Die Jabra Elite 65t überzeugen auf ganzer Linie. Klang und Funktionalität sind ausgereift und dank der App sind vielfältige Manipulationen und Geschmacksanpassungen an Sound und Features problemlos machbar. Der aufgerufene Preis ist für das Gebotene mehr als angemessen und sich für die Jabra Elite 65t zu entscheiden, sollte kein Fehler sein.
Jabra bringt mit den Elite 65t die nunmehr dritte Generation seiner True Wireless In-Ears in die kabellose Welt, welche nach einem umfangreichen Alltagtauglichkeitsstest alles in allem gut sitzen, gut klingen, gut aussehen und für unter 170 € ein sehr überzeugendes Gesamtpaket aus Sound, Look und Performance liefern.
Umverpackung
Schön und hip sind die Menschen, die die Elite 65t auf dem Jabra eigenen Instagram-Account zur Schau stellen. Hier treffen die Elite 65t auf die urbane Elite, so wie das vom Marketing gewollt zu sein scheint, die den selbstbewussten Auftritt mit gelber Signalfarbe am Karton und einem Claim unterstreicht, der sehr langjähriges Wissen um Sound verkündet – sage und schreibe 145 Jahre! Na gut. So lange brauche ich nicht zum Auspacken der Komponenten, die aus den In-Ears, Ladecase, Ladekabel und Ohrpassstücken in groß, mittel und klein bestehen.
Auffallend an den In-Ears sind zwei kurze Fortsätze aus dem Gehäuse, an deren Ende sich die Mikrofone, ähnlich wie bei den AirPods von Apple, ein wenig zum Mund hin orientieren, was der Sprachverständlichkeit sicherlich nicht abträglich sein dürfte, doch dazu später mehr.
Gekoppelt werden die Multipoint-fähigen In-Ears mit Bluetooth 5.0 und im selben Moment poppt im Device eine Nachricht auf, man möge doch bitte die Jabra Sound+ App installieren, um in den Genuss sämtlicher Funktionen einschließlich EQ zu kommen, was natürlich umgehend erledigt wird. Die Haptik, auch im Zusammenhang mit der Farbe Titanium Black der doch recht großen Stöpsel, erscheint mir ein klitzekleines Bisschen unelitär, weil zu Plastik. Was nicht „billig“ heißen soll, dennoch fühlt sich das verbaute Material nicht ganz top an. Im Ohr kommen die Elite 65t aber sehr gut an – ein fester Sitz, der keine Angst vorm Herausfallen der teuren Technik aufkommen lässt und ein Verschluss, der einer guten Bassübertragung dienlich ist.
Los geht´s
Klanglich liefern die Jabra Elite 65t ab. Ausgewogen und stimmig erscheint der Sound ab Werk, nutzt man den App-Equalizer dazu, der zahlreiche Presets mit der Möglichkeit des manuellen Eingriffs in fünf Bänder bereitstellt, gibt es überhaupt nichts mehr zu meckern. Angenehm bassig, breit in den Mitten und Höhen, die schön über allem tanzen, braust gut gemixte Gitarrenmusik der etwas härteren Gangart auf einer weiten und detailreichen Bühne um mich herum. Gerne gebe ich mit dem EQ noch etwas Bass dazu und schon wummert es vom allerfeinsten bei beständiger Klarheit in Höhen und Mitten. Knackig und frisch schimmern die Klavierstücke von Federico Albanese, der gerne Sequenzer und Drumcomputer einsetzt, um moderne und dynamische Klänge zu erzeugen, die von den Elite 65t hervorragend abgebildet werden. Auch wenn es laut sein muss, zieren sie sich nicht, sondern sorgen für den entsprechenden Druck bei nahezu gleichbleibender Abbildungsleistung – soll heißen: Nichts zerrt und nichts klirrt. Es gilt festzustellen, nach genauerem Anhören von neoklassischer Musik mit viel wabernden Vibrafon und ausufernden Streichergruppen an exzessiven Klaviergelaufe: Die Jabra Elite 65t machen alles richtig, weil sie gut klingen.
Steuerung und Drumherum
Am linken Ohrhörer lässt sich über eine rückseitige Wippe vor- und zurückspringen sowie die Lautstärke regeln, am rechten Ohrhörer wird über einen vollflächigen Knopf der Klangtransport sowie Zusatzfunktionen wie Außengeräuschzumischung, digitaler Assistent sowie alles Telefonische gesteuert. Die genaue Belegung kann man in der mitgelieferten Dokumentation sowie in der App schnell und einfach nachlesen, bzw. nachschauen, da das Piktogramm Informationsträger ist. So simpel sich es sich hier anhört, so simpel ist es auch, und so muss das, denn das Device kann in der Tasche bleiben, was gerade beim Radfahren eine gute Nachricht ist. Und um beim Radeln auch genug von dem umgebenden Verkehr mitzubekommen, ist die HearTrough-Funktion nicht verkehrt, denn mit ihr werden die Mikros aktiviert, die Außengeräusche relativ rauscharm in das laufende Programm zumischen und z.B. wichtige Meldungen am Bahnhof oder Flughafen in die Aufmerksamkeit des sonst so Abgeschotteten einstreuen können. Und will man genau zuhören, zieht man den linken In-Ear einfach aus dem Ohr, dann stoppt die Musik.
Sollte man seine 65t dummerweise verlieren, kann man den Verlust durch Standortfreigabe der In-Ears insoweit eingrenzen, dass sich die App den Ort der letzten Verbindung merkt und anzeigen kann. Ein weiteres App-Feature heißt „Soundscapes“, in der man sich aus einer Auswahl von Geräuschen, die von weißem Rauschen über Regen, Tauchen bis hin zu Vogelgezwitscher – ein perfekter Sturm ist auch dabei – seine kleine Weltflucht aufs Ohr spielen kann, was, wie gesagt, nett ist, aber auch ein wenig künstlich klingt.
Will man dann jemanden Anrufen und sich über die Erfahrungen mit den Jabra Elite 65t austauschen, kann man in der App zusätzlich noch einstellen, ob die Stimme des Gegenübers bassig, hell oder normal bei einem selbst ankommt. Für den Klang der eigenen Stimme beim Angerufenen gibt es eine solche Auswahl nicht, aber wegen der zum Mund ausgerichteten Mikrofone ist der Klang deutlich besser und weniger „entfernt“ als bei Konkurrenten, die ihre Mikros unausgerichtet in den Ohrhörer einbauen.
Case und Laufzeit
Das Ladecase kommt angenehm flach und hosentaschenfreundlich daher, verfügt über zwei LEDs, die Ladestand der In-Ears und des Cases darstellen. Versprochen wird nach fünf Stunden Spielzeit der In-Ears zweimaliges Aufladen selbiger, somit eine Gesamtlaufzeit von 15 Stunden. Das Case lässt sich etwas schwer öffnen. Man bekommt es am besten auf, wenn man es links und rechts an den Flanken zusammendrückt. Das Einlegen der In-Ears gestaltet sich dann als problemlos. Lediglich beim Herausnehmen und wenn sich die Jabras mit dem Device koppeln, geschieht es manchmal, dass einer der zwei In-Ears stumm bleibt, den man dann aber händisch einschalten kann, um in den vollen Stereogenuss zu kommen.
- 69,56 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz16 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)103 dB
- Gewicht ohne Kabel12,3 g
- Kabellänge300 cm
Lieferumfang
- 3 Paar Silikonohrpassstücke (S, M, L)
- USB-Ladekabel
- Ladecase
Besonderheiten
- In Schwarz/Titanium, Schwarz/Kupfer und Gold/Beige erhältlich
- BT-Version: 5.0
- BT-Profile: Headset profile v1.2 , hands free profile v1.7, A2DP v1.3, AVRCP v1.6, PBAP v1.1
- kostenlose iOS/Android App
Zum telefonieren ok. Aber zum Musik hören ist das nichts. 20 Euro No-Name Kopfhörer haben besseren Klang.
Ich liebe meine Jabras. Ich habe sie schon über ein Jahr und bei mir funktionieren beide wie am ersten Tag vortrefflich. Die Multipointfunktion funktioniert ohne Probleme, dh . wenn ich sie aus dem Case hole, verbinden sie sich automatisch mit meinem Android Handy und meinem IOS Ipad, und je nachdem welches Gerät ich benutze, dessen Ton höre ich dann in brillanter Form. Nur eins finde ich schade, unter Windows funktionieren meine Jabras gar nicht, unter Android und IOS tadellos.
Habe ich kein Problem mit, unter Windows 10 mit Teams perfekt. Für mittlerweile unter 70 Euro!!!
Ton Wiedergabe
Bei mir in meinem individuellen Fall haben die Jabra 65t nach 11 Monaten am rechten Ohrhöhrer die Lautstärke so weit reduziert dass man nur bei absoluter Umgebungsgeräuschlosigkeit und hoher Konzentration erahnen kann, dass überhaupt noch Ton kommt.
Mikrofon
Nach gefühlt 8 Monaten der Nutzung kommen Umgebungsgeräusche wie Autos oder U-Bahn-Durchsagen beim Gesprächspartner wesentlich lauter an, als die eigene Stimme. Gilt auch für Töpfeklappern oder was man halt so nebenbei beim Telefonieren tut. Damit konnten sie nur noch benutzt werden, wenn man still dasitzt.
Akku Haltezeit
Nach ca. 15 Monaten beträgt die Spieldauer bei voller Ladung 1h und 20 Minuten.
Mir ist das gleiche nun zum zweiten Mal in Folge passiert! Nach 11 Monaten kaum ein Ton aus dem linken Hörer. Reklamiert, bei Amazon Ersatz erhalten. Nun das gleiche wieder!
Einen wichtigen Punkt habt Ihr noch vergessen: die Jabras unterstützen Multipoint.
Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben den Artikel entsprechend ergänzt.