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Focal Arche

Audiophiler stationärer Kopfhörerverstärker

Kurz & knapp

Mit dem aufwendigen und hochwertigen Kopfhörerverstärker Arche wendet sich Focal an Klanggenießer, die ihren geschätzten Kopfhörer mit einem passenden Wandler und Verstärker versehen wollen und dafür auch bereit sind, einen recht exklusiven Preis zu bezahlen. Ein schlüssiges Konzept mit geradliniger Bedienung und vor allem vorbildlich neutralem, transparenten und gleichzeitig emotionalem Klang.

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Wer ambitioniert und mit Anspruch Musik aus dem Kopfhörer genießt, dürfte über kurz oder lang ein Auge auf einen dedizierten Kopfhörerverstärker werfen. Focal hat mit dem Modell Arche ein Premiumgerät für den stationären Einsatz im Angebot.

Das schwarze Gerät kommt in einem edlen Metallgehäuse mit Kühlrippen und internem Netzteil. Mit einem Format von circa 32 x 20 x 30 cm erinnert es an eine hochwertige Hifi-Komponente und kann dank analoger Ausgänge auch tatsächlich die Funktion eines Vorverstärkers übernehmen. Beiliegend ist ein stabiler Aluminiumbügel, der oben aufgesteckt als dekorative Ablage für den Kopfhörer der Wahl dient.

Technisch setzt die Kombination aus DA-Wandler und Kopfhörerverstärker auf eine Dual-Mono-Konstruktion. Auf der Analogebene sorgt ein explizit auf die Anforderungen von Kopfhörer konzipierter zweikanaliger Class-A-Verstärker für eine verzerrungsarme Performance und Dynamik, lässt das Gerät aber auch spürbar warm werden. Die Besonderheit: Die Verstärkereinheit kann wahlweise als Spannungs- oder Hybridverstärker arbeiten. Letztere Version vereint dabei die Topologie eines Spannungs- und Stromverstärkers. Arche kann mit Kopfhörerimpedanzen zwischen 16 und 600 Ohm umgehen und ist damit bis auf die Kombination mit elektrostatischen Kopfhörern universell einsetzbar.

Für die Wandlung kommen zwei hochwertige AK4490 DA-Wandler zum Einsatz, die Auflösungen von bis zu 32 Bit und 768 kHz sowie einen DSD-Betrieb bis zum Format DSD256 ermöglichen (in der Praxis werden PCM-Audiodateien bis 384 kHz unterstützt).

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Über die rückwärtigen Anschlüsse schließt man die Quellen entweder analog über vergoldete Cinchbuchsen oder die Digitalschnittstellen USB, S/PDIF-Toslink oder S/PDIF koaxial an. Die S/PDIF-Schnittstellen arbeiten bis 24 Bit/192 kHz. Ausgangsseitig stehen zwei parallele Kopfhörerausgänge auf der Gerätefront zur Auswahl: 6,3 mm und vierpolig XLR für symmetrische Kopfhörer. Hinzu kommen die erwähnten rückwärtigen Analogausgänge, mit denen Arche auch als Wandler/Vorverstärker Endstufen oder aktive Lautsprecher antreiben kann. Diese Ausgänge sind parallel als Cinch- sowie als symmetrische XLR-Ausgänge vorhanden.

Praxis

Arche versteht sich als anspruchsvolle Lösung für Klangpuristen. So gibt es keine Klangregelung, keine Manipulation der Stereobasis, aber auch keine Funktionen, mit denen sich Kopfhörer miteinander vergleichen ließen, wie etwa bei RMEs ADI-2 Pro FS (zum Test).

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Die Funktionssteuerung beschränkt sich im Alltag auf die Lautstärkeregelung, die über den wertigen Raster-Encoder erfolgt und die über ein großes Display visualisiert wird. Per Push-Funktion stehen dennoch einige Optionen zur Verfügung. So kann man hier die Eingangsquelle auswählen, impedanzabhängig zwischen einer niedrigen und höheren Vorverstärkung wählen und die Phase des Signals invertieren. Zumindest für die Pegelsteuerung und die Quellenwahl hätte ich mir eine Fernsteuerung gewünscht.

Eine weitere Auswahl gestattet die Wahl einer nicht näher dokumentierten Anpassung des Verstärkers in Form besagter Verstärkertypen (Spannungs- oder Hybridverstärker) sowie den Focal-Modellen Utopia, Elear, Clear und Stellia. Was hier exakt passiert, bleibt das Geheimnis des Herstellers. Tatsächlich konnte ich in der Kombination mit dem hauseigenen Flaggschiff Utopia keine belastbaren Klangunterschiede wahrnehmen.

Auf einer zweiten Menüseite lassen sich das Display in der Helligkeit und eine automatische Abschaltung (Display und Gerät) konfigurieren und Statusinformationen zur Firmware (01.01.08) abrufen. Durch entsprechende Updates lässt sich also die Funktionalität prinzipiell ergänzen.

Die USB-Anbindung an den Mac ist class-compliant, während für Windows ein Treiber verfügbar ist. Auf dem Testgerät (MacBook Pro mit macOS 10.14.6) funktionierte das anstandslos. Dabei wurden auch hochauflösende Dateien aus Audirvarna (zum Test) genutzt.

Klang

Hier gibt es wenig beziehungsweise nur Positives zu berichten. Arche liefert eine pure transparente Verstärkung, die mit unterschiedlichen dynamischen Kopfhörern bestens zurechtkommt und bei Bedarf hinreichende Pegel liefert. Mit den beiden Testgeräten, Focal Utopia (zum Test) und Sennheiser HD660S (zum Test) ergaben sich absolut erstklassige Ergebnisse, während ich Arche mit einem symmetrischen Kopfhörer leider nicht testen konnte. Das Frequenzspektrum wird in voller Breite mit höchster Detailauflösung und Transparenz reproduziert, ebenso wie die Dynamik, Stereobühne und der Raum. Kurz und gut: Arche ist ein schnörkelloses audiophiles Produkt, das sich in puristischer Weise seiner Aufgabe widmet und diese mustergültig erfüllt. So gelingt neben einer makellosen technischen Leistung eben auch eine Klangreproduktion, die durch Lebendigkeit das Klangerleben zum Genuss werden lässt.

vor 5 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 4.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformVerstärker
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 100.000 Hz
  • Impedanz16 - 600 Ohm

Lieferumfang

  • Verstärker
  • Kopfhörerständer
  • 3 x Befestigungsschrauben für den Kopfhörerständer
  • 1 x Inbusschlüssel (für die Montage des Kopfhörerständers)
  • 1 x Netzkabel
  • 4 x Silikon-Pads

Besonderheiten

  • Max. Leistung: 2 x 1W @ 1kHz unter 32 Ω
  • THD: < 0,001%
  • Signal-to-noise ratio: > 116dB @ 32 Ω (Klasse A)
  • Stromversorgung: 85 bis 265 Vac / 47 - 63Hz
  • Abmessungen (H x L x T):
  • ohne Standfuß 60 x 200 x 297mm
  • mit Standfuß 321 x 200 x 297mm
  • Gewicht: 10,25 lbs (4,65kg)
  • Audioeingänge:
    • unsymm. Cinch
    • Digital S/PDIF koax.: max. Abtastfrequenz 192kHz (AES3-kompatibel); max. Auflösung 24-Bit
    • Optisch-digital (TosLink) Max. Abtastfrequenz 192kHz (AES3-kompatibel); max. Auflösung 24-Bit
    • Digital USB (USB-B): Standard USB: USB 2.0 / USB 3.0
  • Audioausgänge:
    • Symm. XLR
    • Unsymm. Cinch
  • Firmware-Update über USB-Anschluss (USB-A)

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