JLab JBuds LUX ANC

Die JLab JBuds LUX ANC lassen sich für den Transport platzsparend zusammenklappen und fallen mit einem Gewicht von 235 Gramm relativ leicht aus. Darüber hinaus bietet der Sitz Stabilität im mobilen Einsatz, ohne zu stramm beschaffen zu sein, wovon der Tragekomfort profitiert. Allerdings stellen die tropfenförmigen Schalen nicht viel Platz zur Verfügung, was bei größeren Lauschern zu Problemen führen könnte. Bei sommerlichen Temperaturen macht sich zudem eine gewisse Wärmeentwicklung bemerkbar, der sich durch ein gelegentliches Ablüften entgegenwirken lässt.

Akkulaufzeit

Im Grundmodus erreichen die Bluetooth Over-Ears bei einer gehobeneren Lautstärkeeinstellung eine beträchtliche Laufzeit von 73 Stunden. Ist die Geräuschunterdrückung in der Maximaleinstellung aktiv, kann hingegen eine Hördauer von 44 Stunden eingeplant werden. Zudem stellt eine zehnminütige Schnellladung Kapazität für bis zu siebeneinhalb Stunden (ohne ANC) bereit, was sich beim Pendeln oder auf Reisen als nützlich erweisen kann. Vollständig aufgeladen sind die Hörer dabei nach zwei Stunden.

Ergänzend zum Funkbetrieb lassen sich die geschlossenen Over-Ears auch per USB-Kabel nutzen, wodurch sich die Einsatzmöglichkeiten erweitern. Hi-Res Audio wird jedoch nicht unterstützt, da unter macOS mit einer Auflösung von 16 Bit/48 kHz vorliebgenommen werden muss. Dabei befindet sich ein ummanteltes USB-C-Kabel mit einer Länge von 140 Zentimetern im Lieferumfang. Auf einen USB-Adapter wurde allerdings verzichtet.

Bluetooth Specs

Neben dem Bluetooth-Standard 5.3 und Google Fast Pair für ein schnelles Verbinden von Android-Geräten unterstützen die JLab JBuds LUX ANC Multipoint-Verbindungen, wodurch sich Smartphone und Tablet oder Laptop gleichzeitig koppeln lassen. Die Auswahl an Audiocodecs ist dagegen auf SBC und AAC begrenzt. Jedoch hat die Funkverbindung während der Testphase einen überdurchschnittlich stabilen Eindruck vermittelt. Während sich im Innenbereich problemlos mehrere Räume auf zwei Etagen verteilt durchlaufen lassen, beträgt die Reichweite im Freien mehr als 30 Meter.

Bedienung

An der rechten Schalenseite befinden sich insgesamt vier Remote-Taster zum Steuern der Wiedergabe, der Lautstärkeregelung, dem Abwickeln von Telefonaten oder Aufrufen des Sprachassistenten. Unterstützt wird auch ein Vor- und Zurückspringen zur Titelauswahl. Darüber hinaus kann der latenzreduzierte Filmmodus (de-)aktiviert, zwischen den Klangmodi gewechselt sowie zwischen Grund-, ANC- und Be-Aware-Modus umgeschaltet werden. Über die App-Anbindung der Hörer ist die Tasterbelegung dabei innerhalb eines vorgegebenen Rahmens anpassbar (siehe Screenshot) und kann bei Bedarf ausgeschaltet werden.

Praktisch ist, dass die Steuerungsmöglichkeiten auch via USB-Kabel zur Verfügung stehen und Funktionen wie die Klangmodi, der Be-Aware-Modus und die Geräuschunterdrückung nutzbar sind. Lediglich auf die App kann per Kabel nicht zugegriffen werden, da kein paralleler Bluetooth-Betrieb möglich ist.

Schließlich bieten die Kopfhörer auch einen so genannten „Share Mode“: Ein weiterer JBuds LUX ANC kann sich mit dem primären verbinden und somit dieselben Medieninhalte empfangen.

JLab App

Die Geräuschkontrolle der App-Anbindung (Android und iOS) umfasst den ANC- sowie einen Be-Aware-Modus, die beide stufenlos regelbar sind und exakt an unterschiedliche Gegebenheiten angepasst werden können. Darüber hinaus stellt die EQ-Sektion mit „JLab Signature“, was der Standardeinstellung entspricht, „Balanced“ und „Bass Boost“ drei vorgefertigte Kurven zur Auswahl. Diese lassen sich durch eine eigene Einstellung ergänzen, wofür zehn Bänder bereitstehen. Die individuellen Anpassungen können jedoch nicht als Presets gespeichert werden.

Vorbildlich ist, dass die JLab App eine Lautstärkebegrenzung ermöglicht, und zwar wahlweise auf 85 oder 95 Dezibel. Des Weiteren kann in den Filmmodus gewechselt werden und neben der Tasterkonfiguration lassen sich noch Firmware-Aktualisierungen vornehmen.

Sprachverständlichkeit beim Telefonieren

In einer ruhigen Umgebung bieten die JLab JBuds LUX ANC eine klare, deutliche Stimmenübertragung, die von der Gegenseite als angenehm empfunden wird. Darüber hinaus gelingt es der eingesetzten ENC-Technologie, Windgeräusche quasi auszublenden, was sich jedoch auf die Sprachqualität auswirkt, da die eigene Stimme an Natürlichkeit verliert und die Übertragung nicht mehr ganz flüssig erfolgt. Lautere Hintergrundgeräusche werden hingegen zielführend abgeschwächt, ohne den Sprachfluss zu beeinträchtigen, wodurch eine einwandfreie Verständlichkeit besteht.

Geräuschunterdrückung (ANC) und Be-Aware-Modus

Gut umgesetzt wurde, dass die Abschwächung sowie Verstärkung des Außenbereichs über den gesamten Regelbereich stufenlos einstellbar ist. Auch das Grundrauschen hält sich in beiden Modi in Grenzen, wobei die Verstärkung im Be-Aware-Modus höher ausfallen dürfte. Ab einer mittleren Einstellung kann bei pausierender Wiedergabe zwar problemlos kommuniziert werden, ohne die Hörer abnehmen zu müssen, jedoch wäre beim Maximum mehr Intensität hilfreich, um die Außenwahrnehmung während der Beschallung weiter zu verbessern.

Beim hybriden Noise Cancelling kann von einer breitbandigen Filterung profitiert werden, die in der Maximaleinstellung auch Hintergrundstimmen oder komplexe Quellen wie Straßen- und Baulärm merklich absenkt. Die höchste Wirkung ist erwartungsgemäß zwar im tieffrequenten Bereich erkennbar, durch die recht großflächige Abschwächung sind die Ergebnisse angesichts der Preisklasse jedoch insgesamt überzeugend.

Sound

Die bodenständige Grundabstimmung der JLab JBuds LUX ANC vermittelt im Bass- und Mittenbereich einen energiereichen Eindruck und zeichnet sich durch ein volles, warmes Klangbild aus. Dabei wirkt die Wiedergabe recht weich, was die präsente, raumeinnehmende Stimmendarstellung bei Pop- und Rockmusik sehr gefällig erscheinen lässt. Vermisst werden können jedoch etwas Konturenschärfe und eine klarere Separation zwischen den einzelnen Instrumenten, wovon vor allem komplexere Produktionen profitieren würden.

Merklich heller und schlanker als der Grundklang ist der Balanced-Modus abgestimmt. Das Bassfundament reicht zwar ebenfalls weit hinab, klingt aber eindeutig straffer und drahtiger. Auch Stimmen verfügen über etwas weniger Körper, werden aber mit einer höheren Klarheit dargestellt, was sich in einer tadellosen Verständlichkeit widerspiegelt. Das macht sich neben dem Gesang ebenso bei Filmdialogen oder Podcasts bemerkbar. Charakteristisch ist darüber hinaus, dass die oberen Lagen weniger zurückhaltend in Erscheinung treten, wodurch die Wiedergabe wesentlich frischer, detailreicher und konturierter wirkt.

Ein ausgesprochen sattes Hörerlebnis wird mit dem Bass Boost-Profil geboten, das auf eine mächtige (Tief-)Basswiedergabe abzielt. Bei actionreicher Gaming- und Serienkost kann die basslastige Ausrichtung durchaus funktionieren, während cluborientierte Musik recht unkontrolliert und schwammig abgebildet wird. Darüber hinaus wirkt der Klang ein wenig verhangen und eindimensional, da der obere Frequenzbereich mehr Präsenz vertragen könnte.

Fazit

Als Pluspunkte der JLab JBuds LUX ANC lassen sich die hohe Akkulaufzeit und eine wirksame Geräuschunterdrückung benennen. Zumal die faltbaren Bluetooth Over-Ears Multipoint-Verbindungen sowie eine Nutzung per USB-Kabel ermöglichen. Gewisse Abstriche müssen hingegen im Be-Aware-Modus gemacht werden, da die Verstärkung des Außenbereichs nicht sonderlich intensiv ausfällt. Darüber hinaus sollte die bassbetonte Ausrichtung der Hörer zu den eigenen Hörgewohnheiten passen.