Wer am PC zockt und nicht viel Geld auf den Tisch legen möchte, sollte sich das Dodocool DA163 ruhig einmal anschauen und -hören. Als Gaming-Headset macht es gar keine schlechte Figur. Zu viel sollte man bei dem Preis aber nicht erwarten.
Zu den größeren Schwächen gehören das eingebaute Mikrofon, die Soundqualität beim Abspielen von Musik und die fehlenden Features in der Software. Dazu beschränkt sich das Headset auf den USB-Anschluss und das Kabel ist leider nicht austauschbar. Abgesehen von der Nutzung an einer Playstation 4 ist man also an den PC gebunden. Die LED-beleuchteten Ohrhörer sind dafür ganz hübsch, der Kopf sollte für das große Headset aber nicht zu klein sein.
Großes Headset zum kleinen Preis! Da leuchten die Augen vor Freude und das Headset dazu im Takt.
Das Headset
In Schwarz/Rot kommt das DA163 Headset von Dodocool daher und punktet damit schon einmal optisch. Hinzu kommt eine coole rote LED-Beleuchtung, die nicht nur beim Daddeln zur Musik pulsiert. Das funktioniert je nach Musikgenre mal besser, mal ist es ein fast durchgehend rotes Flackern. Aber immer nett anzuschauen, auch wenn man als Nutzer davon selber wohl am wenigsten hat.
Am linken Ohrhörer befinden sich neben dem 2,2 m langen USB-2-Kabel der Lautstärkeregler und ein Schlitz, hinter dem sich das Mikrofon versteckt. Die Polsterung der großen Hörer ist sehr weich und insgesamt macht das Headset trotz seiner 395 Gramm und imposanter Größe einen recht leichten Eindruck.
In Form gehalten wird der Kopfhörer durch ein im Handbuch „Stahlstirnband“ genanntes Kopfband. Darunter und somit auf dem Kopf liegt ein Band aus Kunstleder. Um sich der Größe des Kopfes anzupassen, nutzt Dodocool hier eine Art von Seilzug-System. Der Kopfhörer stellt sich dadurch beim Aufsetzen selbst ein, einrasten lässt sich hier daher entsprechend nichts. Da die Grundeinstellung allerdings eher für größere Köpfe festgelegt wurde, sitzt der Kopfhörer nicht wirklich sicher auf dem Kopf und ein Verrutschen ist bei Kopfbewegungen ziemlich wahrscheinlich.
Einen Blick in die beigelegte Kurzanleitung kann man sich zum Glück sparen. Hier gibt es nur einen unvollständigen Überblick über das Headset selbst und die Software. Was man benötigt, um die Funktionen des DA163 vollständig zu nutzen, ist natürlich die genannte Software, welche sich etwas versteckt im Support-Bereich der Dodocool Homepage finden lässt.
Die Software
Lädt man sich die offizielle Software zum DA163 herunter, kann man auf verschiedenen Wegen im Sound eingreifen.
Ein Equalizer passt den Grundklang in fünf Bändern nach Geschmack an. Auch ein „3D“ genannter Schalter lässt sich aktivieren. Dadurch wird der Sound weiter und scheinbar auch geboostet. Eine genaue Beschreibung dieser Funktion liefert Dodocool aber leider weder im Handbuch, noch im Treiberpaket. Zudem finden wir im EQ-Menü den Schnellzugriff auf insgesamt vier Profile, die man abspeichern kann. Im nächsten Reiter „Effekte“ wählt man zwischen vier voreingestellten Räumen: Theater, Bad, Wohnzimmer und Korridor. Wer unschönen Hall braucht, wird hier fündig, denn hochwertig klingen die Algorithmen nicht. In der Default-Einstellung sind die Effekte zum Glück deaktiviert. Das Mikrofon lässt sich im nächsten Menü boosten, muten und der Pegel (Gain) kann angepasst werden. Im letzten Punkt finden wir die 7.1-Surround-Einstellungen, in der wir alle sieben Lautsprecher + Sub im Raum verteilen können. Alle virtuellen Lautsprecher lassen sich dabei sowohl in der Entfernung, als auch in der Rotation zum Zentrum hin verstellen. Per Klick auf Reset lässt sich jede Einstellung im EQ und im 7.1-Menü wieder auf die Grundeinstellung zurücksetzen.
Der Surround-Einsatz
Um die 7.1-Funktion zu testen, spiele ich immer eine Reihe von Sounddemos ab. Und ja, generell funktioniert das auch mit dem DA163. Was ich mir an der Stelle von der Software gewünscht hätte, wäre die Möglichkeit, die Position der Boxen genauer festlegen zu können. Da nur bildlich dargestellt wird, wo sich die Speaker im virtuellen Raum befinden, ist es fast unmöglich zum Beispiel den rechten Speaker gleich von der Mitte zu positionieren wie den linken, da man die Lautsprechersymbole nur schieben und keine Werte angeben kann. Vielleicht hätten es auch einfach ein paar Presets mit unterschiedlichen Abständen der Speaker getan. Was komplett fehlt, ist die Möglichkeit, die Lautstärke der einzelnen Speaker zu bestimmen. 7.1 ist daher nett gedacht und prinzipiell nutzbar, aber nicht gut anpassbar.
Auch ohne 7.1 hinterlässt das DA163 im Spiel einen erstaunlich guten Eindruck. Selbst nach einiger Zeit beim entspannten Angeln in „Russian Fishing 4“ drückt es nirgendwo am Kopf, Vögel zwitschern schön im Raum, der Wind bläst durch die Bäume am See, bis dann am Abend plötzlich Mücken von allen Seiten hörbar werden und ich mangels Autan das Spiel wechseln möchte.
Als Konsolenzocker ist meine Spielesammlung auf dem PC recht mager, daher kommt hier die gute Nachricht für Leute wie mich: Das Headset funktioniert auch an der Playstation 4! Dann verzichtet man natürlich zwangsläufig auf die Software und somit auf den Eingriff in den Sound, aber das ist ja ganz normal.
Für meinen Geschmack könnte das Headset insgesamt etwas lauter sein. Anfangs störend, aber sicher eine Sache der Gewöhnung, ist die Tatsache, dass das Lautstärkerädchen falsch herum funktioniert. Man dreht nach unten, um die Lautstärke zu erhöhen.
Beim Spielen im Wohnzimmer an der PS4 zeigt sich eine weitere Schwäche: Die riesigen Ohrpolster überdecken zwar das gesamte Ohr, trotzdem hört man alles, was im direkten Umfeld passiert. Ist man also nicht alleine im Raum, fällt es schwer, sich auf das Spielgeschehen zu konzentrieren.
Wo wir bei Schwächen sind: Musik klingt über das Headset muffig und lässt sich auch mittels EQ nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis justieren. Aktiviert man den 3D-Schalter wird es tendenziell etwas besser, da die Höhen plötzlich dominant wirken. So richtig gefallen will aber auch das nach dem „Gefummel“ im EQ nicht. Der basslastige Sound ist also eindeutig eher für Games und weniger für die eigene Musikbibliothek geeignet.
Das Mikrofon
Auf einen verstellbaren Mikrofonarm verzichtet Dodocool. Stattdessen ist das Mikrofon direkt im linken Hörer verbaut und kommt laut eigenen Angaben mit einer Noise-Cancelling-Funktion daher. Das hat natürlich den Nachteil, dass das Mikrofon näher am Ohr als am Mund positioniert ist. Nebengeräusche nimmt das Mikro leider mit auf und durch die Boost-Funktion wird es zwar lauter, aber leider auch schlimmer. Ist im Spiel gerade laute Action angesagt, wird diese ebenfalls vom Mikro eingefangen, wobei da die Sprache zum Glück dennoch im Vordergrund bleibt. Insgesamt kann man das Mikrofon als nette Zugabe sehen und es ist auch erst mal ausreichend für Teamspeak oder Chats. Wer damit Sprachaufnahmen für YouTube-Videos o. Ä. machen möchte, wird damit nicht glücklich.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz32 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)@1kHz: 108 dB dB
- Gewicht mit Kabel395 g
- Kabellänge220 cm
Lieferumfang
- kein Zubehör enthalten