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Bowers & Wilkins Pi8

Sehr gut klingende True Wireless In-Ears mit effektivem, adaptivem ANC

Kurz & knapp

Bowers & Wilkins bieten mit den Pi8 mit das Beste, was man im Moment von True-Wireless-Kopfhörern erwarten kann, auch wenn Auracast und Dolby Atmos fehlen. Dennoch lohnt sich ein Probehören der Pi8 nicht nur für Fans der britischen Edelmarke, denn nicht nur der Klang und das Noise Cancelling wissen zu überzeugen.

Vorteile:
  • Sehr guter Klang
  • Sehr gutes Noise Cancelling
  • aptX Lossless und aptX Adaptive Codecs
  • Multipoint
  • Lade-Case kann als Audioadapter genutzt werden
Nachteile:
  • Nicht Auracast-fähig
  • Kein Dolby Atmos
  • Limitierte Möglichkeiten in der App
  • ANC und Lautstärke lassen sich nicht gleichzeitig steuern
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Zum Herbst positionieren sich die Hersteller für die verkaufsträchtigsten Monate des Jahres mit den neusten Modellen. Bowers & Wilkins stehen dem in nichts nach und zeigen stolz mit dem Pi8 das neue Top-Modell ihrer True-Wireless-Serie.

Auch das gehört bei Bowers & Wilkins zum guten Ton: Das Lade-Case ist zugleich ein drahtloser Audioadapter via USB-C und kann auf Flügen das Bordprogramm verlustfrei an die In-Ears übertragen. Aber auch als Audiointerface für den Rechner, das Tablet oder das Handy kann das Etui als Audio-Interface eingesetzt werden. Zudem sollen ein überarbeiteter DSP und D/A-Signal-Wandler der Audioqualität einen weiteren Schub geben. Parallel wurde auch ein Pi6 mit reduziertem Feature-Set (zur News) angekündigt. Ein Test des kleineren Neulings werden wir nachreichen, sobald dieser verfügbar wird.

Eine unverbindliche Preisempfehlung von 399 Euro ist eine Hausnummer. Wer für den Erhalt eines TWS In-Ears so knapp an der 400er-Marke vorbeirauscht, sollte im Gegenzug auch das Beste, was der Markt zu bieten hat, erwarten. Ob das zutrifft, erfahrt ihr in diesem Test.

Bowers & Wilkins Pi8 – Quick Facts:

  • adaptive Geräuschunterdrückung (ANC) mit Pass-Through (Transparenzmodus)
  • drahtlose 24-Bit-Signalübertragung
  • 12-mm-Carbonkalotten-Treiber
  • Bluetooth-Version: 5.4
  • Bluetooth Codecs: SBC, AAC, aptX, aptX Lossless, aptX Adaptive
  • Touch-Steuerung von Musik und Anrufen personalisierte Benutzereinstellungen und Musikstreaming über App (iOS/Android)
  • unterstützt MFi (Made for iPhone)
  • 5-Band-EQ / TrueSound-Modus über App
  • 3 x 2 integrierte Mikrofone für ANC und Anrufe
  • Multipoint (kann mit zwei Bluetooth-Geräten gleichzeitig gekoppelt werden)
  • Spielzeit: bis zu 6,5 Stunden (mit ANC) + 13,5 Stunden über Ladecase
  • Ladezeit: ca. 2 Stunden (voll, abhängig vom verwendeten Ladegerät), 15 Minuten Aufladen ergibt 2 Stunden zusätzliche Spielzeit
  • kabelloses Laden im Etui über Standard-Qi-Ladegerät (optional)
  • inklusive Ladeetui, 60 cm USB-C-Ladekabel, 80 cm Miniklinke-auf-USB-C-Audiokabel und 4 Sets Ohrhörer (XS/S/M/L)
  • IP54-Zertifizierung (nur die In-Ears)
  • Abmessungen Ladecase: 6,5 x 5,2 x 2,9 cm (BxHxT)

Lieferumfang und Auftreten der Bowers & Wilkins Pi8

Die in einem stabilen, plastikfreien Karton gelieferten Bowers & Wilkins Pi8 kommen mit vier Paar Silikon-Ear-Tips sowie einem 60 cm langen Ladekabel (USB-C auf USB-C) und einem (analogen) Miniklinken-auf-USB-C-Kabel mit rund 80 cm Länge.

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Die etwas „knubbelige“ Form der Pi7 S2 (Test) ist einer länglichen gewichen. Das vereinfacht das Einsetzen, da man über den annähernd waagerechten Sitz einfacher die perfekte Passform erreicht. Beim Blick in den Spiegel wirken die Pi8 schlanker als die Pi7 und auch schicker, zudem treten die Hörer nicht so weit hervor, was auch Mützenträgern zugutekommt.

Das Case ist ebenfalls von recht schlanker Natur. Es ist flach genug, um in der Hosentasche nicht gleich als Beule zu stören, und auch der Magnetverschluss gehört zur komfortableren Art: Das Case lässt sich mit einer Hand öffnen und schließen.

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Farblich stellt Bowers & Wilkins vier Modelle ins Schaufenster: Neben Schwarz, Blau und Weiß dürft ihr euch auch eine grüne Variante in die Ohren stecken, wobei die Metall-Applikationen jeweils farblich in Gold, Silber bzw. Blau korrespondieren. Die Pi8 sind nicht nur schick, sondern auch sehr gut verarbeitet. Alles macht einen soliden Eindruck.

Bluetooth: Verbindung schnell aufgebaut

Dank neuester Bluetooth-Version 5.4 geht ein Koppeln schnell vonstatten und mit den Codecs SBC, AAC, aptX, aptX Adaptive sowie aptX Lossless bleiben bei entsprechend ausgestatteten Smartphones keine Wünsche offen. Dank Multipoint könnt ihr die Pi8 mit zwei Geräten gleichzeitig koppeln, wobei natürlich zwei Streams gleichzeitig nicht möglich sind. Seid ihr aber mit einem Tablet verbunden, reicht euer Handy den Anruf durch, pausiert die Wiedergabe, um diese dann nach Beendigung des Telefonats automatisch fortzusetzen.

Auracast (siehe Ratgeber) jedoch bietet Bowers & Wilkins bei den Pi8 nicht an.

Die Bluetooth-Reichweite entspricht dem üblichen Standard von 10 bis 12 Metern in geschlossenen Räumen, während wir im Freifeld gute 30 Meter erreichten.

Akku: So lange halten die Bowers & Wilkins Pi8 durch

Die Batterielaufzeit hält in der Praxis Pi mal Daumen, was der Hersteller verspricht. Bis zu 6,5 Stunden (mit ANC) halten die Pi8 mit einer Ladung durch, zusätzliche 13,5 Stunden liefert das Lade-Case. Nach ca. 2 Stunden Ladezeit sind die In-Ears voll, dank Schnellladeoption ergeben 15 Minuten Aufladen 2 Stunden zusätzliche Spielzeit. Per USB-C oder aber kabellos über ein Standard-Qi-Ladegerät füllt ihr das Case selbst dann wieder auf.

Bowers & Wilkins Music App

Die schick gestaltete App für iOS und Android biete einige Tuning-Möglichkeiten, ein Konfigurations-Chamäleon sind sie allerdings nicht. Die App zeigt euch den Akkustand der In-Ears sowie des Cases, ihr könnt zwischen ANC, Transparenzmodus und Aus schalten sowie einen 5-Band-Equalizer aufrufen. Dieser stellt die fünf Frequenzbereiche „Lo“, „Lo-MID“, „MID“, „Hi-MID“ und „HI“ je einen Schieberegler zur Verfügung, um in +/-12 Schritten die entsprechenden Bereiche zu bearbeiten. Mit jeweils 6 dB Anhebung oder Absenkung korrigiert ihr effektiv das Klangbild. Schade ist, dass sich keine Presets abspeichern lassen. Wer also häufiger zwischen Musik und Spoken-Word-Inhalten hin- und herspringt, und speziell für Podcasts die Mitten zur besseren Sprachverständlichkeit angehoben hat, muss hier immer selbst Hand anlegen. Die App merkt sich natürlich die letzte Einstellung und da die Pi8 über keinerlei eigene Einmesstechnologien oder Hörtests verfügen, kann der EQ ein nützlicher Helfer sein. Aktiviert ihr „True Sound“, die Neutralstellung der Kopfhörer, wird der Entzerrer deaktiviert.

Zudem unterstützt die Bowers & Wilkins Music App direktes Musikstreaming für Qobuz, TIDAL, Deezer sowie die Radiosendervielfalt von TuneIn. Wenn ihr einen Account dieser Anbieter habt, könnt ihr diese Dienste direkt aus der App heraus starten.

Wir empfinden die Möglichkeit der Steuerung an den In-Ears selbst aber als limitiert, denn viel anpassen könnt ihr nicht. Die Lautstärke ändern und gleichzeitig das ANC sowie Transparenzmodus schalten geht zum Beispiel nicht.

So steuert ihr die Bowers & Wilkins Pi8

Die Oberflächen der beiden Hörer arbeiten kapazitiv und reagieren auf Touch-Befehle. Für Wischgesten sind sie nicht empfänglich, nur Antippen und Halten werden umgesetzt, wobei jeder Befehl durch einen Statuston bestätigt wird. Abschalten könnt ihr diesen nicht, er ist aber auch nicht übermäßig laut. Wobei während unserer Tests aufgefallen ist, dass dieser Bestätigungs-Sound das ein oder andere Mal einfach „verschluckt“ wird.

Ein einmaliges Tippen startet oder stoppt die Wiedergabe, doppeltes Tippen schaltet einen Track weiter, ein Dreifach-Tipp einen zurück. Klingelt das Telefon, hebt ihr mit einer Berührung ab, per zweimal Tippen und Halten lehnt ihr den eingehenden Call ab.

Darüber hinaus schaltet ihr über den linken Hörer durch längeres Halten zwischen ANC- und Transparenzmodus um. Auf der rechten Seite ruft ihr so den Sprachassistenten (Siri, Alexa, Google Assistent) auf. Bis auf Letzteres gelten die Tipp-Gesten für beide Seiten gleichermaßen. So limitiert dies erscheinen mag, die Lernkurve ist dadurch äußerst flach, da ihr nicht groß denken müsst, welche Seite denn nun welche Funktion steuert. Fehlbedienungen werden so reduziert.

Wie gut sind das ANC und der Transparenzmodus der Bowers & Wilkins Pi8?

Das adaptive Noise Cancelling der Bowers & Wilkins Pi8 macht seinen Job sehr gut. Moderate Störgeräusche werden über einen breiten Hörbereich sehr gut gedämpft. Stimmen, Vogelgezwitscher, aber auch Monotones (Zug, Tastaturgeklapper, etc.) treten deutlich in den Hintergrund und dringen leise an die Ohren durch. In unserem Testszenario mit Weißem Rauschen zeigt sich, dass vor allem in den oberen Mitten eine höhere Durchlässigkeit besteht, als es zum Beispiel bei den Apple AirPods Pro 2 oder den Bose QuietComfort Ultra Earbuds der Fall ist. Diese beiden Kandidaten haben hier leicht die Nase vorn.

Der Transparenzmodus der Pi8 arbeitet ebenfalls auf hohem Niveau. Das über die Mikrofone eingefangene Signal wird etwas leiser und „telefoniger“ an die eigenen Ohren durchgereicht. Wer daher auf eine besonders hohe Natürlichkeit des Pass-Through-Modus Wert legt, sollte sich die AirPods Pro 2 einmal genauer anhören.

Wir konnten aber selbstverständlich mit den Pi8 in den Ohren jedem Gespräch folgen, sodass wir zu keiner Zeit das Gefühl hatten, die Hörer aus dem Ohr nehmen zu müssen.

Hervorzuheben ist, dass das ANC kaum wahrnehmbares Eigenrauschen produziert und auch der Transparenzmodus weiß hier zu überzeugen. Auch der Sound des Nutzsignals ändert sich dadurch nur marginal.

Wie klingen die Bowers & Wilkins Pi8?

Egal, ob Hi-Res Audio via aptX Lossless per Android oder einfach nur per AAC via iPhone – die Bowers & Wilkins Pi8 klingen einfach sehr gut! Das gilt auch, wenn ihr das Lade-Case per Kabel zum Beispiel mit eurer Stereoanlage verbindet – das Signal wird quasi verlustfrei weitergegeben.

Neben unserer (verlustbehafteten) Spotify-Playlist haben wir die Pi8 natürlich auch über Apple Music (Lossless) sowie Qobuz-Streams gehört und zudem Hi-Res Audio FLACs von Rechnern gestreamt bzw. via USB-Audio per Case übertragen.

Die 12-mm-Treiber aus Kohlefaser-Membranen und speziell entwickelte DSPs lassen die Pi8 hörbar in der oberen Liga spielen: Klassik überzeugt durch Detailtreue und -tiefe. In einem unserer Test-Tracks war ein begleitendes Cembalo deutlich zu hören, die Violinen wurden im strahlenden Glanz wiedergegeben.

In Sachen Bass zeigen die Pi8, wie tiefe Töne klingen können, ohne den Mitten die Energie zu rauben. Der leicht angezerrte Tiefbass bei „WAP“ von Cardy B ist sehr definiert und trotzdem erlebbar. Ähnliches Klangbild geben die Pi8 bei „WTF“ von Missy Elliott oder zu Beginn des Tracks „Piano Smasher“ der Blue Man Group.

Die HiFi-mäßige Klangtextur der Pi8 unterstreichen in Elektronikbereich auch Titel wie „Strobe“ von deadmau5, ein schiebender Groove, bei dem im Mittenbereich viel passiert, von rhythmisierenden Snare-Arpeggien, bis zu hin verhallten Geräusch-Kaskaden, die sehr definiert abgebildet werden. Madonnas „Jump“ ist ein Titel, der in den Höhen bei Hörtests gerne übermäßig auffährt und das Gesamtbild zu sehr dominiert. Hier zeigen die fein auflösenden Pi8 wie schon beim Klassiktest, dass ermüdungsfreies Hören mit In-Ears in der Qualität der Pi8 möglich ist. Wenn bei Titeln wie „Goto 10“ von Amon Tobin im Stereobild viel passiert, geht der Hörspaß mit den Pi8 deutlich nach oben. Geräusche und Klänge lassen sich sowohl in der Breite als auch Tiefe sauber, klar und präzise orten.

Wie bereits erwähnt, unterstützen die Bowers & Wilkins keine Dolby Atmos Streams (und dazu auch kein Headtracking), diese werden als reine Stereo Files abgespielt. In der oberen Preisklasse von knapp 400 Euro müssen wir das den Pi8 ankreiden. Wobei auch hier die Devise gilt: „Besser gar kein Dolby Atmos, als schlecht umgesetzt.“

Die Klangtextur ist ähnlich der seiner Vorgänger, und bei den Pi8 konstatieren wir beste Klangqualität in der TWS-Sparte. Das Telefonieren funktionierte ebenso reibungslos in überzeugender Audioqualität.

Fazit

Die Bowers & Wilkins sind großartig klingende True Wireless In-Ears, die mit 399 Euro aber auch einen stolzen Preis aufrufen. Wer auf Dolby Atmos, Headtracking und tiefgreifende Konfigurationsmöglichkeiten verzichten kann, dafür aber ein wirkungsstarkes Noise Cancelling gepaart mit starkem HiFi-Klang sucht, macht mit den neuen Bowers & Wilkins Pi8 nichts verkehrt.

vor 3 Wochen von Ralf Willke
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabelje 7 g, Case 46 g
  • Kabellänge60 cm

Lieferumfang

  • 4 Paar Ohrpassstücke (XS, S, M, L)
  • USB-C-Kabel (Miniklinke)
  • USB-C-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz, Weiß, Blau und Grün erhältlich
  • BT-Version: 5.4
  • BT-Codecs: SBC, AAC, aptX, aptX Adaptive, aptX Lossless

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