EarFun Air 2 NC

Vergleich: EarFun Air 2 und EarFun Air 2 NC

Im Unterschied zu den EarFun Air 2 (zum Test) ist das NC-Modell (Noise Cancelling) sowohl mit einer aktiven Geräuschunterdrückung als auch mit einem Transparenzmodus ausgestattet. Weitere Neuerungen stellen eine Klangpersonalisierung per Soundprofil, eine deutlich vergrößerte Auswahl an vorkonfigurierten EQ-Einstellungen und ein zusätzlicher Theatermodus dar. Identisch ist, dass beide Hörer den Bluetooth-Standard 5.3 sowie Multipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig unterstützen. Auch die Auswahl an Audiocodecs stimmt überein, indem neben SBC und AAC mit LDAC eine Premium-Variante zur Verfügung steht. Ergänzt wird die Ausstattung bei den Air 2 NC noch durch Google Fast Pair zum schnellen Verbinden von Android-Geräten. Zumal die Mikrofontechnik verbessert wurde. Dagegen erfüllt das Standardmodell die Anforderungen der IPX7-Schutzklasse.

Akkulaufzeit

Im Grundmodus bieten die kabellosen In-Ears bei gehobener Lautstärke eine Laufzeit von sieben Stunden und 45 Minuten, wenn der AAC-Codec genutzt wird. Ist die Geräuschunterdrückung aktiv, können hingegen fünf Stunden und 20 Minuten eingeplant werden. Dabei reicht die Akkureserve des Cases aus, um die Hörer drei Mal vollständig aufzutanken, wodurch sich eine Gesamtlaufzeit von 31 Stunden im Standardbetrieb und etwas mehr als 21 Stunden im ANC-Modus ergibt. Während die In-Ears nach 60 Minuten wieder vollständig aufgeladen sind, stellt eine zehnminütige Schnellladung Kapazität für eine gute Stunde (ohne ANC) bereit. In 110 Minuten lässt sich zudem die Akkureserve des Cases wieder herstellen, wozu sich ein USB-C auf USB-A-Ladekabel im Lieferumfang befindet. Darüber hinaus ist auch eine Ladematte nutzbar, da das Case drahtloses Laden via Qi unterstützt.

Bedienung

Die EarFun Air 2 NC verfügen über berührungsempfindliche Oberflächen, um die Wiedergabe zu steuern, Telefonate abzuwickeln und die Lautstärke zu regeln. Darüber hinaus kann zur Titelauswahl vor- und zurückgesprungen oder der Sprachassistent aufgerufen werden. Ein Umschalten zwischen Grund-, ANC- und Transparenzmodus ist ebenfalls möglich. Weitere Optionen wie eine Wahlwiederholung oder der Gaming-Modus sind über die App auswählbar, zumal sich die Touch-Oberflächen bei Bedarf deaktivieren lassen. Nicht unterstützt wird dagegen ein manuelles Ein- und Ausschalten. Allerdings sind die In-Ears einseitig im Single-Betrieb nutzbar.

EarFun Audio App

Über die Geräuschkontrolle der App-Anbindung (Android und iOS) besteht Zugriff auf einen allgemeinen Transparenzmodus, eine Windgeräuschunterdrückung für Outdoor-Aktivitäten und zwei ANC-Betriebsarten, wovon sich eine nach einer kurzen Analyse automatisch an den Gehörgang anpasst. Ein weiteres zentrales Element stellt die EQ-Sektion mit einer umfangreichen Auswahl an vorkonfigurierten Settings dar. Diese umfasst 14 Optionen zur Anhebung oder Absenkung von Bässen, Mitten und Höhen in unterschiedlichen Abstufungen sowie 15 genrespezifische Anpassungen für Hip-Hop, Rock oder Pop. Ergänzend können über einen EQ mit zehn Bändern eigene Einstellungen vorgenommen werden, die als Presets speicherbar sind. Wer möchte, hat zudem die Möglichkeit, einen Hörtest zu absolvieren, um ein persönliches Soundprofil zu erstellen. Momentan wirken die Ergebnisse allerdings noch ziemlich basslastig und dumpf, was hoffentlich bald durch ein Update behoben wird.

Neben der Touch-Steuerung lassen sich über die App auch ein Timer und die Lautstärke der Sprachansagen konfigurieren. Darüber hinaus können Multipoint-Verbindungen sowie der Gaming- und Theatermodus ein- oder ausgeschaltet werden. Außerdem sind noch Firmware-Aktualisierungen durchführbar, während eine Suchfunktion per Piepton beim Auffinden der Hörer behilflich sein kann. Auf Android-Geräten lässt sich zudem der LDAC-Codec aktivieren, wenn dieser vom Smartphone oder Tablet unterstützt wird.

Sprachverständlichkeit beim Telefonieren

Angesichts der Preisklasse können die EarFun Air 2 NC mit einer klaren, deutlichen Stimmenübertragung überzeugen. Zumal Windgeräusche von den drei KI-gestützen Mikrofonen mit ENC-Technologie (Environmental Noise Cancellation) pro Seite größtenteils gefiltert werden, wovon Telefonate im Freien profitieren, auch wenn sich die Sprachqualität etwas verschlechtert. Eine Verständigung ist auch in einer lauteren Umgebung problemlos möglich, da Hintergrundgeräusche abgeschwächt werden, sodass die eigene Stimme im Vordergrund steht.

Geräuschunterdrückung (ANC) und Transparenzmodus

Das hybride Noise Cancelling arbeitet erstaunlich rauscharm, wirkt sich aber auf den Klang aus, da der Bassbereich in den ANC-Modi mehr Präsenz besitzt und die Wiedergabe voller wirkt. Während Stimmen im gewöhnlichen ANC-Modus kaum reduziert werden, erfolgt nach der Gehörgangsanalyse bei der zweiten Variante zumindest eine leichte Abdämpfung. Deutlich wirksamer sind jedoch die Ergebnisse im tieffrequenten Bereich, wobei sich auch in diesem Segment eine weitere Verbesserung durch die spezifische Anpassung an den Gehörgang erreichen lässt. Im oberen Frequenzbereich schneidet dagegen der normale ANC-Modus besser ab, da sich durch die Ohrkanalanpassung ein auffälliges Zischeln bemerkbar macht.

Der Transparenzmodus sorgt für eine intensive Verstärkung des Außenbereichs, wodurch sich die Wahrnehmung des Umfelds während der Beschallung verbessert und eine Ansprechbarkeit besteht. Zudem lassen sich bei pausierender Wiedergabe mühelos Gespräche führen und Durchsagen verfolgen, ohne die Hörer herausnehmen zu müssen. Von Vorteil ist zudem, dass sich das vorhandene Grundrauschen in Grenzen hält.

Theatermodus

Im Theatermodus rückt die virtuelle Bühne merklich näher, wodurch ein sehr unmittelbarer Klangeindruck besteht. Vor allem Stimmen wirken ausgesprochen direkt und energievoll, sodass sich die Wahrnehmung intensiviert. Das trifft auch auf Spezialeffekte bei actionreicher Medienkost zu. Eine breitere, räumlichere Darstellung bietet der Theatermodus aktuell jedoch nicht.

Sound

Die EarFun Air 2 NC zielen wie bereits das Standardmodell mit einer vollen, satten Wiedergabe auf Hörspaß ab und verfügen über nochmals vergrößerte, dynamische 11-mm-Wollverbundtreiber. Auch in diesem Fall wirkt der Tiefbass sehr mächtig, was bei cluborientierter Musik etwas zu unkontrolliert erscheinen kann. Wer bei bassaffinen Produktionen eine druckvollere Wiedergabe bevorzugt, kann den unteren Bassbereich jedoch ein wenig über die EQ-Sektion absenken, was Abhilfe schafft. Ansonsten wirkt die gehaltvolle Basswiedergabe jedoch stimmig.

Was den Hörern sehr gut gelingt, ist eine klare Darstellung des Mittenbereichs. Trotz der vorhandenen Fülle und Wärme wirkt die Wiedergabe sauber und aufgeräumt, wodurch Stimmen tadellos zu verstehen sind und komplexere Arrangements nicht diffus oder beengt erscheinen. Insofern vermittelt der Klang auch keinen behäbigen, schwerfälligen Eindruck und Lead-Instrumente oder Stimmen wirken durchaus lebendig, obwohl die Darstellung körperreich erfolgt.

Elan ist auch in den oberen Lagen vorhanden, die spritzig wirken, nicht abfallen und die Wiedergabe vorteilhaft öffnen. Der harmonische Eindruck kann sich bei höheren Lautstärkepegeln jedoch ein wenig trüben, da Zischlaute merklich prägnanter abgebildet werden und die Höhendarstellung etwas vorlauter in Erscheinung tritt.

Fazit

Die EarFun Air 2 NC empfehlen sich als bassstarke True Wireless In-Ears mit einem gelungenen Transparenzmodus und einer soliden Geräuschunterdrückung. Überdurchschnittlich gut ist die Sprachverständlichkeit beim Telefonieren, und zwar auch in einer windigen oder lauteren Umgebung. Noch nicht ganz ausgereift erscheinen hingegen der Theatermodus und die zu basslastige Klangpersonalisierung.