Die Huawei FreeBuds 3i hinterlassen gemischte Gefühle. Klangqualität und Verarbeitung sind gut, Akkulaufzeit und ANC überzeugen dagegen weniger. Die Technik wirkt manchmal nicht auf der Höhe der Zeit, eine IP-Zertifizierung fehlt und die Funktionen sowohl der Remote als auch der App sind mager. Für die aufgerufenen 100 Euro müssen die 3i starker Konkurrenz bestehen, was in einigen Punkten eher weniger gelingt. Insgesamt passen sich die FreeBuds 3i aber gut in das Huawei-Portfolio ein.
- gutes Tragegefühl
- Klang
- Verarbeitung
- Akkulaufzeit
- ANC
- keine IP-Zertifizierung
- Remote
Huawei positioniert die FreeBuds 3i sowohl preislich als auch funktional zwischen den FreeBuds Lite (zum Test) und FreeBuds 3 (zum Test) aus eigenem Hause. Ob die neuen In-Ears auch funktionell in der Mitte liegen, finden wir für euch heraus.
Packaging
Neben den FreeBuds 3i finden wir in dem reduziert-weißen Karton Zubehör in Form eines pillenförmigen Lade-Case, vier Paar Silikon-Ohrpassstücke in den Größen XS, S, M und L, eine Kurzanleitung und ein 1 Meter langes Ladekabel von USB-A auf USB-C.
Verbindungen
Das Pairing mit den FreeBuds 3i erfolgt beim ersten Mal durch einfaches Aufklappen des Case oder später durch längeres Drücken eines Knopfes auf der Rückseite der „Pillendose“. Via Bluetooth 5.0 ist schnell ein Abspieler gefunden. Hat man ein Android Smartphone, kann man die App „AI Life“ installieren, mit der sich die FreeBuds 3i etwas personalisieren lassen, Updates eingespielt und Ladestandsinformationen abgerufen werden können. Dazu später mehr.
Hat man ein Smartphone mit mindestens EMUI 10.0, erscheint ein Einrichtungs- und Infoassistent auf dem Display sobald sich die FreeBuds 3i gekoppelt haben. Codecseitig wird Klang nur mit SBC und AAC an die 10-mm-Treiber geliefert. aptX oder aptx LL gibt es dagegen nicht, ebenso werden Multipoint-Verbindungen nicht unterstützt. Dafür lassen sich die In-Ears einzeln im Mono-Modus betreiben. Insgesamt ein eher durchwachsenes Feature-Bild.
Klang
Beim ersten Anhören von aktueller Pop-Musik erscheinen die 3i unaufgeregt neutral bis etwas lahm. Vor allem der Bass macht nicht sonderlich auf sich aufmerksam. Mitten und Höhen wirken ganz ausgewogen und man hört unangestrengt zu – was durchaus positiv gemeint ist. Dem fehlenden Bass kann man durch Nachdrücken oder Verdrehen der In-Ears mehr Geltung verschaffen. Insgesamt ist der Sitz der 3i bei passendem Silikon-Stöpsel leicht und dennoch fest, aber nicht optimal abdichtend. Schaltet man mit einem langen Druck auf die rückseitige Sensorfläche der 3i die aktive Geräuschunterdrückung ein, verändert sich der Klang: Der Bass wird angehoben und die Mitten werden fülliger. Insgesamt wirkt das Bild üppiger und präsenter, die Höhen sind nicht mehr so spitz.
Außengeräusche dringen etwas weniger ein – aber ob das die von Huawei versprochene Reduzierung um 32 Dezibel ist, wage ich zu bezweifeln. Die Tippgeräusche auf meiner Tastatur und den vorbeifahrenden Bus kann ich noch hören, wenn auch etwas gemindert, und der Taucherglockeneffekt bei abgeschalteter Musik ist nicht übermäßig groß. Insgesamt ist die Wirkung des ANC eher zurückhaltend. Man kann noch einen Aufmerksamkeitsmodus hinzuschalten, um mehr Außengeräusche durchzulassen. Diese Funktion erkauft man sich aber mit einem kräftigen Rauschen. Summa summarum spielen die FreeBuds 3i nicht in der Geräusch-Reduzierungs-Oberklasse.
Akku, Remote und AI Life
Nach etwa 2,5 Stunden Betrieb ist schon Schluss mit der Musik – bei deaktiviertem ANC etwa eine halbe Stunde später. Dann müssen die In-Ears in das Lade-Case, das sie bis zu vier Mal nachfüllen kann. Das ist leider wenig im Vergleich zur Konkurrenz.
Ebenso verhält es sich mit der Remote-Funktionalität: Lediglich zwei Befehle lassen sich an den In-Ears per zweimaligen oder langen Tippen aufrufen. Werksseitig wären das „Start/Stop“ und „ANC an/aus“ sowie das Schalten des Aufmerksamkeitsmodus. Will man etwas daran ändern, benötigt man ein Android-Device und die bereits oben erwähnte App „AI Life“. Nur dann kann der Doppel-Tipp z.B. auf Track Skip oder auf Sprachassistenten-Aufruf oder auf „keine Aktion“ geändert werden. Und schließlich erlaubt die App auch das Ändern des langen Tippens von „ANC“ zu „keine Aktion“. Das ist mir zu wenig und am Ende muss ich das Telefon wieder aus der Tasche holen, um die Musik lauter zu machen. Nimmt man die In-Ears aus dem Ohr, stoppt die Musik – setzt sich allerdings nicht fort, wenn man sie wieder einsteckt. Schade.
Ansonsten liefert die App keinen nennenswerten Mehrwert. Man kann Updates verwalten und alle Akkustände checken. Einen EQ oder eine Modifizierungsmöglichkeit der ANC-Leistung sucht man vergeblich.
Zur Ehrenrettung kann gesagt werden, dass die Sprachqualität bei Anrufen gut ist. Umgebungsgeräusche werden effektiv rausgefiltert und die Stimme bleibt verständlich und natürlich.
- 59,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Gewicht ohne Kabelca. 5,5 g (pro Kopfhörer); Case ca. 51 g
- Kabellänge100 cm
Lieferumfang
- 4 Paar Ohrpassstücke in XS, S, M, L
- USB-C-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- BT-Codecs: AAC, SBC
- BT-Version: 5.0