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JBL Everest Elite 750NC

Bassbetonter drahtloser Over-Ear-Kopfhörer mit adaptivem Noise Cancelling

Kurz & knapp

Der JBL Everest Elite 750NC sieht edel aus und fährt mit interessanter Technik auf. Dennoch gibt es klare Schwächen: Das Noise Cancelling bleibt für meine Begriffe hinter den Ergebnissen von Bose und Sony zurück. Was die Klangabstimmung betrifft, so trägt der Kopfhörer im Bassbereich für meinen Geschmack eine Nummer zu kräftig auf, was im Rockbereich oft für einen druckvollen Spaßfaktor sorgt. Klanglich schießt der JBL in vielen Fällen jedoch über das Ziel hinaus. Immerhin fällt der Everest Elite 750NC mit einem Listenpreis von 299 Euro nicht unbedingt günstig aus, ist im Handel allerdings rund 70 Euro günstiger zu haben.

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Der Name Everest Elite lässt auf einen hohen Anspruch schließen, hat JBL unter dieser Bezeichnung doch bereits renommierte Lautsprecher als Technologieträger am Markt platziert. Tatsächlich nimmt der Everest Elite 750NC den Spitzenplatz unter den Bluetooth-Over-Ear-Kopfhörern des amerikanischen Herstellers ein, versteht sich aber dennoch als Lifestyle-Produkt. Zu den Vorzügen des bestens verarbeiteten und edel aussehenden Modells gehören ein adaptives Noise-Cancelling und eine App-Steuerung für die komfortable Nutzung weiterer Klangabstimmungen.

Mit großzügiger Polsterung sowie falt- und drehbaren Ohrmuscheln sitzt der recht leichte Kopfhörer bequem und rutschfest am Kopf, ohne dabei zu drücken. Das Modell ist in Grau und Silber mit dekorativer Tasche lieferbar und bietet nach dreistündiger Ladezeit eine Akkukapazität von 15 bis 20 Stunden, abhängig davon, ob das Noise Cancelling eingeschaltet ist. Bei Bluetooth setzt JBL auf Version 4.0, liefert aber leider keine Angaben zu den unterstützten Codecs.

Besonderheiten

Zu den Besonderheiten des Everest Elite 750NC gehören das adaptive Noise Cancelling, das sich sowohl am Hörer als auch über die kostenlose iOS/Android-App „My JBL Headphones“ steuern lässt. Hinzu kommen ein Equalizer sowie eine Klangkalibrierung (TruNote) auf das Ohr des Hörers. Prinzipiell ist die Elektronik des Kopfhörers, der sich auch über ein einseitig geführtes Kabel betreiben lässt, updatefähig. Stand des Testgeräts war Version 1.09. Ebenso interessant ist eine programmierbare Funktionalität, die JBL-Drittanbietern durch Bereitstellung eines kostenlosen Entwickler-Kits zur Verfügung stellen möchte. Hier darf man also gespannt sein …

Praxis

Endlich ein Hersteller, der weiß, dass man beim Aufsetzen ständig die linke und rechte Seite sucht. Hier hat man kurzerhand die entsprechenden Kürzel auf die Stoffabdeckung der Membran gedruckt.

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Während die linke Ohrmuschel eine Anschlussmöglichkeit für das mitgelieferte Kabel bietet, ist das rechte Gegenüber mit dem USB-Ladeanschluss und etlichen Bedienelementen bestückt, die eine kurze Phase der Eingewöhnung erfordern. Hier findet sich der bewegliche Ein- und Ausschalter und ein dreiteiliges Tastenset zum Starten und Stoppen der Musikwiedergabe, der Anrufannahme, dem Aufruf eines Sprachassistenten sowie Lautstärkesteuerung und zum Track-Skipping.

Ein weiterer Taster übernimmt das Bluetooth-Pairing und der letzte Taster ist schließlich über die App programmierbar. Er kann wahlweise das Noise Cancelling ein- und ausschalten oder zwischen den Modi umschalten, mit denen man trotz Noise Cancelling mit der Umgebung in Austausch tritt („Ambient Aware“). Durch längeres Drücken dieses Tasters lässt sich besagte TruNote-Kalibrierung starten, die den Klang bei eingeschaltetem Noise Cancelling anpasst. Touch-Funktionen, wie man sie beispielsweise von Sony kennt, fehlen, dafür lassen sich die inzwischen allgegenwärtigen Sprachnachrichten über die App deaktivieren.

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Klang

Klanglich ist der Everest Elite 750NC nicht auf audiophile Linearität abgestimmt. Der Bassbereich ist generell überbetont, was dem Gerät bei Pop- und insbesondere Rockproduktion einen satten Grundklang verleiht. Dieser Loudness-Effekt entpuppt sich allerdings in bassbetonten Genres wie Hip-Hop, R’n’B und EDM als nachteilig. Je mehr Tiefbass in der Klangquelle vorhanden ist, desto mehr fällt ein störendes Wummern der 40-mm-Treiber auf, der für eine gewisse Unausgewogenheit sorgt und der Präzision kostet. Eine solche Bassgewalt mag partiell auf Liebhaber stoßen, aber bei hohen Pegeln ist es mit der Verzerrungsfestigkeit leider auch nicht sehr weit her. Die Basskontur wird dennoch nachvollziehbar abgebildet, ebenso wie die Dynamik und Tonalität.

Ein Stück weit hilft der zuschaltbare Equalizer, der mit zehn Bändern und speicherbaren Nutzerprofilen außergewöhnlich flexibel ausfällt. So ist man in der Lage, das Klangbild den eigenen Anforderungen anzupassen. Diese Aufgabe ist aufgrund nicht skalierter Regler leider etwas fummelig und behebt auch das „Bassproblem“ nicht völlig.

Ansonsten liefert der laut aufspielende JBL Everest Elite 750NC eine gute Detailauflösung in den Mitten und Höhen sowie ein sauberes Panning. Auch störende Härten sind nicht vorhanden. Dazu ist der Kopfhörer in der Lage, Stärken und Schwächen verschiedener Produktionen klar aufzuzeigen.

Die erwähnte TruNote-Funktion ist nach dem Einmessen ständig aktiv und kann durch den Anwender weder verändert noch für Vergleichszwecke ausgeschaltet werden. Drastisch ist der Wechsel zwischen ein- und ausgeschaltetem Noise Cancelling. Die genannte Überbetonung gilt für die aktivierte Störgeräuschunterdrückung. Deaktiviert man diese, morpht der Kopfhörer über ein kurzzeitig mittenbetontes Klangbild zu einem deutlich flacherem und blechernden Sound. Gleiches gilt für den passiven Kabelbetrieb.

Abschließend bewerte ich die Geräuschdämmung nach außen als gut, jedoch die Freisprechqualität nur als durchschnittlich.

Noise Cancelling

Die Dämmung von Außengeräuschen ist dank der gut sitzenden Polster bereits passabel. Das alltagstaugliche Noise Cancelling reduziert den Pegel der Umgebungsgeräusche nochmals spürbar, insbesondere im Bassbereich, so dass man sich etwa bei Zugfahrten durchaus in deutlich ruhiger Atmosphäre dem Musikgenuss hingeben kann – gleichzeitig kommt allerdings auch ein Grundrauschen hinzu, das jedoch nur bei abgeschalteter Musik und in ruhiger Umgebung stört.

In drei Stufen lassen sich die Umgebungsgeräusche selektiv über die App wieder hinzumischen. Dabei lässt die Elektronik insbesondere mittlere Frequenzen passieren, was eine Sprachverständlichkeit etwa bei Zugdurchsagen erhöht. Wer ganz für sich sein möchte, schaltet diese Funktion natürlich aus, wobei der Tauchglockeneffekt wenig ausgeprägt ausfällt.

vor 7 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 3.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 22.000 Hz
  • Impedanz22,45 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)97,71 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf502,5 g
  • Gewicht mit Kabel295 g
  • Gewicht ohne Kabel281 g
  • Kabellänge115 cm

Lieferumfang

  • Audiokabel
  • USB-Ladekabel
  • Flugzeugadapter
  • Transportetui
  • zweite Tasche für Kabel

Besonderheiten

  • in den Farben Silber und Gun Metal (Grau) erhältlich

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