Zwar ist der erste Eindruck der VR3000 nicht der beste, aber es kommt am Ende doch auf den Sound an. Mit entsprechender Soundquelle zeigen sich die Stärken und Vorzüge von binauralem Klang. Das macht den Kopfhörer zu einem Spezialisten in dem Bereich, wobei man bedenken muss, dass abseits dieses Features die VR3000 eher unterdurchschnittlich klingen und für Musik, Film und Spiele im normalen Stereo-Betrieb deutlich bessere Alternativen auf dem Markt sind. Es gibt einiges zu meckern, aber in Verbindung mit VR-Brillen und Games sind die Final VR3000 durchaus eine empfehlenswerte Erweiterung, um nicht nur visuell in eine neue Welt eintauchen zu können.
Moderne Spiele verstehen es, den Spieler in Welten eintauchen zu lassen und dank Techniken wie Virtual Reality gelingt dies heutzutage realistischer als je zuvor. Damit dies auch auf der akustischen Ebene klappt, gibt es Kopfhörer wie die VR3000 des japanischen Herstellers Final.
Käme es nicht auf die inneren Werte an, hätte das VR3000 einen schlechten Start. Schon beim Öffnen der billig wirkenden Verpackung ist klar: „Das bekommt man so nie wieder verpackt“. Viel Plastik hat man in der Hand, bevor man sich zu den Kopfhörern vorgekämpft hat. Hat man das geschafft, erwarten einen In-Ears aus ABS-Kunststoff, die die gleiche Design-Sprache wie die B-Serie aus gleichem Hause sprechen.
Getragen werden die VR3000 wie In-Ear-Monitoring-Systeme: Das Kabel wird hinter dem Ohr nach vorne geführt. Das sorgt für eine Zugentlastung, denn sonst würde das Gewicht des Kabels ständig an den Kopfhörern ziehen, was einen festen Sitz unmöglich machen würde. Sollten die In-Ears nicht sofort richtig sitzen, kommen die zusätzlichen Ohrpassstücke zum Einsatz. Davon liegen fünf Paare in verschiedenen Größen (XS, S, M, L, XL) bei, die zur Orientierung verschiedenfarbig markiert sind. Dies macht zwar die Zugehörigkeit leichter erkennbar, man muss aber auch klar sagen, dass jedes Ohr unterschiedlich ist und es durchaus vorkommen kann, dass man unterschiedliche Größen für links und rechts nutzen muss. Da heißt es ausprobieren!
Die beiden beigelegten Ohrhaken aus Gummi dienen der Stabilität sowie der Minderung von Geräuschen, die bei Bewegungen am Kabel entstehen. Die Installation am Kabel ist fummelig und ein Ear Hook hat leider schon bei der ersten Installation eine Materialschwäche gezeigt und ist kaputt gegangen. Zwar lässt sich das Teil immer noch benutzen, aber sollte es je wieder abmontiert werden, könnte die abgebrochene Stelle für immer in den Tiefen des Teppichbodens verschwinden. In meinem Fall wurde der Tragekomfort dadurch leider nicht sonderlich verbessert.
Daher braucht es auch etwas an Übung, bis man die VR3000 problemlos und richtig in die Ohren bekommt. Hat man sich daran gewöhnt, sitzen die Kopfhörer aber sehr gut und sicher.
Doch wofür der ganze Aufwand? Ein erster Soundcheck nur mit Musik hinterlässt zunächst keinen überragenden Eindruck: Die VR3000 zeigen sich eher bassarm und höhenbetont. Aber kommen wir zu dem, was die VR3000 ausmachen: binauraler Sound.
Im Gegensatz zu normalen Stereo-Kopfhörern wird hier ein realistischer, räumlicher Höreindruck wiedergegeben. Daher verzichtet Final auch bewusst auf den typischen Bass-Sound, den viele Headsets im Gaming Modus verstärkt einsetzen. Wie sich binauraler Sound anhört, kann man auf der Homepage des Herstellers mittels einiger Videos ausprobieren und siehe bzw. höre da, es ist unglaublich realistisch, wie sich Sounds um den Kopf herumbewegen, wie man sich im Raum stehend fühlt und einschätzen kann, wo sich die Soundquelle befindet und wie weit sie von einem weg ist. Das macht natürlich auch im Spiel Sinn, egal ob im namensgebenden VR-Bereich oder an der Konsole/PC. Allerdings muss das Spiel diese entsprechende Audiofunktion auch unterstützen. Ist das der Fall, fällt es ausgesprochen leicht, sich in der virtuellen Welt akustisch zu orientieren. Was sich dabei als Effekte oft im ultratiefen Bereich abspielt, wird zugunsten einer realistischen Wiedergabe eben nicht so stark betont. Dafür werden die Inhalte, die dem Spieler helfen, sich in der Welt zurechtzufinden, klar vom dynamischen 6-mm-Treiber abgebildet.
Ein Mikrofon ist ebenfalls verbaut und befindet sich am sogenannten Controller, der sich bei angelegtem Kopfhörer leider auf Kinnhöhe und damit recht hoch befindet. Zwischen einer Plus- und Minus-Taste befindet sich hier noch ein unbeschrifteter Knopf. Die Anleitung, welche es nur online gibt, geht auf den Controller gar nicht ein, ebenso wird leider das Mikrofon verschwiegen, auch auf der Homepage. Kein Wunder, kommt doch ein sehr dünner, dumpfer Sound bei unseren Testaufnahmen zum Vorschein. Die Vermutung, dass die Tasten letztendlich für Lautstärke und Start/Pause sind, wird durch ein Anstecken des 3,5-mm-Kabels ans Tablet bestätigt.
- 74,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Impedanz18 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)101 dB
- Gewicht mit Kabel20 g
- Kabellänge120 cm
Lieferumfang
- 5 Paar Ohrpassstücke (XS, S, M, L , XL)
- 1 Paar Ohrhaken
- Transportbeutel