Mit dem CE320 hat CTM ein In-Ear-System im Angebot, das für professionelle Anwendungen konzipiert wurde und zu einem attraktiven Preis angeboten wird, der aktuell im Handel sogar klar unterboten wird. Die genreübergreifend geeignete Klangqualität ist überzeugend ausgewogen, präzise und frisch. Mit diesen Eigenschaften empfiehlt sich der Hörer genauso für Musikliebhaber, die den Kopfhörer zum reinen Musikgenuss, mobil oder beim Sport nutzen möchten.
CTM beziehungsweise Clear Tune Monitors aus Orlando, Florida hat sich auf den professionellen In-Ear-Bereich spezialisiert und bietet sowohl fertig konfektionierte Produkte als auch maßgeschneiderte Lösungen an. Wir haben uns das Modell CE320 näher angesehen, das für einen Listenpreis von 349 Euro mit drei Balanced-Armature-Treibern pro Seite aufwartet.
Der CE320 markiert im Programm von CTM den Einstieg in den In-Ear-Monitorbereich. Mit drei BA-Treibern ist die Ausstattung dabei beachtlich und greift laut Hersteller auf das Know-how des gleichen Entwicklerteams zurück, das auch die großen Da-Vinci-Modelle IX und X konzipiert hat, die auf je neun beziehungsweise zehn Treiber setzen und im deutlich vierstelligen Preisbereich angesiedelt sind. Man darf also gespannt sein.
Ausstattung und Praxis
Viel gibt es nicht zu berichten, denn das System ist schnörkellos für den professionellen Einsatz konzipiert. Es verzichtet deshalb auf jegliche Funktionen, die man aus dem Konsumentenbereich kennt. Die Kopfhörer werden kabelgebunden mit dem Wiedergabegerät (oder Funkempfänger) verbunden.
Die Konstruktion ist dabei überzeugend praxistauglich: Der gewinkelte 3,5-mm-Anschlussstecker ist vergoldet, das Kabel robust geflochten und damit angenehm gegen Verknotungen geschützt. Auch ein Adapter auf das 6,3-mm-Format liegt bei. Die Ohrstücke bestehen aus kräftigem, transparenten Kunststoff und sind per IEM-Anschluss auf die Kabel aufgesteckt. Für eine gute Passform sorgen je drei Paar Passstücke aus Silikon- und Memoryschaumstoff. Der Tragekomfort ist dauerhaft hoch, und die Hörer sitzen dank eines Über-Ohr-Bügels stets sicher im Ohr – auch bei Bühnenaktivitäten und im Sporteinsatz.
Da Kabel und Ohrstücke trennbar sind, lassen sich die Komponenten im Bedarfsfall austauschen. CTM hat sogar eine Auswahl explizit hochwertiger Anschlusskabel im Angebot.
Konzeptionell sind Schalter, Mikrofone oder Telefonfunktionen nicht vorgesehen, da es sich um reine Kleinstmonitore handelt. Gleichwohl kann man das System zukünftig optional um einen Bluetooth-5.0-Empfänger erweitern, der gegen das Kabel getauscht wird und aus dem CE320 einen drahtlosen Kopfhörer mit integriertem Mikrofon und typischer Drei-Tasten-Fernbedienung machen soll.
Klang
Zugegeben, die Leistung des Premium-Modells Da Vinci X sollte man nicht erwarten. Gleichwohl ist es schlicht erfrischend und positiv erhellend, wenn man nach etlichen Tests von Bluetooth-Geräten plötzlich ein kabelgebundenes, professionelles 3-Wege-System hört. Die passive Geräuschdämmung ist gut, wenngleich weniger effektiv als mit angepassten Passstücken.
Der Klang der CE320 ist rundum überzeugend und glänzt durch erstaunlichen Detailreichtum. Das Testgerät verfügt über beachtliche Pegelreserven, klingt allerdings auch mit leisen Lautstärken gut. Im Bassbereich reicht der Hörer tief hinab und reproduziert auch Tiefbass, ohne dabei zu Wummern. Gleichzeitig ist er in diesem Bereich erstaunlich pegelfest. Die Bässe im Allgemeinen sind stets konturiert und herrlich druckvoll. Der Zusatz „Extra Bass“ auf der Packung ist daher leicht irritierend. Verglichen mit konventioneller Konsumentenware agiert der CE320 für meine Begriffe im Bass eher neutral und durch die hohe Straffheit sogar gefühlt „schlank“. Dieser Eindruck deckt sich auch mit der Herstellereinschätzung online, die auf ein neutrales Frequenzbild hinweist.
In den Mitten ist der Wiedergabe stets klar und ermöglicht so einen transparenten Blick in die Mischung mit sauberer Sprachverständlichkeit. Genau so tönt es aber bei Rock herrlich vollmundig und bietet auch klassischen Instrumenten die nötige Grundtonwärme.
In den höheren Frequenzen klingt der CE320 offen und durchaus edel-luftig. Hier erzeugt der Testkandidat Detailreichtum und Schnelligkeit. So knallen Snaredrums mit viel Biss im positiven Sinne. Dabei wird die Grenze zur Härte klar gezeigt, aber im tontechnischen Sinne nicht durch das Ausgabegerät überschritten.
Beachtlich ist auch das breite Panning mit einer stabilen Positionierung. Bewegungen in der Mischung sind dabei leicht und sogar mehrschichtig nachvollziehbar. Auch eine nachvollziehbare Räumlichkeit wird geliefert, was insbesondere für künstliche und reale Hallräume gilt. Einzig bei der Tiefenstaffelung sind die Kopfhörer gegenüber Lautsprechern im Hintertreffen.
Abschließend gibt es auch ein Lob für die jederzeit nachvollziehbare Dynamik, womit auch der Genuss orchestraler Werke und akustischen Jazzaufnahmen zur Hörfreude wird. Dabei scheint mir hier bemerkenswert, wie gut die Feindynamik auch innerhalb detailreicher Mischungen erkennbar ist – ein großes Kompliment!
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzip3 Wege Balanced-Armature-Treiber
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 16.000 Hz
- Impedanz20 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)119 dB
- Gewicht ohne Kabel10 g
- Kabellänge120 cm
Lieferumfang
- je drei Paar Passstücke aus Silikon und Memory-Schaumstoff
- abnehmbares Kabel mit 3,5-mm-Winkelklinkenstecker
- Adapter auf 6,35 mm
- Trage-Etui
Besonderheiten
- Weitere Infos unter: www.hyperactive.de/ce320
Hallo. Habe die CE320 seit einer Woche hier. Von neutralem Bass kann keine Rede sein! Der packt schon ordentlich in den tieferen Regionen zu. Ein ER4XR zB klingt in dem Bereich total Blutleer, obwohl dieser IE von Etymotic auch mit Extra Bass beworben wird. Warum veröffentlicht ihr eigentlich keine Messungen zu diversen KH bzw In Ears?
Hallo, Messungen zu In-Ears veröffentlichen wir nicht, da uns diese nicht exakt genug sind.