Der DT 250 / 80 LTD von Beyerdynamic ist ein wahres Arbeitstier für Profis, die auf guten Klang Wert legen, der sich auch in schwierigen akustischen Umgebungen durchsetzen kann.
Geeignet vor allem für Broadcast- und Intercom-Anwendungen, macht aber dank seiner Dämpfungseigenschaften auch im Studio bei Aufnahmen eine gute Figur.
Der DT 250 / 80 LTD (in diesem Test geht es um die 80-Ohm-Version, es ist auch eine Variante mit 250 Ohm erhältlich) ist ein Praktiker: Er fühlt sich vor allem bei großen Veranstaltungen wohl, wo es immer hektisch und turbulent zugeht und die Kommunikation trotzdem reibungslos funktionieren muss. Der geschlossene, ohrumschließende Kopfhörer ist absolut robust und roadtauglich verarbeitet und falls der Zahn der Zeit durch exzessiven Gebrauch doch einmal übermäßig an ihm nagen sollte: Kein Problem, wirklich alle relevanten Teile des DT 250 / 80 LTD lassen sich austauschen, seien es die Ohrpolster, das mit einer Schraube am Hörer fixierte Spiralkabel. Ob allerdings Velours das Material der Wahl für die Ohrpolster ist, sei dahingestellt. Es ist natürlich die bequemste Variante, aber leider auch die schmutzanfälligste. Beyerdynamic führt für User, die in dieser Hinsicht etwas sensibel sind, Hygiene-Pads im Angebot, die ganz einfach über die Hörer gezogen werden und waschbar sind.
Die Konzeption für professionelle Einsatzgebiete zeigt sich auch daran, dass optional Kabel mit offenen Enden erhältlich sind, um den Kopfhörer direkt in bestehende Systeme zu integrieren. Mit dem DT 252 ist übrigens auch eine Version mit nur einem Hörer erhältlich.
Der Tragekomfort ist wirklich ausgezeichnet, auch nach mehreren Stunden drückt der 250 / 80 LTD nicht unangenehm, er sitzt andererseits aber auch straff genug, um auch in bewegungsintensiveren Situationen nicht vom Kopf zu rutschen.
Das „LTD“ im Namen weist darauf hin, dass der Kopfhörer mit einem eingebauten Limiter ausgestattet ist, der bei 99 dB abregelt. Das ergibt in besagten Stresssituationen durchaus Sinn, denn im Eifer des Gefechts ist sicher der Schutz der eigenen Hörorgane des Öfteren das Letzte, woran man denkt, wenn der Aufnahmeleiter brüllt, die Ablaufregie immer noch keine Ahnung hat, worum es geht und der Assistent gerade einen Becher Kaffee ins Pult gekippt hat. Für reine Studioanwendungen dürften die meisten Techniker dann aber lieber selbst entscheiden wollen, ob sie Ihre Ohren ruinieren wollen oder nicht.
Dabei ist auch der Klang des DT 250 / 80 LTD keineswegs von schlechten Eltern: Er löst räumlich gut auf, sein Frequenzbereich von 10 bis 30.000 Hertz bringt viele Details zur Geltung, und obwohl im Live-Betrieb vor allem durchsetzungsfähiger Klang gefragt ist, ist er kein Radaubruder, der sich mit aller Macht durchsetzt.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 30.000 Hz
- Impedanz132,3 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)90,27 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf626 g
- Gewicht mit Kabel348 g
- Gewicht ohne Kabel244 g
- Kabellänge130 cm
Lieferumfang
- Adapter
Ich habe die Kopfhörer für Vokals ausprobiert und stolperte ein wenig über meine auditive Wahrnehmung der Tonhöhe im Playback. Bei dem Abspielen der Aufnahme meiner Stimme musste ich irritiert feststellen, dass die Vokals immer, zwar minimal, aber trotzdem hörbar im Pitch zu hoch waren. Physikalisch für meinen Tontechniker unerklärbar. Fragezeichen: ungeeignet für Sänger/-innen? Gibt es ähnliche Erfahrungen, auch bei anderen Instrumentalisten?