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Libratone Track+ (2. Gen)

Nackenband-In-Ear-Kopfhörer mit ANC und Bluetooth 5.2

Kurz & knapp

Libratone hat den Track+ technisch aktualisiert. Das Nackenbandkonzept bleibt auch den Libratone Track+ (2. Gen) erhalten und wurde vor allem hinsichtlich der Laufzeit und des Bluetooth-Codecs aktualisiert. Klanglich und funktional sehe ich hingegen keine wesentlichen Fortschritte, das Noise Cancelling eingeschlossen. Der Kopfhörer ist bequem, klingt ausgewogen und wird zu einem recht günstigen Preis angeboten. Wer sich mit True-Wireless-Lösungen nicht anfreunden mag, hat hier eine plausible Alternative.

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In der zweiten Generation bietet der Libratone Track+ weiterhin guten Tragekomfort, einen ausgewogenen, aber etwas matten Klang und ein etwas zu dezentes Noise Cancelling. Auf der Habenseite stehen das Bluetooth-Update auf Version 5.2, die erhöhte Laufzeit und der attraktive Preis.

Der Track+ von Libratone geht in die zweite Generation. Die erste Version des Nackenband-Kopfhörers aus Dänemark hat vor circa vier Jahren ein durchaus gutes Testergebnis eingesackt (zum Test). Das ansprechend verpackte, neue Modell setzt nunmehr auf Bluetooth 5.2, eine erhöhte Laufzeit und einige technische Neuerungen. Geblieben ist die gleichermaßen bequeme und dekorative Nackenbandkonstruktion in Mattschwarz und die zugehörige bewährte App für iOS und Android, die eine erweiterte Funktionssteuerung ermöglicht. So finden sich hier beispielsweise ein Equalizer und Kontrolle über das integrierte Noise Cancelling.

Hinsichtlich der Audio-Codecs hat der Track+ (Stand der Firmware: 36) SBC und AAC im Angebot, leider aber keine höherwertigen Formate. Die Laufzeit liegt lautstärkeabhängig bei etwa 14 Stunden – deutlich mehr als im Vorgänger. Als Ladezeit sind dafür 1,5 Stunden erforderlich, inklusive einer Schnellladefunktion, die laut Hersteller in fünf Minuten etwa eine Stunde Musikwiedergabe ermöglicht.

Praxis

Der Tragekomfort der Libratone Track+ (2. Gen) ist aufgrund des geringen Gewichts von 29 Gramm und der ergonomisch geformten Ohrstücke auch über längere Zeiträume komfortabel und sicher. Die Auswahl an Silikon-Passstücken wird durch einen Ohrenhaken ergänzt. Da die Testgeräte zudem beim Schutz gegen Schweiß, Spritzwasser und Staub inzwischen die Richtlinie IP54 erfüllen, würde ich die Kopfhörer auch als explizit sporttauglich einordnen.

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Die Gummierung ist angenehm auf der Haut, dazu recht rutschfest. Und wer die Hörer nicht nutzt, der lässt sie einfach um den Hals baumeln. Indem man die beiden Ohrstöpsel über die rückwärtigen Magneten miteinander verbindet, wird das Gerät elegant ausgeschaltet. Hier hätte ich mir jedoch etwas größere und kräftigere Magnete gewünscht. Darüber hinaus vermisse ich eine Funktion zum manuellen Ausschalten.

Das Bedienkonzept ist vergleichbar zum Vorgänger. An den Enden des Nackenbands befinden sich Metallelemente, in denen sich die Elektronik verbirgt. Rechts sitzen drei Tasten, die man mit etwas Übung schnell und sicher findet. Innen befindet sich der Pairing-Schalter, der im laufenden Betrieb auch genutzt wird, um zwischen den Noise-Cancelling-Betriebsarten zu wechseln. Es folgt eine mittige Schaltwippe für die Lautstärkesteuerung und schließlich der Start/Stop-Schalter, der bei längerem Drücken auch den Sprachassistenten aufruft. Per Doppel- und Dreifachklick lassen sich hier auch Titelsprünge realisieren. Weiterhin dient diese Taste auch der Abwicklung von Telefonaten.

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Über die App ist die Steuerung weiter verfeinerbar. Dazu lässt sich auch die Steuerung der Noise-Cancelling-Modi durch ein Umschalten zwischen den drei zuletzt genutzten Bluetooth-Geräten ersetzen oder für eine grobe Anpassung der Noise-Cancelling-Intensität nutzen.

In der App findet sich weiterhin ein einfacher EQ mit einer Neutralstellung sowie je einer Variante mit Bass- und Höhenanhebung. Das ist zwar einfach bedienbar, im Ergebnis aber doch eher dürftig, weil die Klangvarianten eher dezent ausfallen. Die generelle Verbindung der Funkstrecke entpuppte sich im Praxistest als durchaus stabil, aber nicht besonders weitreichend.

Noise Cancelling

Der neue Libratone Track+ (2. Gen) bietet ein integriertes Noise Cancelling, das sich über die App in 20 Stufen regeln lässt. Das ist selten und begrüßenswert. Allerdings agiert die Geräuschunterdrückung selbst bei voller Intensität nicht allzu intensiv. Fahrgeräusche eines ICEs werden beispielsweise nur mittelstark abgesenkt, aber keinesfalls ausgeblendet. Die Abmilderung störender Geräusche über die passive Dämpfung hinaus, fällt entsprechend eher dezent aus. Hier hätte ich mir mehr erwartet. In der Praxis habe ich die Abstufung nicht genutzt, sondern ständig mit voller Intensität gehört.

Eine Besonderheit ist der Laufmodus, der mit geringerer Intensität agiert. Dazu gibt es eine schaltbare Erkennung des Bewegungsmusters, in der der Libratone Track+ (2. Gen) im Laufen selbstständig auf eine erhöhte Transparenz wechselt. Das funktioniert in der Praxis durchaus, ist aber etwas zu grob aufgelöst.

Schließlich bietet der Libratone Track+ (2. Gen) auch einen Transparenzmodus, bei dem die Außenmikrofone Umgebungsgeräusche in den Hörkanal einspeisen und somit eine bessere Wahrnehmung der Umwelt ermöglichen und eine Kommunikation bei aufgesetzten Kopfhörern gestatten. Dieser Modus wird per Knopfdruck ein- und ausgeschaltet.

Klang

Über mein iPhone 8 klingen die dynamischen 11,8-mm-Treiber des Track+ durchaus ausgewogen, aber auch ein wenig unspektakulär. Der Kopfhörer liefert konturierte Bässe bis in die untere Etage, die bei entsprechendem Pegel durchaus für Hörspaß sorgen. Eine leichte Betonung im Bass ist vorhanden, die den Druck auf Kosten der Neutralität erhöht, was im Mobileinsatz durchaus förderlich ist. Der Mittenbereich ist stimmig und liefert sowohl bei Stimmen, Instrumenten und dichten Mischungen gute Ergebnisse – von Pop bis Metal. Insbesondere unangenehme blecherne Hochmitten bei verzerrten Gitarren bleiben aus und selbst Klassik wird noch gut bewältigt. In den Höhen fehlt es mir hingegen an Details und Glanz. Hierdurch leidet die Feinauflösung, die „Spritzigkeit“, aber auch die Breite der projizierten Stereobühne. Härten stelle ich nicht fest, selbst bei eingeschalteter Höhenanhebung über den Equalizer der App.

Diese Abstimmung machen den Libratone Track+ (2. Gen) zu einem Universalisten, der sich insbesondere für Pop- und Rockmusik empfiehlt. Die Dynamikwiedergabe und der Höhenbereich werden audiophilen Anforderungen allerdings nicht gerecht. Als Begleiter im Alltag und beim Sport macht der Track+ aber eine durchaus gute Figur.

Abzüge gibt es schließlich bei der Sprachqualität. Libratone wirbt mit intelligenter Sprachanhebung und Nebengeräuschunterdrückung der Mikrofone. Dennoch bewertete mein Gesprächspartner die Anrufqualität lediglich als ausreichend. Es gab Störgeräusche in den hohen Frequenzen, die in einer weniger guten Verständlichkeit resultieren.

vor 3 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 3.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Schalldruckpegel (SPL)bei 1 mW, 1 kHz: 105 dB
  • Gewicht mit Kabel29 g

Lieferumfang

  • 4 Paar Silikon-Ohrstöpsel (S, M, L)
  • 1 Paar Ohrhaken
  • USB-C-Ladekabel

Besonderheiten

  • BT-Codecs: SBC, AAC
  • BT-Version: 5.2

4 Antworten auf “Libratone Track+ (2. Gen)”

  1. Bo sagt:

    Lustig, die haben den AptX Support der 1st Gen einfach gestrichen.
    Ich als Android User würde also das 1st Gen Modell bevorzugen (obwohl die nur BT4.1 spricht, was imho aber wurscht ist).

  2. Thomas sagt:

    Kein AptX, kein AptX HD mit LL, kein LDAC. Woher sollen da über 100€ gerechtfertigt sein?

    Hier sind Tester die ein iPhone mit AAC zum testen benutzen? Ehm….wie albern ist das bitte?

    • Redaktion sagt:

      Das ist nicht albern, das nennt man praxisorientiert.

    • Ulf Kaiser sagt:

      Als Autor ein Wort zu diesem Kommentar.
      1. Warum soll ich einen Hörer nicht mit dem meist verbreiteten Smartphone testen?
      2. Zugegeben, Apple bietet kein LDAC, der Kopfhörer aber auch nicht. Also warum sollte ich ein LDAC-fähiges Smartphone anschließen?
      3. Das pauschale Abwerten von Codecs wie AAC halte ich für einen Fehler.
      Es gibt immer noch den Treiber, dessen Gehäuse und eine hoffentlich abgestimmte Elektronik.
      4. Ich finde auch die Annahme, dass ein Hörer ohne LDAC keine 100 Euro kosten darf, falsch. Wer kurz darüber nachdenkt, dürfte schnell darauf kommen, dass es etliche weitere Parameter gibt, die einen Einfluß auf den Verkaufspreis nehmen.

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