Durch das hybride Hi-Res Treibersystem und die Unterstützung von Premium-Audio-Codecs streben die Huawei FreeBuds Pro 3 eine hochwertige Klangwiedergabe an, während eine adaptive Geräuschunterdrückung (ANC 3.0) für die gewünschten Ruheräume sorgen soll. Ein neuer, mehrkanaliger DNN-Algorithmus (Deep Neural Network) verspricht zudem eine klare, deutliche Sprachübertragung auch beim Telefonieren in einer lauten oder windigen Umgebung.
- bequemer, stabiler Sitz
- kurze Ladezeiten (Hörer und Case)
- adaptives ANC
- Sprachqualität beim Telefonieren
- Multipoint
- erweiterter Frequenzbereich (14 Hz bis 48 kHz)
- unterstützen AAC, LDAC und L2HC 2.0
- Bluetooth-Stabilität innerhalb von Gebäuden
- stärkeres Grundrauschen im Ultra-ANC-, Umgebungs- und Sprachmodus
- kein regelbarer Umgebungsmodus
- Steuerung nicht frei konfigurierbar
- kein manuelles Ein- und Ausschalten der Hörer möglich
Inhaltsverzeichnis
Einen Blickfang stellt das handliche Lade-Case der in Ceramic White, Eukalyptus Green und Silver Frost erhältlichen Huawei FreeBuds Pro 3 durch das eingelassene Designelement aus Nano-Glas dar. Auch Details wie das verdeckte Scharnier vermitteln einen wertigen Eindruck.
Dabei sind die Hörer gemäß IP54 staub- sowie spritzwassergeschützt und sitzen sowohl bequem als auch stabil im Ohr, was sportliche Aktivitäten ermöglicht. Obwohl sich die Gehäuse nicht komplett einbetten und etwas über die Ohrmuscheln hinausstehen, finden die In-Ears in der kälteren Jahreszeit bei Bedarf unter einer nicht zu eng anliegenden Mütze Platz.
Akkulaufzeit der FreeBuds Pro 3
Pro Ladung lässt sich mit den Huawei FreeBuds Pro 3 bei gehobener Wiedergabelautstärke eine Hördauer von sieben Stunden und 15 Minuten erreichen, wenn das AAC-Format genutzt wird. Bei einer Verwendung der hochauflösenden Variante L2HC 2.0, was im Verbund mit bestimmten Smartphone-Modellen (EMUI 13 oder höher) des Herstellers wie einem Huawei P60 Pro möglich ist, verringert sich die Laufzeit hingegen um etwa eine Stunde.
Ist die Geräuschunterdrückung aktiv, beträgt die Nutzungsdauer ungefähr fünf Stunden (AAC). Im Case können die Hörer dabei drei Mal vollständig und ein weiteres Mal mit einer Restkapazität für zwei Stunden und 45 Minuten (AAC) aufgeladen werden, wobei ein Ladezyklus lediglich 30 Minuten benötigt. Sehr flott, und zwar in 40 Minuten, lässt sich auch die Akkureserve des Cases wieder herstellen, wozu ein USB-C auf USB-A-Ladekabel mitgeliefert wird. Alternativ kann das Case zudem drahtlos aufgeladen werden.
So lassen sich die FreeBuds Pro 3 bedienen
Über den drucksensitiven Bereich an den Stielen der kabellosen In-Ears lässt sich die Wiedergabe steuern, zur Titelauswahl vor- oder zurückspringen und die Lautstärke regeln. Darüber hinaus kann ein Umschalten zwischen ANC-, Umgebungs- und Grundmodus sowie das Annehmen und Beenden von Telefonaten erfolgen. Nicht vorgesehen ist hingegen ein manuelles Ein- und Ausschalten der Hörer, wodurch das Case stets benötigt wird. Auch eine individuelle Anpassungsmöglichkeit der Steuerung kann vermisst werden.
Über die AI Life App ist zwar der Sprachassistent nachrüstbar, ansonsten sind die Funktionen jedoch fest zugewiesen und können lediglich (de-)aktiviert, aber nicht frei konfiguriert werden. Ergänzend zur drucksensitiven Steuerung verfügen die In-Ears noch über eine zuverlässig reagierende Trageerkennung, die sich per App wunschgemäß ein- oder ausschalten lässt.
Bluetooth Specs
Die Huawei FreeBuds Pro 3 unterstützen den Bluetooth-Standard 5.2, Multipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig und eine einseitige Nutzung im Single-Betrieb. Während sich im Garten auf freier Strecke problemlos eine Distanz von guten 25 Metern überbrücken lässt, dürfte die Funkverbindung innerhalb von Gebäuden stabiler ausfallen. Beim Wechseln der Etage oder dem Durchlaufen von zwei Räumen können bereits ab einer Reichweite von sieben Metern erste Aussetzer auftreten, was durch ein Update aber zu verbessern sein sollte.
Dabei unterstützen die Hörer neben dem Bluetooth-Standard SBC, das AAC-Format sowie die Premium-Audiocodecs LDAC und L2HC.
Huawei AI Life App
Über die Umgebungsgeräuschkontrolle der App-Anbindung (iOS und Android per AppGallery oder als APK-Datei von der Huawei Homepage) stehen mit „Gering“, „Ausgeglichen“ sowie „Ultra“ drei statische ANC-Modi und mit „Dynamisch“ eine adaptive Betriebsart zur Auswahl, die sich automatisch an die Umgebung, den Ohrkanal und die Tragehaltung anpassen soll. Bei der Verstärkung an Außengeräuschen wird dagegen zwischen einem allgemeinen Umgebungs- und einem speziellen Sprachmodus unterschieden. Eine Einstellung der Intensität ist dagegen nicht möglich.
Darüber hinaus stellt die App eine Klangregelung zur Verfügung, die über den Grundmodus hinaus mit „Bassverstärkung“, „Höhenverstärkung“, „Stimmen“, „Sinfonie“ und „Hi-Fi Live“ fünf vorkonfigurierte Settings anbietet. Zudem besteht über einen EQ mit zehn Bändern die Option, eigene Einstellungen vorzunehmen, die als Presets speicherbar sind.
Weitere App-Funktionen stellen ein Passformtest, Firmware-Aktualisierungen und eine Latenz-Optimierung dar, welche dazu dient, dass die Synchronität von Bild und Ton beim Gaming automatisch verbessert wird. Auch eine Suchfunktion ist nutzbar und kann durch das Abspielen einer Tonfolge beim Auffinden der Hörer behilflich sein.
Auf dem Huawei P60 Pro stellt die App noch ein Verbindungscenter dar, das bereits gekoppelte Geräte listet und Multipoint-Verbindungen anzeigt. Des Weiteren lässt sich die Ton- oder Verbindungsqualität priorisieren und in den Einstellungen auswählen, ob LDAC oder L2HC genutzt werden soll.
Huawei FreeBuds Pro 3: Sprachqualität beim Telefonieren
Dem Hersteller zufolge verfügen die Huawei FreeBuds Pro 3 über eine verbesserte Voice Pick-up Technologie per Knochenschall (VPU) und drei Mikrofone, während zur Unterdrückung von Wind- und Hintergrundgeräuschen ein neu entwickelter, mehrkanaliger DNN-Algorithmus (Deep Neural Network) zum Einsatz kommt. Bestätigt werden kann, dass die Anrufqualität in einer ruhigen Umgebung tadellos ist. Dabei wirkt die Darstellung der eigenen Stimme über das P60 Pro leicht heller als bei einem iPhone, aber eine einwandfreie Verständlichkeit besteht in beiden Fällen.
Windrauschen wird zudem vollständig gefiltert, was auch bei starken Böen funktioniert und die Sprachqualität nicht negativ beeinflusst. Bei lauten Hintergrundgeräuschen erfolgt zwar eine merkliche Abschwächung, jedoch werden diese während des Sprechens zusammen mit der Stimme übertragen. In kurzen Redepausen bleibt es dagegen still, wobei die Übertragung nach wenigen Augenblicken wieder einsetzt. Das ist für die andere Gesprächsseite zwar nicht optimal, eine Verständigung ist aber auch in lauten Umgebungen jederzeit möglich, da die Stimme eindeutig im Vordergrund steht.
So effektiv arbeitet das Noise Cancelling (ANC) und der Umgebungsmodus
Der tieffrequente Bereich wird von allen vier ANC-Modi sehr wirkungsvoll minimiert und auch bei Hintergrundstimmen erfolgt eine deutliche Absenkung, wobei sich die drei statischen Varianten kaum voneinander unterscheiden.
Vorteile bestehen hingegen bei der adaptiven Geräuschunterdrückung der Huawei FreeBuds Pro 3, die zwar leicht verzögert reagiert, aber das Ergebnis im mittleren Frequenzbereich verbessert. Sowohl komplexer Straßen- und Baustellenlärm als auch Stimmen werden noch ein wenig effektiver als in den statischen Modi abgeschwächt.
Im hochfrequenten Bereich besitzt dagegen der Ultra-Modus besondere Stärken. Allerdings arbeitet dieser auch mit einem stärkeren Grundrauschen. Ein deutliches Rauschen ist ebenfalls bei der Verstärkung an Außengeräuschen im Umgebungs- und Sprachmodus wahrnehmbar. Dabei werden Stimmen im Sprachmodus gezielt separiert und Nebengeräusche unterdrückt, was beispielsweise hilfreich ist, um Durchsagen auf belebten Bahnhöfen verstehen zu können.
Beim Kommunizieren wirkt die Darstellung dagegen ziemlich unnatürlich, weshalb der Umgebungsmodus eigentlich die bessere Wahl darstellt. Schade ist nur, dass dieser nicht regelbar ist, da die Verstärkung bei pausierender Wiedergabe für eine Unterhaltung recht hoch ausfällt. Während der Beschallung könnte hingegen eine noch intensivere Stufe nützlich sein, um die eigene Sicherheit im mobilen Einsatz zu erhöhen.
So klingen die Huawei FreeBuds Pro 3
Die Huawei FreeBuds Pro 3 nutzen eine hochauflösende, hybride Konstruktion, bestehend aus einem dynamischen 11-mm-Treiber mit vier Magneten und einem Mikroplanar-Treiber für den Hochtonbereich, die ein naturgetreues, bass- und detailreiches Hörerlebnis bieten soll.
Direkt auffällig erscheint, dass die True Wireless In-Ears einen recht großen Hörraum zur Verfügung stellen. Insbesondere Live-Aufnahmen profitieren von einer geräumigen Darstellung, die nicht nur gekonnt in die Breite auffächert, sondern auch Tiefe besitzt. Dabei zeigt ein Klangvergleich zwischen iPhone (AAC) und P60 Pro (L2HC 2.0) per Multipoint-Verbindung auf, dass bereits mit dem AAC-Format eine ansprechende Konzertatmosphäre aufkommt, die sich beim Wechsel zum L2HC-Codec intensiviert, da die Darstellung noch weiträumiger wirkt. Die erkennbaren Unterschiede sind allerdings nicht groß und setzen ein bewusstes Hören in einer ruhigen Umgebung voraus. Es handelt sich eher um Nuancen und kleinere Abweichungen, die im alltäglichen Gebrauch kaum wahrzunehmen sein dürften.
Kennzeichnend für den Grundklang ist eine sogenannte „Badewannen“-Signatur, die beim iPhone stärker zur Geltung kommt als bei der Wiedergabe über das P60 Pro. Dementsprechend wird der Bassbereich kräftig und satt abgebildet, wobei das iPhone moderne Musikstile gehalt- und druckvoller als bei der weicheren und etwas schlankeren Darstellung des P60 Pro wiedergibt.
Dem „Badewannen“-Verlauf folgend, wird der Mittenbereich zurückhaltender dargestellt. Dieser klingt über das iPhone ausgesprochen sauber und ist weniger darauf bedacht, Stimmen und Lead-Instrumente möglichst energisch, vordergründig und direkt abzubilden. Stattdessen ist die Wahrnehmung etwas distanzierter, wodurch das Gesamtgefüge mitsamt seiner Fülle an Details in den Fokus rückt.
Beim Umschalten auf das P60 Pro verstärkt sich dieser Eindruck, wodurch die Darstellung noch homogener erscheint. Agil, leichtfüßig und mit Elan kann der Hochtonbereich darüber hinaus Akzente setzen, und zwar wohl dosiert, ohne über das Ziel hinaus zu schießen.
Dabei wirkt die Höhenwiedergabe über das iPhone noch ein wenig spritziger und über das P60 Pro gutmütiger eingefasst, wobei Zischlaute auf beiden Geräten recht weich abgerundet werden, was gefällig, aber nicht unbedingt naturgetreu erscheint. Identisch ist ebenfalls, dass die Energie in den oberen Lagen leicht abflacht. Wer möchte, kann dies jedoch mit dem EQ beheben.
Fazit – so gut sind die Huawei FreeBuds Pro 3
Was den Huawei FreeBuds Pro 3 fehlt, ist ein regelbarer Umgebungsmodus, zumal das stärkere Grundrauschen bei der Verstärkung an Außengeräuschen verbesserungswürdig erscheint. Darüber hinaus muss auf eine Anpassungsmöglichkeit bei der Steuerung verzichtet werden. Als Stärken der True Wireless In-Ears lassen sich hingegen die adaptive Geräuschunterdrückung, eine gelungene Filterung von Windgeräuschen bei Telefonaten und sehr kurze Ladezeiten benennen. Die Klangwiedergabe der modern abgestimmten Hörer kann zudem mit einer besonders geräumigen Darstellung glänzen, wovon nicht nur Live-Aufnahmen profitieren.
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Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch + Mikroplanar-Treiber
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)14 - 48.000 Hz
- Gewicht ohne Kabelje 5,8 g, Case 45,5 g
Lieferumfang
- 4 Paar Silikon-Ohrstöpsel (XS, S, M, L)
- USB-C auf USB-A-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- in Ceramic White, Silver Frost, Green erhältlich
- BT-Version: 5.2
- BT-Codecs: L2HC, LDAC, AAC, SBC
- BT-Profile: A2DP 1.3, HFP 1.7, AVRCP 1.6