopfhörer keine Auffälligkeiten. Die Unterscheidung zum 250er gelingt allein durch einen silbernen Kreis, der die Rückwand der Treiber ziert. Die Haptik wirkt allerdings auch hier nicht besonders wertig. Das zeigt sich insbesondere an Details wie etwa der Größenverstellung, bei der der Ausleger ein bisschen quengelig – eben „Plastik“-mäßig – in den Kopfbügel gleitet. Das tut der Funktion keinen Abbruch – es fühlt sich einfach nur nicht besonders edel an.
Klang
Wow – das, was Mackie einem hier für gerade einmal achtzig Euro auf die Ohren zaubern, ist wirklich sensationell gut. Über das gesamte Spektrum hinweg arbeiten die 150er mit einer beeindruckenden Lebendigkeit und Agilität: Die Musik springt einen hier förmlich aus den Ohrmuscheln heraus an. Alles klingt punchy und knusprig, wofür sich insbesondere die hervorragend aufgelöste Höhendarstellung verantwortlich zeichnet. Auch der Bassbereich gibt sich stabil und robust: nicht zu viel, nicht zu wenig: goldrichtig. In der Summe liefert der Hörer über das gesamte Spektrum viel Information für das Hörorgan, weshalb man den MC-150 nicht unbedingt in der Kategorie Kuschel-Kopfhörer einsortieren kann. Wenn es aber darum geht, die Musik genauestens zu beurteilen, jedes Detail zu erfassen, Hallräume zu adjustieren und Mixentscheidungen zu treffen, erweist sich der MC-150 als hervorragendes Arbeitsgerät. Dank der guten Außengeräusch-Abschirmung eignet sich der Hörer dann auch nicht nur fürs Studio, sondern macht auch in der DJ-Booth eine gute Figur.
Handling
Mit seiner lebendigen Klanglichkeit eignet sich der MC-150 selbstverständlich auch für HiFi-Freunde. Allerdings macht sich bei längerem Tragen unweigerlich die geschlossene Bauweise bemerkbar, die irgendwann für warme Ohren sorgt. Der Tragekomfort ist als gut zu bezeichnen: Auch bei längeren Hörsessions tut der MC-150 mit seinen dicken Ohrpolstern und der ordentlichen Beschaumung des Kopfbügels einiges dafür, dass es zu keinen Druckstellen kommt.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)15 - 20.000 hz
- Impedanz32 Ohm
- Gewicht mit Kabel265 g
- Kabellänge300 cm
Lieferumfang
- Adapter auf 6,35 mm
- Transportbeutel