ANZEIGE
ANZEIGE

Fostex TH909

Offener Highend-Kopfhörer der Referenzklasse

Kurz & knapp

Der ohrumschließende, offene Fostex TH909 richtet sich klanglich an HiFi-Fans, die eine differenzierte Mittenwiedergabe und anspruchsvolle Bass-Reserven suchen und in den Höhen nicht mit Samthandschuhen angefasst werden möchten. Ob der stolze Preis, der für diesen Kopfhörer aufgerufen wird, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ergibt, müssen Anwender letztlich selbst entscheiden. Klar ist jedenfalls, dass der Käufer hier ein edles Stück HiFi-Kultur mit einem spezifischen Wiedergabecharakter ersteht.

ANZEIGE

Der Fostex TH-909 ist ein ohrumschließender Kopfhörer der Referenzklasse, der mit offener Bauweise überzeugen möchte. Er basiert auf dem TH900 mk2 (zum Test), erweitert jedoch dessen Klangbild um die Vorzüge eines offenen Systems. Wir haben für euch gecheckt, wie sich das klanglich auswirkt.

Kopfhörer-Ständer inklusive

Die große Umverpackung des Kopfhörers enthält zwei separate Kartons von denen der eine als mattschwarze mit goldenem Fostex-Schriftzug und ebenfalls goldfarbener Modellbezeichnung auftritt. Auch der Zusatz „Premium Headphones“ darf hier nicht fehlen. Neben dem Fostex TH909 selbst liegt ein wechselbares Kabel mit 3,15 m Länge dabei, das auf einen Klinkenstecker setzt. Ein Adapter ist nicht vorhanden. Zu den Zubehörstandards zählt die mitgelieferte schwarze Transporttasche mit Kordelzug. Sie ist aus weichem Kunstleder gefertigt und auf der Innenseite mit einer Art Velours versehen. Highlight des Lieferumfangs ist aber der enthaltene Kopfhörerständer. Er ist auch verantwortlich dafür, dass die Fostex-Headphones in einem relativ großen Karton ausgeliefert werden. Denn der zweite Innenkarton beherbergt diesen aus Holz gefertigten und matt-schwarz lackierten Headphone-Stand. Als optionales Zubehör eignen sich für den TH909 die für den TH900 mk2 erhältlichen symmetrischen und XLR-Kabel. Außerdem sind die Ohrpolster wechselbar.

Echtholz, Ergonomie & Edelkabel

Optisch greift der TH909 das Design des TH900 auf und ist von diesem kaum zu unterscheiden. Mattes Schwarz dominiert den Kopfhörer. Für die farbliche Akzentuierung sorgen die Hörschalen aus japanischer Zierkirschen-Birke mit ihrem in Urushi-Handarbeit angebrachtem bordeauxfarbenem Lack-Finish. Alternativ ist eine limitierte Variante in saphirblauem Finish erhältlich.

Die Ohrpolster sind leicht angeschrägt angebracht, so dass sich eine ergonomische Passung für den Kopf ergibt. Der Kopfhörer ist ohne Frage zugleich schlicht, schick und edel aufgemacht. Kopfbandpolster und Ohrpolster sind aus Urethan-Kunstleder, Stahlstreben bilden Kopfbügelauszug, die Bügelkonstruktion besteht aus matt-lackiertem Metall. Das alles wirkt robust und doch elegant. Überhaupt geben sich Fostex in Sachen Verarbeitung beim TH909 keine Blöße. Die Abdeckungen der Hörschalen sind handgefertigt, die Kunstleder-Parts mit innenliegenden Nähten versehen und stark beanspruchte Teile sind service-freundlich mit Schrauben befestigt.

ANZEIGE

Das sauerstofffreie Kupferkabel des Kopfhörers soll beim Klangleiter einen geringeren Innenwiderstand nach sich ziehen. Das Kabel ist stoffummantelt und zum Korrosionsschutz mit einem vergoldeten Stereo-Klinkenstecker versehen. Die beiden proprietären Kontakte, die an die linke und rechte Hörschale angesteckt werden, sind dagegen nicht vergoldet, sondern zum selben Zweck rhodiniert. Auch wenn Fostex nicht direkt auf diesen Umstand verweisen, so wird in audiophilen Kreisen doch diskutiert, dass eine Rhodinierung bei sehr dünner Beschichtung einen geringeren Übergangswiderstand gegenüber einer Goldbeschichtung bieten und sich dadurch eine höhere klangliche Güte ergeben soll.

Technik & Zahlen

In technischer Hinsicht haben wir es beim Fostex TH909 mit dynamisch arbeitenden 50-mm-Neodym-Treibern zu tun, die ein Magnetfeld mit besonders hoher magnetischer Flussdichte von 1,5 Tesla aufweisen. Das soll für eine ultra-präzise Wiedergabe, besonders tiefe Bässe und feine Höhenanteile im wiedergegebenen Signal sorgen. Diese klanglichen Eigenschaften sollen zusätzlich durch eine eigens von Fostex entwickelte „Biodyna“-Membran unterstützt werden. So bringt es der TH909 auf einen Audio-Übertragungsbereich, der von 5 Hz bis 45 kHz reicht, und einen maximalen Schalldruckpegel von knapp unter 100 dB SPL.

ANZEIGE

Schweres Geschütz

Der TH909 sitzt dank seiner ergonomisch ausgerichteten Polster gut am Kopf. Seine Größenverstellung ist gerastert, so dass sich der Kopfhörer die letzte Einstellung „merken“ kann. Die Hörschalen sind dreh-, schwenk- und kippbar, wodurch sich in der Summe eine optimale Anpassung an die Kopfform ergibt. Aufgrund seiner weichen Ohrpolster merkt man den Headphones ihr relativ hohes Gewicht von 420 g (ohne Kabel) auf dem Kopf nicht an. Erst beim Kopfschütteln wird deutlich, dass der mittelstarke Anpressdruck des Kopfbügels die Fliehkräfte des TH909 nur mit Mühe halten kann. Wer aber still und ruhig Musik genießt, wird damit keine Probleme haben.

Harte (Klang-)Feinheiten

Beim Einsatz des Kopfhörers fallen mir sofort dessen prägnante Höhen auf. Sie sorgen bis in den Superhochton-Bereich hinein dafür, dass der Anwender vom Fostex TH909 eine beeindruckende Tiefenstaffelung ebenso präsentiert bekommt wie eine subjektiv äußerst feine Signalauflösung. Von diesen Punkten profitiert dann auch der vermittelte Stereoeindruck.

Die Anbindung an die Mitten ergibt aber ein eher „hart“ wirkendes Klangbild, das wenig samtig klingt. Den „harten“ Mitten- und Höhen-Sound des TH909 muss man schon mögen. Neben der obligatorischen Anhebung bei etwa 10 kHz (die bei diesem Kopfhörer etwas höher angesetzt ist als bei anderen) kommt ein Boost bei etwa 6 kHz dazu. Das trägt nicht nur zu erhöhter Sprachverständlichkeit bei, sondern sorgt auch dafür, dass viele Pop-Produktion beim Abhören mit dem TH909 zum Zischeln neigen.

Im Bassbereich tritt der Kopfhörer dagegen souveräner auf: Hier ist ein ausgewogenes Bassbild bis hinein in tiefste Subbässe angesagt. Werden die Bässe verstärkerseitig angehoben wird deutlich, mit welchen immensen Reserven der Fostex-Kopfhörer in den Bässen aufwartet. Hier macht sich seine offene Bauweise bezahlt, die dem Bassdruck keine bauliche Enge der Hörschalen entgegensetzt. Auf der anderen Seite sind akustische Isolation nach außen und Dämpfung von Außengeräuschen (wie bei einem offenen Kopfhörer zu erwarten) nur in geringem Maße vorhanden.

Durch alle Frequenzbereiche hindurch bleibt das wiedergegebene Signal auch bei hohen Wiedergabelautstärken verzerrungsfrei. Der Klangcharakter der Höhen wird hier aber für empfindliche Ohren schnell allzu zudringlich. Das zieht dann auch die wahrgenommene Dynamik in Mitleidenschaft. Bis hin zu mittleren Abhörlautstärken macht der TH909 aber einen dynamisch einwandfreien, transientenstarken Eindruck.

vor 5 Jahren von Carsten Kaiser
  • Bewertung: 4
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweiseoffen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)5 - 45.000 Hz
  • Impedanz23,6 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)99,38 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf561,5 g
  • Gewicht mit Kabel541 g
  • Gewicht ohne Kabel420 g
  • Kabellänge315 cm

Lieferumfang

  • Kopfhörerständer
  • Tasche

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

ANZEIGE