Die Jabra Elite 10 können viel und verfügen über einige clevere Funktionen, die Mitbewerber im Preisbereich um die 250 Euro nicht bieten. Dank Dolby Atmos Support samt Head Tracking und halboffenen Bauweise garantieren sie stundenlangen Klanggenuss ohne Druckbeschwerden. Leider hakelt es momentan aber noch an Kleinigkeiten …
- Klang
- Dolby Atmos Support inkl. Head Tracking
- Tragekomfort
- Transparenzmodus
- noch fehlen hochauflösende Bluetooth Codecs
- App-Implementation noch nicht fehlerfrei
Inhaltsverzeichnis
Die Elite 10 sind das neue Topmodell von Jabra und unterstützen Dolby Atmos samt Head Tracking. Neu ist auch das sogenannte „Advanced ANC“: Bei dieser Technik vermessen Infraschallwellen den Gehörgang, und Algorithmen, die verschiedene Geräusche und Windverhältnisse erkennen, filtern Umweltgeräusche heraus. Das Noise Cancelling wird somit dynamisch an die Umweltverhältnisse angepasst.
Aber nicht nur im Inneren hat sich einiges getan, auch bei der Bauform der In-Ears hat Jabra Entwicklungsarbeit gesteckt, denn die sogenannte „ComfortFit-Technologie“ beeinflusst maßgeblich, wie bequem und lange die Elite 10 getragen werden können. Doch der Reihe nach…
Lieferumfang
Die Jabra Elite 10 gibt es in den fünf Farben Titanschwarz, Schwarz glänzend, Schwarz matt, Cocoa (limitiert) sowie Beige und sind für eine unverbindliche Preisempfehlung von 249,99 Euro erhältlich.
Neben den In-Ears (je 5,7g, IP57 Schutzart) befinden sich das Lade-Case (45,9g, IP54 Schutzart), ein USB-A-auf-USB-C-Ladekabel sowie vier Paar Ohrpassstücke in unterschiedlichen Größen im Lieferumfang.
Tragekomfort
Das neue Design der Jabra Elite 10 setzt auf die vom Hersteller getaufte „ComfortFit“-Technologie. Dieses ist halboffen, da die Ohrpassstücke (EarGels) oval geformt sind und somit nicht sonderlich tief im Gehörgang platziert werden können. Das soll den Druck im Gehörgang reduzieren und diesen dennoch effektiv abschließen. Dank der Haut aus weichem Silikon, welche die In-Ears ummanteln, sitzen sie sicher und stabil.
Heftiges Kopfschütteln quittieren die Kopfhörer allerdings mit einem „Abflug“, sodass wir bei aktiven, bewegungsreichen Sportarten eher Spezialisten empfehlen, wie beispielsweise die Jabra Elite 8 Active (Test), die zeitgleich vorgestellt wurden (zur News).
Wer gerne andere Ohrpassstücke verwenden möchte, muss ganz genau hinschauen. Denn die dreieckige Treiberöffnung ist so speziell, dass Drittanbieter-EarTips hier nicht halten werden. Schaumstoff-Tips (Comply) lassen sich zwar installieren, sitzen aber nicht so fest, wie die Originale. Wer also Ersatz braucht, muss daher zunächst direkt beim Hersteller bestellen.
Die In-Ears selbst ragen dank der flachen Form der Oberseite kaum aus den Ohren heraus, was Mützenträger freuen dürfte.
Abschließend noch ein Wort zur Verarbeitung der Jabra Elite 10: Die In-Ears selbst geben keinen Anlass zur Kritik, und auch das Case wirkt wertig verarbeitet. Die Magnete arretieren die In-Ears sicher, aber nicht zu fest, das Case selbst kann bequem mit nur einer Hand geöffnet werden. Lediglich dessen Deckel sitzt auf unserem Testgerät nicht hundertprozentig plan, sodass das Spaltmaß links etwas größer ist als rechts.
Bluetooth: So funken die Jabra Elite 10
Mit Bluetooth 5.3 sind die Jabra Elite 10 topmodern ausgestattet. Hochauflösende Codecs fehlen zunächst, werden aber laut Hersteller demnächst per Firmware Update Bluetooth Low Energy (LE) samt LC3 sowie LC3plus nachgereicht. Momentan müsst ihr euch deshalb mit SBC und AAC arrangieren. Für Apple iPhone- sowie iPad-User wird sich hier zukünftig nichts ändern, denn diese unterstützen nur die beiden oben genannten Codecs.
Dank Google Fast Pair und Microsoft Swift Pair werden die Jabra Elite 10 beim Öffnen des Lade-Cases auf einem Android Device oder Windows PC per Pop-up-Fenster automatisch angezeigt – ihr müsst also nicht extra in den Systemeinstellungen nach den Elite 10 suchen.
Per Multipoint verbindet ihr die Jabra Elite 10 gleichzeitig mit maximal zwei Zuspielern, was einen nahtlosen Wechsel zwischen z.B. Smartphone und Computer erlaubt. In der Praxis klappte dies sehr gut, genauso wie der Single-Modus, der eine einseitige Nutzung der In-Ears erlaubt. Je nachdem, ob der linke oder rechte In-Ear genutzt wird, gibt es Einschränkungen in der Steuerung, da diese auf beiden Seiten unterschiedlich ist und sich nicht automatisch anpasst.
Einen Gaming-Modus, der die Latenz zwischen Bild und Ton reduziert, bieten die Jabra Elite 10 dagegen nicht.
Die Funkstrecke war sowohl im Haus als auch im Freifeld stabil und weit reichend. Was während unseres Tests leider zwei Mal vorgekommen ist: Der rechte In-Ear gab nach Entnahme aus dem Case und Einsetzen in das Ohr keinen Mucks von sich. Der linke dudelte fröhlich vor sich hin, während der rechte dazu nur durch erneutes Einlegen ins Case und wieder Herausnehmen bewegt werden konnte.
Akkulaufzeit
Laut Hersteller bieten die Jabra Elite 10 eine Laufzeit von acht Stunden, die bei aktiviertem ANC auf ungefähr sechs Stunden reduziert wird. Das Lade-Case verlängert diese auf bis zu 36 Stunden ohne und auf 27 Stunden mit Noise Cancelling. Das Case kann kabellos auf einer entsprechenden Ladematte (Qi) betankt werden, aber auch per USB-C. Letzteres dauert ca. drei Stunden, während ein Schnellladen von fünf Minuten ca. eine Stunde Musikspaß bringt.
In der Praxis bei mittlerer Lautstärke erreichten wir ebenfalls diese Werte – plus/minus weniger Minuten.
Bedienung
Auch bei den Elite 10 setzt Jabra auf eine Tastenbedienung. Der Druckpunkt ist gelungen, sodass die In-Ears nicht in den Gehörgang gedrückt werden. Fehlbedienungen werden durch den Verzicht auf kapazitive Touch-Oberflächen effektiv verhindert, ein Geraderücken der In-Ears löst somit keine ungewollten Befehle aus. Auch, weil man beim Anfassen stets die Ränder zu greifen bekommt.
Der linke Ohrhörer schaltet bei einmaligem Drücken zwischen ANC und Transparenzmodus, wer hier noch die dritte Funktion „Aus“ nutzen will, muss das über die Sounds+ App einstellen. Ein doppeltes Drücken startet den Sprachassistenten oder aber Spotify. Dreimal Drücken ist ab Werk nicht belegt und kann ebenfalls per App konfiguriert werden. Drücken und Halten reduziert die Lautstärke.
Der rechte EarBud steuert die Medienwiedergabe sowie Anrufe: Ein Mal Drücken bedeutet Play/Pause, ein doppelter Druck springt einen Track vor, drei Mal einen Track zurück, bzw. Track-Neustart. Drücken und Halten erhöht die Lautstärke entsprechend.
Als das funktioniert zuverlässig, und die Jabra Elite 10 setzen die Befehle stets mit minimaler Verzögerung um.
Sounds+ App
Wie von Jabra gewohnt bietet die schick gestaltete App als Schaltzentrale viele Möglichkeiten, die Elite 10 entsprechend den eigenen Bedürfnissen anzupassen. En Detail ist dies aber nicht möglich, Konfigurationswunder wie die Technics EAH-AZ80 oder die LG TONE Free DT90Q sind die Jabra Elite 10 nicht. So gehen uns die Steuerungsmöglichkeiten nicht weit genug. Die Möglichkeit die Lautstärke zu ändern ist fest mit Drücken und Halten belegt und kann nicht geändert werden. Aktiviert ihr den Google Assistent, hebelt dieser die Laustärkeänderung auch noch aus, sodass diese dann entweder per Smart Device oder Sprachbefehl verstellt werden muss.
Auch scheint die Implementation noch nicht fehlerfrei zu sein. Neben einigen seltsam klingenden deutschen Sätzen hakelt es auch bei der Darstellung von Textblöcken in der Android App, und die Auswahlliste der Soundscapes (Hintergrundgeräusche wie Meeresrauschen, Vogelgezwitscher, etc.) bleibt in der iOS-App sporadisch leer, was erst eine (erneute) Anmeldung der Kopfhörer unter Android oder unter iOS löst.
Die Sound+ App bietet nicht nur Sound-Einstellungen – dazu können sechs EQ Presets und ein 5-Band-EQ genutzt werden – sondern auch Firmware Updates, das Auto-Play/Auto-Pause Feature, Sidetone bei Anrufen oder „Find My Jabra“ finden sich hier. Letzteres sucht nach dem letzten bekannten Standort der Kopfhörer.
So klingen die Jabra Elite 10
Mit ihren 10 Millimeter großen Treibern lösen die Jabra Elite 10 im Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz sauber auf.
Der Bassbereich ist bei Neutralstellung des EQs definiert, präsent und schafft es auch bei hoher Energie nicht die Freqenzbereiche darüber zu maskieren, bzw. in diese einzustrahlen. Tonal lassen sich Bassdrums und -Instrumente schön und klar erfassen.
Die Mitten spielen recht neutral auf und arbeiten Stimmen klar heraus, E-Gitarren oder Lead-Synths schneiden nicht in den Ohren.
Der Höhenbereich wirkt dagegen leicht angehoben und arbeitet Details einer Mischung schön heraus, richtige audiophile Klarheit in den oberen Registern sollte man aber nicht erwarten. Bei voller Lautstärke fangen die Elite 10 bei spitzgemischten Songs oder Sibilanten leicht das Zischeln an.
Bauartbedingt können In-Ears, bzw. EarBuds die virtuelle Bühne in Sachen Tiefe und Breite nicht so plastisch darstellen, wie das Over-Ears können, dennoch machen die Elite 10 ihre Sache sehr gut. Bei dem Track „Goto 10“ von Amon Tobin zum Beispiel lassen sich Panoramafahrten, Hallfahnen und Details noch gut erfassen.
Ein Highlight der Jabra Elite 10 ist die Unterstützung von Dolby Atmos inklusive Head Tracking. Dank einer Partnerschaft mit Dolby unterstützen die Elite 10 diese Form von Spatial Audio. Dazu aktiviert ihr einfach die entsprechende Funktion in der Sound+ App, wahlweise auch das Headtracking. Bewegt ihr euren Kopf nach links, bleibt die Schallquelle relativ gesehen vor euch, sodass Stimmen oder Musik nach rechts wandern. Wie bei den Apple AirPods Pro 2 auch, holt das Signal – falls ihr euren Kopf nicht wieder zurückdreht – wieder auf.
Das klappt in der Praxis sehr gut, und Dolby-Atmos-Inhalte zeigen eine erweiterte Räumlichkeit. Das funktioniert nicht bei allen Inhalten gleich gut, manchmal wirkt der Bassbereich leicht verwaschen. Dennoch lassen sich Details erhöhen, die vorher nicht aufgefallen sind. Vorausgesetzt, die Inhalte wurde entsprechend aufbereitet. Bei Filmen mit Dolby-Atmos-Tonspur hätten wir uns allerdings noch mehr Räumlichkeit erhofft – hier war unsere Erwartungshaltung vielleicht etwas zu hoch.
So gut ist das Noise Cancelling (ANC) der Jabra Elite 10
Das von Jabra getaufte „Advanced ANC“ soll doppelt so leistungsstark wie das Standard-ANC von Jabra sein. Dabei packt die Geräuschunterdrückung kräftig zu, passt sich den Gegebenheiten der Umwelt an und filtert vor allem tieffrequente Schallanteile. Das Grundrauschen hält sich dabei angenehm zurück und fällt bei der Medienwiedergabe nicht auf. Bei monotonen Störgeräuschen bemerkt man, wie der Algorithmus nach einigen Sekunden diese stärker dämpft.
Vergleich – Noise Cancelling: Jabra Elite 10 Vs. Apple AirPods Pro 2 Vs. Bose Quiet Comfort EarBuds II Vs. Sony WF-1000XM5
In unseren Tests haben wir das Noise Cancelling der oben genannten Mitbewerber direkt mit den Jabra Elite 10 verglichen. Neben allerlei Alltagsgeräuschen wie Turbinen-Sound oder Zugfahrgeräusche haben wir auch wieder Weißes Rauschen abgespielt. Hier zeigt sich, dass die Bose QuietComfort EarBuds II vor den Apple AirPods Pro 2 liegen, dicht gefolgt von den Sony WF-1000XM5 und danach kommen die Jabra Elite 10. Wer also explizit nach dem besten ANC sucht, sollte sich Platz 1 und 2 näher anhören.
Die besondere HearThrough-Funktion der Jabra Elite 10
Der in fünf Stufen regelbare Transparenzmodus, bei Jabra „HearThrough-Funktion“ genannt, klingt natürlich, sodass sich Gespräche oder Bahnsteigdurchsagen recht deutlich wahrnehmen lassen. Das Grundrauschen steigt leicht pro Stufe an, nervt aber selbst bei der höchsten Stufe nicht.
Das Besondere an Jabras HearThrough-Funktion ist aber die Fähigkeit, sich windigen Verhältnissen anzupassen. Bemerken die In-Ears Wind, schalten sie nach einigen Sekunden die außen liegenden Mikrofone ab, sodass die Geräusche deutlich verringert werden. Eine völlige Auslöschung findet indes nicht statt, dennoch waren wir im Test von dieser Funktionalität begeistert. Bei sehr kurzen Windböen greift dies freilich nicht.
Telefonieren mit den Jabra Elite 10
Die Sprachqualität der Jabra Elite 10 ist während Telefonaten gut. Hintergrundgeräusche filtern die Kopfhörer stark, Windgeräusche dringen dabei kaum durch. Das lässt aber auch ein wenig an Natürlichkeit in der Stimme vermissen. Dank sechsstufigem Mithörton wird die eigene Stimme im Headset hörbar, was ein natürlicheres Telefonieren möglich macht. Die Gesprächsqualität kann zudem mit den EQ-Presets „Neutral“, „Höhen“ und „Bässe“ angepasst werden.
Fazit
Die Jabra Elite 10 sind topmoderne True Wireless In-Ears, die richtig gut klingen und dabei – dank ihrer speziellen halboffenen Bauweise – stundenlang ohne Druckbeschwerden getragen werden können. Highlights wie der HearThrough-Modus und die gehobene IP-Zertifizierung der In-Ears sowie des Cases sind in dem Preisbereich sicherlich Alleinstellungsmerkmale. Das Noise Cancelling arbeitet effektiv, filtert aber nicht so stark wie das von Apple, Bose und Sony. Auch gibt es noch einige Kinderkrankheiten in der Sounds+ App, und es fehlen hochauflösende Bluetooth-Codes, was aber „nur“ in der Android-Welt zu Tragen kommt.
Alles in allem erhaltet ihr mit den Jabra Elite 10 wertige True Wireless In-Ears in trendigen Farben, die dank Dolby Atmos und Headtracking auch beim Binge Watching eine hervorragende Figur machen.
- 195,97 € *Zum Angebot
- 249,99 € *Zum Angebot
- 249,99 € *Zum Angebot
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Technische Daten
- BauformIn-Ears
- Bauweisehalboffen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Gewicht ohne Kabelje 5,7g, Case 45,9 g
Lieferumfang
- 4 Paar Ohrpassstücke (S, M, L, XL)
- USB-C- auf USB-A-Kabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- in Titanschwarz, Schwarz glänzend, Schwarz matt, Cocoa (limitiert) sowie Beige erhältlich
- BT-Codecs: SBC, AAC
- BT-Version: 5.3
- BT-Profile: A2DP v1.3, AVRCP v1.6, HFP v1.8, PBP V1.0, TMAP V 1.0
sry hatte keine brille auf….das sollte Sony heissen
ich liebe siny6und habe on ears 1000mx 4…….und die in ear buds …..und in ear jabra 7u 8 active ….die sony on ear sind mega die jabras auch aber die Sony ear buds ein witz dagegen…..das einzige was die buds können ist der tragekomfort…aber da ich musik höre kommen die jabra in ear und die sony on ear da in frage…die ear buds verschenke ich gern.
.also wer wert auf klang legt dann nicht die ear buds . aber wer nur telefoniert und hörbücher hört kann sein geld gern für die ear buds rausschmeissen…..