Der DTX 710 ist ein leichter Kopfhörer, der irgendwie nicht so recht aus der Masse herausstechen kann. Wer den DTX 710 ins Auge gefasst hat, sollte sich überlegen, nicht doch auf den DTX 910 zu wechseln. Wer das nicht kann oder möchte, bekommt mit dem DTX 710 vor allem einen bassstarken Hörer, der über Stunden hinweg bequem tragbar ist, aber auch deutliche Schwächen in der Auflösung und der räumlichen Darstellung hat.
Kann mit starken Bässen begeistern, löst aber schlecht auf, sitzt dafür sehr bequem.
„DTX“ heißt Beyerdynamics Kopfhörerserie, in der die Einsteigerkopfhörer für den Heimgebrauch vermarktet werden. Der DTX 710 ist dabei das kleinste Modell dieser Serie. Er ist offen und richtet sich mit seinem über 3 Meter langen Kabel vor allem an Hörer ohne größere Ansprüche, die zu Hause zum Kopfhörer greifen. Beyerdynamic legt einen abschraubbaren Klinkenadapter bei.
Verarbeitung
Mit seiner recht einfachen Konstruktion merkt man dem Kopfhörer direkt seine Preisklasse an. Er besteht ausschließlich aus Kunststoff, an dessen Rändern man durchaus noch scharfe Grate finden kann, was vor allem an diversen Stoßkanten auffällt. Sämtliche Polster sind aus Velours, dieses ist jedoch nicht so richtig weich und kuschelig, sondern eher rau. Das Kabel ist identisch mit dem, das auch in den höheren Serien von Beyerdynamic zum Einsatz kommt. Es ist ebenso mit dem schraubbaren Kombiklinkenstecker ausgestattet.
Tragekomfort
Die Ohrmuscheln sind so aufgehängt, dass sie um 90° gedreht werden können. Das geht jedoch sehr schwer. Damit verstellt sich der Hörer beim Aufsetzen zwar nicht, aber es macht auch keinen hochwertigen Eindruck. Die Größeneinstellung rastet sauber ein, ist für sehr große aber Köpfe etwas zu klein. Klein sind auch die Ohrmuscheln, sie sind gerade so ohrumschließend. Das gleicht der Hörer aber mit seinem geringen Gewicht von nicht mal 176 Gramm und dem sehr geringen Anpressdruck wieder aus.
Klang
Das Klangbild vom DTX 710 wird dominiert von starken Bässen und betonten Höhen – eine klassische „Badewanne“. Das kann bei HipHop gefallen, wenn die Kickbässe den Beat vorantreiben. Bei Rock aber gehen Stimmen hinter den Bassgitarren unter. Dem Mittelton fehlt Volumen, Stimmen klingen dünn und Instrumente farblos. Die Höhenbetonung zieht das Klangbild zusätzlich ins Helle. Eine leichte Tendenz zu scharfen Sibilanten und eine eher schlechte Auflösung kennzeichnen diese Betonung. Der Hörer verliert bei komplizierten Klanggeschehnissen schnell den Überblick: Der Bass wird schwammig und die Höhen verschmelzen zu einem Einheitsklang. Die Größe des virtuellen Raumes ist zwar recht groß, aber die Position der Schallquellen auf der Bühne ist stark verschwommen.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweiseoffen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)16 - 23.000 Hz
- Impedanz33,45 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)96,2 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf471 g
- Gewicht mit Kabel268 g
- Gewicht ohne Kabel176 g
- Kabellänge310 cm
Lieferumfang
- Adapter auf 6,35 mm
- Adapter