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Dyson Zone

Noise Cancelling Over-Ears mit Luftreinigungsfunktion

Kurz & knapp

Die Dyson Zone sind alles andere als gewöhnliche Kopfhörer, denn das Besondere daran ist die Kombination aus Luft- und Lärmfilterung. Klanglich sind sie eher nüchtern aufgestellt, dafür packt das Noise Cancelling effektiv zu, und auch der Transparenzmodus samt App-Integration sind gelungen. Leider hapert es bei den Dyson Zone (noch) an Details.

Vorteile:
  • Verarbeitung der Kopfhörer
  • Klang
  • Noise Cancelling
  • Akkulaufzeit (bis 50 Std.)
Nachteile:
  • Gewicht
  • Touch-Oberfläche reagiert nicht immer
  • Equalizer mit nur 3 Presets limitiert
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Der brandneue Dyson Zone ist ein echter Hingucker: futuristisches Design, große Ohrmuscheln mit Lochgitter und ein herunterklappbares Visier. Das erinnert stark an Star Trek und Blade Runner! Die verbaute Technik bestätigt den Eindruck, mit dem Dyson Zone ein Stück Zukunft auf dem Kopf zu tragen.

Im Rahmen eines Technik-Events durften wir als einer der Ersten in Deutschland den neuen Dyson Zone ausprobieren. Inzwischen hat uns das Testgerät erreicht und wir waren gespannt, wie das neue „Wunderkind“ der Kopfhörerszene abschneidet.

UPDATE vom 28.9.2023: Wie der Hersteller bekannt gibt, haben sich die Preise der Dyson Zone signifikant geändert. Wir haben die Preise im nachfolgenden Absatz bereits angepasst. Angesichts der Preisreduzierung von über 250 Euro verändert sich dementsprechend unsere Wertung bei „Preis/Leistung“. Somit erhalten die Dyson Zone von statt 3,5 Sterne nun 4,5 Sterne.

Der Hersteller bietet den Dyson Zone in zwei Versionen an. Die günstigere Version, in Blau und Silber gehalten, kostet 649 Euro, die Farbvariante Blau/Kupfer kommt auf eine UVP von 699 Euro und bietet ein umfangreicheres Zubehör (Reisetasche, Flugzeugadapter, etc.). Wir haben zum Test die günstigere Version erhalten.

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Die Idee hinter dem Dyson Zone

Audio- und Luftverschmutzung – das sind zwei immer wichtiger werdende Probleme – vor allem in Großstädten. Studien der Vereinten Nationen zufolge sollen bis 2050 zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Inklusive aller Nachteile: Mehr Verkehr sorgt nicht nur für mehr Lärm, sondern vor allem auch für mehr Luftverschmutzung, denn bereits jetzt werden 70 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen in Städten ausgestoßen.

Es ist nachvollziehbar und durchaus logisch, dass sich ein Hersteller dieser Probleme annimmt. Zwar hat der Dyson bisher kaum Erfahrungen in der Consumer-Audio-Welt gesammelt, dafür aber im Bereich der Luftreinigung. Die Dyson Purifier beispielsweise sind In-Door-Luftreiniger, die nicht zuletzt durch ihr Design bekannt wurden.

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Design und Verarbeitung des Dyson Zone

Der Dyson Zone ist ein Over-Ear-Kopfhörer, der hochwertig verarbeitet ist und sich aufgrund seiner Design-Sprache nahtlos in Dysons Portfolio einreiht. Man sieht sofort, aus welchem Stall die Zone kommen.

Große runde Gondeln mit glänzenden Metallelementen samt massiver Aufhängung, ein dickes und weiches Kopfpolster zur Druckminderung sowie ein Stahlband zur Größenverstellung münden mit der verbauten Technik in ein Gesamtgewicht von ca. 590 Gramm. Für einen Consumer-Kopfhörer ist das schon ordentlich. Solch ein „Pfund“ kennt man sonst nur von Elektrostaten wie Audeze und Co., die aber weniger unterwegs, als auf der heimischen Couch Musikspaß bieten. Dockt man dabei auch noch das Visier an, um die Kernfunktion – nämlich die Luftfilterung – nutzen zu können, kommen nochmals ca. 70 Gramm dazu. Zum Vergleich: Die Apple AirPods Max wiegen rund 200 Gramm weniger, ein Sony WH-1000XM5 ist doppelt so leicht.

Das per Magneten andockbare Visier wirkt im Vergleich zum Kopfhörer weniger hochwertig verarbeitet. Dyson hat sich aber auch hier Mühe gegeben, den besten Kompromiss aus Gewichtseinsparung und Funktionalität zu finden.

Im Lieferumfang finden wir einen Stoffbeutel samt Kordelzug fürs Visier, sowie ein Hardcase, das über einen großen, glänzenden Knopf sanft geöffnet und geschlossen wird. Innen mit einem samtigen Material verkleidet, wirkt das Case sehr stabil und schützt die teuren Kopfhörer samt Visier bestens. Farblich finden wir das Dunkelblau des Cases und Stoffbeutels auch am Kopfhörer wieder. Schließlich gibts noch ein Stoff ummanteltes USB-C-Ladekabel, eine Reinigungsbürste und zwei Luftfilter, die vor dem ersten Gebrauch in die Ohrmuscheln gebaut werden müssen.

Tragekomfort des Dyson Zone

Dass der Dyson Zone nicht leicht ist, habe ich erwähnt. Das Gewicht wird aber gut auf dem Kopf zu verteilt. Der Anpressdruck ist recht hoch, lockert man zur Schädelentlastung das Kopfband, spürt man das stärker auf den Gondeln lastende Gewicht deutlich, indem es leicht an Schläfen und Ohren „zieht“. Nach ca. einer Stunde mussten wie den Zone vom Kopf nehmen und eine kurze Entspannungspause einlegen. Zusammen mit den großen Ohrpolstern (Durchmesser ca. 10 cm) sorgt oben erwähnter Anpressdruck für eine sehr gute passive Abschirmung.

Das per Magneten gehaltene Visier bietet als Dichtung eine Art Gummilippe, die oben vor der Nase und unten vor den Kieferknochen, bzw. der Wangen sitzt. Dieses System bildet keinen abgeschlossenen Raum. Die Lücke sorgt stets für einen Luftaustausch. Das Visier selbst kann ebenfalls durch Schienen näher oder weiter weg vom Gesicht platziert werden, wobei die Frage gestellt werden muss, wie hoch die Filterwirkung dann noch ist. Den Tragekomfort schränkt dieses essenzielle Bauteil jedenfalls nicht ein, genauso wenig wie Brillenbügel, die sanft vom weichen Ohrpolster umschlossen werden.

Bedienung des Dyson Zone

Am Dyson Zone gibt es einige Steuerungsmöglichkeiten: Links sorgt ein runder Knopf für die Intensität der Luftfilterung, die von „Aus“ bis „Automatisch“ auch über drei unterschiedliche Intensitätsstufen verfügt. Diese reichen von ruhenden, sitzenden Tätigkeiten (geringer Luftstrom) über einfache Bewegungen im Freien (z.B. spazieren gehen) bis hin zu leichtem Sport, was für den stärksten Luftstrom sorgt. Wird dieser Knopf etwas länger gedrückt, schalten die Dyson Zone ins Bluetooth Pairing.

An der rechten Ohrmuschel gibts einen kleinen Joystick, der die Lautstärke und die Wiedergabe steuert (Play, Pause, Track vor und zurück, Vor- und Zurückspulen) sowie den Sprachassistenten startet.

Auch Touch-Befehle werden unterstützt, wobei hier lediglich das Umschalten von Noise Cancelling (ANC) auf den Transparenzmodus per Doppel-Tab möglich ist. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass dies nicht immer zuverlässig funktioniert: In fünfzig Prozent der Fälle reagierten die Dyson Zone nicht auf das doppelte Tippen. Auch scheint das Touch-Feld am vorderen Rand empfänglicher auf Berührungen zu sein, als, wie vom Hersteller angegeben, in der Mitte.

MyDyson App: Die Dyson Zone verwalten

Wer weitere Einstellungen vornehmen will, braucht dazu eine App (iOS, Android). Besitzer von anderen Dyson-Produkten kennen diese vielleicht bereits. Hier können nicht nur Hilfethemen durchforstet werden, auch Firmware Updates oder die Beschaffung von Ersatzteilen und Add-ons werden hierüber abgewickelt. Die elektrostatischen Filter, die vor Erstbetrieb eingesetzt werden müssen (siehe oben), lassen in ihrer Filterwirkung bauartbedingt nach, sodass direkt über die App Nachschub geordert werden kann. Preise dafür fehlen noch, aber mit Blick auf die Anschaffungskosten der im Lieferumfang enthaltenen Visierreinigungsbürste, die stolze 40 Euro kostet, dürften auch die Filter keine Cent-Artikel sein.

Zum Kern der App zählen die Echtzeitüberwachung von Luft- und Lärmverschmutzung sowie das Schalten des Luftstroms, des ANC, des Transparenzmodus sowie des Equalizers.

Ersteres, also die Echtzeitdaten, werden übersichtlich in Diagrammen dargestellt und zeigen nicht nur die Schadstoffbelastung der Luft, sondern stellen auch Lautstärkemessungen des Kopfhörers innerhalb und außerhalb des Hörers dar, inklusive Warnmeldungen, falls Grenzwerte überschritten werden.

Generell wirkt die App schick und aufgeräumt, auch, wenn das Aufrufen der Sound- und Filtereinstellungen auf den ersten Blick nicht selbsterklärend ist. Dabei „schiebt“ sich zum Beispiel beim Tap auf „Isolation“ ein Fenster nach oben, das wiederum auf zwei Reitern die ANC-Schaltung sowie einen Equalizer darstellt, welcher uns mit 3 Presets aber arg limitiert erscheint. Eine eigene Klangkurve zu erstellen, ist leider nicht möglich. Ein Fall für ein Update oder eine Version 2.

Klang des Dyson Zone

Schon beim Dyson-Event fiel uns der im wahrsten Sinne des Wortes unspektakuläre Klang auf, der sich beim Langzeittest mit dem finalen Produkt bestätigte: Der Dyson Zone klingt in Neutralstellung nüchtern, ja fast schon kühl und erinnert eher an lineare Studio-Kopfhörer wie den AKG K702.

Der Bassbereich kommt klar, definiert und sauber daher. Tonalitäten sind bis in die tiefen Register erfassbar, von angehobenen Bässen kann aber keine Rede sein. Somit fehlt den Dyson Zone dieser warme Grundcharakter, den man von anderen Consumer-Kopfhörern gewohnt ist.

Die Mitten werden ebenfalls hin zum Übergang der Höhen leicht angehoben, was Stimmen klar wiedergibt und Transparenz vermittelt. Die Höhen wiederum erfahren laut Neutralkurve eine leichte Anhebung, um dann langsam bis zur oberen Hörgrenze wieder leicht abzufallen. Das sorgt leider für einen etwas anstrengenden Klang. Auch weil er dadurch bei spitz gemischten Songs und S-Lauten bei gehobener Lautstärke zur Schärfe neigt (z.B. Neneh Cherry „Buffalo Stance“ und Madonna „Jump“).

Für einen geschlossenen Kopfhörer leuchtet der Dyson Zone die virtuelle Klangbühne im Kopf aber schön aus: Panoramafahrten lassen sich klar und deutlich verfolgen, und auch die Bewegung in den Raum hinein wird recht plastisch dargestellt.

Einen klanglichen Unterschied beim Umschalten von ANC, Transparenz und allem Aus gibt dagegen glücklicherweise nicht.

Noise Cancelling und Transparenzmodus des Dyson Zone

Das Noise Cancelling des Dyson Zone packt kräftig zu und löscht nicht nur tieffrequente, statische Störgeräusche heraus, sondern auch höhere Frequenzen wie Tastaturgeklapper oder Stimmen. Diese bleiben zwar leicht wahrnehmbar, dennoch sumpfen sie so weit ab, dass der Kopfhörer abgenommen oder per Transparenzmodus betrieben werden muss, um einen ca. drei Meter entfernten Gesprächspartner zu verstehen. Ähnliches leisten nur die Apple AirPods Max, Bose Headphones 700 oder die Sony WH-1000XM5.

Der Transparenzmodus lässt indes Außengeräusche an das Ohr, hebt aber das Grundrauschen auch mit an. Dennoch klingt das ähnlich natürlich, wie beispielsweise bei den AirPods Max.

Wer schnell mit seinen Mitmenschen kommunizieren will, kann dies durch Herunterklappen des Visiers auch schnell tun. Dabei schaltet sich die Luftreinigungsfunktion aus und Medieninhalte werden – wie bei Absetzen des Kopfhörers – pausiert und der Transparenzmodus wird aktiviert.

Nicht vergessen darf man aber die Filtergebläse in den Ohrmuscheln. Diese machen sich ständig als Rauschen und Surren bemerkbar, egal, ob auf Stufe 1 oder 3, wobei Letzteres doch so laut ist, dass andere davon „Wind“ bekommen. Wer das nicht will, muss die Luftfilterungsfunktion daher komplett deaktivieren. Klar sollte aber auch sein, dass dies arg auf die Akkulaufzeit geht: In unserem Praxistest mit mittlerer Luftfilterung und gehobener Lautstärke hielten die Dyson Zone keine vier Stunden durch, während wir auf knapp 50 Stunden nur mit aktiviertem ANC kamen.

Filterung von Luft

Dass Dyson viel Erfahrung mit der Reinigung von Luft hat, zeigt sich auch an dem breiten Portfolio an Luftreinigern. Diese Erfahrungen mit einem Kopfhörer zu kombinieren, sind nachvollziehbar und waren sicherlich auch nur eine Frage der Zeit. Wie gut aber nun der Dyson Zone Schadstoffe zu filtern vermag, können wir Kopfhörer-Fans, die bisher mit dieser Funktionalität keine Berührungspunkte hatten, leider nicht adäquat beurteilen. Der Hersteller selbst gibt aber an, dass der Dyson Zone Schadstoffe bis zu einer Größe von 0,1 Mikrometern filtern kann. Durch die stets gegebene Lücke zwischen Visier und Gesicht kann aber dennoch verschmutzte Luft an den Mund und die Nase gelangen. Einen vollständigen Schutz bieten die Kopfhörer daher nicht.

Telefonieren mit den Dyson Zone

Natürlich lässt sich mit dem Dyson Zone auch telefonieren. Die Sprachverständlichkeit ist dabei sehr gut. Unser Gegenüber klang dabei natürlich und direkt, und auch wir waren stets verständlich. Schaltet man die Luftfilterfunktion ein, nimmt unser Gegenüber besonders bei stärkster Einstellung ein „krisseliges“ Rauschen wahr.

Fazit

Die Dyson Zone sind ungewöhnliche Kopfhörer. Sie kombinieren Luft- und Lärmfilterung auf extrem hohen Niveau und klingen dabei so nüchtern, dass man fast meinen könnte, man hätte es mit einem linear klingenden Studiokopfhörer zu tun! Dabei arbeitet das Noise Cancelling sehr gut, und auch der Transparenzmodus und die App-Integration sind gelungen. Leider hapert es bei unserem Testgerät noch an den Touch-Oberflächen und – das mögen sicherlich für die meisten von uns die größeren Probleme sein – am hohen Preis und am Look. Dieser ist so ungewöhnlich, dass es Dyson im deutschsprachigen Raum schwer haben dürfte, das Straßenbild maßgeblich zu bestimmen. Auch, weil in unseren Großstädten die Schadstoffbelastung nicht die Ausmaße asiatischer Mega-Metropolen beträgt. Aber wer weiß, Apples markantes Stil-Design wurde zu Beginn ebenfalls belächelt und letztlich Inhalt zahlreicher Memes. Das muss nichts Schlechtes sein.

vor 1 Jahr von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)6 - 21.000 Hz
  • Gewicht mit Kabel710 g
  • Gewicht ohne Kabel669 g
  • Kabellänge150 cm

Lieferumfang

  • Visier
  • Visierreinigungsbürste
  • Stoffbeutel
  • USB-C-Ladekabel
  • Hardcase

Besonderheiten

  • in zwei Versionen erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC, LHDC

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