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Jabra Elite 7 Pro

Sehr gut ausgestattete In-Ears mit variablem ANC und Klangpersonalisierung

Kurz & knapp

Jabra hat mit den Elite 7 Pro saubere Arbeit geleistet, was Qualität und Anmutung der Hardware angeht. In den Kategorien „Klang“, „ANC“ sowie „Sprachqualität“ überzeugt mich allerdings nur noch der Klang zu hundert Prozent und selbst da könnten die In-Ears mit anderen Codecs im Gepäck durchaus noch mehr liefern. Für Musikliebhaber und Podcast-Hörer sind die Elite 7 Pro zusammen mit der App dennoch ein sehr gutes Gesamtpaket. Die aktive Geräuschunterdrückung ist eher gehobener Durchschnitt, und die Features zur Verbesserung der Sprachqualität in ungünstiger Umgebung wollen mich nicht so recht überzeugen. Es wirkt daher ein wenig, als ob Jabras Vorsprung in Sachen Technik und Funktionalität gegenüber anderen Anbietern in dieser Preisklasse schmilzt. „Don‘t stop inventing, Jabra!“, möchte man da rufen.

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Jabra hat mit den Elite 7 Pro sehr gut ausgestattete In-Ears mit variablem Noise Cancelling (ANC, Geräuschunterdrückung) und eigener Klangpersonalisierung im Programm. Während der Sound der Jabra Elite 7 Pro vom Fleck weg überzeugt, „hakelt“ es aber leider an anderen Ecken und Enden. Wo sich diese finden lassen, verraten wir in unserem Test.

Haptik und Lieferumfang

Ausgehend von den Jabra Elite 75t (zum Test) ging es mit den Jabra Elite 85t (zum Test) zunächst in Richtung üppigere Bauform. Mit den hier vorgestellten Jabra Elite 7 Pro geht der Hersteller den Weg der Verkleinerung und reduziert Größe und Gewicht, was eine schlankere Silhouette und eine noch bessere und bequemere Passform im Ohr bedeutet. Wobei diese – laut Eigenwerbung – anhand von 62.000 analysierten Ohrenformen optimiert wurde.

Neben den In-Ears, die wasser- und staubdicht nach Schutzart IP57 sind, befindet sich im nachhaltigen Karton dann noch das Lade-Case, ein USB-C auf USB-A-Kabel und drei Paar „EarGels“.

Einige Piktogramme auf der Innenseite der Verpackung vermitteln den simpel ablaufenden Kopplungsprozess via Bluetooth 5.2 und geben den Hinweis, sich auch die App „Sound+“ herunterzuladen. Konsequenterweise verzichtet Jabra auf eine gedruckte Anleitung. Legt man zu den aufgerufenen 199 Euro noch 20 Euro drauf, bekommt man das Case auch in einer nach Qi-Standard kabellos ladbaren Version.

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Bluetooth-Verbindung

Die Bluetooth-5.2-Verbindung der Jabra Elite 7 Pro ist, wie gesagt, problemlos hergestellt. Der Sitz der In-Ears, die auch den Monobetrieb unterstützen, ist mit dem passenden Gel hervorragend, dicht und aufgrund der eleganten Bauweise sehr bequem und ziemlich unaufdringlich. Was sich bei manch anderem Hersteller nur schlecht im Ohr verbergen lässt, verschmilzt bei Jabra quasi mit der Anatomie und gibt auch dem Wind wenig Angriffsfläche. Der Reichweitentest mit freier Sicht lieferte als Ergebnis beinahe 50 Meter und auch innerhalb der vier Wände waren mehrere Räume Distanz kein Problem für die Stabilität des Signals.

Geliefert wird Musik via AAC oder SBC. Schade, dass Jabra hier in Zeiten immer gehaltvollerer Datenraten seitens der Streaming-Anbieter nicht allmählich auf andere, weniger „verschluckende“ Codecs setzt. Eine Multipoint-Funktionalität sucht man bei den Elite 7 Pro auch vergeblich – die ist als Software Update für später geplant.

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Klang

Bei Ed Sheerans neuem Album bauen die Jabra Elite 7 Pro entsprechend Druck auf, dieser bringt sie aber keinesfalls aus dem Tritt. Offen und luftig, weich und samtig, dabei tief durchdringbar und fein zeichnend, gehören die Elite 7 Pro momentan zu den Besten dieser Preisklasse, was man sich in die Ohren stecken kann. Auch wenn die Treiber nur sechs Millimeter groß sind, liefern sie klaren und weiten Sound, der für mich kaum Wünsche offenlässt, ganz gleich, ob bei Neoklassik, Elektro oder Analoges.

Dabei sollte man nicht auf die App verzichten, die das Paket komplettiert. Denn mit dieser ist das Dream Team komplett, und die Möglichkeiten, dem Sound noch eins draufzusetzen, umfangreicher.

Die App „Sound+“

Ich habe in den vergangen Jabra-Tests (zur Übersicht) bereits detailliert über die App geschrieben: Sie zählt zu den fortschrittlichsten und umfassendsten Apps zur Personalisierung, Gestaltung und Steuerung von Kopfhörern.

Zustandsinformationen über Verbindung und Ladestand sowohl der In-Ears als auch der Ladebox sind auf einen Blick erkennbar. Hardware Updates werden hier genauso verwaltet, wie die Remote-Funktionen. Diese können recht frei konfiguriert werden, wobei nur die Lautstärkeänderung immer auf dem langen Druck links oder rechts bleiben muss. Der digitale Assistent kann entweder der OS-eigene sein oder Alexa, wenn man denn die entsprechende App auf dem Device installiert. Es gibt eine schaltbare Trageerkennung und die Möglichkeit anhand des letzten Standortes vor Verbindungsabriss verlorene In-Ears ausfindig zu machen. Mit „MySound“ kann zudem mit einem kleinen Hörtest ein individuelles Soundprofil erstellt werden, und mit „MyFit“ überprüft die App den korrekten Sitz der In-Ears im Ohr. Dazu kommt noch ein Equalizer mit fünf Bändern und einigen Presets sowie die Soundscape-Funktion, die Entspannungsgeräusche wie Regen aufs Ohr spielt, um – genau – entspannen zu können.

ANC und HearThrough

Dank der App lässt sich das Noise Cancelling (Geräuschunterdrückung) der Jabra Elite 7 Pro nebst Stärke auch mit Schwerpunkt der zu minimierenden Frequenz als auch der Verteilung auf das linke und rechte Ohr individuell regeln. Bei all den Möglichkeiten ist die Wirkung allerdings erstaunlich mild und der Straßenlärm ist – zwar um einige Frequenzen bereinigt – immer noch präsent, wenn auch mehr säuselnd als dröhnend. Das können andere Mitbewerber in dieser Preisklasse besser, und so müssen die Elite 7 Pro mit der Bewertung „brauchbar, aber nicht überragend“ für das verbaute ANC leben.

HearThrough, also das Einschalten der Außenmikrofone zur besseren Wahrnehmung der Umgebung, lässt sich gleichermaßen per Schieberegler in Stärke bzw. Durchlässigkeit regeln. Das genügt für den schnellen Schnack mit der Verkäuferin am Tresen oder für Durchsagen am Bahnhof. Jabras Transparenzmodus klingt dabei aber etwas unnatürlich, wie das bei (fast) allen Mitbewerbern auch der Fall ist.

MultiSensor Voice – Sprachqualität bei Telefonaten

Besonders hervor hebt Jabra die hohe Qualität der Sprache bei Telefonaten. Dank zwei verbauter Beamforming-Mikrofone je Seite, Knochenschall-Sensoren, die die Stimme über Vibrationen im Kiefer übertragen, und entsprechender Algorithmen sollen Stör- und Windgeräusche effektiv minimiert werden und der Sprecher klar und natürlich klingen. Bei Testanrufen vom belebten Straßenrand kann man der Technik beim Arbeiten zuhören: Die Stimme setzt sich zwar gut gegen den Lärm ab, dennoch lassen sich auf- und abschwellende Pumpbewegungen, die den Hintergrund mal mehr, mal weniger durchlassen, nicht ganz wegdiskutieren. Und die Reduktion von Windgeräuschen vor allem beim Rad fahren ist auch nicht so effektiv wie versprochen. Bei Videokonferenzen im Homeoffice kommt die Stimme dagegen klar, superverständlich und angenehm natürlich rüber – gleiches gilt für Telefonate in ruhiger Umgebung.

Die Möglichkeit, in der App die Stärke des Mithörtons (Sidetone) zu pegeln, ist dabei äußert hilfreich, weil man sich mit ihr selbst beim Sprechen hört, was der Natürlichkeit zugutekommt.

Akkulaufzeit

Die angegebenen acht Stunden Laufzeit, die im gemischten Betrieb eher sieben Stunden sind, können dank des Lade-Case auf 30 Stunden ausgedehnt werden. Wenn die In-Ears komplett entleert sind, reichen bereits fünf Minuten Ladezeit für eine Stunde Hörspaß. Das sind ordentliche Werte und für die kleine Bauform der Elite 7 Pro ziemlich beeindruckend.

vor 3 Jahren von Sven Opitz
  • Bewertung: 4
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabelje 5,4 g, inkl. Case: 44 g
  • Kabellänge30 cm

Lieferumfang

  • 3 Paar Ohrpassstücke (S, M, L)
  • USB-C- auf USB-A-Kabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz, Titan Black und Gold Beige erhältlich
  • BT-Codecs: AAC, SBC
  • BT-Version: 5.2
  • BT-Profile: A2DP v1.3, AVRCP v1.6, HFP v1.7, HSP v1.2, SPP v1.2

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