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Jabra Elite 3

True Wireless In-Ears mit gutem Klang und Transparenzmodus

Kurz & knapp

Der Twist ist Jabra gelungen: Für knapp 80 Euro gibt’s mit den Elite 3 guten Sound, sinnvolle Alltags-Features wie Transparenz- und Mono-Modus sowie einen Direktzugriff auf Spotify und Alexa. Schade ist natürlich, dass auf den AAC-Codec verzichtet wurde, so dass iOS-Nutzer mit SBC vorliebnehmen müssen. Auch hätten wir uns einen anpassbaren Equalizer gewünscht, um den Sound noch besser den eigenen Wünschen anpassen zu können. Aber für viele wird dies möglicherweise gar nicht nötig sein – die Jabra Elite 3 klingen out-of-the-box bereits gut. Von uns gibt’s daher die Empfehlung „Preis-Leistungs-Tipp“!

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Mit den Elite 3 will Jabra seine Zielgruppe erweitern: Die neuen In-Ears sind die bisher günstigsten True-Wireless-Kopfhörer des Herstellers und wenden sich mit unverbindlichen 79 Euro an ein Publikum, für die weniger Noise-Cancelling oder Trageerkennung, sondern eher ein modernes Sound-Tuning im Vordergrund stehen. Ob der Twist gelingt?

Wer nun denkt, dass es sich hier um ganz einfache True Wireless In-Ears handelt, irrt. Denn trotz reduzierten Feature-Sets und Preis unterstützen die Elite 3 nicht nur SBC, sondern auch Qualcomms aptX-Codec – auf AAC wurde hingegen verzichtet. Vorauf nicht verzichtet wurde, sind ein Transparenzmodus, eine App- sowie Amazon-Alexa-Unterstützung und Google Fast Pair.

Ausstattung

Die in den vier Farben Light Beige, Dark Grey, Lila sowie Navy erhältlichen Elite 3 kommen in einer 100% nachhaltigen, recycelbaren und unbedenklichen Verpackung (laut Hersteller), und diese beinhaltet drei Paar Ohrpassstücke aus Silikon in den Größen S, M und L, ein Lade-Case, ein ca. 20 cm kurzes USB-C- auf USB-A-Kabel, eine Garantieerklärung und ein Merkblatt mit den typischen Warnhinweisen.

Die Verarbeitung ist Jabra-typisch gut, auch wenn sich das äußerst kleine und leichte Lade-Case (knapp 34 Gramm) aus Plastik etwas „billig“ anfühlt. Die In-Ears selbst wiegen nur je 4,6 Gramm und stehen durch ihre angenehm schmale Bauform nicht aus den Ohren heraus. Ihre passive Geräuschunterdrückung ist dabei sehr gut, und dank IP55-Schutzart halten sie problemlos Staub und Spritzwasser stand.

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Bluetooth

Ausgestattet mit der neuesten Bluetooth-Version 5.2 geht ein Pairing schnell vonstatten: Entweder drei Sekunden lang beide Tasten der Ohrstöpsel drücken oder dank Google Fast Pair auf Android Smartphones direkt über ein entsprechendes Pop-up die Funkstrecke herstellen. Multipoint unterstützen die Kopfhörer nicht, wer seinen Zuspieler wechseln möchte, muss dazu die aktuelle Verbindung manuell unterbrechen. Dafür verbinden sich die Kopfhörer automatisch mit der letzten aktiven Quelle.

Im Freifeld hörten wir erste Unterbrechungen der Funkstrecke ab ca. 33 Metern, in geschlossenen Räumen beim Wechsel in den dritten Raum – das sind sehr gute Werte.

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Akku-Laufzeit

Jabra beziffert die Laufzeit auf bis zu sieben Stunden mit einer Ladung, das Case vermag die Kopfhörer sodann bis zu drei Mal vollständig zu befüllen, so dass wir auf 28 Stunden Gesamtlaufzeit kommen. Das sind natürlich Werte, die unter Normbedingungen gemessen wurden. In der Praxis kamen wir bei einer moderaten Lautstärke von ca. 60 Prozent sogar auf über sieben Stunden. Praktisch auch hier die Schnellladefunktion des Cases: Eine Stunde zusätzliche Akkulaufzeit gibt’s bereits nach zehn Minuten Ladezeit im selbigen.

Bedienung

Jabra hat sich bei der Bedienung gegen eine Touch-Steuerung entschieden, sondern setzt auf klassische Tasten zum Drücken. Das hat natürlich Vorteile, da ein Nachdrücken der Hörer ein versehentliches Auslösen von Befehlen extrem reduziert. Allerdings drückt man sich unweigerlich die kleinen Ohrstöpsel immer etwas ins Ohr.

Der linke Taster de/aktiviert dabei den HearThrough-Modus, startet – je nach Konfiguration – Spotify oder Alexa oder reduziert die Lautstärke. Werden die Jabras mit iOS Devices gekoppelt, funktioniert der Spotify/Alexa-Shortcut dagegen nicht, ein doppeltes Drücken aktiviert hier Siri (oder Google Assistant, wenn unter Android nichts weiter konfiguriert wurde). Die rechte Seite kümmert sich während des Musikhörens um die Wiedergabe (Play, Pause, Track vor/zurück sowie Lautstärke erhöhen).

Während Telefonaten reagieren beide Seiten wiederum (fast) gleich: Annehmen, auflegen, abweisen, Mikrofon stumm- oder scharfschalten sowie Lautstärke ändern.

Wer die Elite 3 einzeln nutzen will, kann dies problemlos tun, in dem er einfach einen Ohrstöpsel im Case parkt. Ohne Unterbrechung spielt der einzelne In-Ear weiter, es ändert sich lediglich die Steuerung, wenn nur der linke benutzt wird. HearThrough wird logischerweise deaktiviert, genauso wie die Verringerung der Lautstärke. Hier lässt sich nun die Wiedergabe fortsetzen oder stoppen, was im Stereo-Modus dem rechten In-Ear vorbehalten war. Ein doppeltes Drücken, um Spotify aufrufen, funktioniert nun nicht mehr, wurde in der Jabra Sound+ App allerdings diese Funktion mit dem Sprachassistenten belegt, lässt sich dieser wie gewohnt aufrufen. Wird stattdessen nur der rechte In-Ear ins Ohr gesteckt, bleiben auch sämtliche Funktionen wie im Stereo-Modus – inklusive Lautstärkeerhöhung – erhalten.

Jabra Sound+ App

Dank App-Anbindung können die Elite 3 zumindest in Teilen konfiguriert werden. Die kostenlose App für iOS und Android erlaubt u.a. die Änderung des linken Doppeldrucks zwischen Spotify und Alexa/Sprachassistenz oder das De/Aktivieren des HearThrough-Modus. Es kann aber auch zwischen sechs EQ-Presets gewählt werden, wobei ein manuelles Verändern von EQ-Bändern hier leider nicht möglich ist. Letzteres ist extrem schade, da uns bis auf das Setting „Neutral“ leider kein weiteres Preset klanglich wirklich überzeugen konnte. Hier hätten wir gerne selbst Hand angelegt. Wer seine Kopfhörer verlegt hat, kann hier via „Find My Jabra“ besagte Stöpsel per Map und Hinweistönen wiederfinden. Die Möglichkeit Firmware-Updates zu fahren, den Akkustand abzulesen oder via Kurzanleitung die Grundfunktionen der Hörer kennenzulernen, runden den Funktionsumfang ab.

Klang

Klanglich sind die Elite 3 modern abgestimmt: Der Bassbereich ist angehoben, was bei modernen Musiktiteln für Hörspaß sorgt, dennoch wirkt er nie übertrieben oder matscht das Gesamtbild zu. Bei Tracks mit extremen Tiefbassgewittern haben die 6-mm-Treiber bei voller Lautstärke kaum Mühe die hohe Energie adäquat umzusetzen, die Tonalität bleibt erhalten und Verzerrungen konnten wir ebenfalls nicht feststellen. Die Trennung zwischen oberen Bassbereich und unteren Mitten wirkt dabei aber bei einigen Titeln leicht verwaschen.

Der Mittenbereich agiert unauffällig, und zusammen mit den Höhen, die detailliert aber nicht spitz klingen, ergibt dies ein durchaus hörenswertes Gesamtbild, das nie anstrengend wirkt. Für unseren Geschmack könnten die Hochmitten sowie der Hochtonbereich ein wenig mehr Strahlkraft vertragen und etwas zackiger agieren. Feinste, obertonreiche Details einer Mischung verschlucken die Elite 3 gerne mal. Feingeister sind sie daher nicht – aber mit Blick auf den Preis ist das schon Klagen auf hohem Niveau.

HearThrough-Modus

Jabras Transparenzmodus arbeitet solide, hebt das Grundrauschen dabei aber merklich an – bei Stille oder sehr leisen Passagen kann das störend sein. Dabei erreicht er zwar nicht die Natürlichkeit eines Apple AirPods Pro, künstlich wie bei einigen Mitbewerbern klingt es glücklicherweise aber nicht.

Telefonie

Abschließend widmen wir uns noch der Telefonie. Vier verbaute Mikrofone wollen für klaren Klang mit wenig Hintergrundgeräuschen sorgen, was in der Praxis nicht hundertprozentig geklappt hat. Unsere Stimme blieb zwar immer stets verständlich und recht natürlich, typische Audio-Artefakte oder Hintergrundgeräusche drangen trotzdem – wenn auch gedämpft – bei unserem Gegenüber durch. Schön gelöst: Beim Telefonieren lässt sich die eigene Stimme dank Transparenzmodus einblenden, was ein viel natürlicheres Reden erlaubt.

vor 3 Jahren von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 4.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabelje 4,6 g; Lade-Case 33,4 g
  • Kabellänge20 cm

Lieferumfang

  • 3 Paar Ohrpassstücke aus Silikon (S, M, L)
  • USB-C- auf USB-A-Kabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Grau, Beige, Lila und Blau erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, aptX
  • BT-Version: 5.2
  • BT-Profile: A2DP v1.3, AVRCP v1.6, HFP v1.7, HSP v1.2

Eine Antwort zu “Jabra Elite 3”

  1. Oliver sagt:

    Seit dem letzten Firmware Update ist nun auch ein anpassbarer EQ verfügbar.

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