Klanglich bietet der Behringer HPX2000 ein souveränes Ergebnis, zwar mit Defiziten im Sub- beziehungsweise Superhochtonbereich und in der Dämpfung. Aber dieses gleicht er mit einem recht homogenen Klangbild samt hohen Output aus. Hinsichtlich seiner Abschirmung und Robustheit sollte man nicht zu viel erwarten. Wer dafür mehr Wert auf Preis, Tragekomfort und auswechselbare Earpads legt, wird vom HPX2000 nicht enttäuscht.
Allzweck-Kopfhörer mit angenehmem Tragekomfort und Klang, dessen Transparenz jedoch die High-Definition-Messlatte reißt.
Auf den ersten Blick wirkt Behringers HPX2000 für diese Preisklasse ungewöhnlich professionell, wofür seine leichte, durchaus bequeme Bügelkonstruktion und die austauschbaren Polster sprechen. Die Wertigkeit des Kopfhörers wird aber in dem nicht sehr robusten Material aus Vollplastik und den unsauber verarbeiteten, auslaufenden, schwarz-silbernen Farbübergängen an der Bügelverlängerung geschmälert.
Das Kopfband federt ein mit Schaumstoff gepolsterter, kopfüber mit dem Behringer-Schriftzug gebrandeter Kunstlederüberzug ab. Die ausfahrbaren Muschelaufhängungen rasten in zehn verschiedenen Stufen ein und passen sich somit der individuellen Ohrposition ohne Verrutschen an. Dafür sorgen auch die Gelenke an der ausfahrbaren Bügelverlängerung und der Muschelfassung, die den HPX2000 eingeklappt auch auf ein transportables Maß schrumpfen lassen. Für einseitiges Cueing taugen die Gelenke allerdings nicht.
Die weichen, mit schwarzem Kunstleder gepolsterten Muscheln umfassen das Ohr. Dennoch dichten sie nicht komplett ab, da die Kapseln auf dem Ohr aufliegen und somit der Polsterung etwas Luft gewährt. Die zum Teil siebartige Oberfläche der Muscheln bestätigt die halboffene Bauweise, theoretisch für eine räumlichere Abbildung, aber praktisch auf Kosten der Dämpfung. Ausschließlich über die linke Muschel wird das robust anmutende, zwei Meter lange gerade Kabel geführt.
Einsatzgebiete und Klang
Laut Verpackung konzipierte Behringer den HPX2000 für DJing, Recording (Studio) und mobiles Equipment wie Smartphones, Tablets und Laptops, was der Soundtest zunächst größtenteils bestätigt. Für Studiozwecke ist sein Klang weniger geeignet, trotz des umfangreichen Frequenzgangs von 20 bis 20.000 Hz. Dafür boostet er zu stark die mittleren Frequenzen zwischen 80 Hz und 2,7 KHz und vernachlässigt den Tiefbass und Superhochton. Sicherlich auch in der schwachen Dämpfung der Muschel-Konstruktion begründet, die die Höhen und Tiefen zu stark nach außen dringen lässt. Behringer preist den HPX2000 auch mit einer hochauflösenden Transparenz an, die sich in dem oberen Frequenzbereich doch zurückhält. Dafür gewinnt der Sound mit seiner guten Stereoabbildung an Tiefe und auch etwas an Räumlichkeit dank der halboffenen Bauweise. Sein Output macht ordentlich Druck, selbst bei übertriebener Lautstärke arbeitet die Kapsel mit dem 40-Millimeter-Treiber ohne nennenswerte Verzerrungen. Damit kompensiert der HPX2000 etwas die durch die halboffene Bauweise und nicht komplett abschirmende Cap-Form bedingte Geräuscheinstreuung aus der Umgebung. Aber in der DJ-Kanzel behauptet er sich damit nur befriedigend, zumal seine Konstruktion vermutlich weniger dem üblichen ruppigen Umgang standhält.
Gut geeignet für verschiedenste Musikrichtungen
Mit seinen Klangeigenschaften liefert Behringers HPX2000 bei den verschiedensten Musikrichtungen ein beachtliches Ergebnis, besonders unter Berücksichtigung seines Preises. Vor allem bei bassbetonter Musik, wie Urban, House und Dubstep bietet der Kopfhörer eine Plattform, die den Sound klar transportiert. Auch bei Rock, Jazz und selbst Hörbüchern überrascht der HPX2000 mit einem angenehmen, verständlichen und nicht aufdringlichen Signal. In Kombination mit dem sehr angenehmen Tragekomfort ist er zudem prädestiniert für längere Hör-Sessions. Seine leichte Konstruktion unterstreicht vor allem den Heimgebrauch, aber auch mobilen Einsatz, ausgenommen den sportlichen aufgrund seiner üppigen Größe.
- 21,00 € *Zum Angebot
- 29,71 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOn-Ear
- Bauweisehalboffen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz30,65 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)99,99 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf615 g
- Gewicht mit Kabel282 g
- Gewicht ohne Kabel244 g
- Kabellänge200 cm
Lieferumfang
- Adapter auf 6,35 mm
Ich hatte einen HPX2000 schon vor 20 Jahren in unserem kleinen Bandproberaum über viele Jahre im Einsatz. Zum Monitoring und zum Abmischen und Abhören. Er funktioniert noch immer tadellos! Die alte Version unterscheidet sich von einem erst vor einigen Jahren erworbenen baugleichen Modell durch eine höhere Impedanz und einen deutlich „weicheren“ Klang und hat einen geraden 6,3mm Klinkenstecker. Die Neuauflage kommt mit einem verschraubbaren 6,3 auf 3,5mm Adapter und einem abgewinkelten 3,5mm Stecker. Qualitativ gibt es an beiden Kabeln und Steckern nichts auszusetzen, keinerlei Aussetzer. Ansonsten sind die Beide Varianten fast baugleich. Gleich aussehende Treiber, aber das alte Modell hat innen eine Zugentlastung in Form einer zusammengpressten Messinghülse (ziemlich s…) und das neue stattdessen einen Knoten im Kabel (unbeschreibliche S….). Ersterer funktioniert trotz bescheidener Technik und sehr häufiger Verwendung noch immer, beim neuen Modell habe ich das Kabel unmittelbar nach dem Erkennen der Schwachstelle mit ein paar Tropfen Superkleber (vorsichtig!) von aussen fixiert so dass es sich nicht mehr drehen/bewegen kann. Trotz mehrmaligem unabsichtlichem harten Anreissen, dass sich leider nicht wirklich verhindern lässt wenn man mit labelgebundenen Kopfhörern arbeitet, hält die Konstruktion stand und hat sich somit bewährt, und ich kann diese Methode für jeden Billigkopfhörer empfehlen, auch wenn man dadurch natürlich gegebenenfalls die Garantie verliert, so rasch wie möglich eine richtige Zugentlastung herzustellen! Ansonsten muss man mit einem Kabelbruch im Inneren der Hörer rechnen, und vielleicht sogar mit einem Kurzschluss!
Die Beschichtung der Ohrpölster und an der gepolsterten KopfAuflage löst sich wie bei fast allen Billigfliegern nach spätestens 2 Jahren ab/auf, was meinem Trageverhalten aber sogar entgegenkommt. Der darunterliegende Schaumstoff schmiegt sich in der Regel viel weicher an und drückt weniger als im Neuzustand. Damit fühlt sich der Hörer pardoxerweise deutlich wertiger an, fast wie die tollen Polster von Beyerdynamic und Sony. Womit wir auch gleich beim Thema „Imitieren“ wären; ich kenne kein ähnlich aussehendes Modell eines anderen Herstellers. Also zur Abwechslung einmal ein Behringer-Original?
Obwohl dieses Modell natürlich weder den perfekten Tragekomfort! noch den perfekten Klang, noch die überragenden mechanischen Eigenschaften von viel teureren Markenprodukten hat, hat es für mich doch einen ganz eigenen Charme und Komfort und genügt mir zum Abhören von Videos und Musik und zum Spielen in ruhiger Umgebung.
Der HPX2000 ist ein halboffener Over-Ear-Kopfhörer und lässt Umgebungsgeräusche sehr gut durch. Was ihm bauartbedingt bei der Wiedergabe an Druck fehlt, macht er durch eine gute Räumlichkeit und Dynamik wieder wett. Insgesamt empfinde ich damit bei moderater Lautstärke ein sehr entspanntes Hören, und dies durch die gute Belüftung auch bei stundenlangem Hören und praktisch ganz ohne zu schwitzen! Der Anpressdruck ist eher gering. Für kleinere Köpfe ist das Modell mglw. zu groß, für sehr große/empfindliche vielleicht zu klein.
Im Laufe der Jahre sind mir schon einige weit teurere Kopfhörer kaputtgegangen. Das ist mit ein Grund, warum ich auf diesen, wie ich finde recht guten Kompromiss setze. Hier ist preislich nicht viel verhackt wenn er doch einmal verunfallen sollte.
Leider auch nicht so toll: Das Kabel knarzt bei stärkerer mechanischer Beanspruchung gut hörbar im Hörer, zum Herumlaufen oder Herumhopsen ist dieses Modell daher gänzlich ungeeignet. Auch durch die Größe und das Gewicht und den doch recht schwammigen Halt auf dem Kopf. Für den moderaten Heimgebrauch, das kleine Heimstudio, zum Keyboardspielen, Monitoring usw. total O.K. Alles eine Gewohnheitssache. Ich mag diese Baureihe sehr. Der moderate Preis von derzeit knapp 20 Euro lässt über einige Schwachstellen hinwegsehen, auch wenn diese mit nur geringem Mehraufwand bei der Konzeption und Herstellung wohl leicht zu beseitigen wären. Klanglich spielt dieser gar nicht so kleine und gar nicht so billig anmutende Kopfhörer ziemlich weit vorne mit. Zum günstigen Einstieg ist der Behringer HPX2000 mein bisheriger Lieblingshörer neben dem GEWA Alpha Audio HP One, der ähnliche Qualitäten und Schwächen zeigt.
Nur so am Rande bemerkt, weil man im Bedarfsfall ohnehin schnell selbst daraufkommen wir, und es die Berechtigung dieser im Grunde wirklich tollen und sehr günstigen Kopfhörer nicht schmälern soll, weil der Vergleich einfach hinkt: im professionellen Umfeld hat diese Art von Billigkopfhörern keinerlei Berechtigung, dort schaut man nicht auf den Preis sondern primär auf die Eignung und dafür haben praktisch alle Kopfhörer im unteren Pressegment viel zu viele Schwachstellen. Gravierende Schwachstellen!!!