Der House of Marley Trenchtown Rock Destiny ist ein Lifestyle-Kopfhörer, der mit seinem Klangbild besonders im Bassbereich überzeugt und ein weit gestaffeltes Stereobild aufweist. Zur Top-Elite in der HiFi-Welt fehlt allerdings noch ein Quäntchen, denn im Höhenlager der Frequenzen geht ihm etwas die Luft aus. Abstriche muss man auch bei der aktiven Noise-Cancelling-Funktion machen. Beim Design, dem Tragekomfort und der guten Verarbeitung des „earth-friendly“ Kopfhörers strahlt dagegen die Sonne.
Edles Design, hochwertige Materialen, satter Bass: der Trenchtown Rock Destiny groovt in der High-Class der Lifestyle-Kopfhörer.
Wer sich für einen Lifestyle-Kopfhörer von House of Marley entscheidet, möchte neben dem Klang auch von den Umwelt-Vibes positive Signale bekommen. Gedanklich ersehnt man sich eine relaxte Manufaktur in Kingston, in der die Kopfhörer von einem beschwingten Rastafari zusammengelötet werden. Okay, ein Blick auf die Packung offenbart dann doch ein Made-in-China-Logo. Nichtsdestotrotz – das Karma hört mit – bemüht sich die Firma nachhaltigere Materialen zu verwenden: recycelte Kunststoffe, Alu sowie natürlich gegerbtes Leder (ob das Veganern gefällt?).
Feeling: Willkommen im Club
Hebt man den Kopfhörer aus der edlen, schatullenartigen Box, merkt man, dass man im elitäreren Club des House of Marley angekommen ist. Der Kopfhörer verströmt eine leichte 70er-Jahre-Aura, fühlt sich rundum hochwertig an, was auch an den Stahlseitenteilen an den äußeren Hörmuscheln und dem stabilen Alubügel liegt. Das feine Leder lädt einen ein, im „Ohrensessel“ Platz zu nehmen. So fühlt es sich auch an, wenn man ihn aufsetzt: trotz seiner über 300 Gramm kann man sich wie in einen eingesessenen Starbucks-Ledersessel fallen lassen. Der ohrumschließende Sitz ist kompakt, trotzdem bequem und die passive Abschirmung nach Außen deutlich spürbar – passt!
Klang: No Wummern, no Cry
Bei den ersten Takten merkt man, dass der Trenchtown ein Weltenbummler ist. Bei der Stereoabbildung eröffnen sich schöne Räume, was die meisten Mixe luftig erscheinen lässt und Horizonte öffnet – nicht übel für einen „Casual“-Kopfhörer. Eine weitere Stärke ist der Bass-Bereich, der markant schiebt. Beim Tiefbass wäre aber noch mehr drin gewesen, hier fehlt es an der Lowend-„Crema“, die wohl für Dub-Fans das Sahnehäubchen gewesen wäre. Die Mitten bespielt der Trenchtown Rock unauffällig und sicher: Gitarren und Vocals klingen prägnant. Zum Höhenbereich fällt die Soundqualität leider etwas ab, dies merkt man deutlich bei Instrumentals und klassischen Kompositionen. Brillanz und analytisch destillierte Höhen hat er nicht zu bieten, der Trenchtown ist nicht die erste Wahl für zurückhaltendere Töne.
Noise-Cancelling? Geht so.
Der House of Marley Trenchtown Rock Destiny besitzt eine aktive Noise-Cancelling-Funktion und wird über 2 AAA-Batterien gewährleistet, die man in den rechten Hörer einlegt. Der Effekt der Umgebungsgeräusch-Unterdrückung ist bei Aktivierung leider nur marginal, das schöne Gesamtklangbild verblasst und fällt nach Aktivierung deutlich dumpfer aus. Das ist wirklich schade, aber seine passive Abschirmung ist dafür sehr gelungen – einfach etwas lauter aufdrehen und die Umgebungsgeräusche verpuffen.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)12 - 23.000 Hz
- Impedanz27,1 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)108,46 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf942,5 g
- Gewicht mit Kabel358 g
- Gewicht ohne Kabel332 g
- Kabellänge135 cm
Lieferumfang
- Etui
- Flugzeugadapter
- Kabel mit Fernbedienung
- Kabel in ca. 1,30 m Länge
- Batterie