Mit den Live Free NC+ TWS hat JBL gut klingende, grundsolide Allrounder mit wohlig, warmem Klangcharakter im Programm, die mit einer hohen, per App anpassbaren Funktionalität ausgestattet sind. Abstriche müssen bei der aktiven Geräuschunterdrückung gemacht werden, die eine dezente Wirkung besitzt, während sich der Umgebungsmodus und die Talkthru-Funktion trotz eines wahrnehmbaren Grundrauschens als leistungsstark erwiesen. Punkten können die wetterfesten True-Wireless-Hörer zudem mit einem stabilen, bequemen Sitz und einem leichten, kompakten Transport-Case, das kabelloses Laden via Qi unterstützt.
- bequemer, stabiler Sitz
- gemäß IPX7 wasser- und schweißbeständig verarbeitet
- Schnellladefunktion
- Case kann wahlweise per USB-C-Anschluss oder kabellos via Qi geladen werden
- clevere Ladestandsanzeige für Hörer und Case
- kostenlose App-Anbindung mit individuellen Klang- und Systemanpassungen
- gelungene Umgebungs- und Talkthru-Funktion (bis auf das Grundrauschen)
- unterstützen das AAC-Format
- kein aptX
- recht schwacher ANC-Modus
- Konnektivitätsprobleme mit Google Assistant
- Hörer können nicht manuell ein- und ausgeschaltet werden
- es ist nur per App ersichtlich, welcher Modus aktiv ist
JBLs kabelbefreite In-Ears Live Free NC+ TWS sind universell für den Alltagsgebrauch abgestimmt, unterstützen den Bluetooth-Standard 5.1 und können Außengeräusche sowohl reduzieren als auch verstärken, während der zusätzliche Talkthru-Modus gezielt für Unterhaltungen dient. Über die App-Anbindung sind zudem individuelle System- und Klanganpassungen sowie die Einbindung der Sprachdienste Amazon Alexa oder Google Assistant möglich.
Die Wireless-Hörer zeichnen sich gemäß IPX7 durch eine wasser- und schweißbeständige Verarbeitung aus, was Widerstandsfähigkeit suggeriert, das System bei witterungsbedingter Nässe schützt und die Reinigung vereinfacht. Dabei ist der Sitz ausgesprochen bequem und langzeittauglich. Auch sportliche Einsätze wie beim Joggen sind möglich solange die Erschütterungen nicht zu stark ausfallen, da die Gelkappen der Hörer für einen stabilen Halt im Ohr sorgen. Aufgefallen ist lediglich, dass die Gehäuse etwas über die Ohrmuscheln hinausstehen, was das Tragen einer Mütze dahingehend einschränkt, dass diese nicht zu eng anliegen darf, um Druckbeschwerden zu vermeiden.
Im Ausdauertest der Akkus erreichten die In-Ears bei gehobenem Lautstärkepegel eine durchschnittliche Laufzeit von sechs Stunden, während die Laufleistung bei aktiver Geräuschunterdrückung fünf Stunden betrug. Zudem können die Hörer im Transport-Case, das ein sehr handliches Format besitzt, gerade einmal 40 Gramm auf die Waage bringt und als Ladestation dient, zwei Mal vollständig aufgeladen werden. Im ANC-Betrieb liegt die Gesamtlaufzeit damit bei 15 Stunden, die sich ohne Geräuschunterdrückung auf etwa 18 Stunden erhöht. Dabei nimmt das Aufladen der In-Ears knapp 100 Minuten in Anspruch, während bei spontanen Anlässen von der Schnellladefunktion Gebrauch gemacht werden kann. Diese stellt nach zehnminütiger Stromzufuhr Kapazität für ca. 70 Minuten bereit. Das Case kann hingegen wahlweise über den vorhandenen USB-C-Anschluss oder kabellos per Qi aufgeladen werden, wobei ein Ladezyklus über das mitgelieferte USB-C auf USB-A-Ladekabel ebenfalls nicht ganz 100 Minuten benötigt. Vorbildlich gelöst ist zudem, dass die Transportbox über eine Ladestandsanzeige verfügt, die mithilfe von vier LEDs während des Aufladens der Hörer zugleich anzeigt, wie viel Akkureserve noch vorhanden ist. Sehr praktisch!
Geräte- und Sprachsteuerungsoptionen
Das Koppeln der In-Ears, die jeweils auch einzeln im Single-Modus genutzt werden können und via Fast Pair ein schnelles Verbinden mit entsprechenden Android-Geräten unterstützen, kann direkt mit dem Öffnen des Cases erfolgen. Hierbei wird das System eingeschaltet und automatisch in den Pairing-Modus versetzt. Ein manuelles Ein- und Ausschalten der Hörer über die berührungsempfindlichen Oberflächen ist allerdings nicht möglich, was als Manko empfunden werden kann, da die In-Ears zum Abschalten zurück in die Ladevorrichtung gelegt werden müssen. Von Vorteil ist hingegen, dass die Belegung der Touch-Steuerung, welche sehr zuverlässig und präzise reagiert, über die App angepasst werden kann. Hierdurch besteht beispielsweise die Möglichkeit, eine Lautstärkeregelung anstelle der Titelauswahl auszuwählen. Auch die sensorbasierte Start/Stopp-Automatik der In-Ears, die zum Pausieren der Wiedergabe mit dem Ablegen dient, kann jederzeit (de-)aktiviert werden.
In der Werkseinstellung schaltet ein einfaches Antippen des linken Hörers zwischen ANC-, Umgebungsmodus und Grundklang um, während die Talkthru-Funktion durch zweifaches Tippen ein- und ausgeschaltet wird. Die rechte Seite steuert hingegen die Wiedergabe, wobei doppeltes Tippen zum Vor- und dreimaliges Antippen zum Zurückspringen dient. Telefonate können darüber hinaus beidseitig durch zweifaches Tippen angenommen und beendet werden. Ein Halten der linken oder rechten Seite aktiviert zudem Sprachassistenten. Allerdings erwies sich die Sprachverständlichkeit beim Telefonieren als etwas eingeschränkt, da die eigene Stimme recht verwaschen und leise dargestellt wird. Das Gegenüber ist zwar gut zu verstehen, klingt jedoch ein wenig dumpf. Einen positiven Eindruck konnte hingegen die Stabilität der Bluetooth-Verbindung vermitteln, die auch durch mehrere Räume hindurch nicht abbrach und innerhalb einer städtischen Bebauung eine Reichweite von bis zu elf Metern bot.
Bei der Nutzung von Google Assistant zeigten sich jedoch Konnektivitätsprobleme, was von vorherigen JBL-Hörergenerationen mit Sprachdienst-Integration nicht bekannt ist. Besteht eine Verbindung, funktioniert die Einbindung gut, indem durch das Halten der per App zugewiesenen Höreroberfläche jederzeit mit dem Assistenten kommuniziert werden kann. Hierbei lassen sich neben dem Abfragen von Informationen auch Nachrichten vorlesen und beantworten. In Kauf genommen werden muss allerdings, dass sich der Funktionsumfang der Gerätesteuerung deutlich reduziert, da die Sprachsteuerung eine Hörerseite vereinnahmt.
Sound
Die harmonisch klingende Abstimmung der Live Free NC+ TWS besitzt eine wohlige Grundwärme und ein klares Klangbild, das jedoch nicht hell, sondern eher bodenständig erscheint. Dabei wirkt die runde, gut definierte und dynamische Basswiedergabe weder schlank noch wuchtig. Auch wenn die Hörer bis in die tieferen Gefilde hinein abbilden, liegt die primäre Präsenz jedoch im mittleren bis oberen Bassbereich, der für den Spaßfaktor nicht mit Punch geizt. Vocals und Lead-Instrumente werden ebenfalls präsent dargestellt und nehmen ansprechend lebendig Raum ein, ohne überfokussiert zu wirken. Da Stimmen zudem eine gute Verständlichkeit besitzen, empfehlen sich die In-Ears auch für Podcasts, Hörbücher und Filme. Im Vergleich zum oberen Bassbereich und den unteren Mitten erscheinen die höheren Lagen ein wenig zurückhaltender, wobei der Hochtonbereich nicht merklich abfällt und klar, aber recht unaufdringlich abbildet. Erst bei höherer Lautstärke kann die Wiedergabe fordernder und zuweilen auch ein bisschen spitz klingen. Beim Audiocodec wurde auf die Unterstützung von aptX verzichtet, jedoch steht neben dem Bluetooth-Standard SBC mit dem AAC-Format auch eine hochwertigere Variante zur Verfügung.
ANC-, Ambient Aware- und Talkthru-Modus
Was die Handhabung betrifft, erscheint die Umgebungsgeräuschkontrolle noch verbesserungswürdig, da ausschließlich über die App ersichtlich ist, ob der Grundklang, die Geräuschunterdrückung, der Umgebungsmodus oder die Talkthru-Funktion aktiv ist. Beim Umschalten erfolgt weder eine Sprachansage noch eine visuelle Rückmeldung. Auch der ANC-Modus zeigt Schwächen, indem hochfrequente Anteile kaum abgesenkt werden und die Filterung im unteren und mittleren Frequenzbereich zwar effektiver, aber immer noch eher subtil ausfällt. Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich dagegen bei der Verstärkung von Außengeräuschen, auch wenn beide Modi ein wahrnehmbares Grundrauschen besitzen. Trotzdem werden im Umgebungsmodus vor allem mittlere und hohe Anteile sauber über die Mikrofone verstärkt, so dass Stimmen im direkten Umfeld noch bis zu einer mittleren Lautstärke verständlich bleiben und eine Orientierung selbst bei höheren Pegeln möglich ist. Die Talkthru-Funktion drosselt die Wiedergabelautstärke zudem deutlich, wodurch problemlos eine Unterhaltung geführt werden kann. Auch Lautsprecherdurchsagen sind in diesem Modus einwandfrei zu verstehen.
JBL Headphones App
Die kostenlose App-Anbindung der In-Ears ist übersichtlich strukturiert und bietet neben einer exakten Akkustandsanzeige für Hörer und Case verschiedene Personalisierungsmöglichkeiten. Zur Klanganpassung steht ein EQ zur Verfügung, der zwar nicht viele vorgefertigte Presets zur Auswahl stellt, aber mehrere eigene Einstellungen speichert, so dass die Hörer bei Bedarf flexibel ausgerichtet werden können. Zudem sind drei sogenannte „Smart Audio-Modi“ vorhanden, die dem Hersteller zufolge entweder die Stabilität der Funkverbindung, die Audioqualität oder die Synchronität bei Filmen optimieren sollen. Ergänzend zu den bereits genannten Optionen wie der Belegung der Touch-Steuerung oder Einbindung von Sprachdiensten, ist beispielsweise auch eine Suchfunktion nutzbar, die per Piepton eine Ortung der Hörer ermöglicht. Firmware-Aktualisierungen können über die App ebenfalls erfolgen.
- 104,23 € *Zum Angebot
- 119,99 € *Zum Angebot
- 89,90 € *Zum Angebot
- 112,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz16 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)94 dB
- Gewicht ohne Kabel14 g; Case: 40 g
Lieferumfang
- Eartips in drei Größen (S/M/L)
- Gelkappen in zwei Größen (S/M)
- USB-C auf USB-A-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- in Schwarz, Weiß, Blau und Rosa erhältlich
- BT-Codecs: SBC, AAC
- BT-Version: 5.1
- BT-Profile: A2DP V1.3, AVRCP V1.6, HFP V1.7