Der JVC HA-S30BT ist ein netter Bluetooth-Kopfhörer für den Einstieg. Klanglich nicht gerade für den audiophilen Hörer gemacht, ist er für Pop/Rock, Hörbücher und Podcasts aber durchaus geeignet. Wer den Kopfhörer nicht stundenlang auf den Ohren hat, kann mit dem mangelnden Tragekomfort bestimmt ganz gut leben. Preislich hat er auf jeden Fall einiges zu bieten.
Der HA-S30BT ist der kleinste und günstigste Spross der JVC HA-S BT Familie. Erhältlich in Gelb, Grün, Rot oder Schwarz, in schlichtem Design und eher einfacher Verarbeitung.
Nach etwa zwei Stunden ist der Kopfhörer über das mitgelieferte USB-Kabel vollständig geladen und bereit für den ersten Einsatz. Laut Angabe des Herstellers hält eine Akku-Ladung für 17 Stunden – ob das für Standby oder den tatsächlichen Musikgenuss gilt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Vom bereits getesteten HA-S50BT wusste ich noch, auf was ich beim ersten Verbinden zu achten hatte, daher klappte es diesmal reibungslos: Die Powertaste ca. 7 Sekunden gedrückt halten und wenn es abwechselnd blau/rot blinkt, ist er zur Kopplung bereit. Das iPhone findet den Kopfhörer direkt und die Verbindung ist hergestellt.
Bedienelemente
Die im rechten Kopfhörer untergebrachten Bedienelemente sind intuitiv und logisch untergebracht. Außerdem sieht man sie von „außen“ nicht, was ich sehr gut finde. Neben der Lautstärkeregelung und den Telefonfunktionen (Gespräch annehmen und auflegen) finden sich hier auch ein Play/Pause-Button und die Bluetooth-Anzeige. Und dann wäre da noch der Power-Knopf, der zusätzlich eine Bass-Boost-Funktion beinhaltet. Das Mikrofon für die Freisprecheinrichtung befindet sich auf der Unterseite des rechten Kopfhörers.
Klang
Klanglich ist der JVA HA-S30BT anfangs ein wenig zurückhaltend. Leise und dünn will er so gar nicht zu mir durchdringen. Die Lautstärke lässt sich über die Bedienelemente zwar gut ansteuern, allerdings verhindert eine eingebaute Sperre am Kopfhörer die echte Power. Hier funktioniert dann nur noch die Lautstärkeregelung am iPhone, die im Idealfall vorab hochgestellt wird. Beim Bolero von Ravel, in dem es sehr dynamisch zugeht, sind die leiseren Passagen sonst quasi nicht zu hören, vor allem, wenn man in einer etwas lauteren Umgebung wandelt. Kraft- und druckvoll wird es, wenn der Bass-Boost zugeschaltet wird, allerdings wummert der Subbass für meinen Geschmack etwas zu stark. Die Stereobreite ist in Ordnung und insgesamt klingt der HA-S30BT angenehm.
Tragekomfort und Verarbeitung
Für Vielhörer ist der HA-S30BT nicht so sehr geeignet. Der On-Ear-Kopfhörer verfügt nicht gerade über eine Luxus-Ausstattung und bereits nach kurzer Zeit drückt der „Schuh“. Die Polsterung selbst ist gut verarbeitet und weich, aber wer etwas kleinere Ohren hat, dem wird die Kopfhörer-Membran direkt auf die Ohrmuschel drücken. Die Verarbeitung ist in Ordnung und macht insgesamt einen stabilen Eindruck. Durch ausschließlich verarbeitetes Plastik ist er sehr leicht. Der Ohrbügel ist drehbar und der Kopfhörer am Bügel in der Größe verstellbar, für meinen Geschmack allerdings nicht klein genug. Die Bluetooth-Verbindung ist sehr stabil und erzeugt kaum Nebengeräusche, die Telefonfunktion ist für kurze Gespräche ausreichend.
Technische Daten
- BauformOn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf446 g
- Gewicht ohne Kabel142 g
Lieferumfang
- USB-Ladekabel
Besonderheiten
- in Farben Schwarz, Rot, Gelb, Türkis
- Bluetooth-Version: 3.0 (Class2)
- Bluetooth-Profil: AVRCP, A2DP, HSP, HFP
- Unterstützter Codec: SBT
Mein Gerät: JVC HA-S35BT-B
Der Klang ist für diesen Kaufpreis super. Die Akku-Standzeit ist super.
Leider hat das Gerät einen Konstruktionsfehler: das Ladegerät hat offensichtlich keine Überladeabschaltung – brennt sich kaputt.
Bringe das Ding jetzt zum 4. Mal zurück – Kaufpreiserstattung ist angesagt.
Tja, Schade eigentlich…
Ich kann diese Einschätzungen nicht ganz nachvollziehen. Als Musiker ist mir die Klangqualität eines Kopfhörers extrem wichtig, auch wenn ich mich deshalb nicht gleich als audiophil bezeichnen würde. Der JVC-Kopfhörer war unter sieben Modellen, die ich verglichen habe (unter anderem teurere Kopfhörer von August usw.) der mit dem besten Klang und dem besten Tragekomfort. Ich musste die Bügel ein klein wenig aufbiegen, aber das musste ich bisher noch bei jedem Kopfhörer. Nun trage ich den JVC täglich über Stunden und merke von ihm gar nichts mehr. Und: egal ob mit Bass-Verstärkung oder ohne – ich wüsste nicht, wieso bei irgendwelchen Stücken Passagen nicht hörbar sein sollten? War der getestete Kopfhörer vielleicht irgendwie defekt? Der einzige Kritikpunkt für mich ist tatsächlich, dass man ihn nicht wirklich klein zusammenfalten kann. Außerdem empfinde ich – auch im Gegensatz zum Test hier – die Anordnung der Knöpfe als nicht besonders intuitiv. Den untersten findet man mit den Fingern tastend am leichtesten, also wäre es am besten, wenn das der Play/Pause-Knopf wäre, den man nach den Lautstärketasten am häufigsten braucht. Dort ist aber leider der Power-Knopf, den man am seltensten braucht. Das ist aber alles, was mir an negativen Aspekten einfällt. Ansonsten ist das ein super verarbeiteter, vom Design her angenehm schlicht gehaltener, robuster Kopfhörer mit gutem Klang und langer Akkulaufzeit. Er tut inzwischen seit über einem Jahr bei mir stundenlang pro Tag seinen Dienst, ohne dass es dabei auch nur ein Problem gegeben hätte.