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Beyerdynamic Verio 200

Open-Ear mit aptX Adaptive und hohem Tragekomfort

Kurz & knapp

Die Verio 200 sind ein grundsätzlich gelungener Einstand von Beyerdynamic in das boomende Marktsegment der Open-Ear-Hörer. Sie sehen ziemlich schick aus und tragen sich angenehm. Den Akkus hätte ein bisschen mehr Stamina durchaus nicht geschadet, dafür bewegt sich der Klang am oberen Ende dessen, was physikalisch mit dem Prinzip der offenen Luftübertragung möglich ist. Die Touch-Bedienung bedarf allerdings ein gutes Stück Fingerspitzengefühl und auch die schlichte Anzahl und Komplexität der Gesten braucht ein wenig Routine. Telefonate lassen sich mit ihnen in befriedigender Qualität führen und die zugehörige App ermöglicht eine vollständige Kontrolle über den Klang und die Touch-Funktionen.

Vorteile:
  • Hoher Tragekomfort
  • Luftiges Tragegefühl
  • Elegantes Design
Nachteile:
  • Etwas bassschwach
  • EQ-Änderungen erst nach Speichern wirksam
  • Touch-Bedienung etwas kompliziert
  • Recht geringe Akkulaufzeit
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Open-Ear-Kopfhörer, die weder den Gehörgang verschließen, noch das ganze Ohr abdecken, sondern locker auf dem Gehörgang liegen, sind gerade ohne Frage ziemlich angesagt. Das hat gute Gründe, denn sie sind der ideale Kompromiss zwischen dem leichten Tragegefühl eines In-Ears und der Offenheit eines Over-Ear-Hörers (nur auf die Annehmlichkeiten der aktiven Geräuschunterdrückung muss man hier prinzipbedingt natürlich verzichten). Nachdem sich Firmen wie OneOdio, Shokz oder Soundcore in diesem Segment schon mächtig noch vorne geprescht sind, bringt nun auch die Traditionsfirma Beyerdynamic ein Ear-Modell auf den Markt, das wir uns natürlich sofort auf die Lauscher gelegt haben.

Die neuen Open-Ear-Hörer von Beyerdynamic wurden auf den klangvollen Namen Verio 200 getauft und versprechen ergonomischen, leichten Sitz und hervorragenden Klang bei gleichzeitiger Transparenz gegenüber Umweltgeräuschen. Zwei Mikrofone mit Qualcomms cVc-Algorithmen (clear voice capture) sollen für gute Sprachverständlichkeit beim Gegenüber sorgen und mit IP54-Zertifizierung (Schutz gegen Spritzwasser und Schweiß) lässt sich das Geschäftstelefonat dann auch beim Joggen erledigen (es soll Menschen geben, die das tatsächlich tun).


Welche Vor- und Nachteile Open-Ear-Kopfhörer besitzen könnt ihr detailliert in unserem Ratgeber nachlesen, eine Kurzfassung zeigt euch unser Youtube-Video:

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Die Technik der Beyerdynamic Verio 200

In Bezug auf die technischen Spezifikationen geben sich die Verio 200 zeitgemäß: Sie reproduzieren einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz, funken über Bluetooth 5.3 und bieten die Audiocodecs aptX Adaptive, AAC und SBC. Multipoint mit zwei Geräten gleichzeitig wird ebenfalls unterstützt.

Äußerlichkeiten

Die Verio 200 sind in drei Farbvarianten erhältlich: Schwarz, Creme und Sport, wobei die letztgenannte – bis auf die Zierfarbe Orange am Ohrbügel – weitgehend der Version in Schwarz entspricht. Alle drei Varianten werden mit einem handschmeichelnden Case geliefert, in dem sie beim Laden und beim Transport einen bequemen Unterschlupf finden. Da die Hörer hier nebeneinander liegen, ist es mit rund zehn Zentimetern in der Breite und sieben Zentimetern Länge (bei einer Höhe von ca. 2,5 cm) deutlich größer, als man es von den „Eier“-Cases vieler In-Ears kennt. Und das fühlt sich gut an, weil man hier ein richtiges Etui in der Hand hat, das einem – dank des griffigen Oberflächenfinish – auch mit schwitzigen Fingern beim Work-out im Gym nicht aus den Händen flutscht.

In dem Case, das via USB-C mit Strom versorgt wird, versteckt sich genug Batteriekapazität für etwas mehr als drei volle Ladungen. Mit einer Ladung kommen die Verio 200 auf rund acht Stunden Spielzeit. Mitbewerber bringen es hier allerdings teilweise schon auf das Doppelte und mehr. Wenn es schnell gehen soll und muss, reicht ein Case-Aufenthalt von zehn Minuten, um die Stromspeicher der Hörer für eine Stunde zu füllen.

Wir hatten die Variante in Creme zum Test bekommen und konnten dem Design eine gewisse Eleganz abgewinnen. Case und Hörer sehen wirklich hochwertig aus und wirken auch im Büro oder bei Videokonferenzen seriös.

Tragekomfort und Bedienung der Beyerdynamic Verio 200

Das Anlegen der Beyerdynamic Verio 200 gestaltet sich unproblematisch: Man legt sie sich mit dem weichen Silikon-Bügel über die Ohrmuschel, wobei der hintere, pendelförmige Teil hinter dem Ohr, die Lautsprecher-Einheit dagegen über dem Gehörgang platziert wird. Der Sitz ist dabei relativ angenehm und deutlich weniger stramm, wie beispielsweise bei den OneOdio OpenRock, sodass man die Verio 200 auch über eine sehr lange Zeit (beispielsweise im Büro) gut tragen kann. Im Umkehrschluss ist das natürlich auch ein bisschen wackeliger als bei festsitzenden Kandidaten. Die Test-Joggingrunde konnte ich aber absolvieren, ohne dass die Hörer sich vom Laufenden verabschiedeten.

Friemelig war dabei allerdings die sehr sensible Touch-Steuerung auf der Rückseite der Lautsprecher-Gondeln. Schon kurze Fehlgriffe beim Zurechtrücken der Hörer führten häufiger zum unerwünschten Auslösen der Wiedergabefunktion. Überhaupt empfand ich die Touch-Kommandos als sehr lernintensiv, da die Komplexität bis hin zum Dreifach-Drücken reicht. Besonders die Funktion zur Lautstärkeänderung (wahlweise links oder rechts einmal kurz tippen, dann lang gedrückt halten), die sich auch in der App nicht ändern lässt, mochte mir beim Joggen nicht wirklich zielsicher von den Fingern gehen.

App-Steuerung

Beyerdynamic liefern aktuell ihre neueste Steuerungs-App (V 1.0) aus, mit der eine Vielzahl von Funktionen des Hörers bereits zuverlässig steuern lassen. Darunter die Dauer bis zur automatischen Abschaltung, die Adressierung von Touch-Kommandos auf Funktionen und – das Wichtigste – ein 5-Band-Equalizer (64 Hz, 250 Hz, 1.000 Hz, 4.000 Hz, 8.000 Hz), der neben vier Presets beliebig viele speicherbare Anwender-Presets ermöglicht. Die Bänder und der Pegelhub (+/- 6 dB) sind dabei grundsätzlich gut gewählt, um den Klang wirkungsvoll auf die Pelle zu rücken. Allerdings werden Änderungen immer erst nach Aktivieren der Speicher-Funktion übernommen, was das Einstellen des persönlichen Idealklangs unnötig erschwert. Zudem hatte ich den Eindruck, dass die Verstärkung in den unteren drei Bändern nicht wirklich sechs Dezibel entspricht. Das kann natürlich auch mit den physikalischen Grenzen des Hörers zusammenhängen.

So gut klingen die Beyerdynamic Verio 200

Grundsätzlich muss man einem Open-Ear-Hörer natürlich mit der richtigen Erwartungshaltung entgegentreten: Wer also bei der luftigen Schallübertragung über den Gehörgang die gleiche Direktheit und Bassleistung wie bei einem In-Ear erwartet, wird enttäuscht. Open-Ears klingen – besonders im Bass – viel dezenter und weniger direkt als In-Ears mit ihrer luftdichten Ankopplung des Trommelfells an die Membran.

Dennoch klingen die Verio 200 ziemlich ordentlich, auch und besonders im direkten Vergleich zu anderen Open-Ear-Hörern. Prinzipbedingt findet das Klanggeschehen hier vornehmlich in den Hochmitten und Höhen statt und fällt nach unten hin dann etwas ab, was für die unaufdringliche Musikbeschallung nebenbei gar nicht mal unangenehm sein muss. Regelt man den Bereich um die 8.000 Hz im Equalizer ein bisschen herunter, nimmt man den Verios auch die leichte Schärfe, die sie in den Höhen haben (siehe Screenshot oben).

Telefongespräche lassen sich Dank der klaren Mittenwiedergabe und der tatkräftigen Unterstützung durch die Qualcomm-CVC-Algorithmen in recht ordentlicher Qualität führen. Zu laut aufdrehen sollte man die Gegenseite allerdings nicht, da es sonst zu einem leichten Übersprechen der Ohrhörer in die Mikrofone kommt und die Gegenseite ein Echo wahrnimmt.

Fazit

Mit den Verio 200 ergänzen Beyerdynamic das Segment der Open-Ear-Hörer um einen gut konzipierten und ansprechend gestalteten Ohrnahbeschaller, der – besonders in der dezenten Creme-Farbvariation – auch im Büro-Umfeld nicht unangenehm auffällt. Die Hörer sitzen luftig und ermöglichen erwartungsgemäß das „Mithören“ des akustischen Umfeldes, was sowohl beim Joggen auf gemischt genutzten Geh-/Radwegen, wie auch im Büro von Vorteil ist.

Für Brillentragende sind Open-Ears natürlich immer eine zusätzliche „Last“, die hinter dem Ohr zusätzlich zum Brillenbügel aufliegt. Je nach Brillengestell wird es hier schon mal eng, und die Brille liegt dann auf dem Hörerbügel auf. Das liegt aber in der Natur der Sache.

Der Klang, ebenfalls durch das Prinzip der Luftübertragung bedingt, setzt seinen Fokus eher in den höheren Lagen und nicht so sehr im Bassbereich. Fans des „Club im Ohr“-Sounds werden hier wohl nicht glücklich werden. Bei der dezenten Musikberieselung im Hintergrund machen die Verio 200 aber durchaus eine gute Figur.

Die Akkulaufzeit von acht Stunden ist ausreichend, wird allerdings von Mitbewerbern teilweise schon um das Doppelte überboten. Vor diesem Hintergrund rangiert auch der Einstandspreis von derzeit rund zweihundert Euro eher am oberen Ende des vertretbaren Preiskorridors.

vor 2 Monaten von Numinos
  • Bewertung: 3.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOpen-Ear
  • Bauweiseoffen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabelje 10,8 g, Case 98 g

Lieferumfang

  • USB-C-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz, Schwarz/Orange und Beige erhältlich
  • BT-Version: 5.3
  • BT-Codec: aptX Adaptive, AAC, SBC

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