Es gibt nicht viele Hörer, die als Kraftpaket und Klangästhet zugleich eine gute Figur abgeben, was CTM mit den Explore P2 jedoch gelungen ist. Angesichts der vorhandenen Bassbetonung klingen die kabelbefreiten In-Ears zwar eigen und speziell, bieten aber ein hohes Klangniveau zu einem attraktiven Preis. Zu beanstanden ist die Mikrofonqualität, ansonsten punkten die leichtgewichtigen Wireless-Hörer mit einem stabilen, passgenauen Sitz, der wetterfesten Verarbeitung und einer umfangreichen Gerätesteuerung.
- bequemer, stabiler Sitz
- sehr leichte, kompakte Hörer
- funktionale Gerätesteuerung
- unterstützten das AAC-Format
- USB-C-Anschluss
- kein aptX
- schlechte Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
Der amerikanische Spezialist für professionelle In-Ear-Monitorsysteme Clear Tune Monitors, kurz CTM, hat mit den Explore P2 auch Wireless-Hörer für den Alltagsgebrauch im Programm, die den Bluetooth-Standard 5.0 und mit dem AAC-Format einen hochwertigen Audiocodec unterstützen. Zur Steuerung von Android- und iOS-Geräten sind die kabelbefreiten In-Ears zudem mit einer funktionalen Remote ausgestattet.
Dass die US-Edelschmiede Erfahrung bei der Entwicklung von In-Ear-Systemen besitzt, macht sich beim Tragekomfort positiv bemerkbar, denn die ergonomische Passform sitzt wie angegossen und die kompakten Hörer schließen optimal mit der Ohrmuschel ab. Das fördert einen stabilen Halt und lässt das Gehäuse problemlos unter einer Mütze verschwinden, während das äußerst geringe Gewicht von vier Gramm pro Seite auch bei längeren Einsätzen einen bequemen Sitz begünstigt. Da die In-Ears gemäß IPX6 wasserbeständig verarbeitet sind, ist das System darüber hinaus im Freien vor witterungsbedingter Nässe geschützt. Auch das als Ladestation dienende Transport-Case ist ausgesprochen leicht, bringt gerade einmal 34 Gramm auf die Waage und besitzt ein handliches Format.
Bei gehobenem Pegel bieten die Explore P2 eine Laufzeit von viereinhalb Stunden, wobei die Hörer im Case vier Mal vollständig und ein weiteres Mal zu vierzig Prozent aufgeladen werden können, so dass die Gesamtlaufzeit bei dreiundzwanzig Stunden und 30 Minuten liegt. Verzichtet wurde auf eine Schnellladefunktion, was die spontanen Einsatzmöglichkeiten oder eine Nutzung auf längeren Reisen etwas einschränkt. Während ein Ladezyklus der In-Ears achtzig Minuten in Anspruch nimmt, ist die Akkureserve des Cases über das mitgelieferte USB-C- auf USB-A-Ladekabel in zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten wieder hergestellt. Gut umgesetzt ist hierbei, dass Hörer und Transportbox über eine Ladestandsanzeige in Form von LEDs verfügen. Insofern ist auch bei geschlossener Box ersichtlich, wann die Wireless-Hörer aufgeladen sind, zumal das Case per LED-Kette eine Orientierung bietet, wie viel Reserve noch vorhanden ist.
Gerätesteuerung
Das Koppeln der In-Ears, die im Verbund mit verschiedenen iOS- und Android-Geräten innerhalb einer städtischen Bebauung eine stabile Reichweite von neun Metern boten, kann mit der Entnahme aus dem Transport-Case erfolgen. Hierbei werden die Hörer eingeschaltet und automatisch in den Pairing-Modus versetzt, während ein Zurücklegen in die Ladevorrichtung das System ausschaltet. Alternativ ist auch ein manuelles Ein- und Ausschalten der Explore P2 möglich, indem einer der beiden Multifunktionstaster gedrücktgehalten wird. Besteht eine Funkverbindung, steuert ein kurzes Drücken die Wiedergabe, was beidseitig erfolgen kann und auch zum Annehmen sowie Beenden von Telefonaten dient. Eine Titelauswahl ist zudem per zweifachem Tastendruck möglich, wobei über die linke Seite zurück- und rechtsseitig vorgesprungen wird. Darüber hinaus lässt sich die Lautstärke durch ein dreifaches Drücken linksseitig reduzieren und per rechten Hörer erhöhen. Sprachassistenten können bei pausierender Wiedergabe hingegen an beiden Hörern durch ein kurzes Gedrückthalten aktiviert werden. Während die Remote tadellos funktioniert und eine umfangreiche Gerätesteuerung unterstützt, stellt die Sprachverständlichkeit beim Telefonieren ein gewisses Manko dar. Insbesondere die eigene Stimme ist schlecht zu verstehen, da sie recht leise, dumpf und von metallischen Störgeräuschen beeinträchtigt wiedergegeben wird.
Sound
Die Explore P2 verfügen über einen ungewöhnlich hohen Output, der an professionelle Systeme erinnert und reichlich Reserven bietet, da bereits zur Hälfte aufgedrehte Hörer für Zimmerlautstärke sorgen. Der Maximalpegel reicht hingegen aus, um altehrwürdige Klassikaufnahmen bei Discolautstärke zu hören, weshalb ein Blick auf die eingestellte Lautstärke vor dem Gebrauch gut tut. Ungewöhnlich erscheint zunächst auch die Intensität des Tieftonbereiches, da die In-Ears bei bassaffinen Produktionen gekonnt die Grenzen zur Überbetonung ausloten und eine sehr kräftige, satte Basswiedergabe mit massivem Tiefbass besitzen. Das wuchtige Bassfundament klingt jedoch weder dumpf noch mulmig, sondern beeindruckend druckvoll und durchaus spektakulär. Die Explore P2 einfach als „lautstarkes Bassmonster“ abzustempeln, wäre ohnehin nicht richtig, auch wenn die Hörer nicht unbedingt zugänglich sind. Mit dem Einhören entpuppt sich der volle Klang jedoch als fein aufgefächert, so dass keinerlei komprimierte Dichte oder Enge empfunden wird. Im Gegenteil, die virtuelle Bühne überrascht angesichts der Preisklasse mit räumlicher Tiefe und einer sauberen Ortbarkeit.
Das Klangbild selbst wirkt im Bassbereich erdig, wobei die Mitten- und Höhenanteile eindeutig heller wahrgenommen werden, und ist insgesamt klar. Während sich der mittlere Frequenzbereich durch Detailreichtum und eine gute Auflösung auszeichnet, faszinieren die In-Ears mit einer schnellen, präzisen und frischen Höhenabbildung, die sehr ausbalanciert erscheint und richtig großes Kino bietet. Auch machen die eingesetzten Fullrange-Treiber ihrem Namen alle Ehre, da in den oberen Lagen keine Anzeichen eines Abfalls wahrzunehmen sind und der Frequenzbereich insgesamt breitbandig ausgeschöpft wird.
- 97,90 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabelje 4 g, Case 42 g
Lieferumfang
- 6 Paar Eartips in drei Größen (S, M, L)
- USB-C auf USB-A-Ladekabel
- Transport-Case
Besonderheiten
- BT-Codecs: SBC, AAC
- BT-Version: 5.0